Behindertentestament wurde nicht umgesetzt!

Meine Eltern haben meinen Bruder durch ein Behindertentestament abgesichert. Allerdings trägt das Testament nicht den Namen und ist auch ein wenig undurchsichtig. Meine Schwester wurde mit der Testamentsvollstreckung beauftragt und das Testament meiner Eltern nicht umgesetzt, was zur Folge hat, dass die Immobilie verkauft wurde und der Verkaufserlös unter uns 5 Geschwistern aufgeteilt wurde und auch das ist nicht so wirklich erfolgt. Meine älteste Schwester und auch ich haben uns darauf verlassen, dass der Verkauf des Hauses möglich war, jedoch haben wir uns nicht so richtig mit dem Testament auseinander gesetzt. Uns Beiden ging es damals auch recht schlecht und wir haben uns darauf verlassen, dass Alles seine Richtigkeit hat. Nun wird mir so langsam immer bewusster, dass der Wille meiner Eltern gar nicht berücksichtigt wurde und die Immobilie hätte niemals veräußert werden dürfen. Mein Bruder ist in einem Wohnheim untergebracht und der Landschaftsverband hat sein Erbanteil erhalten. Von Anfang an sind die Grundbucheinträge nicht so erfolgt, wie es hätte sein müssen. Vom Amtsgericht wurde damals ein Rechtsanwalt als Betreuer für die Erbangelegenheit eingesetzt und natürlich geht man dann davon aus, dass der weiß, was richtig und falsch ist. Doch auch schon die Bestellung dieses Betreuers war nicht richtig, wie ich heute weiß, denn dem Testamentsvollstrecker wurde die Aufgabe erteilt, dass Vermächtnis und die Nachvermächtnisse zu erfüllen und die Rechte des Vorvermächtnisnehmers (mein Bruder) wahrzunehmen und dessen Nachlassvermögen zu verwalten. Das Haus ist nun weg und mein Bruder kann nicht gescheit leben. Mir hätte gleich am Anfang auffallen müssen, dass das so niemals von meinen Eltern gewollt war, denn sie haben immer gesagt, dass für sie nur wichtig sei, dass mein Bruder abgesichert ist und ich war auch verwundert, dass er wohl nur ein Wohnrecht, welches sie ihm zusätzlich eingeräumt haben hätte erhalten sollen und die Immobilie an uns Mädchen ohne Auflagen weitergereicht wurde. Aber bei meiner Verwunderung ist es geblieben und ich mache mir solche Vorwürfe.

Kann ich meinem Bruder noch zu seinem Recht verhelfen? Ich bin selber krank und zwar körperlich als auch seelisch und beziehe eine kleine Rente und ich fühle mich recht hilflos. Ich hätte den Braten riechen müssen, dass da komplett falsch gehandelt wird und mittlerweile nehme ich sogar einen Vorsatz an und ich möchte, dass meine Schwester zur Rechenschaft gezogen wird, denn sie ist als Testamentsvollstreckerin in meinen Augen dafür verantwortlich und dann auch das Amtsgericht, weil die einen Fremden mit der Betreuung für diesen Erbfall beauftragt haben und ganz bestimmt auch der Anwalt.

Noch ist das Geld nicht vollständig verteilt, meine Schwester hat sich großzügig trotz Einwand und Aufforderung des Nachweises ihrer Aufwendung eine Vergütung zugesprochen, die sicherlich einem Fachmann zugestanden hätten. Wir wurden lediglich über die Entnahme vom Konto der Erbengemeinschaft informiert.

Das Testament ist auch eine Mischung aus dem Berliner Testament und einem Behindertentestament. Nach dem Tod meines Vaters 2005 wurde das Testament zunächst am 14.09.2005 eröffnet und dann am 03.02.2009. Eine Erbauseinandersetzung hat nicht stattgefunden.
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