Wie, gegen ungerechte Behandlung am Arbeitsplatz wehren?

Hallo, ich bin seit 3 Jahren bei einer Gebäudereinigungsfirma beschäftigt. Ich bin 51 Jahre alt.Regelmäßig werde ich von einer Kollegin im Urlaub oder im Krankheitsfall vertreten, die sehr schlecht reinigt, so das ich ich nach meiner Rückkehr stets eine überdurchschnittlich verdreckte Abteilung zurückbekomme. Ich bin 50 Grad schwerbehindert, die Kollegin ist jung und gesund. Immerwieder habe ich und auch andere Kollegen unsere Objektleiterin auf die schlechte Arbeit hingewiesen. Im Winter, wenn viel Dreck und Salz mit in die Gebäude getragen werden, ist es besonders schlimm. Die Kollegin macht es sich leicht ud ich muss die liegengebliebene Arbeit, ohne zusätzliche Zeit zu bekommen, miterledigen. Vor kurzem wurde mir so gar damit gedroht das ich von meinem festen Platz abgezogen werde, falls ich noch einmal krank bin und stattdessen als Springer eingesetzt werde. Angeblich weil die Uni-Leitung nicht ständig wechselnde Gesichter am Arbeitsplatz sehen will. In Wahrheit stört es die Uni aber nicht wenn jemand anders dort arbeitet, Grund für die Beschwerden sind vielmehr die katastrophalen Zustände. (Stark verschmutzte Flure, schlecht gereinigte Toiletten usw.) Immer wieder muß ich für die Kollegin nacharbeiten. Meine Chefin meint, sie habe niemand anderen den sie schicken kann, dabei sind allein in unserer Stadt über hundert Mitarbeiterinnen in verschiedenen Einrichtungen der Uni beschäftigt, darunter zahlreiche Springerinnen. Ausserdem hätte meine Chefin mit ein bisschen guten Willen schon längst jemanden auf dem Arbeitsmarkt finden können, der besser arbeitet. Es ist mir ein Rätsel warum diese Person so eine Vorzugsbehandlung erhält und egal wie schlecht Sie arbeitet nicht gekündigt wird. Wenn ich versuche mich zu wehren und sage das ich nicht mehr bereit bin für die Kollegin mitzuarbeiten, wird mit Abmahnung gedroht. Ich leide an Fibrobiyalgie und die ständige zusätzliche Belastung meiner Sehnen, bereitet mir oft starke Schmerzen und führt zu unnötigen Krankheitszeiten. Ich bin in einem Großunternehmen mit mehreren 10.000 Reinigungskräften beschäftigt. (Bundesweit) Wenn meine Vorarbeiterin und meine Projektleiterin mir nicht helfen (Problem seit Jahren bekannt) wer tut es dann? Die Behindertenbeauftragte oder der Betriebsrat? Leiter habe ich auch keine Rechtschutzversicherung und möchte das Problem nach Möglichkeit ohne Anwalt lösen. Für eine hilfreiche Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Antworten

  • Hallo,

    ich an deiner Stelle würde erst mal versuchen mit eurem Betriebsrat oder einer beauftragten Person (Frauenbeauftragte, Gleichstellungsbeauftragte oder Behindertenvertretung reden.
    Wenn ihr so was bei euch im Betrieb nicht habt oder die dir nicht helfen können. Gäbe es noch die Möglichkeit sich an externe Stellen, wie den Behindertenbeauftragten der Stadt (wenn ihr dass nicht habt, an den vom Kreis usw.), oder einen Integrationsfachdienst oder das Integrationsamt zu wenden.
    Sollte das alles nix helfen, gibt es immer noch den Weg zum Anwalt. Wenn man sich den Anwalt nicht leisten kann, kann man Beratungs- und Prozesskostenbeihilfe beantragen. Die muss man auch nicht zurückzahlen.

    Unabhängig davon würde ich mir an deiner Stelle überlegen, ob du wirklich weiter für diese Firma arbeiten möchtest, wenn du dich da so unwohl fühlst, oder ob es für dich vielleicht irgendwelche Alternativen gibt. Auch hierbei könnten dir die oben genannten Stellen helfen, wenn du möchtest.
    Denn meiner Meinung nach ist es nie zu spät, etwas zu ändern und Arbeit sollte nicht nur Pflicht sein, sondern auch Spaß machen, ein Bisschen zumindest.
    Aber das ist deine Entscheidung und da will ich dir nicht reinreden.

    Ich hoffe, ich konnte dir helfen und alles Gute
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