je länger krank zuhause, umso schlechter geht es mir, ist das so?

Hallo
Ich bin seit fast 2 Woche mit der Diagnose Erschöpfungsdepression, zum 2.mal innerhalb von 2 Jahren, krank geschrieben. Ich bin beim Neurologen,der mich schon über 20 Jahre kennt, er sagt, das es für meine Probleme zur Zeit keine Lösung gibt. Dann bin ich noch zur Beraterin bei der Caritas gewesen,bei der ich auch vor 2 Jahren in Therapie war, sie sagt,ich solle akzeptieren das ich krank bin und das ich in eine Klinik gehöre oder in eine Psychotherapie mit zusätzlicher Kur. Klinik kommt für mich nicht in Frage. Also habe ich mich für den Psychologen und der Kur entschieden.
Leider ist es bei uns in der Umgebung so, daß man bis zu einem halben Jahr auf einen Termin beim Psychotherapeuten warten muß und bis die Kur durch ist dauer es auch Wochen bis Monate.Das ist bis jetzt das Ergebnis der letzten 2 Wochen.
Jetzt ist es so, das es mir immer schlechter geht. Die kleinsten alltäglichen Aufgaben sind mir zuviel. Heute mittag habe ich mich endlich aufgerafft zum duschen zu gehen und danach Hundefutter zu kaufen. Danach war ich schon wieder völlig fertig und mußte wieder heulen. Ich fühle mich schlapp und leer und doch gleichzeitig so unter Druck gesetzt. Ich kann das gar nicht genau beschreiben. Inzwischen kann ich den Fernseher und mein Bett und mein Sofa schon nicht mehr sehen. Aber ich schaff es nicht hier raus. Und wenn ich muß, bin ich fix und fertig.
Was kann ich machen? Geht es, oder ging es irgendjemandem hier auch so oder so änlich?

Antworten

  • Hallo Callas
    Braucht es denn unbedingt jemanden der dich einweist in eine Klinik ? So wie das bei mir ankommt brauchst Du sofort Hilfe . Bringst Du die Energie auf dich selbst einzuweisen , es gibt doch so was wie Notfallpsychiatrie !
  • Hallo colores

    Danke für deine Antwort. Ich kann mich an den Gedanken an eine Akutklinik nicht anfreunden. Die Kur bereitet mir schon Schwierigkeiten. Deswegen habe ich mich auch dafür entschieden.


  • Hallo Callas,

    ich 47 jahre, kenne diese Phasen wo nichts weiter geht. Zuhause sitzen ändert aber nichts an deiner Krankheit.

    Nach Vaters (77 Jahre) tod vor knapp 4 Wochen ertrage ich es nicht zu lange allein zu sein. War dabei als er nach langer schwerer Krankheit starb .

    Meine Reha (WIA) mache ich weiter obwohl meine Ärztin mich krankschreiben wollte weil ich Menschen um mich brauche. Die Psychologen dort wissen von dem Tod und unterstützen mich.

    Es fiel auch mir schwer anzuerkennen das ich eine Depression habe und das nicht erst seit gestern sondern schon sehr lange.


    wünsche Dir viel Erfolg bei der suche und Menschen die Dir helfen können.

    Gehe bitte im Notfall zum Notdienst, Dein leben ist sehr wertvoll.


    Gruß

    Gastone
  • Hallo Gastone

    Es tut mir wirklich leid, daß Du Deinen Vater verloren hast und das Du so gelitten hast und auch noch leidest. Ich hoffe für Dich, daß es sich wieder bessert. Ich denke das man mit einer Depression noch mehr Probleme hat, so etwas zu verarbeiten. Gott sei Dank bist du ja in guten Händen.

    Es ist erstaunlich, du hast recht, für mich ist es inakzeptabel eine Depression zu haben, für mich persönlich bedeutet es absulute Schwäche. Bei anderen kann ich das akzeptieren, an mir selbst nicht und auch jetzt wo ich das schreibe kommen mir gleich wieder die Tränen. Ich komm mir so verlogen, faul und falsch vor. Ich sag mir immer wieder das kann nicht sein, dir geht es gut. Aber nichts geht mehr. Das ist ein ganz unbeschreibliches negatives Gefühl.

    Ich werde nicht aufgeben, schon allein wegen meiner Kinder. Aber es ist echt schlimm.
  • Hallo callas69,

    wir alle - auch Du - sind Menschen und keine Maschinen. Und es ist menschlich auch mal Schwächen zu haben. Desto früher wir das akzeptieren, desto besser können wir damit umgehen.

    Wieso ist eine Klinik für Dich so inakzeptabel?

    Ein kleiner Tipp für den Alltag: Versuche mal bei den täglichen Aufgaben in der Liste das "und" durch ein "oder" zu ersetzen. Also anstatt "Ich will heute duschen UND mit dem Hund raus UND was schönes kochen" lieber "ich will heute duschen ODER mit dem Hund raus ODER etwas schönes kochen". So kannst Du vielleicht ein wenig den Druck raus nehmen und hast eher mal wieder ein positives Gefühl 😉
  • Ich bin seit 20 Jahre psychisch krank (bipolare Störung) und hab auch schon lange depressive Phasen gehabt, ich weiß wie das ist.

    Auch wenn es schwer fällt - geh in eine Klinik. Vielleicht hast du Freunde, die du bitten kann, das zu organisieren.

    Ich kann das auch nicht mehr alleine, wenn es mir richtig schlecht geht.
  • Ich weiss das es viele schlechte Erfahrungen mit Medikamenten gibt... Ich weiss aber auch von sehr guten Erfolgen
  • colores hat geschrieben:
    Ich weiss das es viele schlechte Erfahrungen mit Medikamenten gibt... Ich weiss aber auch von sehr guten Erfolgen


    Mit den Medikamenten, die ich derzeit nehme, komme ich sehr gut zurecht. Aber ich habe auch lange rumprobiert.
  • Das tut mir sehr leid für dich dass du dich so schlapp und kraftlos fühlst sobald du etwas erledigen willst.
    mir ging es bis vor kurzem auch so. Mir wurde auch unterstellt ich sei faul und solle mich nicht so hängenlassen.
    bist du dir sicher dass es nur die psyche ist? die körperliche fitness ist mit der psyche eng verbunden.
    bei mir wurde dann in einer blutuntersuchung der hormone festgestellt dass ich an einer leichten schilddrüsenunterfunktion leide. typisch für schilddrüsenunterfunktion ist das antriebslose, müde, erschöpfte. seit ich dagegen schilddrüsenhormone nehme, bin ich wieder normal, nicht so müde und erschöpft und fühl mich einfach lebendig und hab wieder kraft.
    vielleicht liegt es auch an einer mangelsituation im körper oder einem ungleichgewicht der hormone usw. soviele körperliche krankheiten gehen mit müdigkeit und schneller erschöpfung einher. ich will dir keine angst machen dass du eine krankheit hast, aber vlt ist es bei dir ja auch die Schilddrüse??
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  • Hallo Wolkenhimmel
    Danke für Deine Antwort. Ich bin tatsächlich schon lange nicht mehr hier gewesen. Im letzten Jahr ist so einiges passiert. Ich bin dann auf anraten mehrerer Ärzte doch stationär gewesen. Leider war die Klinik nicht die richtige für mich und hat mir nicht viel geholfen. Tatsache ist, das ich immer noch eine starke Depression, mit Panikatacken habe und leider auch der Verdacht auf Fibromyalgie besteht,deswegen soll ich jetzt wieder stationär in eine andere Klinik. Eine Schilddrüsenunterfunktion habe ich schon seit einigen Jahren, bin aber mit Tabletten gut eingestellt.
    Es ist auch eine Schwerbehinderung von 40% anerkannt worden.
    Ich bin nicht mehr annähernd diejenige, die ich einmal gewesen bin und es wird immer schlimmer. Manchmal glaube ich, das ich die Energie die einem für ein Leben geschenkt wird schon verbraucht habe.

    LG Callas69
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