Pflege in der Partnerschaft
Hallo
Was denkt ihr? Ist es gut, wenn der "gesunde" Partner die überwiegende Pflege des stark körperlich eingeschränkten Partners übernimmt, oder sollte das lieber der Pflegedienst übernehmen? Meint ihr, dass aus der Partnerbeziehung sonst schleichend eine Pflegebeziehung wird? Und schadet zuviel Pflege der Erotik?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank für eure Antworten.
Was denkt ihr? Ist es gut, wenn der "gesunde" Partner die überwiegende Pflege des stark körperlich eingeschränkten Partners übernimmt, oder sollte das lieber der Pflegedienst übernehmen? Meint ihr, dass aus der Partnerbeziehung sonst schleichend eine Pflegebeziehung wird? Und schadet zuviel Pflege der Erotik?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Vielen Dank für eure Antworten.
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Antworten
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Salü Kleeblatt
Eine äusserst interessante Sache ...
Ich kann auch nur beschreiben, wie ich es wohl handhaben würde.
Aber ehrlich gesagt bin ich als sehr tief gelähmter Para in einer relativ "komfortablen" Situation.
Nein, ich kann mir überhaupt nicht vorstellen von meiner Partnerin gepflegt zu werden. Auch umgekehrt
möchte ich das nicht tun müssen. Dieser Ansicht war ich bereits als ich noch zu Fuss unterwegs war.
Kann aber auch gut sein, dass ich das im hohen Alter anders sehe.?.? Bleibt also abzuwarten. 😃
Erotik hin oder her - eine gewisse Grenze vom Partner zum Pfleger ist für mich persönlich da schon längst überschritten.
Ich vernehme aber ab und zu wieder von Paaren, bei denen die klare Abgrenzung resp. Vereinbarung mit der Pflege/Partnerschaft/Erotik absolut funktioniert. Ob das dann bei denen vielleicht einfach selbstverständlich ist weiss ich auch nicht.
Ich schätze man darf sich auch fragen, inwiefern dies von Mensch zu Mensch variiert und wie weit so etwas evtl. erlernbar ist ....
L.G. Tinu
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Seit heute morgen schau ich die frage an, grübel, tipp ein paar Worte und lösch sie wieder.
Ich glaube auch das es hier sehr viele antworten gibt weil das neben dem Pflegeaufwand, des Alters, der länge der Beziehung, von vielen weiteren Faktoren abhängt.
In Heidelberg habe ich hohe Tetras kennen gelernt die ganz anders mit Pflege umgehen als Tinu oder ich es nachvollziehen können weil wir beide noch nicht in dieser Situation waren. Pflege ist da nicht das Schreckgespenst sondern eine Notwendigkeit mit der eben gelebt wird.
Meine sorge wäre das da vielleicht schnell die Luft aus der Beziehung ist, weil zu der zeit die man als paar verbringt noch die zeit der Pflege kommt und man sich dann schnell auf den Keks geht. Die schöne Anfangszeit einer Beziehung zu schnell dem Alltag weichen muss.
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Ich hatte damals nicht das Problem, dass die gemeinsame Sexualität darunter gelitten hat, dass ich auch hin & wieder den Pflegepart übernommen habe.
Aber das alltägliche Da-Sein-Müssen für den Anderen kann belastend sein, wenn sonst niemand da ist.
So war ich manchmal mehr in der Assistenz, als es sich für mich leicht angefühlt hat, wenn z.B. die AssistentInnen im größeren Stil ausgefallen sind. Das konnte und wollte ich definitiv nur als Ausnahmesituation tragen.
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Hallo Kleeblatt,
schade, dass Sie hinter Ihren Beitrag schon den grünen Haken gesetzt haben. Ich lese nämlich am liebsten Fragestellungen, die noch 'in Bearbeitung' sind.
Na, vielleicht schauen Sie trotzdem noch einmal hier nach.
Ich war dreizehn Jahre mit einer nichtbehinderten Frau verheiratet. Ich selbst habe eine spastische Tetraplegie, fahre einen elektrischen Rollstuhl und bin auf Pflege und unterstützende Handgriffe angewiesen. Als wir verheiratet waren, habe ich natürlich einen Pflegedienst beauftragt, der mir auch bei der Körper- und Intimpflege hilft. Meine Frau sah die Unterstützung durch den Pflegedienst zwiegespalten. Auf der einen Seite war das für sie eine große Entlastung, weil sie, unabhängig von meinen Bedürfnissen ihren Tagesablauf planen konnte. Andererseits hätte sie mir auch gerne geholfen und fühlte sich ausgeschlossen, wenn sie keine beruflichen Verpflichtungen hatten, zuhause war und mir hätte helfen können. Ich selbst fand es als angenehmer, mir durch Mitarbeiter des Dienstes helfen zu lassen, weil ich dadurch zeitlich unabhängiger war. Zudem ist es, meinem Empfinden nach, für beide Seiten im Umgang sehr viel leichter, wenn man sein Eheleben bzw. sein partnerschaftliches Miteinander von dem abkoppelt, was einfach notwendig ist.
Abschließend stelle ich fest, dass das gerade Beschriebene meine Erfahrung und mein Empfinden ist. Damit Sie und Ihr Partner sich in Ihrer Beziehung wohl fühlen, sollten Sie solange verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, bis es für Sie beide stimmig ist.
Ich wünsche Ihnen alles Schöne in Ihrer Zweisamkeit!
LG reinhildbizarr
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