An wen kann man sich wenden, wenn man nach jahrelanger Diagnose und Behandlung von ADS feststellt, d

Die Symptome ähneln sich sehr: leicht ablenkbar, unkonzentriert, Einzelgänger, weil durch mangelndes Sozialverhalten von anderen abgelehnt. Haben als Eltern unseres betroffenen Sohnes immer nach Hilfe gesucht, sind aber meist gescheitert. Mittlerweile ist unser Sohn fast 30 Jahre alt und die Probleme, die er hat, werden nicht kleiner. Besonders auf dem Arbeitsmarkt ist es sehr schwierig für ihn. Er lebt noch bei uns zu Hause.

Antworten

  • Hallo,

    das ist so pauschaul schwierig zu beantworten. In welchen Bereichen oder zu welchen Themen sucht Ihr denn Beratung oder Unterstützung (oder sucht Ihr etwas ganz anderes)?

    Besten Gruß, ananim
  • Bitte einen klinischen Psychologen bzw. Psychologischen Psychotherapeuten aufsuchen. Für ADS im Erwachsenenalter gibt es verbindliche (und somit ggf. juristisch belastbare) Untersuchungsroutinen (z.B. HASE).
    Asperger Syndrom ist komplex und bedarf ggf. eines/r erfahrenen Psychologen/in.
    Denkbar aber statistisch unwahrscheinlich wäre es beide Diagnosen bestätigt (oder wiederlegt) zu finden.

    Viel Erfolg und Durchhaltevermögen!

  • So statistisch unwahrscheinlich ist es nicht beide Diagnosen zu haben. AD(H)S und Asperger Syndrom haben eine gemeinsame "Schnittmenge", also Symptome, die bei beiden vorliegen. Rein subjektiv empfinde ich die Ausprägung dieser Symptome beim ADHS-Betroffenen meist schwächer ausgeprägt, vielleicht kann er dies besser kompensieren als der Asperger Autist.
    In unserer Spezialsprechstunde für ADHS und Autismusspektrumstörungen habe ich eine ganze Reihe von Patienten mit der Doppeldiagnose. Auch diese können enorm von Methylphenidat (Ritalin etc. profitieren, denn eine gezielte medikamentöse Behandlung gibt es nur für ADHS - bei Asperger Autismus kann man versuchen Begleiterkrankungen, z.B. Depressionen symptomatisch zu behandeln.
    Auch für das Asperger Syndrom gibt es aussagekräftige diagnostische Methoden (AAA, MBAS etc.), ist aber aufwendiger als für ADHS. Und auch hier sorgfältige Anamnese, Eigen- und Fremdanamnese.
    Juristisch bei einer ADHS-Diagnose anzusetzen halte ich für schwierig bis unmöglich - denn es ist eine klinische Diagnose! Und auch wenn HASE und Fragebögen positiv scoren, ist dass noch kein Beweis für eine ADHS. Depressionen, Posttraumatische Belastungsstörungen können durchaus ähnliche Symptome hervorbringen. Auch eine sorgfältige Anamnese ist notwendig und am besten auch eine fremdanamnestische. Oft kann im Zweifelfall nur eine Fremdanamnese Klarheit bringen, was an den Problemen bei einer ADHS liegt. Alle Ergebnisse müssen zusammengetragen werden, Auch Zeugnisberichte geben wertvolle Hinweise.
    Empfehlung sind wirklich Fachleute suchen, die sich unter Umständen bei beiden Diagnosen auskennen.

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