e-rollstuhl von der kk abgelehnt

Seit 2 Jahren leide ich unter einer neurolog. Erkrankung.Gehen nur noch wenige Meter mit Rolllator.KK hat E-Rollstuhl abgelehnt mit der Begründung,,keine Einschränkungen der oberen Extremitäten,es würde ein Greifreifenrollstuhl ausreichen.So einen Rollstuhl habe ich,in der wohnung und eine runde ums Haus komme ich klar,aber nicht bei unebenen und leicht ansteigenden Wegen.Die Armkraft ist nicht mehr so,ich bin 66 Jahre,Wenn ich was zu erledigen habe muss ich warten das mich jemand schiebt. Ich bin total verzweifelt.Ich werde Widerspruch einreichen,aber wie formeliere ich es am besten?

Antworten

  • Es ist nicht so einfach, du solltest dir gut überlegen ob du ernsthaft darum kämpfen willst.

    Du bist 66 und hast keinerlei Einschränkungen in den Armen, wenn du von jetzt an die nächsten Jahre einen E-Rollstuhl nutzen würdest. Dann ist die Gefahr sehr groß das du in den Jahren Beweglichkeit und kraft einbüßt und mit 66 solltest du dich doch eher bemühen Funktion zu erhalten. Hier ist der leichte weg wohl der mit der größten Gefahr das du dir körperlich schadest. Dazu die praktischen Probleme wenn du den Stuhl in der Wohnung nutzen willst oder mit ins Auto laden, hier macht es auch einen rissen unterschied.

    Doch wenn du an deinem E-Rollstuhl festhalten willst, würde ich als erstes mal meinen Arzt ansprechen was er denkt und ob dieser mich unterstützen kann. Es gibt auch Zwischenlösungen wie ein normaler Rollstuhl mit E-Fixräder, selbst habe ich zwar keine Erfahrung aber andere schwören drauf, da musst du zwar die Räder bewegen doch unterstütz ein Elektromotor deine Bewegung.

    Ich nutze keine Zusatzantriebe und kenn mich mit dem nicht so aus aber hier gibt es andere die dir sicher weiterhelfen können.
  • Hallo "winterauge",

    im Grunde brauchst du wirklich die Unterstützung und eine klare Verordnung durch einen Arzt (besser wäre ein Facharzt), so wie es "der user Narun" bereits beschrieben hat.

    Eventuell unterhältst du dich mal mit anderen betroffenen Personen (Seniorenkreis und der Gleichen), wie andere es aus deinem Lebensumfeld diese Probleme angegangen sind.
    Weiterhin ist natürlich auch zu erfragen, ob es wirklich ein kompletter E-Rolli sein muss oder ob es mit einem e-FIX (Rolli mit Motorantrieb - Bedienungselement auch an der Armlehne) ausreicht.

    Gruß
    rollispeedy

    PS Mal Nachgefragt: Worin begründet denn die KK die Ablehnung? Wurde ein MdK hinzu gezogen? Wurde ein MdK Ortstermin gemacht? .....?
  • Hallo,

    also.... wenn ich lese, dass die Threaderstellerin mit einem Greifreifenrolli NICHT zurecht kommt und ihr Bewegungsradius nicht viel höher ist, als mit dem Rollator, dann ist ein Rollstuhl mit elektrischer Unterstützung ein e-Rolli oder was auch immer motorisiertes auf jeden Fall angezeigt. Seht es ihr nach, wenn sie sich vielleicht mit der genauen Bezeichnung dessen, was ihr verordnet wurde und was von der KK abgelehnt, Probleme hat.

    Eine (fach-)ärztliche Verordnung lag/liegt vor, demnach ist dessen Unterstützung da. Ohne diese braucht man bei der KK nicht ankommen und um Kostenzusage bitten und ohne diese schreiben die auch keine Ablehnung. Das wäre ja unnötige Arbeit.

    Ich kann nur hingehen und dringend raten WIDERSPRUCH einzulegen. Erstmal formlos und dann mit einer entsprechend formulierten Begründung vom Arzt. Selber ist es ratsam zu schildern, wie weit der Bewegungsradius mit dem Greifreifenrollstuhl ist und das du als möglicherweise angehende Großmutter oder vielleicht schon Großmutter auch mit den Enkelkindern vor die Türe möchtest und dass es für dich eine Zumutung als lebenslustiger Mensch ständig um fremde Hilfe betteln zu müssen. Fürs Sofa ist man mit 66 durchaus auch noch zu jung. Wenn du magst, schick mir eine PN mit einer Formulierung deines Widerspruchs und deiner Begründung und ich helfe ein wenig bei der Formulierung.

    Was die Frage nach dem richtigen Hilfsmittel um auch die Arme noch zu kräftigen, bzw. Muskulatur generell zu erhalten ist nicht dumm und sehr wichtig. Ich fahre daher einen Rollstuhl mit Twionantrieb, den ich an- oder eben auch auslassen kann. Ach.. seitdem ich das richtig angepasste Hilfsmittel habe und nicht jeder Schritt eine Qual ist, hat sich bei mir die Muskulatur mit weniger Bewegung sogar aufgebaut! Ein sehr interessantes Phänomen aber einfach zu erklären. Meine Muskulatur wird nicht durch ständige Überlastung übersäuert. Denn das führt dann zum Abbau!!! Selbst meine Beine sind dank des Rollstuhls deutlich stärker und kräftiger geworden, weil die Strecken, die ich noch zu Fuß schaffe, tatsächlich effektiv sind und endlich das gezielte Training etwas bringt!!!

    Zudem ist es schon nicht nett, wenn unterschwellig mitklingt, nur weil man gleich von Rollator auf elektrisch umsteigt, dass man sich gleich gar nicht mehr bewegen mag. Oftmals geht es gar nicht, weil einfach viel zu spät das richtige Hilfsmittel verlangt wird, aus Scham, aus dem Willen heraus trotzdem laufen zu wollen und sich doch mehr auf dem Sofa zu parken, als nötig oder, oder, oder....

    Der plötzlich aus dem Leben gerissene Querschnittgelähmte nach einem Unfall, der hat sofort keine Wahl mehr, wie er jetzt künftig vorwärts kommt.... der, der langsam mit dem Verlust von Kraft und Beweglichkeit leben muss, der hat es in der Wahl... Rollstuhl ja oder nein, deutlich schwerer. Da spielen dann tatsächlich die Gedanken "ich kann doch nicht jetzt plötzlich mit dem Rollstuhl fahren, wenn die Nachbarn mich sehen" und "ich kann doch eigentlich noch laufen, aber eigentlich geht es auch wieder nicht" eine ganz große Rolle.

    Meine Oma hat mir drei Wochen nachdem ICH meinen Rollator bekommen habe, auf meine Frage hin, ob das für sie nicht auch besser wäre, damit sie nicht fällt geantwortet... "Da bin ich noch zu JUNG für!" Nachdem ich am Telefon meine Sprach wieder gefunden habe, habe ich sie gefragt "Du weißt schon, wem du das gerade sagst???" Es kam dann ein nettes Entschuldigung und sie fühle sich mit Mitte 80 doch immer noch zu jung dafür... Es ist eine weise alte Dame und total lieb, aber man durfte ihr dann doch nicht mit einem Rollator kommen.. Das geht gar nicht.... Und das ist ein sehr eindrucksvolles Beispiel, was in den Köpfen vieler Menschen abgeht, die nach und nach hinfällig werden. Sie hat übrigens nicht einmal zu mir gesagt, das ich zu jung für Rollstuhl und Rollator sei. Im Gegenteil, sie freut sich mit mir, dass ich meine Mobilität dadurch wieder gewonnen habe und jetzt strickt sie mir eine Flickendecke, damit ich es im Winter warm habe... Mittlerweile ist sie auch über 90

    Jumanji
  • Hallo winterauge,
    hast du den Antrag auf einen E-Scooter selbst gestellt oder ist dir der von deinem Arzt medizinisch als Hilfsmittel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ärztlich verordnet worden?

    Falls du den auf eigene Veranlassung beantragt hattest, also ohne Hilfsmittelverordnung vom Arzt rate ich vom Widerspruch ab.

    Optimal geht man wie folgt vor:
    1.) Ins Sanitätshaus deines Vertrauens gehen und sich ein geeignetes Gefährt aussuchen, probefahren und sich umfassend beraten lassen.
    2.) Marke und Modell aufschreiben
    3.) Zum Arzt gehen und deine Beschwerden darstellen und fragen, ob aus medizinischer Sicht ein solches Hilfsmittel geeignet ist, um deine Beschwerden zu lindern.
    4.) Ärztliches Attest des Hilfsmittels mit Marke, Modellbezeichnung und dem Zusatz (Zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben) ausstellen lassen.
    5.) Hilfsmittelverordnung dem Sanitätshaus deines Vertrauens übergeben.


    Warten bis das Hilfsmittel bewilligt oder von der KK abgelehnt wurde. Bei Ablehnung Klage beim Sozialgerich einreichen und darstellen, dass du dringend auf dieses Hilfsmittel angewiesen bist.

    Wie man eine Klage richtig formuliert, findest du im Internet, kannst mir gerne auch eine PN schicken und ich geb dir Links zu entsprechenden Muster-Vorlagen.

    Alternativ ist die Beratung in einem Sozialverband oder beim Beauftragten für Behinderte/Senioren in deiner Stadt immer sehr informativ und hilfreich.
  • Zunächst möchte ich mich bei Rollispeedy bedanken, ich hatte gehofft das du dich meldest weil deine Erfahrung mit unterstützen fahren viel höher ist als meine und du hier auch sicher viele verschiedene Möglichkeiten kennst die auch vielleicht leichter bewilligt werden.

    Jumanji, ich hatte nie was unterschwellig angedeutet. Ich hatte ganz offen geschrieben das es auch Nachteile hat. Neben den kosten ist das ein Argument womit sich die Kasse und der MDK rum schlägt.

    Daher würde ich versuchen das ernst zu nehmen und es auch zu bedenken, vielleicht nimmt das dem MDK etwas den wind aus den segeln. Wenn erstmal der Widerstand vom MDK weg ist, auch ein Arzt es unterstütz weil die medizinische Notwendigkeit da ist. Dann müssten die größten Wiederstände gefallen sein.

    Wie es aussehen könnte, das darf keine rolle spielen. Von Krücken bis hin zum großen E-Rollstuhl, du brauchst das Hilfsmittel was für dich am besten geeignet ist und nicht das wo die Nachbarn sehen wollen. Negativbeispiele kennt leider jeder, auch ich, aber lass dir sowas nicht zu nahe kommen.

    Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit das du von der Kasse mal verschiedene arten von Elektro unterstützen Stühlen ein paar Tage testen kannst bevor du dich auf eine Art festlegst.

    Ich wünsche dir viel erfolg Winterauge
  • @winterauge,

    Nachfrage und Anregung....
    Hast du schon einen Schwerbehindertenausweis? Da du schon seit 2 Jahren an neurologischen Bewegungsbeeinträchtigungen leidest, solltest du dringend (falls noch nicht vorhanden) auch einen Schwerbehindertenausweis in Betracht ziehen und die Merkzeichen G und aG beantragen. Nach deinen Schilderungen droht dir die Vereinsamung und Ausgrenzung in der Gesellschaft.

    1.) Alle ärztlichen/fachärztlichen Befunde kopieren und in einer Mappe chronologisch zusammenstellen.
    2.) Antrag im Internet oder bei der Stadtverwaltung besorgen.
    3.) Wichtig: Den Antrag ergänzend mit persönlichen Beschreibungen deiner Beeinträchtigungen und Leiden darstellen. Hierbei kannst du auch dein Leid, dass du dich in der Gesellschaft ausgegrenzt fühlst und nicht mehr am normalen gesellschaftlichen Leben teilnehmen kannst darstellen. Geniere dich nicht offen und ehrlich alle deine Beeinträchtigungen zu beschreiben, z.B. der tägliche Kampf beim Einkaufen und in Apotheken, bei Arztbesuchen oder dass du nicht einmal alleine auf ein Stadtfest gehen kannst und zunehmend einsam bist etc. pp. Natürlich nur wenn das auch alles so stimmt, meine Aufzählungen sollen nur Beispiele darstellen. Bedenke: Auf den Versorgungsämtern sitzen Menschen und keine Maschinen. Je mehr Informationen diese Menschen haben, je besser können sie deinen Fall beurteilen. Die medizinischen Begriffe brauchst du in deiner persönlichen Darstellung nicht zu übernehmen. Hier reicht eine Schilderung deiner Leiden, auch der seelischen.
    4.) Den Antrag mit Passbild beim Versorgungsamt deiner Stadt einreichen.


    Bezüglich der Vorbehalte von Narun:
    Sicherlich sollte man immer versuchen die Beweglichkeit zu erhalten, dass aber von der Beseitigung akuter Leiden abhängig zu machen halte ich für FALSCH.

    Der E-Rolli wird dir in der Regel ohnehin nur leihweise zur Verfügung gestellt. Von daher ist das kein Argument. Wenn sich deine Beweglichkeit wieder verbessert, dann kannst du ihn jederzeit zurück geben. Es geht in erster Linie darum, die den Lebensalltag zu erleichtern und deine Leiden zu lindern. Therapeutische oder medizinische Maßnahmen zur Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeiten sind ein vollkommen anderes Thema. Solange diese bestehen solltest du genau die Hilfsmittel verwenden, die dir helfen. Um fitter und gesünder zu werden, muss man nicht leiden.... oder sich im Alltag einschränken etc. pp. Es gibt auch sehr handliche E-Scooter die einfach zu zerlegen und bereits in einem normalen PKW transportiert werden können.
  • TheOldAssJoe hat geschrieben:


    Warten bis das Hilfsmittel bewilligt oder von der KK abgelehnt wurde. Bei Ablehnung Klage beim Sozialgerich einreichen und darstellen, dass du dringend auf dieses Hilfsmittel angewiesen bist.




    Bei einer Ablehnung muß erst Widerspruch erhoben werden, wird dieser auch verworfen kann geklagt werden. Direkte Klage nach Ablehnung ist nicht möglich.
    Nur mal so angemerkt.
    Gruß Hugo
  • hallo,erst mal danke für eure Antworten,ich habe seit einem Jahr einen Schwerbehindertenausweis ,Merkzeichen AG😃as Rezept für den Rolli hat meine Hausärztin ausgestellt. Ich hatte auch schon einen Rolli zum Probefahren ,vöm Sanitätshaus.Hat sehr gut geklappt mit dem Probefahren,um so enttäuschter war ich jetzt bei der Ablehnung.Seit ca.1Jahr habe ich auch einen Greifreifenrollstuhl,den konnte ich aber nur kurz benutzen,da ich bis vor kurzem im 3.stock gewohnt habe ,Treppensteigen war letzte Zeit nicht mehr möglich. Seit 4.Wochen habe ich eine Behindertengerechte Wohnung,komme so wenigstens selbständig vor die Tür,aber viel weiter auch nicht.
    Ich werde erst mal Widerspruch einlegen,vorher werde ich mit meiner Ärztin reden.
    Nochmals Danke
  • HugoH hat geschrieben:
    TheOldAssJoe hat geschrieben:


    Warten bis das Hilfsmittel bewilligt oder von der KK abgelehnt wurde. Bei Ablehnung Klage beim Sozialgerich einreichen und darstellen, dass du dringend auf dieses Hilfsmittel angewiesen bist.




    Bei einer Ablehnung muß erst Widerspruch erhoben werden, wird dieser auch verworfen kann geklagt werden. Direkte Klage nach Ablehnung ist nicht möglich.
    Nur mal so angemerkt.
    Gruß Hugo


    Da hast du selbstverständlich Recht.... ich korrigiere nach (endgültiger Ablehnung auch im Widerspruchsverfahren)... Klage beim SG einreichen. Dachte das wäre jedem klar aber der Ordnung halber hat Hugo selbstverständlich vollkommen zu Recht darauf hingewiesen!


  • Ich möchte anmerken, das es keine EfixRäder gibt!

    Es gibt Restkraftverstärker, die heissen E-Motion, da werden in die Greifreifen montiert oder einen E-fix Antrieb, da kommt eine Handsteuerung an den normalen Rollstuhl und der Akku wird unter den Rollstuhlsitz montiert.

    Bei beiden Möglichkeiten kann so der Rollstuhl zusammengefaltet werden und ins Auto.

    LG Kerstin


    Nach vier Hirninfarkten habe ich einen E-Rollstuhl mit Handsteuerung ( Puma40 ), einen Meyra Rolli mit E-Motionrädern und ein Flexmobil für drinnen.
  • @Rollifahrerin
    Hui, dann bist du ja bestens versorgt... gratuliere!

    Kannst du noch etwas zum Thread-Thema, also Tipps und Anregung zur Beantragung und Vorgehensweise geben?
  • Habe ja auch genug Einschränkungen.

    Zu E-fix Antrieb und E-Motion Rädern, Rezept vom Arzt Umrüstung des vorhandenen Rollstuhles mit einem E-Fix Antrieb oder aufrüsten des vorhandenen Rollstuhles mit E-Motion Restkraftverstärker.

    Bei mir haben die Diagnosen gereicht.


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