Wie muss das perfekte Ferienhaus für Menschen mit Handicap sein?

Hallo, wir lebe im schönen Kärnten in Österreich und haben vor kurzem zwei Häuser gekauft von dem eines ein Ferienhaus werden soll. Da wir selbst drei Kinder haben und ich mich seid der Geburt der Mittleren (und nun auch der Jüngsten) ständig ärgere, dass ich mit einem eher schmalen Kinderwagen nicht überall hin komme kam die Idee, dass wir das Ferienhaus doch gleich Rollstuhlgerecht umbauen und uns damit nicht mit dem Angebot nicht nur vorallem an Familien mit Kindern, sondern auch an Familien mit Handicap wenden. Denn ich denke mir jedes mal, dass meine Kids irgendwann laufen können und ich mich dann nicht mehr ärgern muss, aber Menschen mit Handicap müssen sich mit der fehlenden Rücksichtnahme ihr Leben lang herumplagen.

Das Haus ist für ein Ferienhaus nicht so klein (ca. 130 qm). Es hat zwar zwei Ebenen, aber der Treppenlift ist schon fix beschlossen. Eine ebene Dusche ist auch kein Thema. Und für Familien, die evtl. ein pflegebedürftiges Kind haben (oder auch Erwachsene die dies brauchen) soll auch ein Pflegebett bereit stehen).

So und zugegeben, dann hört es auch schon auf. Hier erhoffe ich mir eure Hilfe. Was braucht Ihr im Ferienhaus oder würdet Ihr gerne einfach vorfinden, um euch einen angenehmen Urlaub zu verschaffen.

Heisst, wie breite Türen brauchen wir. Waschbecken höhenverstellbar oder zwei in zwei Höhen? Küche, was beachten? So dass Ihr auch Kochen könnt (wer das im Urlaub möchte)? Was brauchen Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen (es gibt ja nicht "nur" Rollstuhlfahrer)?

Das wäre ganz toll, wenn Ihr uns ein paar Tipps geben könntet. Super wäre auch, wenn Ihr uns evtl. auch Sachen schildert, die Ihr im Urlaub vorgefunden habt, die evtl. kein Muss sind, aber einfach angenehm waren, dass dies so vorgefunden wurde.

Ganz lieben Dank


Antworten

  • Hallo

    Ihr Vorhaben ist wirklich sehr erfreulich! Aber dies ist ein weites Feld.

    Ich kann nur folgende Tipps geben:

    -Sich in die Thematik einarbeiten, z. B. Internet etc. in der Schweiz gibt es die Fachstelle für behindertengerechtes Bauen als Beratung, wahrscheinlich in Österreich eine ähnliche Organisation.

    -Falls ein Architekt beigezogen wird einen suchen, der Erfahrung in diesem Bereich hat.

    -Berücksichtigen:
    ein Rollstuhl hat ähnlich wie ein Auto einen Wenderadius, d. h. genügend Platz muss vorhanden sein (Flure etc., z. B. Platzbedarf vor Lift empfohlen 140 cm, auch vor Tischen, Betten, Duschen etc sollte genügend Platz zum Wenden vorhanden sein). Verwinkelte enge Flure sind ungeeignet, die Türrahmen sind bald angestossen.
    Keine Schwellen, sehr lästig sind auch Schwellen bei Terrassentüren.
    Im Aussenbereich: bei Rampen für Selbstfahrer max 6% Steigung. Wege am besten eben, möglichst keine historischen Rumpelsteine, auch wenn sie noch so schön aussehen.

    -Inneneinrichtung:
    Schiebetüren sind meist besser bedienbar, gilt auch für Schränke Kommoden . . .
    Tische müssen unterfahrbar sein, keine dicken Balken am Rand und möglichst kein Gestänge, das die Beinfreiheit behindert. Gut ist auch die Unterfahrbarkeit des Waschbeckens.
    Spiegel: auch ein Mensch im Sitzen sollte sich im Spiegel betrachten können.
    Im Schlafzimmer: gut ist, wenn neben dem Pflegebett ein zweites Bett stehen kann: für Paare, aber auch, weil manche Betroffene asymmetrisch liegen und deshalb mehr Platz brauchen oder Kinder nicht allein gelassen werden können.
    Schalter sollten im Sitzen bedient werden können
    Bodenmaterial: Ein Rollstuhl bringt Schmutz ins Haus, keine Teppiche, besser pflegeleichtes Material wie Laminat o. ä.

    Ich hoffe ein wenig gedient zu haben und viel Glück für das Vorhaben!


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