Nochmals Gesuch an IV - was kann ich tun, dass sie mich ernst nimmt?

Vor 22 Monaten hatte ich ein Burnout. In dieser Zeit 1 schwere und 4 mittelschwere depressive Episoden. Diagnose rezidivierende Depression. Mehrer Klinikaufenthalte. IV-Anmeldung im Sept 15, Gesuch für eine Integrationsmassnahme durch Klinik im März 16. Ablehnung der IV, weil ich aus psychosozialen Gründen krank sei. Rekurs wurde auch abgelehnt (Ende Juni 16). Vertrauensarzt der BVK meint, ich solle mich wehren, ich hätte ein Anrecht auf Hilfe, in seinem Bericht bemängelt er, dass bei der IV kein Arzt mein Dossier angeschaut habe. Beratung bei Pro Infirmis war nicht hilfreich, sie meinen, ich hätte keine.Chance. Bin immer noch 100 % arbeitsunfähig, war immer in Behandlung, nehme seit mehr als 1 Jahr Medikamente. Lebe inzwischen von der Sozialhilfe und kann mir keinen Anwalt leisten. Mein Psychiater und meine Psychologin machen ein neues Gesuch, weil die psychosozialen Faktoren weggefallen sind und ich immer noch depressiv bin, aber gerne eine einfache Arbeit (wenige Stunden, kein Druck) hätte. Was kann ich bzw. die Psychologin noch tun, damit die IV eher darauf eingeht? Danke für eine Antwort.

Antworten

  • Hallo Gina

    Erst einmal herzlich willkommen in unserer Community.

    Dein Eintrag macht mich ratlos. Du hast nach meiner Einschätzung alles unternommen um eine Integrationsmassnahme durch die IV zu erhalten. Dein Vertrauensarzt von der BVK scheint auf deiner Seite zu stehen. Hat er dir einen Rat gegeben, wie du dich wehren könntest? Hast du sein Gutachten an die IV weitergeleitet? Ich rate dir einen weiteren Versuch zu starten und nochmals, wie von deinem Psychiater empfohlen, ein Gesuch einzureichen. Einen anderen Rat kann ich dir leider nicht geben.

    Vielleicht hat ein Community-Mitglied noch eine weitere gute Idee.
    Liebe Grüsse und Durchhaltewillen schickt dir
    Maria
  • Salü Gina

    Solche "Fälle" gehen einem an die Nieren - arme reiche Schweiz.
    Wir dürfen leider annehmen, dass die Mehrheit der Schweizer keine Ahnung davon hat, dass es überhaupt so weit kommen kann.

    Prüfe bei deiner Krankenkasse und Hausratversicherung, ob irgendwo eine Rechtsschutzversicherung erwähnt ist.
    Zugegeben, ich neige dazu öfters diesen Ratschlag weiter zu geben - aber leider vergessen sehr viele Betroffene, dass sich irgendwo diese wirklich wertvolle Dienstleistung versteckt. Vor potentiellen Kosten müsstest du so auch keine Angst haben.

    Auch wenn es gerade etwas makaber klingen mag, du hast jetzt Unterlagen die du zur Abklärung weiterreichen kannst.

    L.G. Tinu
  • Liebe Maria, lieber Tinu
    Danke für eure Anntworten. Es tut ur schon gut, dass andere Menschen mein Problem wahrnehmen.

    Die IV hat das Gutachten des Vertrauensarztes bekommen, allerdings erst nach der Ablehnung des Rekurses. Danach habe ich auf einer IV-internen Notiz gelesen (mein Psychiater hat alle Unterlagen angefordert), dass die Sachbearbeiterin die BVK angefragt hat, ob diese weitere Schritte unternehme. Die BVK hat geantwortet, sie würde nichts tun. Kurz darauf bekam ich von der Personalfachfrau meines ehemaligen Arbeitgebers den Bescheid, die BVK habe entscbieden, ich sei nicht berufsunfähig.

    Der Vertrauensarzt riet mir, einen Anwalt zu nehmen. Eine Rechtsschutzversicherung habe ich nicht und ich habe mich schon vor einigen Monaten darüber informiert und gemerkt, dass sie nicht zahlen würden, wenn ich zum damaligen Zeitpunkt eine abgeschlossen hätte. Ich habe mich noch bei Inclusion Handicap gemeldet (gratis Rechtsberatung). Sie meinten, ich solle es mochmals mit einem Gesuch probieren. Bei einer erneuten Ablehnung solle ich mich bei ihnen wieder melden. Ich hoffe nur, dass ich es diesmal besser verkrafte, falls wieder eine Ablehnung kommt. Das letzte Mal stürzte ich gleich wieder in eine Krise. Also, drückt mir bitte die Daumen!

    Wenn ihr weitere Ideen habt, bin ich froh.
  • Salü Gina

    Eine potentielle Anlaufstelle ist mir noch in den Sinn gekommen - stammt och aus der Zeit als ich den Rehatechniker gemacht habe. Also etwa vor gefühlten 1000 Jahren! 😃

    koordinationsstelle.ch

    Es handelt sich um Ruedi Schläppi. Er war selbst auch Dozent beim Lehrgang zum Rehatechniker.
    Wahnsinnig viele Infos kann man seinem Online-Auftritt nicht abgewinnen - am besten gleich anrufen.
    Wenn es mir recht ist, schreitet er nur/erst dann zur Tat, wenn er Chancen für einen "Sieg" sieht. Ich würde meinen, eine seiner grössten Stärken ist wohl die langjährige Erfahrung.

    Ärgere mich gerade etwas, dass ich nicht früher drauf gekommen bin ....

    Liebe Grüsse
    Tinu
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