Wechsel von der privaten Krankenversicherung in eine gesetzliche Krankenversicherung

Sehr geehrte Damen und Herren ich bin 69 Jahre alt, war beruflich selbstständig und hatte mich damals privat krankenversichert. Im Jahr 2011 habe ich einen Schlaganfall erlitten und befinde mich jetzt bei der Lebenshilfe im ambulant betreuten wohnen. Nach diesen Schlaganfall wurde mir der Schwerbeschädigtenstatus (60%) zuerkannt. Mir wurde dabei nicht gesagt, dass ich die Möglichkeit gehabt hätte zu diesem Zeitpunkt zu einer gesetzlichen Krankenkasse zu wechseln. Deshalb habe ich es auch nicht gemacht. Meine Rente beträgt circa 800 € und die private Krankenversicherung circa 400 €. An regulären Ausgaben kommen noch hinzu: Miete, Energie, Wasser, Telefon und Ernährung. Ich befinde mich also in großen Schwierigkeiten und kann mir zeitweise nichts zum Essen kaufen. Auch Hilfsmittel und Medikamente Stellen für mich ein Problem dar. Ich bitte Sie, mir einen Weg zu weisen wie ich von meiner PKV "Müncher Verein" in eine GKV wechseln kann - obwohl scheinbar viele Termine versäumt sind. Sie würden mir damit als elementarer Not helfen. Mit freundlichen Grüßen, Dr. Rüdiger Brandt

Antworten

  • Hallo Herr Dr. Brandt,

    wahrscheinlich werden Sie tatsächlich nicht mehr in die GKV so ohne weiteres wechseln können, das die Fristen versäumt sind. Bei mir hat in einem Infoblatt zum ersten SBA klar und deutlich gestanden, dass ich, neben den Steuererleichterungen und sonstigen Nachteilsausgleichen auch die Möglichkeit habe, mich wieder gesetzlich zu versichern. Ich vermute fast, dass Sie diesen Passus leider überlesen haben.

    Ihr Not kann ich verstehen, ich habe in meiner Umgebung einen ähnlichen Fall einer mit Grusi kämpfenden Rentnerin erlebt, die horrende Beiträge in der PKV bezahlte und sich ebenfalls nicht mal mehr was zu essen kaufen konnte. Sie sind daher kein Einzelfall und die alte Dame ist nicht mal schwerbehindert, sondern einfach nur alt und dement.

    Da ich aber diesen Einzelfall ebenfalls mitbekommen habe und auch versucht habe, wo ich kann zumindest mit Rat und Tat zur Seite stehen, sehe ich für Sie zwei Möglichkeiten Geld zu sparen.

    1. sind die privaten Krankenversicherungen verpflichtet neben den üblichen privaten Tarifen auch einen "Grundtarif" anzubieten, der die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen abdeckt und nicht so teuer ist. In dem müssen auch die Menschen aufgenommen werden, die irgendwann ihre private Krankenkasse gekündigt haben und die nicht in eine gesetzliche Versicherung rein dürfen. Diese Möglichkeit hat man bei der alten Dame gemacht und soweit ich weiß, besteht dann auch die Möglichkeit, dass man über den Antrag von Grusi auch ein Teil der Krankenkassenkosten vom Staat bekommt.

    2. In privaten Krankenkassen ist die Tarifgestaltung äußerst kompliziert und man steigt wenig durch. Gerade bei langjährig bestehenden Verträgen hängt man in Sondertarifen in denen die Beiträge so nach und nach gestiegen sind, weil die Menschen, die den Tarif hatten, weggestorben sind. Es lohnt sich daher generell bei der PKV nachzufragen, ob es einen vergleichbaren Tarif gibt, mit (annähernd) gleichen Leistungen zu einem geringeren Beitrag. Oftmals gibt es diese. Ich habe das bei mir im letzten Jahr gemacht, habe einen anderen Tarif mit geringfügig schlechteren Leistungen in Bereichen, die ich selber gar nicht in Anspruch nehme und zahle monatlich 75€ weniger. Da brauchen sie die Unterstützung eines Versicherungsvertreters. Ich hoffe, Sie haben da einen guten an der Hand.

    Sollten sonst noch Rückfragen sein, dürfen Sie mir auch gerne eine PN schicken.

    Jumanji


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