Langzeitfolgen Lyrica (Pregabalin)
MyHandicap User
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Hallo!
Habe schon gesehen, dass es einige Fragen zum Medikament Lyrica gab aber eine Antwort habe ich nicht gefunden.
Ich habe ein Jahr Lyrica genommen, vorrangig gegen neuropathische Schmerzen aber sie halfen auch ganz wunderbar gegen die generalisierte Angststörung. Es dauerte drei Monate bis die richtige Dosis eingeschlichen war und ich mit den Nebenwirkungen klar kam.
Eigentlich ging es mir prima aber die 15kg extra Masse und die "Schwierigkeiten im Bett" haben mich das nach einem Jahr vergessen lassen und es wurde abgesetzt.
Nun geht es mir wieder wesentlich schlechter und eine stationäre Morphinbehandlung sorgte dafür, dass mein Magen noch nichtmal mehr Ibuprofen oder Paracethamol toleriert.
Ich spiele also mit dem Gedanken auf Lyrica zurückzugreifen. Da es ja nicht ohne ist und mein Arzt das nur "unter Aufsicht" geben möchte, hat mein Ehemann große Bedenken. Die eigentliche Frage ist nun ob es eigentlich Langzeitstudien oder Berichte über eben Langzeitfolgen gibt?
Ist mit Veränderungen im Gehirn zu rechnen, wenn man das dauerhaft nimmt?
Weiß jemand etwas darüber?
Liebe Grüße
Bunte Kuh
Habe schon gesehen, dass es einige Fragen zum Medikament Lyrica gab aber eine Antwort habe ich nicht gefunden.
Ich habe ein Jahr Lyrica genommen, vorrangig gegen neuropathische Schmerzen aber sie halfen auch ganz wunderbar gegen die generalisierte Angststörung. Es dauerte drei Monate bis die richtige Dosis eingeschlichen war und ich mit den Nebenwirkungen klar kam.
Eigentlich ging es mir prima aber die 15kg extra Masse und die "Schwierigkeiten im Bett" haben mich das nach einem Jahr vergessen lassen und es wurde abgesetzt.
Nun geht es mir wieder wesentlich schlechter und eine stationäre Morphinbehandlung sorgte dafür, dass mein Magen noch nichtmal mehr Ibuprofen oder Paracethamol toleriert.
Ich spiele also mit dem Gedanken auf Lyrica zurückzugreifen. Da es ja nicht ohne ist und mein Arzt das nur "unter Aufsicht" geben möchte, hat mein Ehemann große Bedenken. Die eigentliche Frage ist nun ob es eigentlich Langzeitstudien oder Berichte über eben Langzeitfolgen gibt?
Ist mit Veränderungen im Gehirn zu rechnen, wenn man das dauerhaft nimmt?
Weiß jemand etwas darüber?
Liebe Grüße
Bunte Kuh
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Antworten
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Ich habe auch meine Erfahrungen mit Lyrica gemacht ........wegen meiner Gelenkschmerzen
Was ich dazu sagen kann, ich habe es einfach abgesetzt und DAS war falsch.
Mir ging es damals danach bescheiden.
Ich habe wieder angefangen und laaangsaaam abgesetzt.
Bis es wieder gut ging.
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Hallo bunte_kuh,
herzlich Willkommen hier im Forum!
Du spielst mit den Gedanken auf Lyrica zurück zu greifen. Lyrica ist der Handelsname, der Wirkstoff nennt sich Pregabalin und ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antikonvulsiva. Das heißt, es ist für deine Erkrankung (die du hier genannt) ein sehr gutes Präperat! Der Wirkmechanismus wurde vor wenigen Jahren entdeckt und man fand heraus, dass es an der ZNS (zentrales Nervensystem) bindet. Deshalb hilft es vor allem bei neuropathischen Schmerzen, generalisierten Angstörungen und Epilepsie (welche Form auch immer).
Du hast einige Nebenwirkungen beschrieben, an denen du gelitten hast. Diese können mit der Zeit vergehen. Wenn du dich für Lyrica entscheidest, solltest du nach längerer Zeit (ab 1,5 Jahren ein EKG sowie die Lunge) untersuchen lassen. Vorbeugung bei Langzeittherapie, keine Sorge!
Die anfängliche Dosierung sollte dein Arzt bestimmen. Versuche jedoch nicht über 450mg Erhaltungsdosis zu kommen. So hast du immer noch einen Spielraum nach oben und die Nebenwirkungen (auch Langzeitnebenwirkung) halten sich im Rahmen.
Ein Tipp wegen der Gewichtszunahme: wenn du sehr langsam die Dosis erhöhst, kann der Körper (oftmals-nicht immer!) die Einlagerung (Ödeme) abfangen.
Eine Frage habe ich: nimmst du noch andere Medikamente? Ich denke da an Wechselwirkungen. Die Antibabypille wird in ihrer Wirkung durch Lyrica nicht angeschwächt.
Ich persönlich kann einen Person mit deinem Krankheitsbild Lyrica nur empfehlen.
Es gibt keine Medikamente ohne Nebenwirkungen! Deshalb muß man Nutzen und Risiko abwägen.
Du kannst es nochmals probieren, jedoch setze dieses Medikament auf keinem Fall selbständig ab!! Ein Absetzen von Lyrica ist nur unter ärztlicher Aufsicht gegeben. In welchern Zeitraum wurde Lyrica bei dir abgesetzt?
Auch hast du "Schwierigkeiten im Bett" angesprochen, wie meinst du das?
Wenn du nicht öffentlich darüber schreiben möchtest, schicke mir eine private Nachricht.
Wenn du noch fragen hast, stelle sie. Wir User werden versuchen dir zu helfen!
Ich hoffe, wie auch schon der andere User, dir etwas geholfen zu haben.
LG, Emmerisch
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Nabend!
Danke für die Antworten.
Nur zur Klärung, ich weiß wie man mit dem Medikament umgeht und es wurde über viele Wochen eingeschlichen und später auch abgesetzt. Mein Arzt hatte Sorge, dass ich durch die üblichen Nebenwirkungen (Benommenheit) Schwierigkwiten mit der Kinderbetreuung hätte.
Das war alles ok. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Sehen, war nur die ersten Tage etwas neben der Spur. Allerdings war ich nicht mehr in der Lage einen Orgasmus zu bekommen. Was bei gesteigerter Lust, weil ja die Schmerzen weniger sind, wirklich ein Problem war!
Was ich mich wirklich nur frage ist, ob es Langzeitschäden oder Veränderungen am Gehirn gibt?
Das Medikament beeinflußt meine Persönlichkeit. Ich bin geduldig, ausgeglichen, unternehmungslustig, gesellig...
Meine Familie und natürlich ich fragt sich eben, ob es das alles wert ist, wenn zu befürchten ist, dass das Gehirn irgendwie verändert wird. Wurde es überhaupt schon so lang getestet?
Mein Arzt meint, dass ich das dann wohl für den Rest meines Lebens nehmen sollte.
Außer Schilddrüsenmedikamenten nehme ich nichts.
Ich habe keine Alternativen, weil ich eben nichts vertrage.
Liebe Grüße
Bunte Kuh
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Guten Tag Bunte Kuh,..
Wenn du im Internet in der Suche "Studien zu Lyrica" eingibst findest du viele Studien und Ergebnisse.
Leider hast du nicht geschrieben wie hoch die Dosis ist die du nimmst. Ab 100mg hast du verstärkt die Nebenwirkungen, jedoch auch am Anfang wenn du mit einer geringen Dossis beginnst.
Hier treten Schwindel, Schläfrigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, doppeltes Sehen und eine Veringerung der Libido, Verstopfung auf.
Nicht Jeder/ de hat alle Nebenwirkungen, es kommt immer auf Lebenssituation, der Grund der Behandlung / Erkrankung ect. an.
Grundsätzlich, starke Medikamente verändern den Betroffenen immer und auch das ZNS= Zentrale Nervensystem. Die Entscheidung zu Opiaten in welcher Form auch immer, je zur Erkrankung sollte daher sorgsam getroffen werden von allen Beteiligten.
Ich persönlich habe Lyrica auch genommen und gar nicht vertragen und nach 12 Wochen wieder ausgeschlichen in der Klinik. Dann bekam ich Oxigesic, hatte auch Probleme am Anfang doch nach 9 Wochen wurde es deutlich besser. Ich bekam trotz der Nebenwirkungen ein großes Stück Lebensqualität zurück.
Es ist eine nicht ganz leichte Entscheidung die man trifft. Ich wünsche dir das du für dich die richtige Entscheidung trifft, sei sorgsam mit dir selbst.
Mfg und einen sonnigen Sonntag Lyn😉
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Bei mir waren es :
-Schläfrigkeit
-Mundtrockenheit
-Verringerung der Libido
-Verstopfung
ich wollte eine neue Dosis vom Doc haben, er hat mich in seiner Rheumat. Praxis abgelehnt und ich konnte kein neues Gespräch mehr mit ihm führen, da ich ja angeblich kein Rheuma habe und somit habe ich es nach und nach abgesetzt, weil ich es nicht nur so schlucken wollte.
Klar, ich hab mich toll gefühlt, meine Schmerzen waren weg, aber um welchen Preis?
Jetzt nehm ich bei Bedarf Ibu.
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Hallo bunte_kuh,
danke für deine Antwort.
Lyn hat es gut geschrieben und ich glaube, jeder weiß es auch. Die Medikamente haben alle Nebenwirkungen. Sie müssen nicht alle zutreffen. Nach einer gewissen Zeit verschwinden einige.
Leider ist es so, dass vor allem diese Präperate den Betroffenen verändern. Das liegt daran, dass die Wirkung im ZNS stattfindet.
Es gibt im Internet Statistiken über Langzeitwirkungen. Muß es bei dir auftreten? Jeder Mensch ist anders.
Gehe mit der Problematik "Orgasmus" zu deinen Frauenarzt. Er/sie kann dir dabei helfen. Keine Scheu davor.
Die Entscheidung der Einmahme von Lyrica ist nicht einfach. Sehr viele von uns waren (oder sind) in der gleichen Situation, "was mache ich nur?"
Vielleicht bringt dich das etwas weiter. Auch ich habe (es sind zwar schon einige Jahre her) sehr lange gewartet und überlegt ob ich ein bestimmtes Medikament auf Dauer einnehme. Ich wägte Nutzen und Risiko ab. Als ich mit der Einahme begann, veränderte ich mich. Mit den Jahren hat sich vieles gegeben.
Viel Erfolg in deiner Entscheidung!
LG, Emmerisch
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Guten Tag
Bei der Therapie mit Lyrica wird häufig über gesteigerten Appetit berichtet. Dies könnte auch bei Ihnen die Ursache des Übergewichtes und Ihrer verminderten Libido sein. Vielleicht könnten Sie versuchen, das Gewicht zu kontrollieren, indem Sie möglichst viel Obst essen und auf eine vielseitige, kalorienarme Ernährung achten und in den Phasen der Schmerzfreiheit möglichst körperlich zu bewegen.
Sprechen Sie doch mit Ihrem Arzt über eine Wiederaufnahme der Therapie mit Lyrica. Vielleicht kann Ihr Arzt Ihnen weitere Möglichkeiten aufzeigen, um Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Bezüglich Ihrer Frage wegen möglichen Veränderungen im Gehirn wollen Sie sich bitte mit Ihrem Arzt in Verbindung setzen, da er über eigene Erfahrungen berichten kann, die er bei der Therapie seiner Patienten mit Lyrica beobachten konnte.
Beste Grüsse
Daniela Hau
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VORSICHT VOR LYRIKA !
Bei einigen Patienten führt die Einnahme von Lyrika zu SELBSTMORDGEDANKEN aufgrund EXTREMER INNERER UNRUHE / RASTLOSIGKEIT / PANIKATTACKEN !
Bei meiner Mutter war es so der Fall! Auf keinen Fall einnehmen! Macht zum Glück nicht süchtig und kann sofort abgesetzt werden!
Bei innerer Unruhe Seroquel einnehmen! Macht auch nicht süchtig!
KEINE KRANKHEIT DER WELT IST SO MIES WIE INNERE UNRUHE!
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pedram hat geschrieben:
VORSICHT VOR LYRIKA !
Bei meiner Mutter war es so der Fall! Auf keinen Fall einnehmen! Macht zum Glück nicht süchtig und kann sofort abgesetzt werden!
Ich kann nur warnen davor Lyrica einfach so abzusetzen!
Es ist fahrlässig so etwas hier zu verbreiten pedram!
Lyrika muß ausgeschlichen werden.
Heidi
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hallo,
ich nehme seit 2004 lyrica, 2010 wurde es auf grund meines schlaganfalles abgesetzt. Vorsichtshalber. auf 3 Jahre
Ich habe gelenksschmerzen und neurophatische schmerzen nach einem Unfall. Die Halswirbelsäule wurde beleidigt. Und die beiden Hüftgelenke sind nach einem unfall beleidigt. Sowie die beiden schultern, schulterdach.
ich neheme 2x 8mg Hydal zusammen mit 2 x75 mg lyrica. und es half.
Nebenwirkungen fielen mir keine auf.
Nur als mir Pregabalin krko ( Generica)verschrieben wurde, das nur 10% von Lyrica kostet,hatte ich mehr Kopfschmerzen als zuvor und mehr ganzkörperschmerzen,an den extemitätenbekam ich einen ausschlag.
Ich habe pregabalin krko abgesetzt und Lyrica dann wieder nahm, verbesserte sich mein zustand.
Ich habe nur bedenken, da ich sooo lange Lyrica nahm,dass irgend welche gesundheitlichen organische schäden auftreten können,
Zwischenzeitlich hatte ich SD Krebs, lebe ohne Schilddrüsen, mein thempereaturhaushalt ist sehr gestört und bin sehr müde, oft
weiß aber nicht woher das kommt, auch als ich 2 Jahre Lyrica abgesetzt hatte, Jetzt nehme ich wieder 75 mg x 2 am Tag und es geht besser und habe keine Schlafstörungen. Nur die schmerzen Ruheschmerz in der nacht ist NICHT weg.
euer maxgarfield
0 -
Habe über ein Jahr zunächst Gabapentin, dann ersetzt durch Lyrica wegen Schmerzen nach Nervenverletzung am Bein genommen, als Teamadol nicht mehr ausreichend wirkte.
Gabapentin machte mich aggressiv, Lyrica gleichgültig.
Später wurde das Bein dann amputiert, was eine Befreiung war, denn neben dem Schmerzsyndrom war ich auch die Pillen los.
Es ist halt immer eine Abwögung von Nutzen und Risiko, was und wieviel man einnimmt. Insofern kann man nicht sagen: das ist gut und das ist schlecht.
Wenn du also Lyrica durch Morphin ersetzt, schaffst du dir neue Probleme, die du jetzt noch nicht kennst.
Vielleicht kannst du einen Weg finden, die jetzigen Probleme zu umschiffen.
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Hallo,
Ich (M/51 Jahre) nehme seit 2010 Lyrica. Am Anfang noch 100mg aber dann gesteigert auf 2 x 225mg am Tag.
Ich spüre keine Nebenwirkungen. Durch viel Sport nehme ich ab, da ich am Anfang 170 KG wog. Jetzt bin ich bei 131 KG
angekommen und mein Ziel ist es nächstes Jahr im September 100 KG zu haben und bei einem Halbmarathon zu laufen.
lg Holger
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Hallo , ich nehme Lyrica seit ca. 3 Wochen 3x150mg , ich habe eine schwere Copd mit Lungenemphysem und einen Fev1 Wert von 20% . Ich hatte Anfang Oktober letzten Jahres vermehrte Panikattacken , die sich so äußerten das ich absolut keine Luft mehr bekam und bei meiner Krankheit sich das sehr heftig auswirken tat , jedenfalls hatte ich einen sehr schweren Infekt Anfang Februar 2017 , anfangs wurde mir Mophium gespritzt gegen meine Panikattacken , das war sehr angenehm , weil es half , dann wurde ich von der ItS auf normal Station gelegt und bekam wieder Panikattacken , dann gab man mir Lyrica 3x 75 g , war ganz gut und es half mir , als ich entlassen werden solte bekam ich Angst und mir wurde die Dosis erhöht , das dumme ist nur ich warte auf eine Spenderlunge , und mir wurde gesagt das mit Lyrica nicht transplantiert wird , irgendwie bin ich jetzt am Arsch ,. wenn das wirklich so sein sollte. Nun ja jedenfalls möchte ich das Zeug loswerden , ich hab nur Angst das diese Panikattacken wieder kommen , okay lange Rede kurzer Sinn , ist es möglich innerhalb kürzester Zeit von diesen Zeug runterzukommen , weil ich habe irgendwie das dumme Gefühl im Kakao zu stehen und weiß nicht wie ich davon weg kommen soll , ich hasse den Tag an dem ich das Zeug bekommen habe . wie sollte ich nach 3 Wochen am besten davon wegkommen wie soll ich das anstellen ohne große Entzugserscheinungen zu bekommen , lieben dank für ne antwort , ja das da erst mal dazu . Danke !
0 -
Hallo,
ich kann dir nur raten, dass du das Lyrica in Absprache mit deinem Arzt ausschleichst. Zudem solltest du dich an ein Transplantationszentrum wenden, bzgl. der tatsächlichen Kontraindikation von Lyrica, wenn du gelistet bist/wirst. Auch die Frage nach möglichen Alternativen gegen die Panikattacken solltest du erfragen.
Jumanji
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Jumanji hat geschrieben:
Hallo,
ich kann dir nur raten, dass du das Lyrica in Absprache mit deinem Arzt ausschleichst. Zudem solltest du dich an ein Transplantationszentrum wenden, bzgl. der tatsächlichen Kontraindikation von Lyrica, wenn du gelistet bist/wirst. Auch die Frage nach möglichen Alternativen gegen die Panikattacken solltest du erfragen.
Jumanji
also im LTX Zentrum wurde gesagt gerade das es keine Auswirkungen auf eine LTX hat , schon mal Super für den Anfang,
1 -
Hallo,
besprich die genaue Vorgehensweise am Besten mit Deinem Arzt. Da dein Fall sehr speziell ist und viele Details enthält, kann hier keine Ferndiagnose gestellt werden. Grundsätzlich wird Pregabalin ausgeschlichen. Aber auch hier solltest du genau besprechen wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, wie Du die Dosis reduzierst und ob es alternative Lösungen gegen die Panikattacken gibt. Suche Dir bestenfalls auch psychologische Unterstützung. Das hilft Dir deine Situation ganzheitlich anzugehen.
Viele Grüße
1 -
Auch wenn der Beitrag mittlerweile etwas älter ist, kram ich ihn mal raus.
Kurz zu mir. Ich bin Andy, 32 Jahre alt und habe seit dem 20. Lebensjahr einen GdB von 50. Ich hatte vor 12 Jahren einen schweren Unfall. Überlebenswarscheinlichkeit lag bei 10%. Dass ich jemals wieder laufen und klar denken kann würde auf jeweils 5% geschätzt. Also Haarscharf an ner Katastrophe vorbei. Mir kann man das Gott sei Dank nicht ansehen.
Aber zum Thema. Ich hatte Anfang Juni letzten Jahres einen Ski-Unfall bei einem Arbeitsausflug in die Ski Halle. Laut Berichten habe ich mich mehrfach überschlagen. Ich weiß, dass ich mit der linken Seite aufgeschlagen bin.
An Bewegen war nicht mehr zu denken. Rechtes Schlüsselbein lateral mehrfach gebrochen. Da ich den Arm nicht mehr bewegen konnte, wurde ich dann von der Ski Halle ins Krankenhaus gebracht und geröngt. Mehr wurde nicht gemacht (es wurde natürlich stabilisiert) da der Unfall auf einem Samstag war, bin ich dann am Montag in die Sporttraumatologie gefahren, die im nächst größeren Krankenhaus ist. Dort wurde mir direkt gesagt, dass es operiert werden muss. Es muss aufgrund der Bruchposition eine Hakenplatte eingesetzt werden. Die OP war dann direkt am Freitag. Bis dahin hatte ich nur das Problem, dass ich den Oberarm nicht bewegen konnte.
Hätte ich gewusst, was dann kommt, hätte ich es dabei belassen. Bis zu OP ging es mir also den Umständen entsprechend gut. Ich konnte den Unterarm Schmerzfrei bewegen und den Oberarm gar nicht. Die OP war dann etwa bei 11Uhr rum. Im Aufwachraum bin ich dann mit extremsten Schmerzen wach geworden. Ich habe direkt angefangen wie ein Schlosshind zu heulen und habe mich auf der liege ständig gedreht. Ich weiß noch, dass Ibu, Novalgin, und Tramal intravinös nicht geholfen haben. Mir wurde dann in drei Schüben Oxikadon gespritzt. Die nachfolgenden Tage wurde ich abends auch mit oxikadon versorgt, damit ich zumindest ein paar Stunden schlafen konnte. Am folgenden Dienstag wurde ich dann entlassen. Es kam, wie es kommen musste. Abends stand ich dann wieder in der Notaufnahme wegen massiven Schmerzen. Dort war zufällig der stationsarzt der behandelnde Chirurg. Er hat dann dafür gesorgt, dass ich schnell Schmerzfrei wurde.
Aufgrund eines Vorfalls bei einer anderen "Chirurgin" einen Tag später habe ich dann den D-Arzt gewechselt. Die Chirurgin wollte mich allen ernstes unter Tramal zur Arbeit schicken, da ich den schalthebel ja mit dem unteren Arm bewegen kann... *hust*
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Einschub
Ich habe den Chefarzt der Unfallpraxis in dem Krankenhaus 6 Wochen nach der OP aufgesucht, da ich nicht mehr weiter wusste, warum ich so starke Schmerzen hatte. Er hat dann folgendes gesagt:
"Üblicherweise wird die Hakenplatte bei Schultergelenksprengungen eingesetzt. Bei Ihnen kommt noch hinzu, dass das Schlüsselbein mehrfach gebrochen ist.“
Ähm... Bitte was???
Dadurch habe ich dann erfahren dass ich noch die schultergelenksprengung dazu bekommen habe. Steht natürlich nirgends.
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In der Woche hatte ich dann direkt Physiotherapie bei meiner auch immer noch aktuellen Physiotherapeutin. In der dritten Woche passive Bewegungsübung fingen dann Schmerzen im Oberarm an, die sich bis in die Finger ausgebreitet haben. Das ist auch so geblieben. Ich konnte den Arm bis etwa Mitte August so gut wie nicht bewegen. Ich war durchgehend krank geschrieben, da ich dauerhaft unter Tramal gesetzt wurde. Teilweise habe ich 300mg Tramadol geschluckt, damit ich halbwegs Schmerzfrei bin. Das ist auch so dokumentiert. Ich hatte damals noch gehofft, dass die Schmerzen weg sind, wenn die Platte wieder raus ist. Falsch gehofft...
Nachdem die Platte von meinem D-Arzt Anfang September aufgrund der Dauerschmerzen raus genommen wurde, sah es anfangs auch ganz gut aus. Etwa 4 Wochen später hatte ich dann das erste Mal leichtes Krafttaining in der Physiotherapie.
Dann fing das Leiden an. Ich habe seitdem Dauerschmerzen in der Hand. Teilweise Unterarm und Oberarm dazu. Sehr häufig habe ich mittelstarke Schmerzen in der Schulter und/oder Schlüsselbein. Beim Schlüsselbein mal außen, mal innen, mal nicht definierbar.
Zudem bin ich seitdem Dauerverspannt im rechten Schultergürtel. Meine Physiotherapeutin bezeichnet mein Schlüsselbein liebevoll als Klaviertaste.
Der D-arzt hat mich dann zum Neurologen geschickt.... Uni Klinik, MRT und Co. Optisch ist nichts festzustellen.. Naja, der plexus Brachialis fängt ja auch erst an zu ziehen und sich massiv zu beschweren, wenn ich über bestimmte Punkte in der Bewegung hinaus gehe. So liege ich nur nicht im MRT...
OK... Weiter. Mein D Arzt hat mich dann auf Pregabalin eingestellt. Von 25mg bis 200mg am Tag. Ich habe bei der maximalen Dosis dann sehr schnell zugenommen. Ich bin von 80kg auf knapp 100 hoch geschossen, obwohl sich mein Essverhalten nicht geändert hat. Zudem ist die Libido komplett im eimer. Meine Frau beschwert sich ziemlich lautstark darüber. Zudem habe ich festgestellt, dass ich extrem leicht reizbar bin. Auffällig ist zudem meine extreme Leistungsbereitschaft auf der Arbeit.
Ich hatte zwischenzeitlich die Dosis von 200mg auf 100mg am Tag reduziert. Ich habe da lieber Schmerzen als Fett zu sein. Die Gewichtsabnahme hat dann aufgehört. Dafür wieder Dauerschmerzen in Hand und Schulter. Zeitweise wurden die so stark, dass ich einen Totalausfall des rechten Arms hatte. Bekannte, Freunde und meine Frau wollten mich dann schon ins Krankenhaus bringen, da 300mg Tramadol und 140 Tropfen Novalgin keine Wirkung hatten.
Ich bin nun seit zwei Wochen wieder auf 200mg Pregabalin am Tag. Ich habe binnen einer Woche 3kg zugenommen. (Kleidergröße musste gewechselt werden)
Dafür habe ich so gut wie keine Schmerzen oder aber sehr gut aushaltbare Schmerzen. Oder daber der kleine und der Ringfinger schlafen ein. Ist alles dabei...
Aufgrund des Ausfalls meint mein D-Arzt mittlerweile, dass ich zum Psychologen soll... Warum ist mir allerdings ein Rätsel.
Ich schreibe euch den ganzen Verlauf, da ich die Hoffnung habe, dass jemand von euch schonmal so einen ähnlichen Fall hatte, oder jemand weiß, was die Ursache für die Nervenschmerzen ist. Bilder kann ich davon auch zur Verfügung stellen.
Also kurz zusammengefasst... Pregabalin hat ab einer bestimmten Menge das Zeug dazu, die Schmerzen zu dämpfen oder komplett zu unterbinden, wenn die Physiotherapie den Arm nicht wieder so weit bewegt, dass ein starker Zugschmerz auftritt. Es hat aber diverse Nebenwirkungen, auf die sich die nahestehenden Personen vorbereiten sollten. Sagt es ihnen bereits dann, wenn ihr mit den Tabletten anfangt.
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Hallo Andy,
ja, solche und ähnliche und noch viel schlimmere Geschichten…Wer bestimmt, wann man 10% Überlebenswahrscheinlichkeit hat?
Hast du schon mal in dein Bluttest geschaut, was die Leber- und Nierenwerte sagen? Ist ja die letzte Zeit, dass du deine Gesundheit selbst in die Hand nimmst.
Also, ab zu Psychologen. So wie sich ein Unterbewußtsein merkt, dass man immer Kopfweh bekommt, wenn die Sonne in einem bestimmten Eck am Balkon erscheint, so ist es auch auf der Körperebene. Die Zellen merken sich ja auch, die Schmerzen etc.
Na dann, Psychotherapie kann nicht schaden. Auf jeden Fall wirst die Ärzte besser beurteilen können ;o)
Alles Gute!
0 -
Hallo Eva,
um die psychologische Ebene muss ich mir keine Sorgen machen. Ich war jahrelang in Behandlung. Ich weiß mittlerweile sehr genau, wann es mir nicht gut geht und leite Gegenmaßnahmen ein. Ich hab die harte Schule dafür besucht. Eine 8 wöchige Reha, 4 Jahre später Trauma Klinik mit nochmalige 6 Wochen psychologische Reha. Ich habe Mittel und Wege kennen gelernt. 😉
Je nachdem, wie stark ich rechts verspannt bin, zieht der Nerv ab einer unterschiedlichen Stelle in der Bewegung.
Der Nerv ist irgendwo falsch gelegt.
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