Marktanalyse zu behindertengerechter Kleidung (Studierendeninitiative Enactus Mannheim e.V.)

Hallo zusammen,

wir sind ein Projekt der Studierendeninitiative Enactus Mannheim e.V. , die durch soziale, ökologische und ökonomische Projekte die Welt im Kleinen nachhaltig verbessern will.
(Mehr dazu unter: www.unimannheim.enactus.de)

Eines unserer aktuellen Projekte heißt "Clothing the Gap" und fokussiert sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Handicaps verschiedenster Art.
In persönlichen Gesprächen haben wir herausgefunden, dass Kleidung oftmals nicht auf die persönlichen Bedürfnisse angepasst ist und häufig nicht den modischen Wünschen des Trägers entspricht.
Deshalb möchten wir bedarfsgerechte und modische Kleidung von und für Menschen mit Behinderung herstellen.
Damit wir unser Projekt starten können, brauchen wir Ihre Hilfe.
Wir würden uns freuen, wenn Sie sich einige Minuten Zeit nehmen könnten, um folgende Umfrage auszufüllen: http://bit.ly/2dPbh6H
Natürlich werden alle Angaben anonym behandelt.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Derzeit sind wir auch auf der Suche nach einem Kooperationspartner und freuen uns diesbezüglich immer über Einrichtungen und Personen, die unser Projekt unterstützen und begleiten möchten.

Bei Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte gerne jederzeit an:
sven.butz@unimannheim.enactus.de oder
pauline.machtolf@unimannheim.enactus.de

Liebe Grüße,
das Team von "Clothing the Gap"

Antworten

  • Im Internet und auch auf Messen, die sich auf behinderte Menschen ausrichten, gibt es bereits sehr viele Modehersteller (Einzelhersteller und kleinere Schneiderei-Manufakturen).
    Jedoch was wohl jeden Besucher daran stört, wenn einem etwas gefällt, sind gerade diese Bekleidungsstücke nicht gerade günstig zu erwerben. Einfache Hosen für behinderte Menschen sind oft mit dem dreifachen bis hin zu dem vierfachen Preis nur zu erwerben, bei der Oberbekleidung fange ich erst gar nicht an zu guggen. Und unter den Saisonbekleidungen (Sommer/Herbst/Winter gibt es dann noch heftige Preissprünge... WAHNSINN!!!

    Gerade bei Bekleidung die mit Sinn und Verstand gemacht wurden... gehen die Preisvorstellungen vom Hersteller und Käufer seeeeeehr weit auseinander, auch wenn ich manche Dinge in der Herstellung nachvollziehen kann (Handarbeit und Arbeitsstunden) ...aber wenn ich die Preise sehe...bin ich froh, das ich bereits schon sitze ! 🥺

    Hier haben wir als Behinderte einen extremen Nachteil - da gibbets nix mit Nachteilsausgleich. (Schade das es kein "Merkzeichen %" gibt. GdB Grad gleich Anrechnung auf Behinderten-Bekleidungseinkauf??? ....lol....okay GdB 100 wäre jetzt nicht gerade ein gutes Beispiel)



    Gruß
    rollispeedy
  • Sehr interessant, aber zu spät die Marktlücke entdeckt.

    Ich nähe mir selber meine Hose. Besondere Blusenmodele auch. Mache das seit ich Teenie bin, da ich körperlich merkwürdig "gebaut" bin und nur wenige Kleider von der Stange mit einfacher Änderungen für mich zu tragen sind.

    Man kann, m. E aus, nur bedingt für Behinderten Mode schaffen. Man näht für Rollifahrer, nicht aber, für Menschen mit einem Arm nur, oder, wie in meinem Fall mit einer Po-backe grosser als die Andere, ein kürzeres Bein, usw.
    Was die Kleidungindustrie für Uns gut und dauerhaft geschaffen hat, sind die Fäustlinge. Die kann man mit oder fehlenden Finger tragen.

    Für Besondeheiten ist der Markt einfach nicht gross genug. Deswegen auch die wenigen Ausnahmen haben erschwindlichen Preise.
  • lol...wo du gerade Hose gesagt hast...
    fäält mir immer wieder ein...
    ja, ich habe die Möglichkeit von der Stange zu kaufen...sofern vorhanden (Gößenangaben: S und damit meine ich wirklich "S" oder eben 28/32 bzw. 27/32 bei den Körperdaten 1,80m hoch bei 61kg Kampfgewicht) .

    Ziehe ich mir eine Hose an, sofern vorhanden,
    - gibt es ja auch noch die verschiedenen Schnittformen 🥺 ...da fallen einige wieder weg.
    - setz ich mich dann hin, da Rollifahrer.... shit happens (dumm gelaufen 😢 ) Hosenbeine zu kurz... Rücken/Po frei...viel Stoff an der Hüfteknochen - Stofffalten ohne ende , da wo man sie nicht haben möchte 😢

    bei der Jackenauswahl (auch Hemd/Pullover etc) ist es identisch... steht man vorm Spiegel, passt es rundum... setzt man sich..rutscht es hinten raus oder es wird einfach eng beim Sitzen im Rolli

    lol....manches wird dann eben "kreischend-komisch" beim anprobieren & ausprobieren.

    naja... aber dafür macht es Spass, sofern man gerne shoppen geht - ohne Geld auszugeben zu müssen 😃

    Gruß
    rollispeedy

  • Wenn man mit der Armprothese mit Hand / Silikonhandschuhe Mantel oder Jacke anzieht, dann klemmts am am Futter kleben bleibenden Silikon. Ich habe daher beim einen Wintermantel dadurch das Futter aus dem Aermel gerissen. Es kam halt einfach raus. Jetzt ist es draussen : ) und man kommt auch besser in den Aermel rein. Die meisten Jacken sind wirklich schlecht, solche mit weiten Aermeln etwas besser, aber die gehen alle daran kaputt. Mit dem Hook habe ich mal eine schoene Lederjacke zerlegt, das Leder riss einfach grossflaechig aus und ich merkte es erst zu spaet.

    Mittelfristig aber loesen sich die Probleme anders, bzw verschieben sie sich und verlagern sich auf andere Probleme, die anders schlecht, aber handhabbarer sind.

    Auf die Dauer nervt beispielsweise, dass andauernd der Silikon kaputt geht, und alleine deswegen trage ich die Hand viel weniger. Sie haelt dann einfach etwas laenger, man rennt nicht dauernd wegen Reparaturen herum. Immer wieder wird sich von der Versicherung deswegen angestellt. Noch besser ist es, gar keinen Silkon anzuhaben, was aber dann gleich in Frage stellt wieso ueberhaupt eine Hand - denn mit PVC auf der Hand ist es so anders, kann mans entweder gleich bleiben lassen, Hook anziehen oder sonstwas.

    Zweitens hat man mittelfristig einfach weniger Hautprobleme, wenn man die Prothese weniger anhat. Dauernd kommt das mechanische Irritationsekzem wieder, dann wartet man halt bis es wieder gut ist. Alle paar Wochen trage ich sie dann wieder eine Woche, es gibt wieder Probleme, und die brauchen wieder ewig bis sie weg sind.

    Dermassen irre und wahnsinnig krass gut, dass man die Prothese trotz Anschlussproblemen dauernd anhaben muss, sind sie eben niemals. Es kommt damit taeglich zur Gueterabwaegung. Wenn entgegen jeder Erwartung dochmal was rauskommt, das so gut ist, bitte sagt mir Bescheid ; )

    Damit hat sich die Kleiderfrage aber wie von selbst erledigt. Klar, schlechte Reissverschluesse kriege ich noch weniger zu als Nichtbehinderte aber schlechte Reissverschluesse sind halt das, da brauchts zur Behebung keine Behindertenbeauftragten.

    Was Schuhe angeht, habe ich schon immer Zeug an was man nicht binden muss. Lock Laces fuer Schuhbaendel, und Stiefel zum Reinrutschen, Schuhloeffel, alles das gibts schon.

    Das einzige, was fast gar nicht geht, ist bei Hemden den allerobersten Knopf mit links zuzuwuergen. Das kommt bei mir nur vor, wenn ich ein Krawatte anziehen muss.

    Daher habe ich folgerichtig aufgehoert, den obersten Knopf zu zu machen. Darueber hat sich in unserer Haar In der Suppe Finde Gesellschaft bisher aber kein Mensch je bei mir beklagt. Waeren letztes Jahr gesammelte 3-5 Klagen deswegen bei mir eingegangen haette ich gesagt, doch das ist sicher sehr wichtig - aber das ist nicht so. Die schauen bei mir nie auf die Stelle hinter dem eh grossen Windsorknoten, die schauen alle woanders hin. Damit waere auch dieses Thema gestorben.

    : )

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