Drogenpsychose - manchmal weiss ich nichtmehr weiter

Hallo liebe Community,

ich bin 19 Jahre alt und habe in meinem Leben sehr viele Erfahrungen mit Drogen gemacht. Bereits mit 12 fing ich an Alkohol zu trinken, mit 13 rauchte ich zum ersten mal Cannabis, mit 15 kamen härtere Drogen wie Ecstacy, Amphetamine und Kokain dazu.

Meine erste Erfahrung mit LSD hatte ich im Alter von 16 Jahren. Die Droge hat mein Leben in jeder Hinsicht total verändert, anfangs zum Positiven, aber seit einem halben Jahr geht es mir ziemlich schlecht.

Ich hatte vor einem halben Jahr ein traumatisches Erlebnis mit LSD. Ich nahm damals alleine eine ziemlich hohe Dosis ein und verbrachte 40 Stunden auf der schlimmsten Trip meines Lebens. Keiner war da der mir helfen konnte, ich stand mehrmals kurz vor der Suizid. Auf dem Trip begann ich mir über elementare Fragen des Lebens den Kopf zu zerbrechen (wie sonst eigentlich auch), aber irgendwie kam ich auf diesem Trip zu der Erkenntnis, dass es auf diese Fragen keine Antworten gibt.

Zum Verständnis muss ich sagen, dass ich leidenschaftlicher Hobby-Philosoph bin. Psychedelische Drogen wie LSD haben mir immer dabei geholfen mein Bewusstsein für das nicht-greifbare zu öffnen und es zu verstehen. Ich dachte immer, dass ich in den Tiefen der Bewusstseinserweiterung Antworten auf elementare Fragen finden könnte, aber auf diesem Trip ist mein Universum nahezu zerbrochen.

Ich würde gerne wiedergeben was mir durch den Kopf geht, aber das ist leider nicht leicht. Ich werde es dennoch versuchen: Ich ringe gedanklich immer mit den selben Fragen und kreise um gewisse Sachverhalte wie z.B: Was wäre wenn Zeit nur eine Illusion ist und alles was gerade passiert in Wirklichkeit schon passiert ist. Oder was ist wenn wir nur im Traum von jemand anderem leben? könnte es sein, dass wir in Wirklichkeit nicht existieren? Was ist das hier und jetzt? wie unterscheidet sich das hier und jetzt von der vergangenheit oder zukunft? wie kann ich wissen was real ist?

Andauernd habe ich das Gefühl, dass Dinge mehrmals passieren und dass sich immer wieder die selben Sachverhalte wiederholen. Diese Gedanken beherrschen mein gesamtes Wesen so sehr, dass ich psychisch fast nichtmehr lebensfähig bin. Ich weiss auch, dass ich viele meiner Fragen vermutlich erst mit meinem Tod beantwortet bekomme. Das Leben wirft viele Fragen auf; mit dem Tod sollten sich diese Fragen folglich auch wieder schließen.
Ich überlege sehr oft ob ich mich umbringen soll, damit das alles einfach ein Ende nimmt. Mehrmals stand ich schon kurz davor, ein Versuch bei dem ich mir den goldenen Schuss geben wollte ist bereits mißlungen.

Ich habe seit dem traumatischen Erlebnis vor 6 Monaten eigentlich sämtlichen Drogenkonsum eingestellt, ich kiffe nichtmal mehr mittlerweile, aber die Gedanken lassen mich nicht los und mein Zustand bessert sich nicht. Ganz oft habe ich das Gefühl, dass ich nach wie vor auf diesem Trip bin und nie richtig davon runtergekommen bin.

Dabei bin ich sonst eigentlich ein bodenständiger Mensch, ich leite seit einem Jahr eine eigene Marketing-Firma, die mich auch sehr fordert, aber in meinem Inneren spielen sich sehr komische Sachen ab. Ich kann das alles auch sehr gut überspielen, Niemand außer meine engsten Freunde wissen, dass es mir schlecht geht.

Ich habe Angst vor einer Therapie, weil ich nicht in eine Klinik möchte. Ich möchte nicht, dass einer meiner Mitarbeiter oder Kunden bemerkt, dass ich an einer Drogenpsychose leide. Eine Therapie ist auch nicht möglich, weil ich mir nicht einfach frei nehmen kann um in eine Klinik zu gehen. Wir haben strenge Auflagen für unsere Agenturverträge und momentan steht mir die Arbeit über den Kopf.

Weiss irgendjemand hier welche Möglichkeiten es z.B. im Bereich Selbsttherapie, Meditation gibt? Ich suche nach Methoden, die ich bestenfalls selbst umsetzen kann und die auch funktionieren. Ich möchte keine Opiate oder Beruhigungsmittel zu mir nehmen, da das Suchtpotential dort in meinem Fall viel zu hoch ist. Hat irgendjemand Vorschläge wie ich meine Situation in den Griff bekommen kann? Ich weiss sonst einfach nichtmehr weiter.

Kurz nach dem Trip hatte ich außerdem starke Probleme mit großen Menschenmengen. Ich konnte mich in Räumen voller Menschen nicht richtig bewegen, geschweige denn vor vielen Menschen sprechen. Das ist mittlerweile wieder besser geworden, aber die Gedanken in meinem Kopf sind nach wie vor da.

Ich freue mich über jeden Vorschlag

Lg

Antworten

  • Hallo!

    Warum fängst Du nicht einfach ambulant an?
    Such Dir einen Psychiater als Erstanlauf und dann einen Therapeuten. Wenn Du eine eigene Firma hast, bist Du doch sicher privat versichert und solltest keine Probleme haben, zügig einen Termin zu bekommen - vermute ich zumindest.

    Vielleicht ist es ein Trost, dass sich viele junge Menschen im Alter von 19 über solch elementare Frahen den Kopf zerbrechen.
    Und sich zu fragen, ob man seinem Leben ein Ende setzen sollte, ist auch nicht immer gleich mit einer Suizidgefährdung gleich zu setzen.

    Viele Grüße
    Bunte_Kuh
  • Hallo
    Ja dem kann ich nur zustimmen - in dem Alter stellt man sich viele solcher Lebensfragen, und die Antworten, die mir einfallen gruseln mich manchmal... Klar ist eine ambulante Terapie eine gute idee und das wird dir wahrscheinlich wohl am meisten helfen, aber was sicherlich auch gut tut ist Selbstvertrauen. Das kannst du z.B. durch Sport erreichen. Sehr gut ist z.B. auch Joga (da gibt es auch viel was man zu Hause ohne Kosten machen kann) oder auch Meditation, wie du schon selbst sagtest, wobei das alleine anzugehen ist nicht immer einfach... Auf jeden fall solltest du versuchen, dich teilweise davon abzulenken, um einen freien Kopf zu bekommen. Z.b. spatzieren gehen, sich mit Menschen über anregende Themen unterhalten etc. Etwas gedankenfreie Zeit wird dir auch sicherlich helfen. Auf jeden fall wünsche ich dir ganz viel Kraft, das alles durchzustehen und ich hoffe für dich, dass es bald besser wird! Liebe Grüße und ein erhohlsames Wochenende.
  • Hallo yannik0802,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Wie aus der Community schon geschrieben wurde, gibt es auch ambulante Angebote. Mein Vorschlag wäre, dass Du zu einer Drogenberatungsstelle gehst. Dort kann man Dir sicher entsprechende Angebote nennen.

    Gern kannst Du an dieser Stelle berichten, wie es weiter geht.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an die Community, meine Kollegen oder mich. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo Yannick
    Die Drogen haben dir eine Neue Welt geöffnet aber das hier sein in der Realen verschlimmert . Einen wichtigen Schritt hast Du schon unternommen Finger weg von dem Zeug !!! Welche Schäden entstanden sind kann dir am ehesten ein Neurologe oder Psychologe sagen . Ein Freund von mir versuchte in den 1970 Jahren Drogen und ist seither nicht mehr von seinem Trip heruntergekommen . Herman Hesse Steppenwolf oder Carlos Castaneda Die Reise nach Ixtan . Beschreiben Drogen Erlebnisse , aber ich würde Dir abraten das zu lesen da die nichts über Die dunkeln Seiten schreiben . Manchmal ist eine christliche Freikirche der letzt mögliche weg um von Sucht frei zu werden !

  • Gutenn Morgen Yannik,

    Ich bin nicht davon überzeugt das du mit einer Ambulanten Therapie dein jetziges Problem in den Griff bekommst.

    Bitte entschuldige meine harte Ausführung !

    So wie du selbst schreibst stehst du mitten im Leben und hast einen guten Beruf. Gegenfrage was hindert dich daran deiner Gesundheit etwas gutes zu tun und so deine verkorkste Lebenssituation endlich in Ordnung zu bringen ?

    Ich denke schlicht gar nichts ! Du musst schlicht Lernen in der realen Welt zu leben wie diese eben ist. Und nicht das Leben was die Gesellschaft dir vorgibt.

    In der realen Welt sind die Dinge nicht immer richtig, man ist nicht immer perfekt und es läuft nicht immer alles so gut. Schlicht das Leben ist kein Wunschkonzert.

    Stellen dich deinen Problemen, gehe in eine Drogenklinik und so wirst du auch Antworten auf deine Fragen bekommen. Allerdings muss man ein Leben manchmal gelebt haben um so eine wirklich gute Antwort zubekommen.

    In deinem Alter fängt das Leben erst an und das wichtigste für dich im Moment suche dir Hilfe. Nichts ist wichtiger als deine Gesundheit, denn wenn du nicht achtsam wirst mit dir brauchst du bald keine Termine, keine Aufträge und auch nicht die Meinung deiner Mitarbeiter mehr.

    Du hast es in der Hand, treffe eine Entscheidung, ich wünsche dir alles Gute und das du für Dich selbst, das richtige auf den Weg bringst. Du kannst das, Mfg Lyn

  • Hallo,

    ich würde mich Justin anschließen.

    Ab zur Drogenberatung vor Ort. Die Leute kennen sich mit den Auswirkungen von Drogen aus und kennen auch Therapiemöglichkeiten - d.h. können Dich beraten, ob ambulant oder stationär in Deinem Fall mehr Sinn macht und können Dir sagen, wer oder welche Institution geeignet ist. Manche bieten auch eigenen Therapiegruppen an. Fals Du in einer größeren Stadt bist und es mehrere Angebote gibt, ruhig auch mehrere ausprobieren, bis Du eine/e Berater/in findest, den oder die Du kompetent und sympathisch findest.

    Das ist ein Schritt, den Du erst einmal gehen kannst, ohne dass Deine Umgebung das mitbekommt, wenn Dir das wichtig ist.

    Den Versuch, Dich selbst zu therapieren würde ich hingegen nicht empfehlen.

    Besten Gruß, ananim
  • Hallo Yannik,

    sei uns willkommen im Forum.

    Es ist schon beeindruckend, dass Du es trotz früher und umfangreicher "Drogenkarriere" geschafft hast, einen vermutlich scheinbar gehobenen Schulabschluss zu machen und im zarten Alter von 19 Jahren bereits eine Marketingfirma leitest.

    Jetzt hast Du Angst davor eine Therapie zu machen, weil Du nicht in eine Klinik möchtest. Sind Deine Drogenprobleme denn wieder akut oder sind es "nur" Gedanken, wieder etwas einzuwerfen, weil Du dich gerade überfordert fühlst?

    Wir machen uns alle Gedanken über die Zukunft und viele von uns wissen oft nicht, wie es weitergehen soll. Ob aber nun Esoterik oder eine kompetente Drogenberatung der richtige Weg für Dich ist... ? Keine Frage, eine Drogenberatung (mit Betreuung) ist da wohl sinnvoller. Viel Durchhaltevermögen möchte ich Dir wünschen und pfeiff auf die Umgebung. Es ist Dein Leben.

    freundliche Grüße
    vom Zornröschen


  • Hallo Yannik
    Ich sehe es am ehesten wie Lyn . Zum Thema Selbstheilen kann ich Dir sagen das es fast immer ein Wechselspiel ist , das Medikament oder die Behandlung braucht den Patienten der sich helfen lassen will , sonst würde das mit den sogenannten Placebos ja nicht funktionieren ! Nun gibt es aber seltene Fälle in denen es ein übernatürliches eingreifen .. ein Wunder braucht . Paulus schreibt im zweiten Korintherbrief Kapitel 12 Verse 7-10 Von einem Stachel im Fleisch und einem Engel Satans... Nicht das Paulus Drogenabhängig war aber er muss wirklich schlimmes erlebt haben , Wichtig ist die Lösung . Suche dir eine bevollmächtigte Person (kein Scharlatan) der dich zu Jesus führt und Dir Seinen Segen zusprechen kann
    Ich kann dir per PN Adressen vermitteln aber den Schritt musst Du machen .
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