Hilfe bei Amputation beider Oberschenkel

Hallo,

ich bin neu hier und suche Hilfe für meinen Vati. Ihm wurden im März diesen Jahres beide Beine (Über dem Knie) amputiert. Nun ist er in der Reha und versucht mit der neuen Situation umzugehen. Leider ist er aktuell viel zu schwach (er lag seit November 2014 im Krankenhaus und ist nach der Amputation direkt in die Reha verlegt wurden) um Prothesen zu tragen und muss sich an den Rollstuhl gewöhnen. Ich versuche meinem Vati so viel Mut zu zusprechen, damit er keine Depressionen bekommt, aber dies ist nicht immer einfach. Mir/uns schwirren viele Fragen im Kopf herum, aber ich habe bereits gelernt einen Schritt nach dem anderem machen zu müssen.
Hier nun meine Frage: aktuell kann mein Vati nicht alleine aufs Klo gehen, da er sich nicht alleine die Sachen ausziehen/wieder anziehen kann und er auch kein Klopapier benutzen kann. Kann man das lernen? Gibt es irgendwelche Tipps und Tricks, welche ich meinem Vati sagen, damit er alleine auf das Klo kommt oder ist das aussichtlos, wenn er im Rollstuhl sitzt und er immer auf fremde Hilfe angewiesen sein wird.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen, da dies für uns alles Neuland ist und ich versuche meinen Vati so gut es geht zu unterstützen, damit er nicht den Mut verliert.

Antworten

  • Hallo Bluebird,

    herzlich willkommen hier im Forum! Es tut mir sehr leid, was mit deinem Vati passiert ist. Man spürt, wie du deinen Vati lieb hast.
    Das dein Vati am Boden ist und auch körperlich fertig ist, kann ich sehr gut verstehen. Es ist nicht leicht, eine 2 fache Amputation über sich ergehen zu lassen. Und für dich sehr schwer, denn:
    was wird nur werden?

    Dein Vati ist in der Reha:
    Er soll doch einmal mit dem Arzt reden, dass er zu einem Psycholgen gehen kann. Der Psychologe kann deinen Vati helfen. Da gibt es verschieden Therapien. Von hier kann ich nicht wissen, in welcher Verfassung dein Vati ist. Der Psychologe schon!
    Dann soll weiterhin, du selbst oder dein Vati, eine Pflegestufe beantragt werden. [/b]Das ist wichtig![b] In der Rehe sind alle Dokumente und Dokumentationen vorhanden. Das ist für den Arzt von Vorteil.
    Dein Vati befindet sich in stationärer Behandlung seit November 2014. Somit sind die Vorraussetzungen der Pflegestufe erfüllt.
    Der Arzt, Psychologe und auch die Sachbearbeiter können dein Vati in den lebenspraktischen Dingen des Alltags helfen. Deinem Vati wird gezeigt, wie er sich in seinen neuem Leben selber helfen kann.

    Ich glaube, dass reicht erst einmal. Wir werden dir gerne helfen! Komm mit deinen Fragen, wir sind da. Du bist nicht allein!

    Ich hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben.

    LG, Emmerisch
  • Hallo bluebird,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Natürlich ist das alles nun eine neue Lebenssituation für Euch und besonders für Deinen Vati. Aber er ist nicht der Erste mit einer beidseitigen Oberschenkelamputation. In der Reha wird man ihm daher gut helfen können und ihn auch auf einen selbstständigen Alltag vorbereiten.

    Scheut euch also nicht, auch die Therapeuten auf Situationen anzusprechen, die Deinem Vati wichtig sind. Dann können sie darauf als nächstes hinarbeiten und so seine Motivation steigern.

    Gern kannst Du an dieser Stelle berichten, wie es weiter geht.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an die Community, meine Kollegen oder mich. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hi bluebird,

    wo ist den dein Vater in Reha?Welche Klinik?kennen
    die sich mit Amputationen aus und hat
    er dort in der Klinik andere amputierte oder ist
    er der einzige?
    Wie auch andere es empfohlen haben würde
    ich dir empfehlen mit den Physiotherapeuten vor Ort
    zu sprechen, dass die solche Situation mit deinem Vater
    üben, dann klappt das schon.Eine Bekannte von
    mir hat beide Arme und beide Beine verloren und
    schafft es auf Toilette zu gehen also ist
    da noch gute Hoffnugn auch für deinen Vater, der sogar
    noch beide Arme hat.Und sie ist auch schon über 70 von der
    ich hier erwähne.


    LG
    Bili
  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für die schnellen Antworten. Aktuell ist das alles Neuland und ich versuche mir Rat zu holen um meine Eltern zu unterstützen.

    Mein Vati ist in der Rehaklinik Bavaria Kreischa (sie soll wohl einen sehr guten Ruf haben), leider kommen bei meinem Vati ein paar Unwegsamkeiten hinzu, dass er in seinem anfänglichen Mut ausgebremst wird. Meinem Vati wurden beide Beine amputiert, weil es sich verschiedenste antibiotika-resisdente Keime eingefangen hatte. Dies ist auch der Grund, dass er aktuell sein Zimmer in der Reha nur zu den Behandlungen (und auch nur mit Handschuhen und Mundschutz) verlassen darf und somit die größte Zeit (abens und am Wochenende) alleine in seinem Zimmer ist und somit viel Zeit hat zum krübbeln. Des weiteren hatte er im Dezember einen Schlaganfall bei einer OP, so dass er für seine linke Körperhälfte wenig empfinden hat und er seinen linken Arm nicht heben kann. All dies wird in der Klinik versucht zu beheben, aber da mein Vati auf Grund der schwere seiner Krankheit (Blutvergiftung/zwischenseitl. Koma und multiples Oragngversagen) sich an kaum etwas erinnern kann, was die Krankenhauszeit angeht, hat er gemeint er kommt zur Reha und in zwei Wochen hat er seine Prothesen. So ist es nun leider aber nicht und er muss sich mit dem Rollstuhl arrangieren, bis er Prothesen tragen kann. Darauf war er nicht vorbereitet und macht sich nun Gedanken, wie es weitergeht. Einen Psychlogen hat er bis jetzt immer abgelehnt, zu mir hat er gemeint, was soll er mit dem besprechen, seine Beine sind auf dem Friedhof und das kann auch der Psychole nicht ändern. Ich werde mich nochmal mit dem Sozialdienst sprechen, aber ich kann ich ja leider nicht zwingen 🙁
    Wir hatten auch bereits schon einen Termin beim Sozialdienst um die weiteren Schritte zu besprechen, aber aktuell können wir die Pflegestufe noch nicht beantragen, da eine Begutachtung erst zu Hause stattfinden kann und die Reha meinte es wäre unklug, da gegebenfalls die Reha verkürzt wird, wenn wir meinen Vati zum Pflegefall machen. Genau das selbe wurde uns zum Thema Rente gesagt. Aktuell ist die Reha bis Ende Mai genehmigt und ich hoffe er wird noch ein wenig länger dort bleiben können, um wenn er zu Kräften gekommen ist, in der Reha noch lernt mit Prothesen umzugehen.

    Nun ist es aber so, dass ich meine Eltern langsam an ein Leben nach der Reha gewönnen muss (sie ziehen Ende Juni in eine Rollstuhlgerechte Wohnung) und ich habe ihnen versprochen, dass sie irgendwann auch wieder Normalität in ihrem Leben haben werden. Des wegen suche ich jemanden, der vielleicht selber betroffen ist oder Erfahrung mit so einer Situation hat, mit dem ich mich über die Alltagsprobleme austauschen kann, damit ich diese vielleicht schon im Vorfeld beheben kann.
    Das wichtigste für mich ist, dass meine Eltern ihren Lebenswillen nicht verlieren und ich ihnen zeigen kann, dass es keine unlösbaren Probleme gibt.

    Ich will nicht hilflos daneben stehen, sondern ihnen das Leben so einfach wie möglich machen.

    Kennt ihr jemanden, der mir Tipps geben kann, welche ich meinem Vati sagen kann, damit er übt für Zuhause und sieht, dass alles irgendwie geht und er kein Pflegefall wird?

    Lieben Dank für offenes Ohr und LG
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