Krankenhaustrauma

Hallo,
ich (39 Jahre) habe ein riesen Problem und bräuchte dringend einen Ratschlag, wie ich das Trauma überwinden kann. Hier einmal die Details:
Als Kleinkind/Baby musste ich im Alter von 9 Monaten für 4 Wochen allein ,weit weg von meinem Zuhause in ein Krankenhaus, weil ich einen Gegenstand verschluckt habe, der meine Speiseröhre aufgerissen hat. Leider durfte damals meine Mutter nicht bei mir bleiben. Ich hatte große Probleme die Operation zu überstehen. Es ist zum Glück alles gut gegangen.
Seit diesem Vorfall habe ich immer große Angst mit Krankenhausbesuchen gehabt, hab bei Verletzungen (Armbruch/Schnittwunden) habe ich immer gefühlt das gesamte Krankenhaus zusammen geschrien vor Angst. Leider ist hier nie wirklich auf mich eingegangen worden. Meine Mutter war wohl hilflos...
Bis heute konnte ich auch erfolgreich eine Vollnarkose vermeiden, was meine allergrößte Angst ist, die Kontrolle zu verlieren und fremdbestimmt zu sein.
Jetzt komme ich aber um eine Solche nicht rum. Bei einer Bauchspiegelung muss mir ein Eierstock entfernt werden, da dieser Geschwüre hat. Seit ich weiß, das ich unter Vollnarkose operiert werden muss, kann ich fast nichts mehr essen und fühle mich richtig krank.
Alle Aufmunterungen aus meinem Umfeld helfen mir nicht wirklich. Was kann ich nur tun, um nicht halb umzukommen für die am kommenden Freitag geplante OP? Der Narkosearzt und die Schwestern habe ich bereits auf meine große Angst hingewiesen, aber ich fühle mich trotzdem einfach nur schlecht.

Antworten

  • Hallo Didilein14,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Nun, da Dein Aufenthalt schon in der nächsten Woche ansteht, ist eine langfristig angelegte Trauma-Therapie wohl jetzt keine Option mehr.

    Oft gibt es in Krankenhäusern auch Psychologen, eigentlich immer aber eine Klinikseelsorge. Vielleicht kannst Du dort Beistand bekommen.

    Bei ersteren kann dies vielleicht auch der Auftakt zu einer längerfristigen Therapie sein.

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich.

    Gern kannst Du an dieser Stelle berichten, wie es weiter geht.

    Wenn wir Dich noch in irgendeiner Form unterstützen können, zögere bitte nicht, uns anzusprechen.
  • Hallo Justin,
    vielen Dank für Deine Rückantwort.
    Ich versuche mich bis zum OP-Termin aufrecht zu halten.

  • Didilein14 hat geschrieben:
    Der Narkosearzt und die Schwestern habe ich bereits auf meine große Angst hingewiesen, aber ich fühle mich trotzdem einfach nur schlecht.


    Hallo Didilein,
    wie haben die Leute im Krankenhaus darauf reagiert?

    Konntest oder kannst Du sonst noch irgendetwas organisieren, was hilfreich sein könnte?

    Mir steht auch eine Unterleibsoperation bevor...
    Da ich aber bereits mehrere solche Eingriffe hatte, weiß ich schon, was auf mich zukommt und kann vorab entsprechend meiner Bedürfnisse planen.

    Schöne Grüße
    Daniya
  • The user and all related content has been deleted.
  • Hallo Daniya,
    die Schwestern haben mir Mut zugesprochen. Eine Schwester hatte selbst schon eine Bauchspiegelung. Der Narkosearzt war auch nett und hat mich zum einen beruhigt und zum anderen versprochen mich bestmöglich bei Der OP zu unterstützen und mich früh schlafen zu lassen.

    Ich hab mit einer Psychologin gesprochen, diese hat mit Tipps zur Entspannung und Ablenkung gegeben. Außerdem habe ich im Netz positive Beiträge für eine BS gefunden, die mir bisl den Druck genommen haben. Ich denke ein mulmiges Gefühl ist normal, wer geht schon gern ins Krankenhaus....

    Mein Problem war auch, dass die OP eigentlich für heute geplant war, aber wegen einer Virusinfektion auf nächste Woche verschoben werden musste... Viel Zeit zum Grübeln 🙁

    Jetzt bin ich aber auf dem Weg der Besserung und halte mich Wacker.

    @jenner
    Die OP ist kommenden Freitag

    Viele Grüße
    Didilein
  • Hallo Didilein,
    die Reaktionen der Menschen, so wie Du sie beschreibst sprechen dafür, dass Du in dem KH gut aufgehoben sein wirst.
    Wie lange wird der KH Aufenthalt voraussichtlich dauern?

    Ich wünsche Dir erst mal gute Erholung von der Infektion.
    Schöne Grüße
    Daniya
  • Der Aufenthalt wird ca. 3 Tage dauern, sollte aufgrund des vergrößerten Eierstocks (7cm) ein Bauchschnitt notwendig sein, dann entsprechend länger, was ich aber nicht hoffe..

  • Hallo Didilein14,

    gern möchte ich dir zu deiner Situation ein paar Worte schreiben.

    Daniya hat dir es ja schon geschrieben, "du bist in einem guten KH". Wenn es Schwestern gibt die dir zuhörn, ist das schon etwas großes wert!
    Mit einer Therapie zu beginnen hat wenig Erfolg für das KH. Was du jedoch tun kannst, Entspannung nach Jacobson. Es gibt sie Preißwert in Buchläden oder auch in Märkten die Technick und CD's verkaufen. Es gibt auch andere Entspannungstechnicken, diese finde ich persönlich hervorragend.
    Versuche dich mit positiven Dingen in den nächsten Tagen zu beschäftigen.
    Du kannst auch schon einmal im KH anrufen und fragen wie es mit einem Seelsorger aussieht. Vielleicht kann er dir auch etwas an den Tagen eine Stütze sein.

    Nun habe ich eine Frage. Bist du wegen deiner Situation bei einem Facharzt oder einer Therapie? Wenn nicht, warst du einmal in einer?
    Es ist, meiner Meinung was ich von dir las, dringend erforderlich, dich in die Hände von Fachärzten zu begeben. So eine Situation kann immer wieder eintreten, vor allem mit dem Alter kommen auch (nicht immer) KH-Aufenthälte.
    Denn wie du es beschreibst, dass schlimmste ist wenn man die Kontrolle über seinen Körper nicht hat.

    Gern kannst du mir auch unter "PN" schreiben. Was dort geschrieben wird ist nicht für die Öffentlichkeit.

    Sollte ich nichts von dir hören, so sei gewiss ich wünsche dir alles Gute!

    Ich wünsche dir Hoffnung, positive Gedanken und viel Glück!

    LG, Emmerisch

Diese Diskussion wurde geschlossen.