Ich habe in beiden Knien Fortgeschrittene Arthrose,weshalb für mich schnelle Tritt-oder auch Drehbew

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Ich nin Männlich,52,und zur Zeit leider 119 KG Schwer (zuviel Fett,aber auch viel Muskelmasse),und habe in beiden Knien Arthrose,weshalb mir schnelle Drehbewegungen Schmerzen verursachen.
Wellche Art von Selbstverteidigung würde für mich in Frage kommen?

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  • Hallo Schwizergrizzly

    Zuerst einmal herzlich Willkommen in unserer Community. Schön, dass du den Weg zu uns gefunden hast.

    Ich verstehe deinen Wunsch, eine sinnvolle Sportart betreiben zu wollen. Obwohl, ich bin mir nicht sicher, ob Kampfsport genau das Richtige für dich ist.

    Wenn es denn unbedingt so etwas sein muss, dann käme eventl. wingzun kungfu in Frage, da diese Sportart mit relativ wenig Beineinsatz auskommt. Gehe doch einfach mal in ein Zentrum in deiner Nähe, welche Kampfsportarten anbieten. Die können dich professionell beraten und es kann getestet werden, wie viel Bewegungsfreiraum dir deine Knie lassen.

    Ich hoffe, dir hiermit ein wenig weiter zu helfen. Lass uns doch wissen, für was du dich entscheidest. Wäre für uns interessant.
    Liebe Grüsse
    Maria


  • swisswuff1
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    Ich würde auf Boxen als Kampfsportart tippen.

    Du bist nicht alleine mit der Frage. Siehe auch hier:

    http://www.sportlerfrage.net/frage/selbstverteidigung-aber-welche

    http://www.gutefrage.net/frage/kampfsportkunst-trotz-kaputten-knie
    => Krav Maga?

    Generell ist Kampfsport aber wohl eher ungeeignet. Wichtig ist eher mal, Gewicht zu reduzieren (Schwimmen? Wassersport allgemein? ev. Fahrrad oder Rudern? Ernährung?) und wichtig ist auch, die Beinmuskeln gut zu trainieren. Ich habe auch eine Art Vorschäden in meinen Knien wie Arthrose und will aber, dass es noch lange etwa so bleibt (und nicht schlimmer wird). Fahrrad fahren und Schwimmen sind extrem gut, tun sogar dann gut wenn ein Knie sonst den Tag über mal etwas mehr zieht. Ledersohlen im Alltag, ja nichts was am Boden festklebt, um den schlechten dauernden Einfluss von Drehbewegungen tief zu halten. Kniebeugen oder allzu langes Laufen oder Joggen finde ich eher ungünstig, aber eine gewisse Menge ist schon OK.
  • swisswuff1 hat geschrieben:
    Generell ist Kampfsport aber wohl eher ungeeignet.


    Wie kommst du zu dieser Erkenntnis? Es gibt so unvorstellbar viele Kampfkünste, dass für jede - wirklich jede - körperliche Voraussetzung etwas Passendes, Funktionierendes und Gesundes(!) dabei ist. Um einmal Prof. Lydia Zijdel zu zitieren: "Wer eine Tasse halten kann, kann sich auch verteidigen."

    Grundsätzlich ist es weniger eine Frage des richtigen oder falschen Stiles. Vielmehr kommt es auf den Willen, das Wissen und die Fähigkeit des Trainers/der Trainerin an, ob er/sie in der Lage ist, den Unterricht an den Einzelnen anzupassen. Bei mir im Kurs ist das bspw. völlig selbstverständlich - genauso habe ich jedoch auch schon viele Trainer erlebt, die eine individuelle Anpassung ihrer Kampfsportart kategorisch ausgeschlossen haben.

    Das leicht unbefriedigende Fazit: Es gibt kaum eine pauschale Empfehlung für oder gegen einen bestimmten Stil. Wenn es Kampfkünste gibt, die dich faszinieren, dann probier den Unterricht vor Ort persönlich aus (besser als nur zuschauen) und sprich vorher mit dem Trainer darüber. Es gilt also eher die Empfehlung, Schulen auszutesten, die persönlichen Einschränkungen offen gegenüber stehen, statt bestimmte Kampfsportarten von vornherein auszuschließen.

    Ich meine - hey - wir haben auf unseren Lehrgängen schon Capoeira im Rollstuhl ausprobiert und Stockkampf ohne Arme und präzise Nervendrucktechniken mit spastisch bedingter Grobmotorik und klassisches Kung Fu ohne Augenlicht und, und, und... Ausnahmslos alles war problemlos möglich! Also wer behauptet, Kampfsport sei ungeeignet, spricht nicht aus eigener Erfahrung.

    Viele Grüße
    Dirk
  • Maria_MyHandicap hat geschrieben:
    Wenn es denn unbedingt so etwas sein muss, dann käme eventl. wingzun kungfu in Frage, da diese Sportart mit relativ wenig Beineinsatz auskommt.


    Auch hier gilt leider: Das ist eine Aussage, die nicht auf persönlicher Erfahrung beruht.

    Die Grundhaltung im Wing Chun (die Schreibweisen weichen voneinander ab) nennt sich IRAS. Man nimmt im Training oft diese an den Knien nach innen gedrehte Beinhaltung ein (IRAS steht für "Internally Rotated Adduction Stance", zu deutsch etwa "Stand mit nach innen gedrehten Adduktoren", sieht aus wie übertriebene X-Beine). Weder die statische Last, noch die eingedrehte Position sind auf Dauer sonderlich förderlich bei Arthrose in den Knien. Findet man hingegen einen Trainer, der bereit ist, sein Wing Chun anzupassen, dass auf diese Haltung weitgehend verzichtet wird, kann man der Empfehlung durchaus folgen.

    Grüße
    Dirk
  • Hallo aus Berlin,
    ich würde mich zuerst gegen die Arthrose verteidigen.
    Da kann ich Langzeitfasten empfehlen.
    Ich bin auch 52 und habe Arthrose und Arthritis in den Knien. Die habe ich mir durch sportgerechte Ernährung eingefangen. Ich war vor 2 Jahren in einer ähnlichen Verfassung wie Du bei 107kg.
    Dann habe ich entsäuert und 42 Tage gefastet - bei ungebremsten intensivem Sportprogramm. Jetzt bin ich bei 89kg. Fett laut Waage um ein Drittel reduziert, Muskelmasse wahrscheinlich auch. Die Knie laufen wie verrückt, allerdings in gelenkschonender Barfußlauftechnik. Einen Halbmarathon kann ich problemlos laufen. Kampfsport würde wahrscheinlich auch gehen.
    Ich spiele Einradhockey in der Bundesliga. Ist eigentlich auch irgendwie Kampfsport.
    Zum Anfang würde ich mir eher geradlinige Bewegungen für die Gelenke suchen und mich dann langsam an Torsionsbewegungen rantasten.
    Viel Bewegung ist wichtig. Kniebeuge und auf der Stelle laufen wo immer es geht.
    Aber der Schlüssen liegt auf jeden Fall in der Ernährung.

    Wenn Du mehr Fakten willst, schicke ich dir die Links zu meinen Seiten.

    Sportlichen Gruß
    Mathias



  • Hallo aus Österreich,
    habe echt durch Zufall deine Frage gelesen, da ich auch auf der Suche nach einem knieschonenden Kampfsport bin. Kurz zu mir - ich bin schon sieben Mal am rechten Knie operiert - stehe da ohne Kreuzband, ohne Meniskus, darüber hinaus habe ich starke Arthrose und Bewegungseinschränkungen. Bei Belastung schwillt es schon mal an und wird steif. Bis vor ein paar Jahren konnte ich nicht einmal ohne Schmerzen ein paar Kilometer laufen. Da ich immer schon sportlich war und ich es für mich nicht akzeptieren konnte, mich nicht mehr so zu bewegen wie ich wollte, fing ich an zu schwimmen und mit dem Rennrad zu fahren. Und wie es der Zufall so wollte, war meine Schwimmtrainerin eine Triathletin, die mir Gusto machte einen kleinen Triathlon mitzumachen. Somit fing ich ganz langsam zu laufen an und es klappte zu meiner Erstaunis ganz gut. Das Schwimm- und Radtraining wirkte wahrlich Wunder. Letztes Jahr habe ich sogar einen halben Ironman geschafft! Das Triathlontraining ist zwar sehr umfangreich und auch anstrengend, aber irgendwie fehlt mir trotzdem der körperliche Kick - sowie beim Kampfsport. Da ich früher schon einmal Jiu Jitsu und Ninjutsu trainiert habe, weiß ich, dass es den Körper anders fordert, als reines Kraftausdauertraining. Ich bin auch auf der Suche nach einer Kampfsportart, wo ich die Knie nicht so belaste, also wenige Kicks, Beinhebel usw. Krav Maga habe ich früher schon einmal probiert. Ist sehr hart! Gutes Training, aber auch brutal. Vielleicht wäre Boxen wirklich eine Alternative.....LG Alexandra
  • Also gut, der Beitrag ist ja schon älter, und da wäre es eigentlich interessanter zu hören ob der Themensteller etwas gefunden hat, aber ich möchte nun, nachdem der Beitrag wieder belebt worden ist, meinen Senf dazu geben.
    Jede Kampfkunst kann betrieben werden. Es ist einfach nur die Frage ob man sich dem Stil unterwirft oder den Stil so abwandelt, dass man mit seinen Einschränkungen klar kommt. Ich unterrichte seit 15 Jahren behinderte Menschen in Selbstverteidigung ( http://www.behinderung-selbstverteidigung.de/ oder https://www.facebook.com/Selbstverteidigung-F%C3%BCr-Behinderte-Menschen-782255491868840/ ). Es gab noch nie jemanden der nicht in irgendeiner Form mitmachen konnte. Im Laufe dieser Jahre habe ich viele Leute kennen lernen dürfen, die z. T. in ganz traditionellen Kampfkünsten auch Menschen mit Handicaps unterrichten. Zum Teil haben wir uns im Netzwerk „Barrierefreies Budo“ ( http://budo-barrierefrei.jimdo.com/ ) organisiert.
    Um Vergleichbares anzubieten gehören nur ein aufgeschlossener Geist und etwas Phantasie. Medizinische Kenntnisse können nicht schaden, aber jeder Mensch weiß ja eigentlich was er hat bzw. kann man noch einen Arzt zu rate ziehen. Schwer ist das alles nicht! Man muss nur wollen! Das Schwierigste ist sicher die Suche nach einem geeigneten Verein oder Trainer. Aber mit einigen Vorgesprächen lassen sich Berührungsängste auf beiden Seiten abbauen. Wer Kampfsport machen will sollte dies auch tun. Viel Erfolg!
    Holger

  • Hallo und Besten Dank euch allen.
    Mittlerweile ist es so,dass mir schon Kleinste Schnelle Bewegungen wie das seitliche leichte Wegkicken einer Leeren Petflasche am Boden Schmerzhaft eins ins Knie reinjagd.
    Ich habe mich nun dazu entschlossen,mich spätestens im März 2017 Operieren zu lassen,dann bekomme ich eine Knie-Vollprothese ins Rechte Bein,und spätestens ein Jahr danach sollte ich das Linke Knie machen lassen,
    danach schau ich weiter.

    Nochmals Besten Dank euch allen,
    und wenn ihr dies vorher noch lesen könnt:
    Schöne Ostertage euch allen.
  • Schwizergrizzly hat geschrieben:
    Hallo zusammen.
    Ich bin mittlerweile 56 Jahre alt, Männlich,und habe seit 2 Jahren in beiden Knien Vollprothesen,
    weshalb für mich sämtliche Kicks,oder Tritte,
    wie auch Jumpen Ausgeschlossen sind,und mir auch Grosse Schmerzen verursachen würden.

    Ich bin euch sehr Dankbar,
    für all euer sehr Informativ
    geschriebenes.

    Ich überlege mir gerade wiedermal,
    ob z.b. Boxen-
    ohne gross Beinarbeit,
    oder vielleicht Krav Maga-
    nur mit den Armen-
    geeignet wären ????
  • Ich finde, das die beste Kampfsportart zur Selbstverteidigung Krav Maga ist. Ich mache das schon seit Jahren und kann es nur weiterempfehlen. Krav Maga ist das moderne Selbstverteidigungssystem mit israelischem Ursprung, es zeichnet sich durch einfache Techniken aus. Der besondere Vorteil dabei ist, dass natürliche und instinktive Reaktionen im Mittelpunkt stehen, somit fällt die passende Reaktion in Stresssituationen viel leichter.
  • Ich hoffe du konntest das passende für dich finden, ich rate dir zu einer Ernährungsumstellung und spezieller Schmerzübungen.
    Vllt von Liebescher und Bracht, einfach mal bei Youtube schauen. Pflanzliche Ernährung beeinflusst Arthrose enorm.
  • MyHandicap User
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    TE war 446 tage hier nicht mehr online 😎
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