Unfallrente/Verletztenrente nach anerkanntem Unfall mit MdE 80 % im Ehrenamt für Altersrentner ?

Hallo,
im SGB VII und auf diversen Internetseiten habe ich nichts dazu finden können, ob ein ehrenamtlich tätiger Altersrentner nach einem Unfall im Ehrenamt Anspruch auf eine Unfallrente / Verletztenrente hat. Im ärztlichen Gutachten wurde eine unfallbedingte MdE von 80% bescheinigt. Die dauerhafte Schädigung ist eine Oberschenkelamputation. (Es besteht ein GdB von 100 %.) Die zuständige Berufsgenossenschaft hat eine Rente abgelehnt mit der Begründung, dass eine Pflegestufe 1 zuvor bestanden habe und andere unfallunabhängige Erkrankungen ( z.B. Bluthochdruck, Diabetes, Polyarthrose), die aus ihrer Sicht eine regelmäßige Erwerbstätigkeit nicht ermöglicht hätten. Von der Pflegeberatung habe ich aber erfahren, dass eine Pflegestufe weder eine Erwerbstätigkeit noch eine ehrenamtliche Tätigkeit und auch ein Auto zu fahren nicht ausschließt, was in unserem Fall auch zutrifft.
Hätte ein Widerspruch Aussicht auf Erfolg und wie kann man den begründen?
Danke für Hilfe.

Antworten

  • Eine Unfallrente die sich auf den MdE bezieht, hat nichts mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit zu tun oder schließt eine solche aus.
    Hier solltest du eine fachlichen Rat bei einem Rechtsanwalt für Sozialrecht holen. Unter anderem kannst du auch bei Sozialverbänden dich zuerst einmal individuell Beraten lassen.
    Die ersten Infos durch die Mitarbeiter dieser Verbände sind oft unabhängig einer Mitgliedschaft. Sollte es jedoch zu einem Rechtsstreit kommen, ist eine Mitgliedschaft Voraussetzung.
    Eventuell bist du ja auch privat Rechtsschutz versichert? Oder bist in einer Gewerkschaft???

    Natürlich ist eine ehrenamtliche Tätigkeit von Interesse, wenn diese die durchschnittliche Arbeitszeit von 15 Stunden pro Woche übersteigt (!). (bei einem Antrag der Rente wegen Erwerbsminderung können diese Bewertungen der BG - Schriftverkehr mit eingereicht werden)

    Gruß
    rollispeedy
  • Danke für die Antwort, die ich nur nicht ganz verstehe.
    Ich hoffe, dass hier vielleicht noch ein Rechtsexperte etwas dazu sagen kann.
    Freundliche Grüße.
  • Hmm...
    Ein MdE heißt "Minderung der Erwerbsfähigkeit" und kann nur durch eine Berufsgenossenschaft zuerkannt werden durch eine Unfall im Erwerbsleben (Arbeitsunfall) oder bei einem Unfall im Ehrenamt.
    Dem zu Folge hast du regulär auch einen Anspruch auf eine BG-Rente oder einer Sonderzahlung der BG. Jedoch müsste die BG, sofern keine Verzichtserklärungen auf Zahlungen oder vergleichbares getätigt wurde, für die Folgekosten eines Arbeitsunfalles weiterhin aufkommen (Unfallrente). Unabhängig der Vorerkrankungen.
    Der Ansprechpartner ist die DGUV, diese Versichern als Dachverband die Berufsgenossenschaften (Körperschaften des öffentlichen Rechtes). Die DGUV Internetseite: http://www.dguv.de/wir-haften/ehrenamt/index.jsp

    Eventuell ist das für dich informativer????

    Aber um dich mit denen anzulegen, empfehle ich professionellen Rechtsbeistand. Ich habe dir oben im Thread die Verbände genannt, die einen sicher helfen, da diese auch wissen, mit welchen Rechtsbeistand man hier zusammen arbeiten sollte oder diese Verbände haben ihre eigenen Rechtsanwälte.
    Wenn du selber auf die Suche gehst, kannst du nur so weit guggen wie das Klinkenschlid an der Hauswand ist jedoch über die wahren Fähigkeiten des Rechtsbeistandes sagt es nichts aus.
    Daher lieber mit einem Verband einen Widerspruch einlegen, da denen daran gelegen ist - nur mit Anwälten zusammen zu arbeiten, die gut sind weil es ihr Kerngeschäft ist - als einen Anwalt der nach her eigentlich nur für Familienrecht spitze ist , jedoch nicht im Streit mit einer Unfallversicherung.

    Gruß
    rollispeedy


  • Hallo Sonja-1,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Du brauchst kompetente Unterstützung vor Ort, damit jmd. Deine Unterlagen einsehen und Dich ggf. bei rechtlichen Schritten unterstützen kann.
    Daher schlage ich vor, dass Du dich an den bereits erwähnten Anwalt oder einen Sozialverband vor Ort (z.B. VdK oder SoVD) wendest. Dort berät und unterstützt man Mitglieder kostenlos.
    Die Mitgliedsbeiträge sind absolut erschwinglich.

    Auch wenn ich Dir nicht direkt helfen konnte, war meine Antwort hoffentlich etwas hilfreich für Dich.

    Wenn wir Dich noch irgendwie unterstützen können, wende Dich gern jederzeit auch wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
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