WC mit größerer Einbautiefe im öffentlichen Bereich erforderlich?
MyHandicap User
✭✭✭
Guten Tag,
wir planen den Umbau eines denkmalgeschützten, öffentlichen Gebäudes mit unterschiedlichen Nutzungen. Aus Platzgründen gibt es kein separates Behinderten WC. Das Damen-WC ist jedoch flächenmäßig so ausgelegt, daß es für Rollstuhlnutzung geeignet ist. In der Regel wird das WC jedoch vorwiegend von Nicht-Rollstuhlfahrern genutzt werden.
Ich würde gerne auf den Einbau eines 70cm WC mit Rückenstütze etc. verzichten, da es m.E. keine optisch befriedigende Lösung ist und die Verwendung eines WC-Deckels (wegen der Rückenstütze) nicht möglich ist.
Wäre es eine sinnvolle Lösung das WC ca. 20 cm mit einer Vorwandinstallation vor der eigentlichen Wand zu errichten? Die Vorderkante des WC läge somit dann auch etwa 70 cm vor der Rückwand. Die Tiefe bei seitlicher Anfahrt wäre also ebenso groß wie bei einem WC mit 70 cm Ausladung. Ich hätte aber dann den Vorteil ein normales (formschöneres) WC mit Deckel verwenden zu können und könnte auf die Rückenstütze verzichten da der Bereich hintzer dem WC nicht so tief ist.
Allerdings würde ich vermutlich Klappgriffe mit größerer Ausladung benötigen, da diese aus statischen Gründen an der Rückwand zu befestigen wären.
Ich hoffe, daß ich mich verständlich ausgedrückt habe und danke schon mal vorab für jede Hilfe.
wir planen den Umbau eines denkmalgeschützten, öffentlichen Gebäudes mit unterschiedlichen Nutzungen. Aus Platzgründen gibt es kein separates Behinderten WC. Das Damen-WC ist jedoch flächenmäßig so ausgelegt, daß es für Rollstuhlnutzung geeignet ist. In der Regel wird das WC jedoch vorwiegend von Nicht-Rollstuhlfahrern genutzt werden.
Ich würde gerne auf den Einbau eines 70cm WC mit Rückenstütze etc. verzichten, da es m.E. keine optisch befriedigende Lösung ist und die Verwendung eines WC-Deckels (wegen der Rückenstütze) nicht möglich ist.
Wäre es eine sinnvolle Lösung das WC ca. 20 cm mit einer Vorwandinstallation vor der eigentlichen Wand zu errichten? Die Vorderkante des WC läge somit dann auch etwa 70 cm vor der Rückwand. Die Tiefe bei seitlicher Anfahrt wäre also ebenso groß wie bei einem WC mit 70 cm Ausladung. Ich hätte aber dann den Vorteil ein normales (formschöneres) WC mit Deckel verwenden zu können und könnte auf die Rückenstütze verzichten da der Bereich hintzer dem WC nicht so tief ist.
Allerdings würde ich vermutlich Klappgriffe mit größerer Ausladung benötigen, da diese aus statischen Gründen an der Rückwand zu befestigen wären.
Ich hoffe, daß ich mich verständlich ausgedrückt habe und danke schon mal vorab für jede Hilfe.
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Antworten
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Guten Morgen,
also.. wenn ich schon lese.. ."aus optischen Gründen würde ich gerne auf die Rückenlehne verzichten.." dann rollen sich mir echt die Fußnägel auf. Dennoch bin ich froh, dass zu lesen, weil du dir zumindest Gedanken machst und dich an die wendest, die dann mit dem Klo klar kommen müssen...
Die Rückenlehne ist nicht aus Bequemlichkeit erforderlich, damit man beim großen Geschäft die Tageszeitung lesen und in Ruhe den Kaffee trinken kann. Sie ist erforderlich, weil es vielfach Rollstuhlfahrer gibt, die anders nicht auf dem Klo sitzen können. Es hat also nichts mit Bequemlichkeit zu tun und schon gar nichts mit Ästhetik. Die Haltegriffe an der Wand sind auch nicht gerade der Hingucker.
Bist du wirklich sicher, dass das Mädchenklo eine ausreichende Größe zum rangieren mit dem Rollstuhl und Umsetzen aufs Klo hat? Probier es aus. Setz dich in einen Rollstuhl (man kann sie leihen) und versuche es mal selber. Insbesondere, wenn du ungeübt bist, wirst du wahrscheinlich unheimlich fluchen, denn selbst nach "DIN" gebaute Toiletten können dann zu einer echten Herausforderung werden.
Ich finde die Idee, dass man auf eine Extra-Toilette verzichtet ansonsten ziemlich gut, könnte mir aber auch vorstellen, dass es Schwierigkeiten gibt, wenn man dann als Behinderter mal eben sehr lange benötigt und die Schlange hinter einem in arge Bedrängnis kommt...
Jumanji
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Hallo Jumanji und jenner,
erstmal vielen Dank für Eure Antworten.
Mir ist schon klar, daß die Rückenlehne kein Komfortmerkmal ist, sondern nötig um ein Umfallen nach hinten zu verhindern. Für mich sind gestalterische Aspekte aber durchaus wichtig. Schon grundsätzlich aber auch weil die Klientel dort sehr anspruchsvoll ist. Und alles was da so im Angebot ist, ist ziemlich gruselig. Dazu kommt, daß auch die 70 cm WC-Schüsseln alle recht schauderhaft aussehen. Und, wie schon gesagt, daß ich dann keinen Deckel verwenden kann.
Daher noch einmal meine Frage an die Fachleute, reicht ein "normales" WC Becken mit 53 cm Ausladung, wenn ich das WC selbst um 20 cm von der Rückwand abrücke (s. Zeichnung)? Umfallen nach hinten wird verhindert da das WC nicht so tief ist. Ist dann aber der Deckel und keine Rückenstütze. Und ich habe seitlich ausreichend Platz zum Rangieren.
Übrigens auch sonst Jumanji, auf dem Bild siehst Du auch den 1,50m Wenderadius.
Also, was meint Ihr, geht das so?
Viele Grüße
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Hallo Unkelbach,
schön, dass wir dich nicht gleich wieder verschreckt haben, auch wenn ich zumindest nicht gerade zimperlich war, was Ästhetik versus Funktionalität angeht war...
So... also.. .der Bewegungsradius ist natürlich schon überaus genial und übertrifft schon vieles, was ich sonst kenne....
Es gibt natürlich viel Schnickschnack, den man bauen und einbauen kann... von Höhenverstellbaren Toiletten über Haltegriffen, Rückenlehnen - starr/verstellbar und noch vieles mehr. Aber es wird niemals klappen alle Behinderten tatsächlich zu erreichen, sondern immer nur eine größtmögliche Bandbreite. Dafür sind Behinderungen auch immer viel zu vielfältig und individuell.
Ein fehlender Toilettendeckel ist genauso unschön, wie eine fehlende Rückenlehne, aber Behinderte können besser auf den Klodeckel, als auf die Rückenlehne verzichten.
Ich komme mit "normalen" Toiletten aus und brauche auch keine Rückenlehne - zum Glück. Bei mir reichen Griffe zum festhalten und ein erhöhtes Klo, um noch gut zurecht zu kommen. Daher gibbet in meiner Wohnung auch keine Rückenlehne aber einen Klodeckel.
Was das Dilemma Klodeckel angeht... wäre es da nicht eine Idee (sofern es finanziell machbar ist), dass Sie sich mit Hilfe eines Sanitärfachmannes eine individuelle Lösung einfallen lassen. Mir würde da jetzt als eine Idee kommen, dass man aus Kunststoff eine faltbare und seitlich wegklappbare Lösung findet, die aber beim Umsetzen auch nicht stören darf. Mit Sicherheit eine echte Herausforderung an Tüftler und auf Dauer bestimmt eine Marktlücke.
Was die anderen technischen Details angeht, da bin ich leider überfragt, weil mir dafür die Bautechnischen Kenntnisse fehlen. Schön wäre es aber, wenn es dir gelingt ein Klo zu kreieren, was möglichst viele mit und ohne Einschränkungen nutzen können.
Jumanji
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Hallo Jumanji,
die Idee mit dem Klodeckel hat was. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß es leichter wäre eine klappbare Rückenlehne zu entwickeln, die man dann vor den aufgeklappten Deckel klappt. Im privaten Bereich kann man so etwas mit einem pfiffigen Schlosser sicher machen. Für den öffentlichen Bereich werde ich mich hüten! Wenn sich da nur irgendwer den Finger klemmt kommt die Klage umgehend.
Nach allem was ich hier und anderswo lese, wird es keine Lösung für alle Bedürfnisse geben. Und trotz aller Vorschriften und Normen bleiben immer Fragen unbeantwortet....
Vielen Dank jedenfalls für die Reaktionen.
Gruß
Unkelbach
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Hallo Unkelbach,
Du hast aus der Community schon einige gute Hinweise erhalten (vielen Dank dafür, Leute 😀 ).
Wenn Du magst, kann ich noch einen unserer Fachexperten hinzuziehen. Aber es kann ein wenig dauern, bis er antwortet. Dies vorab, da ich nicht weiß, wie dringlich es ist.
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