Wie ausgeprägt sind Spezialinteressen beim Asperger-Austismus?
Vor einigen Wochen bin ich über einen Beitrag über Asperger-Autismus gestoßen und sehr viele der genannten Erlebnisse (der Beitrag was mehr persönlich als Symptom-orientiert) kamen mir recht bekannt vor.
Also habe ich die genaueren Symptome recherchiert und bin dabei auf die sehr hilfreiche Seite der englischen National Autistic Society gestoßen. (Falls jemand ähnlich informative Seiten auf Deutsch hat wäre ich sehr dankbar!)
Ich habe die meisten der dort aufgeführten Symptome/Schwierigkeiten für Asperger Autismus, mit Ausnahme des wortwörtlichen Verstehens und einem starken Spezialinteresse. Auch bei den Selbsttests auf aspergia.de kam das Ergebnis, dass ich es wahrscheinlich habe.
Als ich vor einigen Tagen beim Allgemeinarzt war, um eine Überweisung für meine Depression zu bekommen, habe ich meine Vermutung angesprochen, weil - falls ich Asperger-Autismus habe - dies der Grund für meine Depression sein könnte. (Sie fing erst an als ich von meinem behüteten Schülerleben zur Uni kam - plötzlich war ich in einer fremden Stadt, statt meiner elf Klassenkameraden waren es plötzlich hunderte Studenten im selben Raum, es war laut und überbelichtet und ich musste ständig mit Fremden reden.)
Als ich beim Arzt jedoch meine Vermutung ansprach, fragte dieser sofort was meine Spezialisation sei. Auf meine Nachfrage erläuterte er, dass Asperger immer mit einer Spezialisation verbunden sei.
Das einzige Spezialinteresse, das mir einfällt, wäre die Architektur, schon seit ich klein war habe ich es geliebt Häuser am Computer zu planen und diese in 3D anzuschauen. Allerdings hat meine Oma es geschafft, mir mein Interesse zu vermiesen als ich vierzehn war. (Kommentare wie "du bekommst eh keinen Job" und "das packst du nicht, werde doch lieber Bürokauffrau" kommen in Erinnerung). Erst letzt hat sich mein Interesse neu entfacht und ich habe vor, die im kommenden Wintersemester auch zu studieren.
Allerdings weiß ich genau, dass ich spezifische Hilfe benötige, um nicht wieder dem gleichen selbstzerstörerischen Verhalten zum Opfer zu fallen (vor allem, dass ich mich für Vorlesungen angemeldet habe und dann nach ein bis drei Wochen aufgehört habe hinzugehen weil es mich überfordert hat).
Daher brauche ich möglichst eine Diagnose, und mein Arzt hat die Vermutung als Vermerk auf dem Überweisungsschein notiert, aber seit seinen Bemerkungen habe ich Angst, dass ich mir alles nur einbilde. Also, wie stark sind diese "Spezialisationen", und sind sie wirklich Schlüsselpunkt der Diagnose?
Also habe ich die genaueren Symptome recherchiert und bin dabei auf die sehr hilfreiche Seite der englischen National Autistic Society gestoßen. (Falls jemand ähnlich informative Seiten auf Deutsch hat wäre ich sehr dankbar!)
Ich habe die meisten der dort aufgeführten Symptome/Schwierigkeiten für Asperger Autismus, mit Ausnahme des wortwörtlichen Verstehens und einem starken Spezialinteresse. Auch bei den Selbsttests auf aspergia.de kam das Ergebnis, dass ich es wahrscheinlich habe.
Als ich vor einigen Tagen beim Allgemeinarzt war, um eine Überweisung für meine Depression zu bekommen, habe ich meine Vermutung angesprochen, weil - falls ich Asperger-Autismus habe - dies der Grund für meine Depression sein könnte. (Sie fing erst an als ich von meinem behüteten Schülerleben zur Uni kam - plötzlich war ich in einer fremden Stadt, statt meiner elf Klassenkameraden waren es plötzlich hunderte Studenten im selben Raum, es war laut und überbelichtet und ich musste ständig mit Fremden reden.)
Als ich beim Arzt jedoch meine Vermutung ansprach, fragte dieser sofort was meine Spezialisation sei. Auf meine Nachfrage erläuterte er, dass Asperger immer mit einer Spezialisation verbunden sei.
Das einzige Spezialinteresse, das mir einfällt, wäre die Architektur, schon seit ich klein war habe ich es geliebt Häuser am Computer zu planen und diese in 3D anzuschauen. Allerdings hat meine Oma es geschafft, mir mein Interesse zu vermiesen als ich vierzehn war. (Kommentare wie "du bekommst eh keinen Job" und "das packst du nicht, werde doch lieber Bürokauffrau" kommen in Erinnerung). Erst letzt hat sich mein Interesse neu entfacht und ich habe vor, die im kommenden Wintersemester auch zu studieren.
Allerdings weiß ich genau, dass ich spezifische Hilfe benötige, um nicht wieder dem gleichen selbstzerstörerischen Verhalten zum Opfer zu fallen (vor allem, dass ich mich für Vorlesungen angemeldet habe und dann nach ein bis drei Wochen aufgehört habe hinzugehen weil es mich überfordert hat).
Daher brauche ich möglichst eine Diagnose, und mein Arzt hat die Vermutung als Vermerk auf dem Überweisungsschein notiert, aber seit seinen Bemerkungen habe ich Angst, dass ich mir alles nur einbilde. Also, wie stark sind diese "Spezialisationen", und sind sie wirklich Schlüsselpunkt der Diagnose?
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Antworten
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Hallo vitruviius!
Ich würde nicht darauf vertrauen, was dein Hausarzt dir zum Asperger-Syndrom sagt. Die wenigsten Hausärzte kennen sich mit dem Asperger-Syndrom aus. Sogar viele Psychologen und Psychiater kennen sich damit nicht wirklich aus. Wenn du eine Diagnostik anstrebst, geh zu einem Spezialisten, auch wenn es etwas länger dauert, bis du einen Termin hast. Hier findest du eine Liste mit Adressen zur AS-Diagnostik:
http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic112457.html
Ich empfehle dir, dich mal in einem Asperger-Forum umzusehen (hier sind leider nicht sehr viele Aspies unterwegs). Dort wird man dir bestimmt gern weiterhelfen. Hier sind die Links zu zwei Asperger-Foren:
http://www.aspies.de/selbsthilfeforum/index.php?page=Index
http://www.asperger-forum.de/index.php?page=Index&s=940cf293fadd36d21f5fcd9b45c01032fa74f0f9
MfG
Träumerin
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Hallo vitruviius,
herzlich willkommen hier im Forum!
Träumerin hat dir bereits sehr viele und gute Tipps gegeben. Danke Träumerin!
Das Internet ist eine super Sache. Viele Infos die man benötigt kann man erhalten. Aber auch viele Infos die einem nicht wirklich weiter bringen.
Eine Diagnose zu stellen ist keine leichte Angelegenheit. Es gibt Erkrankungen, deren Symptome eindeutig sind. Dann gibt es Symptome die äußerst schwer für eine eindeutige, haltbare Diagnose stehen. Dafür gibt es, wie Träumerin es ansprach die Fachärzte. Es ist wirklich wahr, nicht jeder Psychiater kennt sich mit "Asper-Symptom" aus. Dafür gibt es wiederum Fachärzte. Da kannst du erkennen wie schwer eine Diagnose zu stellen ist.
Lasse dich nicht verwirren! Hole dir Infos, aber lasse dir nichts einreden. Eine Depression hat sehr viele Ursachen. Sie kann eindeutig sein, was äußerst selten ist!
Hole dir Rat von einem Facharzt!
Lasse wieder etwas von dir hören, wie es bei dir weiter geht.
Dir alles Gute!
LG, Emmerisch
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Spezialinteressen sind typisch für Asperger, aber nicht JEDER hat sie.
Ebenso typisch ist eine gewisse manuelle Ungeschicklichkeit und trotzdem gibt es einige extrem geschickte Asperger.
Es ist also sehr verschieden- verlass dich auf die Fachärzte; Allgemeinmediziner kennen die Details nicht so gut wie Fachleute.
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Hallo vitruviius,
zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
Du hast aus der Community schon einige gute Hinweise erhalten (vielen Dank dafür, Leute 😀 ).
Gern kannst Du an dieser Stelle berichten, wie es weiter geht.
Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an die Community, meine Kollegen oder mich. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
Wenn Dein Anliegen geklärt ist, sei bitte so lieb und setze die Bewertung oberhalb des Threads auf "Frage beantwortet". 😀
So hilfst Du uns, eine bessere Übersicht zu behalten, wo noch Unterstützung benötigt wird.
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Erst einmal ein großes Danke und Entschuldigung, dass ich so lange nicht geantwortet habe.
Nachdem ich beim Hausarzt und beim Psychater war, die meinen Verdacht sehr schnell abgewinkt haben, habe ich es bei der Therapeutin, bei der ich jetzt schon drei Mal war, erst mal nicht erwähnt.
Sie meinte allerdings gegen Ende der letzten Stunde (besonders nachdem ich meine Sensorischen Schwierigkeiten und dem Fehlen der sozialen Intuiton erzählt habe), dass sie die starke Vermutung hat, dass es etwas angeborenes wie ADS sei. Als ich ihr dann von den Online Tests usw. erzählt habe, meinte sie, dass sie auch daran hätte denken können. (Allgemein hat sie meine Ängste usw. sehr ernst genommen, wovor ich auch sehr Angst hatte nach dem Gespräch mit dem Psychater.)
Bis zu meinem nächsten Termin wird sie nun herausfinden, wo ich eine spezialisierte und ausführliche Diagnose erhalten kann, also geht es immer weiter vorwärts.
Vielen Dank nochmal, eure Antworten haben mir viel Mut gemacht und es geht mir mittlerweile schon viel besser!! 😃
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Das ist schön zu erfahren. Weiterhin alles Gute 😀
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Guten Morgen an euch,
da es mir ein bisl ähnlich geht wie dem Threaderöffner,
habe ich dieses Thema gefunden..
und möchte nur wissen, ob inzwischen mehr Asperger hier unterweg sind?
Eine Ecke zum austauschen?
Sonst überlege ich, ob ich eine solche einrichte...aber erstmal gucke ich mich
als Frischling noch ein Weilchen um.😉
Liebe Grüße
Annah
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