Armamputiert + Schwangerschaft
Hallo, einer Freundin von mir musste unlängst ein weiterer Teil des Armes amputiert werden, bislang war dieser noch bis ungefähr zum Ellenbogen vorhanden. Nun noch ungefähr ca. 15 cm. ab der Schulter. Nun stellen sich im Alltag eben neue Fragen, zumal sie schwanger ist, mittlerweile ohne Partner, der bislang einige Aufgaben übernahm. Dies beginnt eigentlich mit Reißverschlüssen schliessen, Schnürsenkel binden, BH anziehen und schliessen, Achselhaare auf der einen Seite rasieren usw. Ich helfe ihr im Moment da bei allem gerne, von einer Prothese mag sie eigentlich gar nichts wissen, aber ich denke, wenn das Baby da ist, geht das auf keinen Fall ohne, z.B. stillen usw. Sie hat zwar noch zwei Kinder, diese will sie allerdings bei für sie doch intimen Dingen nicht wirklich mit einbinden. Hat jemand Tipps oder Erfahrung mit selbigen Problemen?
Danke vorab für Tipps und Anregungen.
Viele Grüße
Danke vorab für Tipps und Anregungen.
Viele Grüße
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Für Kinder die mit einer Behinderten Person aufwachsen ist die Behinderung eben eine ;Normalität; die in den Alltag gehört , ich vermute dass wenn die Mutter es schafft es anzunehmen die Kinder gerne Hilfe leisten . Sonst schreibe ich hier immer wieder das es Institutionen gibt die uns helfen können Rotes Kreuz Caritas usw
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Hallo Paulinchen,
Meine erfahrung ist, das das alles eine kopfsache ist. Für mich gibt es nichts was ich nicht mache. Im Sommer habe ich mir eine Kettensäge gekauft. Ich habe bisher mein brennholz mit einer stichsäge geschnitten. Dann habe icb recherchiert und online einen sägebock mit halterung für motorsägen gefunden. Ich brauche öfter mal doppelseitiges klebeband klammern oder schraubzwingen. Zum waschen unter der achsel benutze ich einen Holz-kochlöffel mit waschhandschuh. Zum rasieren würde ich die mit auswechselbaren klingen nehmen. Den griff mit einem stück gartenschlauch und heissklebe verlängern. Beim bh die schliesse nach vorne verlegen /umnähen? In der küche hab ich extra scharfe messer und ein schneidebrett auf beinen. So kann ich mit dem kurzen das gemüse gut halten und das geschnittene über die kante direkt in die pfanne /schüssel schieben. Für schnürsenkel gibt es auf youtube videos. Ich mach die übliche schleife, brauche dazu jedoch den daumen der prothese und die schnürsenke dürfen nicht zu kurz sein. Es braucht geduld, finde es toll das du deiner freundin so beistehst. Der reissverschluss geht auch, z.b. an einer tischkante. Ja, in der schule habe ich auch gestrickt, wenige reihen, technik verstanden, gute zensur abgeholt, nächstes projekt.
Grüsse
Muschelschubser
Ach, ich würde gern offiziell Motorad fahren. Aber da gibt es wohl keinen Führerschein weil man nur mir gleichgewicht fährt und spurrillen auf der fahrbahn einen umhauen. Mit der mofa wars damals schon gefährlich.
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Hallo zusammen,
zuerst einmal bitte ich um Entschuldigung, dass die Frage nach der Pflegestufe noch nicht beantwortet war, bin erst nun wieder im Internet gewesen. Dann schon mal vielen lieben Dank für die bisherigen Informationen, werde diese heute noch an meine Freundin weitergeben. Eine Pflegestufe hat sie beantragt, sie möchte allerdings sozusagen eigentlich alle Dinge im Alltag usw. gerne selber bewältigen können, zumindest nach und nach.
Ich selbst bin auch der Meinung wie der User "colores", dass es für die Kinder eigentlich eine normale Situation ist, dass ihre Mutter eine Behinderung hat und auf Hilfe angewiesen ist, ich selbst hätte da auch keine Probleme, wenn mir meine Kinder beim BH anziehen oder Achselhaare rasieren oder ähnlichen Dingen helfen würden. Denn ich denke ja auch, meine Kinder kennen mich ja auch sozusagen in und auswendig, werde mit ihr auf jeden Fall nochmals intensiver reden. Und natürlich eventuell zumindest übergangsweise mit einem Pflegedienst zu arbeiten.
Für weitere etwaige Anregungen schon mal vielen Dank...
LG Paulinchen
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Was jenner schreibt ist LEIDER wahr . Mann muss die negativen Seiten der Behinderung sehr stark betonen damit man das minimalste an Geld bekommt . Ich gehöre zu dem Typus Mensch die erst zum Doktor gehen wenn sie mit dem Kopf unter dem Arm rumlaufen . Krampfe also mit kaputtem Fuss/Rücken auf dem Bau . Andere Leute sind mit einem eingewachsenen Zehennagel arbeitsunfähig und bekommen Vollrente .
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Hallo zusammen,
ja, mit den Aussagen habt iht muss man sagen, leider recht. Das hatte ich auch schon sehr oft so gehört.
Werde ihr das auf jeden Fall auch nochmals mitteilen, wobei sie auch keinesfalls der Mensch ist, der dies normal so macht.
Danke schön,
LG Paulinchen
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Es gibt einige einarmige Menschen auf der Welt und ich wüsste jetzt auch nicht, warum man als Einarmer(in) pflegebedürftig sein sollte.
Sicherlich ist es mit einem Arm nicht einfach ein Kind zu wickeln oder zu halten, aber es ist auch eine Frage der Kreativität. Als schwangere ist sie ja wohl keine alte Frau und hat noch 2 gesunde Füße. Hilfe ist zwar schön, unabhängigkeit wäre mir aber wichtiger. Ein Pflegedienst der 2 x am Tag vorbeikommt, nützt da nichts, wenn die Windel voll ist.
Schnürsenkel binden kann man mit einer Hand. Oder man nimmt Klettverschlussschuhe oder Gummischnürsenkel vom Triathlon.
Reißverschluss könnte eine Fummelei sein, aber da gibt es auch kreative Möglichkeiten.
Haushalt und Essen zubereiten: hier ist vor allem strukturiertes Handeln gefragt. Man muss sich dann halt vorher alles herrichten.
So ne Prothese ist halt schon ne coole Sache. Aber wer nicht will, muss ja nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden, wie "frei" er sein will.
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paulinchen hat geschrieben:
Hallo, einer Freundin von mir musste unlängst ein weiterer Teil des Armes amputiert werden, bislang war dieser noch bis ungefähr zum Ellenbogen vorhanden. Nun noch ungefähr ca. 15 cm. ab der Schulter. Nun stellen sich im Alltag eben neue Fragen, zumal sie schwanger ist, mittlerweile ohne Partner, der bislang einige Aufgaben übernahm. Dies beginnt eigentlich mit Reißverschlüssen schliessen, Schnürsenkel binden, BH anziehen und schliessen, Achselhaare auf der einen Seite rasieren usw. Ich helfe ihr im Moment da bei allem gerne, von einer Prothese mag sie eigentlich gar nichts wissen, aber ich denke, wenn das Baby da ist, geht das auf keinen Fall ohne, z.B. stillen usw. Sie hat zwar noch zwei Kinder, diese will sie allerdings bei für sie doch intimen Dingen nicht wirklich mit einbinden. Hat jemand Tipps oder Erfahrung mit selbigen Problemen?
Danke vorab für Tipps und Anregungen.
Viele Grüße
Reissverschlüsse: sind immer schwierig. Da muss man durch. Man kauft gut gängige, man ölt die die man hat ; ) , und wirft Sachen weg wos nicht mehr geht. Jacken mit Knöpfen oder Pullis gewinnen da sicher sehr klar.
Schnürsenkel: Amazon > Lock Laces sind das mit Abstand häufigst gekaufte Produkt in meinem Haushalt. Ich habe das Zeug schachtelweise rumliegen. Die sind extrem gut. Sonst kann man gut üben das 1 händig zu machen, je mehr man übt umso besser gehts. Ganz einfach. Also sitzen und stundenlang Schleife üben. Anspannen mit Draufstehen mit anderem Fuss. Oder Slippers, Stiefel zum Reinsteigen oder mit Reissverschluss. Aus Schnürsenkeln habe ich noch nie eine Dramaübung gemacht.
BH, erst schliessen dann rein.
Achselhaare rasieren: das geht nicht so gut. Auch waschen ist etwas schwierig. Man kann allerdings einen Rasierapparat mit einem Halter so befestigen, dass man sich daran die Achsel vorbeischiebt, aber das ist am Ende etwas viel Arbeit. Hier kann eine Kollegin vielleicht helfen. Ich rasiere meine Achseln nur vor besonders grossen Schwimmwettkämpfen, 1-2 pro Jahr.
Eine Prothese ist erst dann wirklich funktionell wenn man den langen und durchaus harten Weg geht, die Orthopädietechnik dazu zu kriegen auch was bequemes funktionelles zu bauen, was nicht selbstverständlich ist. Geschätzt 70% der Leute, die eine Armprothese tragen könnten, tun das nicht, das hat meist äusserst triftige und sehr gute Gründe. Also erstmal sich sowas zu erschliessen ist gar nicht einfach. Man verhandelt Positionen neu von denen man nie wusste dass es sie überhaupt gibt. Man erwirbt sich am Ende schicksalshafterweise Technik- und Branchenkenntnisse von denen man nie wusste dass man sie überhaupt benötigt oder gar will. Hat man so ein Dings dann will es in Betrieb genommen werden. Auch an den besten Tagen geht was nicht, zerhaut man damit aus Versehen irgendwas, fällt was raus oder runter und 100% zuverlässig in dem durchaus etwas reduzierten Umfang was man wirklich gut kann ist man halt nur wenn man ohne Prothese unterwegs ist. Ist Zuverlässigkeit das wichtigste, gehe ich ohne Prothese das machen. Dauert manchmal ein Pieps länger aber geht mit dem geringsten Schaden. Mit einer modernen "bionischen" Prothese und viel Training und Konzentration fällt einem trotzdem alle naselang Zeugs runter, die Griffe taugen nichts, das Material geht bei nur leichtem Einsatz bereits rasch kaputt und kostet soviel wie vier oder fünf Autos. Mit einer bedeutend robusteren Eigenkraftprothese hat man diese Probleme weniger, aber ist auch nicht ganz problemfrei. Ich sehe meine bevorzugte Eigenkraftprothese im Einsatz vor allem bei Hausarbeiten mit Gewicht und Druck, staubsaugen putzen schrubben oder wischen, bügeln Wäsche aufhängen Körbe tragen alles das, Gartenarbeit usw. weniger bei vorsichtigen oder behutsamen Sachen. Was man mit der Hand nicht halten kann hält man mit Arm, Schulter, oder Bein, man macht es einfach etwas anders. Trage ich sehr schwere Gegenstände dann immer ohne Prothese aber auf andere Weise, ev. mit Hilfsgurt zum Umhängen. Man muss sich die einzelnen Sachen genau betrachten und schauen wie man es machen will, dann was ausprobieren usw.
Ich bin von Plastikdampfbügeleisen mit integriertem Wassertank übergegangen auf kleinere leichtere Metalldampfbügeleisen mit separatem Wassertank, da diese Bügeleisen selbst bedeutend leichter und auch robuster / stabiler sind, wenns mal runtersaust egal und viel leichter und damit angenehmer da das ganze Wasser separat ist.
Wie läufts denn in der Zwischenzeit so.
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