Wiedereinstieg ins Berufsleben nch längerer krankheitsbedingten "Pause" - Wie am besten?

Ich hatte vor über 3 Jahren einen Schlaganfall, bin mittlerweile 40 Jahre alt. Vom SA hab ich mich zum Glück wieder recht gut erholt. Probleme habe ich vor allem noch mit der linken Hand, die größtenteils noch gelähmt und noch nicht voll funktionsfähig ist, Behindertenausweis 50 GdB. Allerdings fühle ich mich im Großen und Ganzen wieder fit und möchte unbedingt wieder arbeiten gehen.
Im Frühjahr 2016 habe ich nochmal eine Rehamaßnahme absoviert und die Ärzte sowie Therapeuten haben sich dafür ausgesprochen baldmöglichst einen "Wiedereinstieg" ins Berufsleben anzustreben, da sie mir dies zutrauen und diese Normalität für mich auch wichtig wäre.
Zuhause fällt mir langsam die Decke auf den Kopf, vom finanziellen Aspekt und den damit verbundenen Einschränkungen ganz zu schweigen. Ich habe bei der dt. RV bereits vor 3 Monaten einen Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben gestellt, die sich mit einer Entscheidung aber leider viel Zeit lassen. Ich habe bereits auch von mir aus Bewerbungen geschrieben, aber bisher nur Absagen bekommen. Ich weiß nicht ob es daran liegt, dass ich meine "Arbeitspause wegen Krankheit" in den Bewerbungen erwähnt habe, aber ich kann das ja auch nicht unerwähnt lassen. Nun ist meine Frage was ich noch tun kann, besser oder anders machen soll um baldmöglichst ins Berufsleben zurückzukommen? Ich beziehe momentan noch Erwerbsminderungsrente, befristet bis 30.09.16, ich merke aber auch, dass mein Rentnerdasein mit 40 Jahren auch langsam auf die Psyche schlägt. Meinen letzten Arbeitsplatz habe ich übrigens verloren, weil es ein befristetes Arbeitsverhältnis war und der Arbeitsvertrag logischerweise nicht verlängert wurde. Wer kann mir da helfen und Tipps geben?

Antworten

  • hallo,
    dein wunsch, wieder arbeiten zu können ist nachvollziehbar und verständlich.

    der wunsch und anspruch von ärzten, arbeiten tue ihnen gut ist auch nachvollziehbar. dies sollte jedoch in einem verträglichen und geschüzten rahmen stattfinden. empfehlenswert ist ein allmählicher einstieg, zb. 3 stunden täglich an zunächst 3 tage pro woche (mo, mi, fr).

    die linke hand braucht noch viel therapie und achtsamkeit. das größte gift aller heilungsprozesse sind überforderung - entweder durch eigenes anspruchsdenken oder durch das von ärzten, angehörigen etc.

    in bewerbungen niemals den fokus auf krankheiten und körperliche einschränkungen legen. stattdessen erwähnen, was geschafft und erreicht wurde. firmen reagieren leider allergisch auf jedes prozent abweichung einer 100%igen leistungsfähigkeit.

    möglich ist evt wiedereingliederung in städtischer behörde etc. da ticken die uhren noch ein klein wenig anders.

    was den antrag auf teilhabe betrifft: druck machen, sooft wie möglich anrufen.

    viel erfolg und alles gute
  • Hallo Raini1976,

    Dein Anliegen habe ich an unseren entsprechenden Fachexperten weitergeleitet. Bitte hab ein wenig Geduld bis zur Antwort 😉

    Fachexperten benötigen für eine kompetente Antwort möglichst viele relevanten Details zum jeweiligen Anliegen. Sollte es weitere Informationen geben, wäre es hilfreich, wenn Du diese in der Zwischenzeit nachreichst. Dabei werden selbstverständlich keinerlei persönlichen Daten benötigt.

    Wenn Dein Anliegen dann geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf "beantwortet". 😀
    So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community! Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo Raini1976,

    dass du möglichst wieder arbeiten möchtest, kann ich sehr gut verstehen. So lange du noch EM-Rente beziehst, sieht jedoch die Rentenversicherung keinen Handlungsbedarf. (Du bekommst ja auch die EM-Rente, weil du als nicht erwerbsfähig eingestuft wurdest).
    Dein Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben ist schon mal ein sehr guter Schritt. Frage doch persönlich bei der Rentenversicherung nach, was der Stand der Dinge ist. Nur wer nachfragt, gilt auch als interessiert an seiner weiteren berufliche Zukunft.
    Die Rentenversicherung hat durchaus die Möglichkeit, in Maßnahmen z.B. mit Praktikas einen langsamen Einstieg zu ermöglichen, das nimmt auch bei deinen Bewerbungen den "Stress" beim Arbeitgeber weg, von Anfang an sich für ein Arbeitsverhältnis zu entscheiden. Da hast du mit so langer Pause immer einen Nachteil zu anderen Bewerbern (mit nicht so langer Pause). Sag auch zur Rentenversicherung, dass du gerne Hilfe bei der Bewerbung haben möchtest, für die ist das "Alltag", dass jemand nach langer Pause wieder einsteigen möchte.
    Und vor allem fang langsam an, du musst erst wieder für dich ein Gefühl bekommen, was du kannst und was auch noch nicht geht.
    Viel Erfolg und viele Grüße

    Michael

  • Hallo und danke für die Antwort!

    Dass ich EM-Rente beziehe ist richtig, allerdings bin ich noch zu jumg und Gott sei Dank zu fit um schon Rentner zu sein. Für mch war von Anfang an klar, Ziel ist die Rückkehr ins Berufsleben und dieser Zeitpunkt ist nun längst überfällig. Bei der dt. RV habe ich in den letzten Wochen oft angerufen und "genervt", werde aber immer wieder vertröstet mit Begründungen wie dass noch Arztberichte fehlen und was weiß ich noch alles. Seit 3 Jahren kämpfe ich mich wieder zurück in die Normalität, dafür gehört aber auch unbedingt ein neuer Arbeitsplatz und eine neue Aufgabe. Man will ja auch wieder eine gewisse Lebensqualität, die man vor der Erkrankung hatte. Finanzielle Sorgen und Unzufriedenheit sind ja auch nicht unbedingt genesungsfördernd.....
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