Arbeitnehmer nötigt behinderten Arbeitnehmer seine SB-Arbeitsplatzausstattung selbst zu beschaffen.

Kann der Arbeitgeber seinen behinderten Arbeitnehmer nötigen die Beschaffung seiner SB-Arbeitsplatzausstattung selbst zu koordinieren und kann er ihm eine Arbeitsverweigerung aussprechen wenn der behinderte Arbeitnehmer sagt, dass er das nicht kann weil keine Kentnisse über Beschaffung hat?

Antworten

  • Hallo,

    die Infos sind aus meiner Sicht ein bisschen dürftig, um darauf zu antworten.

    Erstens, was meinst Du mit "Arbeitsverweigerung"? Geht es um eine angedrohte Kündigung? Oder was genau macht der Arbeitgeber?


    Zweitens, was sind die Rahmenbedingungen? Der Arbeitgeber stellt eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung, die der Arbeitnehmer nutzen darf? Oder geht es darum, dass der Arbeitnehmer erst einmal die nötigen Anträge selber stellen soll?

    Drittens, was ist das Problem auf Seiten des Arbeitnehmers? Was für Kenntnisse über "Beschaffung" braucht er denn? Ist das eine Situation, die öffentlichem Vergaberecht unterliegt, wie dieser Begriff nahelegt? Und um was für eine Ausstattung geht es ungefähr?

    Meine erste Intuition wäre ganz unabhängig von der rechtlichen Dimension (zu der sich so aus meiner Sicht wenig sagen lässt), dass es als Arbeitnehmer nie so ganz schlau ist, den Wünschen des ARbeitnehmers gar nicht kooperativ entgegen zu kommen und dass es ja vielleicht so gar gut ist, wenn eine Person mit Behinderung ein wenig selber beeinflussen kann, wie ihr Arbeitsplatz ausgestaltet ist. Ein paar Anrufe bei Sanitätshäusern o.ä. oder ein wenig Internetrecherche sind ja eigentlich kein Hexenwerk. Also, was genau ist das Problem?

    Also bitte die Situation etwas auführlicher darstellen.

    Besten Gruß, ananim
  • Gastleserin hat geschrieben:
    Kann der Arbeitgeber seinen behinderten Arbeitnehmer nötigen die Beschaffung seiner SB-Arbeitsplatzausstattung selbst zu koordinieren und kann er ihm eine Arbeitsverweigerung aussprechen wenn der behinderte Arbeitnehmer sagt, dass er das nicht kann weil keine Kentnisse über Beschaffung hat?


    Hi,

    wie mein Vorschreiber schon schrieb ist die Frage so nicht beantworten. Sollst du die Förderanträge selber stellen, sollst du mit der Hilfsmittelfirma selber sprechen oder was? Wenn das ein kleines Unternehmen ist kann ich mir durchaus vorstellen, dass die einfach nicht die Ressourcen dafür haben, die komplexen Anträge selbst auszufüllen, von dem her ist es naheliegend, das dem Arbeitnehmer zu übertragen - da von Nötigung zu sprechen halte ich mit Verlaub für wenig durchdacht. MW gibt es Einrichtungen wie das Reha-Team des Job-Centers oder den IFD, der bei so was auch hilft.

    ciao cajuns
  • [Ein paar Anrufe bei Sanitätshäusern o.ä. oder ein wenig Internetrecherche sind ja eigentlich kein Hexenwerk.]

    Hallo!
    Ihre Antwort finde ich schon ein bisschen bissig.
    Wenns nur Internetrecherche wäre oder ein Anruf im Sanitätshaus, dann wäre ich nicht hier.

    Es geht um eine Büroausstattung deren Mittel bewilligt wurden und jetzt von mir Beschafft werden müssen. Da ich keine SAP-Kentnisse habe und der Arbeitgeber und seine Sekretärin auch nicht, (sie weigern sich generell etwas für mich zu tun) bleibt es an mir.

    Trotzdem, vielen Dank.

    Marie



  • Hi,

    ich verstehe die Aufregung nicht (ok, das tue ich aufgrund meiner geistigen Entwicklungsstörung öfters nicht).

    Kann mir gut vorstellen, dass der Arbeitgeber selbst gar nicht weiß, was Du zur Erledigung Deiner Arbeit brauchst. Wie andere schon schrieben: die Details sind entscheidend, z.B. kann ich Deinem Beitrag nicht entnehmen, was plötzlich eine Standardsoftware wie SAP damit zu tun hat und Deine Unkenntnis davon eine Rolle spielt. Dazu müsste es einen ausführlichen Dialog geben und deswegen war mein erster Gedanke, dass Du den Dialog mit dem Integrationsamt führst bzw. mit der Stelle, die die Hilfsmittel bewilligt hat.

    Diese Stelle WILL, dass die Mittel zu dem Zweck eingesetzt werden. Wenn der Arbeitgeber den zweckgebunden Einsatz behindert, wird von dort entsprechender Druck kommen.

    Auf der anderen Seite kann der Arbeitgeber schon eine gewisse Kooperation und Mithilfe von Dir erwarten. Wir standen von der Entscheidung, einen stark sehbehinderten Menschen einzustellen und hätten es auch beinahe getan, wenn es nicht einen Aspekt der Tätigkeit gegeben hätte, der (unabhängig von der Sehbehinderung) einen Einsatz verhindert hat. Aber der hat es uns sehr leicht gemacht, als er gesagt hat: "Alles, was ich brauche bringe ich selbst mit, ich muss nur wissen, wo ich es hinstellen kann".

    Doch nochmals zur Verstärkung: jeder Fall ist anders und ich bezweifle, dass ohne Kenntnis der vollständigen Situation hier ein nützliches Statement abgegeben werden kann.

    Peter.
  • Hallo,

    danke für die Rückmeldung. Mein Kommentar war nicht bissig gemeint, sondern eher Folge der Tatsache, dass ich mir die Situation auf Grund der wenigen Informationen nicht recht erklären konnte. Leider ist das nun immer noch so. Geklärt ist inzwischen

    - es geht um eine Büroausstattung - auch wenn unklar ist, was genau es ist (Computer, Schreibtisch, Regal...?) und inwieweit diese besonderen behinderungsbedingten Anforderungen entsprechen muss.

    - dass Mittel bewilligt wurden, auch wenn nicht klar ist von wem, und es also nur um die Beschaffung geht.

    - und wenn ich richtig sehe, muss das Programm SAP für die Beschaffung benutzt werden.
    Du schreibst dazu, Dein Arbeitgeber und die Sekretärin würden sich mit dem Programm nicht auskennen. Aber wenn es in Eurem Betrieb verwendet wird, dannnn kennt sich doch sicherlich jemand von Deinen KollegInnen damit aus? Und/oder es gibt eine Abteilung, die normalerweise Beschaffungsmaßnahmen übernimmt? Könntest Du da nicht nachfragen? Oder wäre eine Möglichkeit, die Ausstattung, da sie ja vermutlich nicht in größeren Stückzahlen bestellt werden muss, ohne SAP anzuschaffen? Oder unterliegt ihr irgendwelchen Vorschriften, die das unmöglich machen?

    Auch auf die sonstigen Fragen aus meinem Beitrag bist Du leider nicht eingegangen.

    Also nochmals die Ermutigung, uns mehr Informationen zu schicken, wenn wir hier weiterdenken sollen.

    Besten Gruß, ananim




  • Hallo Ananim, ich habe mich kundig gemacht und jemanden außerhalb unseres Zuständigkeitsbereiches gefunden der mir in dieser Angelegenheit zur Seite steht.

    Vielen Dank an dich, danke auch an Peter und kajuns
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