Depressive Verstimmung? Wie kann ich meiner Freundin helfen?

Hallo, diesmal wollte ich mich mal nicht in eigener Sache informieren, sondern für eine gute Freundin von mir.
Besagte hat ausbildungstechnisch und privat innerhalb eines Jahres mehrfach Rückschläge erlitten (aus Rücksicht auf ihre Privatsphäre werde ich hier nicht weiter ins Detail gehen).
Sie hat ein sehr geringes Selbstvertrauen und lässt sich schnell von Rückschlägen entmutigen. Einen Plan B hat sie nicht.
Ihre Familie unterstützt sie diesbezüglich kaum, gibt ihr keine Ratschläge etc.
Wir (meine besten Freundinnen und ich) haben mit ihr darüber natürlich gesprochen und versucht ihr zu helfen. Was mir Sorge bereitet ist die Tatsache, dass sie unter Anderem "gebeichtet" hat, dass sie des öfteren davon träumt, sich von einem Gebäude zu stürzen oder sich auf eine andere Art das Leben zu nehmen. Nun sagt man ja zwar immer "Träume sind Schäume" aber sie war (bevor wir uns kannten) bereits einmal in der Situation, dass sie sich das Leben nehmen wollte. Ich bin natürlich kein Experte, aber sie zeigt schon einige andere Anzeichen (Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit...), die zumindest auf eine Depressive Verstimmung hindeuten. Wir haben ihr geraten mit jemandem zu reden, der sich besser damit auskennt, um Klarheit zu schaffen, aber sie möchte sich partout keinem Fremden anvertrauen.
Ich weiß natürlich, dass es Menschen die depremiert sind auf Dauer überhaupt nicht hilft, zu versuchen, alles zu verdrängen oder einfach "sei nicht traurig" zu sagen. Aber wir wissen alle nicht mehr wirklich weiter.Wir haben auch schon überlegt, ob es nicht auch zumindest irgendwelche Workshops o.ä. gibt, die das Thema Selbstvertrauen behandeln, denn ich glaube, dass ist eines der zentralen Probleme, die sie auch daran hindern, sich professionelle Hilfe zu suchen, und vielleicht käme sie auch selbst so aus dieser Situation heraus.

Jetzt wollte ich mal fragen, ob es hier jemanden gibt, der vielleicht einen Angehörigen hatte, dem es auch so ging oder der selbst schon einmal in so einer Situation war und mir vielleicht einen Tipp geben könnte, wie man am besten mit der Situation umgehen kann.
Hat jemand eine Idee?

Antworten

  • Hallo Mary90,

    Wenn jemand partout keine professionelle Hilfe annehmen möchte ist das natürlich sehr schwierig. Denn dafür gibt es ja schließlich die Profis.

    Ihr könnt ihr nur zeigen, dass Ihr für sie da sei. Eventuell könnt ihr sie auch begleiten, wenn sie das erste Mal professionelle Unterstützung aufsucht.

    Vielleicht kann jemand aus der Community Erfahrungen beisteuern. Wenn nicht, kann ich auch gerne unsere Fachexperten bitten, hierzu etwas zu schreiben.
  • Hallo Mary90, wie mein Vorredner es schon schrieb ist eure Begleitung zur zeit wichtig. Ihr das Gefühl geben das sie ein wertvoller Mensch ist und nach ihr zu sehen, hilft schon in der depressiven Zeit. Krankenhäuser, Landkreise haben Sozialdienste an die man sich wenden kann um mit jemanden diese Angelegenheit zu besprechen. Bei uns hier auf dem Dorf haben wir noch einen Hausarzt der eine Vertrauensperson ist. An den kann man sich wenden und um einen Termin bitten. Auch die Diakonie bietet mit ihren Sozialarbeitern erste Hilfsgespräche an. Caritas eben so. Es ist etwas Zeit aufwendig, aber für euch als Freundinnen kann so ein Gespräch Aufschluss bringen, wie ihr mit der Situation umgehen könnt ohne euer Leben einzuschränken. Eure Idee von einem Workshop ist gut gemeint, würde ihr in der jetzigen Situation, meiner Meinung nach, kein Stück weiter helfen. Das Angebot von Justin aus der Redaktion solltest du annehmen, daraus ergibt sich sicherlich noch eine andere Sichtweise oder direkte Hilfsangebote in eurer Region. Melde dich ruhig noch mal. Mit frdl. Grüssen voltinnes747. Ein link . www.deutsche-depressionshilfe. de
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