Ich habe bei meinem Lebenspartner (38) das Asperger Syndrom "entdeckt". Wie sage ich es ihm?

Die Symptome bei meinem Lebenspartner sind die Selben wie bei meiner 12jährigen Nichte und meinem 45jährigen Schwager. Diese sind Asperger Autisten bzw. haben das Asperger Syndrom. Es würde meinem Partner auf jeden Fall helfen, sich nicht mehr als "der, den keiner mag - ist halt so, bin ein A...." zu fühlen. Nur, wie spreche ich ihn darauf an? Ohne ihn zu verletzen???

Antworten

  • Er ist 38 schreibst du, ich denke mal das er in seinem leben schon mal einen Arzt hatte oder Untersuchungen in Zusammenhang mit der Schulzeit. Das wäre sicher mal aufgefallen.

    Alles in allem, glaube ich das hier einwenig viel Wind gemacht wird. Wenn du einen verdacht hast (denn mehr ist es wohl nicht) dann bitte ihn doch mal das er zu einem Psychologen geht und zumindest eine stunde mit dem mal redet.
  • Danke erstmal für deine Antwort. Ja, es ist ein Verdacht von mir. Ich würde es gern ansprechen, weiß aber nicht wie.
    Also, ohne, dass ich ihn damit überrenne oder verletze.
    Aber er leidet. Dass er immer aneckt und ihn offensichtlich keiner mag. Er sei halt ein A.... und er mag nicht mehr kämpfen oder sich verstellen, sagt er. Die Symptome, die ich von meiner Nichte und meinem Schwager kenne (und das, was ich im Netz darüber gelesen hab) passen sowas von haargenau, dass ich mich erstmal erschrocken habe... Die Licht- und Hautempfindlichkeit, sehr hohe Intelligenz, was Allgemein- und Fachwissen angeht, aber kaum soziale Kompetenzen. Keine Freunde, da die sich irgendwann abwenden, weil er ruppig wirkt und besserwisserisch (ich wollt es auch ein paar mal schon tun...., sehe aber, dass er ein guter Mensch ist mit dem Herz auf dem rechten Fleck). Er ist traurig, dass er mich dauernd verletzt, tuts aber immer wieder. Er kriegt keinen leichten Smalltalk hin. Er lächelt kaum. Seine Mimik ist oft negativ, egal ob er froh oder traurig ist. Er kann aber auch lachen über lustige Sachen im TV z.B. Meine Witze oder die von anderen, versteht er eher nicht. Er blickt die Menschen und leider auch mich kaum direkt an. Sieht immer irgendwie depressiv aus. Obwohl - wenn vorsichtig drauf angesprochen - klar wird, dass es ihm gerade ganz gut geht. Großen Menschenmengen und Lautstärke geht er lieber aus dem Weg, sie überfordern ihn. Und er ist überfordert damit (und oft verletzt wie ein kleines trotziges Kind), wenn man selbst vielleicht mal nicht sofort Lust (oder Zeit!) hat zu dem, was er nun gerade vorhat. Vielleicht hilft diese Beschreibung und jemand kennt sich aus hier und erkennt, ob oder dass es Asperger sein könnte. ... Aber meine Frage bleibt: WIE könnte ich das bei ihm ansprechen??? 😉

  • Du bist in einer Beziehung mit ihm, ich gehe mal davon aus das du auch Gefühle für ihn hast. Deine Gefühle sorgen aber dafür das du Probleme viel intensiver siehst als jemand der mit etwas abstand auf deinen Freund schauen kann.

    Ich bleibe dabei, bitte ihn mal das er vielleicht ein zwei Sitzungen zu einem Psychologen geht, wenn es nichts für ihn ist dann wars das und gut.

    Wie du ihn ansprechen sollst, naja ich würde ihn einfach mal bitte das Thema hier zu lesen, du hast es ja recht gut geschrieben.
  • Hallo Narun,

    wollte doch noch schnell eine Rückmeldung geben:

    Ich hab es angesprochen!!! Gestern Abend!!!! Und es war sehr gut so 😃 !!!
    😃 😃 😃
    Mein Freund hat sehr offen zugehört und sich in meinen Beschreibungen zum Asperger Syndrom tatsächlich gut wiedererkennen können.
    Das Gespräch war richtig gut, offen und ehrlich. Und er war - zwar auch verwirrt - aber dennoch erleichtert, dass es vielleicht eine Verhaltensstörung ist, für die er gar nichts kann und er kein A.... ist, den niemand mag und das er ja überhaupt nicht sein will (und nicht ist 😉 ).
    Er will sich einen Termin bei einem Therapeuten geben lassen. Und will mich mit dahin nehmen.

    Grüße und danke fürs Antworten,

    Tara 😃
  • Freut mich zu lesen.

    Es ist schön das ihr so offenen mit einander um geht und es kann nicht verkehrt sein wenn mal jemand von außen mit einwenig abstand sich ein Bild macht.

    Noch eine schöne zeit für euch
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