Wie Behinderung in Bewerbung einbauen?
MyHandicap User
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Ich möchte mich als Erzieherin bewerben, bin jedoch Epileptikerin und habe einen Behindertenausweis.
Im Internet konnte ich leider keine Antworten auf die Frage finden, deshalb hoffe ich hier Hilfe zu bekommen.
Ich möchte meine Behinderung in meine Bewerbung mit einbauen weiß jedoch nicht wie. Kann mir jemand helfen?
Im Internet konnte ich leider keine Antworten auf die Frage finden, deshalb hoffe ich hier Hilfe zu bekommen.
Ich möchte meine Behinderung in meine Bewerbung mit einbauen weiß jedoch nicht wie. Kann mir jemand helfen?
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Antworten
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Hallo,
ich finde es toll, dass du Dir Ziele setzt und offen mit deiner Epilepsie umgehst.
Ich bin seit 7 Jahren Unterschenkelamputiert, damals war ich 20 und befand mich in meinem Bachelor BWL Studium. Das heißt ich habe ein paar Bewerbungen durch. Am Anfang war es mir unangenehm das Thema Behinderung offen im Rahmen von Bewerbungen anzusprechen. Ich wollte dadurch kein Mitleid erzeugen oder von dem Fokus "Arbeit" ablenken. Ich wollte durch meine Leistung überzeugen.
Dann aber habe ich gelernt, dass wir unsere Behinderung nutzen können, um unseren Ehrgeiz, unsere besonderen Erfahrungen oder aber auch die Fähigkeit "über den Tellerrand schauen zu können" zu verdeutlichen. Mache es zu Deinem persönlichen Vorteil. Es zeigt nämlich was man alles trotz des Handicaps geschafft hat. Motiviert und Engagiert.
Seither habe ich mir angewöhnt bereits im Bewerbungsschreiben ein, zwei Sätze dazuzuschreiben. Auf jeden Fall erwähnen, aber keinen Roman drüber zu schreiben. Im Bewerbungsgespräch kann man dann ja näher darauf eingehen, sofern das Unternehmen fragt. Überlege Dir, welche Stärken du Dir durch deine Krankheit angeeignet hast, die für deinen Beruf von Vorteil sind. Und wie du diese Fähigkeiten im Job einsetzen kann.
Ich habe die Thematik auch einmal mit einem sehr guten Karriereberater durchgesprochen. Ich wollte gerne eine professionelle Meinung dazu hören. Er hat eigentlich mein obiges Vorgehen bestätigt. Am Ende braucht jeder einen Arbeitsplatz, an dem man so akzeptiert wird wie man ist. Da ist der offene Umgang wichtig.
Viel Erfolg.
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Ich kann tt nur zustimmen.
Erwähnen musst du so etwas sowieso, immerhin kann eine Epilepsie ja schon in der Arbeit einschränken und anderen einen ganz schönen Schrecken einjagen.
Ich persönlich habe meine Behinderung (Rollstuhl - habe aber vor 8 Jahren auch noch Epilepsie gehabt) auch immer mit ein zwei Sätzen erwähnt. Meistens als kleinen "Absatz" zwischen dem Motivationsschreiben und dem Schlusswort, dass ich mich über eine Zusage freuen würde und auch gern persönlich zu einem Vorstellungsgespräch kommen kann.
Außerdem hilfreich war ein PS ganz am Schluss (also nach deiner Unterschrift).
Ich weiß, das klingt bescheuert, aber ein PS bewirkt, dass der Arbeitgeber auch wirklich bis zum Ende ließt, weil da ja noch etwas wichtiges stehen könnte. 😉
Im PS habe ich dann zB geschrieben, dass er, falls es noch Fragen geben sollte, mich natürlich auch jederzeit persönlich unter meiner Telefonnummer erreichen kann. Das zeigt, dass du dich nicht scheust, über deine Behinderung zu sprechen und dass er dich einfach nur fragen braucht, wenn er sich nicht sicher ist, inwiefern sich das auswirkt, so vermeidest du automatisch einen Roman in der Bewerbung und dass der Arbeitgeber eventuell Berührungsängste hat.
Viel Erfolg!
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Salü MichiMi
Auch ich kann tt und Mary90 zustimmen.
Keine Ahnung wie bei euch im Deutschen ein Bewerbungsdossier "standardgemäss" auszusehen hat ...
Im Schweizerischen besteht es im wesentlichen aus dem Brief/Motivationsschreiben, einem lückenlosen Lebenslauf, Zeugnisse, Nachweise, Qualifikationen und Diplome ....
Meine Paraplegie und die Reha habe ich dezent im Lebenslauf eingebaut. Das schien mir dort besonders gut platziert, weil es an der Stelle sonst eine Lücke gegeben hätte - das ist sehr unschön, unprofessionell und wird wohl eher hinterfragt.
Je nach Job habe ich dann neben dem Schreiben auch den Lebenslauf angepasst, einige Sachen hervorgehoben, andere etwas verschwinden lassen.
Auf jeden Fall fand so auch die QS seinen Platz .... ob der potentielle Arbeitgeber auch wirklich alles durchliest ist dann definitiv sein Bier.
Liebe Grüsse
Tinu
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