Rauswurf BBW / Teilhabe am Arbeitsleben

Hallo Forum.

Meine kleine Schwester (22J), entwicklungsverzögert und Diabetiker Typ 1, lag Anfang des Jahres im diabetischem Koma. Die Jahre davor war sie oft krank und hat auch oft gefehlt.

Zur Zeit macht sie über das Arbeitsamt beim BBW eine Ausbildung. Dienstag haben die meine Mutter angerufen und gesagt, dass die Maßnahme abgebrochen wird. Laut Brief, der am Mittwoch kam, krankheitsbedingt und mit sofortiger Wirkung. Bitte was? Kein persönliches Gespräch, keine Kündigungsfrist?

Meine Schwester ist also jetzt arbeitslos? Was ist jetzt mit der Krankenversicherung? Sie sollte diesen Freitag auf ReHa fahren, weil es ihr wirklich schrecklich geht. Nur, müssen wir die ReHa jetzt selber zahlen?

Meine Eltern sind überzeugte Anhänger der "Vogel-Strauß-Technik".
Haben die Krankenkasse angerufen und einen "freiwilligen" Versicherungsschutz aufgeschwatzt bekommen, also der für locker 200€ im Monat. Ist ja alles ok, hat die Versicherung ja so gesagt. Gibt es da keinen Überbrückungs-Tarif oder so?
Und wenn das BBW nicht so recht auf unserer Seite ist, müssen wir das auch so hinnehmen.
Die Wohnung der Schwester müssen sie halt jetzt auch bezahlen. Hach, geht es uns nicht schlecht? Die Eltern manchmal.

Ich hab gestern meine Mutter und Schwester mal zum Integrationsfachdienst geschleppt, hatte ich aus dem Internet. Die nette Dame schaut sich das jetzt mal mit ihren Kollegen an, hat aber im BBW wohl eher keinen Zuständigkeitsbereich. Hat uns empfohlen, Widerspruch beim Arbeitsamt einzulegen und um ein Gespräch zu bitten. Darum werde ich mich dann auch noch kümmern.

Ich mach mir nur jetzt halt Sorgen wegen der "Kranken"kasse und dass wir die ReHa jetzt selber zahlen müssen. Und später große Strafe, wegen der Lücke im Versicherungsschutz. Das Problem hatte ich vor einem Jahr und ich zahle immer noch die Raten bei meiner Mutter ab.

Falls also jemand irgendwie einen Plan hat, wie wir dieses ganze Chaos auflösen können. Hilfe.

Vielen Dank.
Katha

Antworten

  • Hallo,

    da es hier noch keine Antworten gibt, kurz einige Ideen von mir (ich kenne mich aber mit den rechtlichen Details nicht wirklich gut aus).

    Wegen Verscierung:

    Grundsätzlich gibt es einen Nachwirkung der Krankenversicherung für 4 Wochen. Dh. für 4 Wochen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist Deine Schwester auf jeden Fall noch krankenversichert.

    Ihr solltet ansonsten klären, ob sie noch familienversichert bei Deinen Eltern sein kann. Das hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Familienversicherung bietet einen ersten Anhaltpunkt - ansonsten gründlich bei der Krankenkasse nachbohren und sich nichts aufschwatzen lassen.


    Wegen Kündigung:

    Ich kenne mic mit Spezifika von Ausbildungsverhältnissen in BBW nicht aus. Bei einem "normalen" Auasbildungsvertrag wäre ein solche Kündigung ziemlich sicher unwirksam (nicht schriftlich erfolgt, eventuell keien hinreichender Grund etc). Mehr Details gibt es hier http://www.ausbildung.info/kuendigung-in-der-ausbildung

    Ich nehme an, dass das Ausbildungsverhältnis für Deine Schwester ziemlich wichtig ist - ich würde in dem Fall an Eurer Stelle etwas Geld investieren und zu einem Anwalt mit Schwerpuntk ARbeitsrecht zur Beratung gehen (oder zur Gewerkschaft, wenn Deine Schwester Mitglied ist) ,um die Rechtmäßigkeit der Kündigung überprüfen zu lassen und ggf. Gegenmaßnahmen zu ergreifen.


    Super, dass Du Dich kümmerst!

    Besten Gruß, ananim
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