Selbstbestimmung ist eine Illusion

Wenn ich lange schlafe, kommen mir als solche Eingebungen 😃

Ich glaube, dass ein selbstbestimmtes Leben eine Illusion ist, egal ob gesund oder krank.

Du bist nicht gefragt worden, ob du in ein reiches Europa geboren wurdest, ob deine Eltern Kohle haben und dir ein Studium ermöglichen können oder nicht.

Du kannst auch nicht ĂŒber den Zinssatz deines Autokredites mit deiner Bank verhandeln.

Wenn du krank und, oder behindert bist, dann entscheiden Ärzte und Sachbearbeiter, ob und von wem dein Lebensunterhalt gesichert wird.

Sachbearbeiter entscheiden, welche Hilfsmittel du bekommst oder du nicht bekommen wirst.

Dein Vermieter entscheidet, in welcher Farbe dein Haus gestrichen wird, nicht du.

Ob du bald ChlorhĂŒhnchen essen musst, darĂŒber entscheidet eine Regierung, die man gar nicht direkt wĂ€hlen darf, nicht du.

So viele andere entscheiden ĂŒber unser Leben, ich finde, es ist eine Illusion, dass man ĂŒber sein Leben vollkommen autonom entscheidet.

Antworten

  • swisswuff1
    swisswuff1 ✭✭✭
    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    Wenn ich lange schlafe, kommen mir als solche Eingebungen 😃

    Ich glaube, dass ein selbstbestimmtes Leben eine Illusion ist, egal ob gesund oder krank.

    Du bist nicht gefragt worden, ob du in ein reiches Europa geboren wurdest, ob deine Eltern Kohle haben und dir ein Studium ermöglichen können oder nicht.

    Du kannst auch nicht ĂŒber den Zinssatz deines Autokredites mit deiner Bank verhandeln.

    Wenn du krank und, oder behindert bist, dann entscheiden Ärzte und Sachbearbeiter, ob und von wem dein Lebensunterhalt gesichert wird.

    Sachbearbeiter entscheiden, welche Hilfsmittel du bekommst oder du nicht bekommen wirst.

    Dein Vermieter entscheidet, in welcher Farbe dein Haus gestrichen wird, nicht du.

    Ob du bald ChlorhĂŒhnchen essen musst, darĂŒber entscheidet eine Regierung, die man gar nicht direkt wĂ€hlen darf, nicht du.

    So viele andere entscheiden ĂŒber unser Leben, ich finde, es ist eine Illusion, dass man ĂŒber sein Leben vollkommen autonom entscheidet.



    Dies ist nur ein Aspekt der Frage, was Selbstbestimmung ist oder sein kann.

    Eigentliche Autarkie, komplette Selbstbestimmung, grundsaetzliches Alleine Bestimmen mit Autonomie im ganz engen Sinne des Wortes liesse sich durchaus auch leben, realisieren, durchziehen.

    Nur:
    - als soziale Wesen sind wir gerade eben nicht-nur-autonom im sog. engeren Wortlaut,
    - wir sind auch gewohnt, andere Einfluesse aufzunehmen und gelten zu lassen,
    - wir lernen von Kindsbeinen an durch Nachahmung, sind nicht nur durchwegs originell,
    - je autonomer man sein will, umso mehr muss man wissen,
    - also desto mehr verzichtet man auf Wissen anderer - aber will man das wirklich?
    - als Gegensatz zur Autonomie, Alleinstellung und Aufsichgeworfenheit ist das Sich Kuemmern,
    - und nicht jedes Sich Kuemmern ist gleich amtliche Fuersorge und auch die solle es gut meinen,
    - Freiheit bei schwerer Behinderung kann bedeuten, erhoehte Autonomie DURCH HILFE DRITTER,
    - also Freiheit durch Begehen der Grauzone von Miteinander, Abhaengigkeit und Unterstuetzung,
    - in anderen Worten die Sache ist hochkomplex, und somit alles andere als einfach,
    - aber sie hat viel Potential!!
    - willst Du schnell gehen, geh allein - aber willst Du weit gehen, brauchst Du jemand der mit Dir kommt;
    - Sachbearbeiter entscheiden - aber man hat das Recht auf Mitsprache, Einsprache, Beteiligung,
    - mit Vermietern kann man auch reden; ich tat das immer, meine Anliegen mit Vermietern zu bereden;
    - Vermieter, Sachbearbeiter, Aerzte etc. nehmen auf Dich je nach Situation wenig bis extrem Ruecksicht,
    - also Pauschalisieren schwer;
    - wenn Dich stoert in Europa geboren zu sein nix wie auf weg, andere habens da bedeutend schwieriger je nach Geburtsort;
    - Du kannst sehr wohl ueber Zinssaetze bei Deinen Autogeschichten oder anderen Geldfragen verhandeln, aber es haengt davon ab was Du in die Waagschale wirfst damit es auch eine "Verhandlung" wird;

    Also kannst Du versuchen, Dein Leben ganz selbstbestimmt zu leben, was zwar mit der Rueckweisung aller anderer Hilfsangebote beginnen koennte. Aber da das Miteinander sehr viel hergibt, kann das Alleine wursteln extrem anstrengend sein; ein paar wenige, unter diesen sicher der eine oder andere Einsiedler, schwoeren vermutlich drauf. Vielleicht nochmal ueberlegen.

    Das Miteinander ist gerade in unsicheren Situationen manchmal durch einseitiges Aufbrausen, durch besonders aengstliches Kleben an Regeln oder Vorschriften gepraegt, aber man sollte dann wohl miteinander daran arbeiten, Situationen weniger unsicher zu machen. Versicherungen wollen mit wenig Geld viel erreichen, und wenn man ihnen auf diesem Weg auch hilft ist das immer wieder fuer einen selbst auch wichtig und gut. Dass Versicherungsverteter Dinge gelegentlich nicht sehen ist branchen-typisch, da hat nicht jeder jahrelange Ausbildungen gemacht, manche waren bis vor 3 Wochen Kaeseverkaeufer oder haben in Labors Fluessigkeiten pipettiert und noch nie was vom Wort "Hilfsmittel" gehoert, Versicherungen sind nur guenstig wenn die Loehne auch dort tief sind, und dann ist es auch die Frage der Ausbildung der Leute dort.

    Am Ende ist es auch umgekehrt. Diese anderen Leute koennen es auch nicht ohne uns. MyHandicap etwa ist ohne Deine (und andere wie uns so Leute) ihre Beitraege (ups Deutsch) auch voellig aufgeschmissen, so als Beispiel. Die Versicherungen brauchen Beitraege von allen. Aerzte schaffen es nicht ohne Patienten. Beim Miteinander haengen alle mit drin.

    Und wenn das mit den Chlorhuenchen kein Verkaufsschlager wird, weil alle zum Bauernhof oder Biohuhn rennen, nehmen sie es bestimmt wieder aus dem Sortiment. Wer das nicht will, koennte auch seine eigenen Huehner kaufen und schlachten, Vegetarier werden, auf Huhn verzichten oder auswandern. So viele Moeglichkeiten.
  • Das ist eine der uralten philosophischen Fragen
    WAS EBESTIMMT MICH UND WAS BESTIMME ICH
    GrundsÀtzlich gehen meine Gedanken in Àhnlicher Richtung wie jene von Swisswuf . Was uns mitgegeben wird (ob wir weiblich mÀnnlich oder beides sind auf dem Land aufwachsen oder in der Stadt) auf viele Dinge haben wir keinen Einfluss
    Leider wird das oft als billige Entschuldigung gebraucht gar nichts zu tun . Aber was wir aus unsren Talenten machen darauf haben wir sehr wohl Einfluss . Wenn kein geeignetes Bildungsangebot zur VerfĂŒgung steht kann ich meinen Wohnsitz verĂ€ndern oder ein Fernstudium absolvieren . Und es befiehlt mir wirklich niemand im Winter Erdbeeren zu Kaufen!
    Ärgere dich nicht darĂŒber das Rosen Dornen haben
    Freu dich darĂŒber das der Dornbusch Rosen trĂ€gt!
  • Hi Sonderanfertigung,

    Vielen Dank fĂŒr Deine höchst philosophische und immer sehr aktuelle Fragestellung!

    Seit nunmehr 14 Jahren lebe ich alleine in einer eigenen Wohnung und bekomme tĂ€glich 8 Stunden Assistenz. Die Assistenten arbeiten in einem Pflegedienst, der seine Mitarbeiter angewiesen hat, uns in unserer ganz eigenen, individuellen LebensfĂŒhrung nach ihren Möglichkeiten und KrĂ€ften zu unterstĂŒtzen.

    Vor vier Jahren habe ich den Pflegedienst, ich schreib mal, aus taktischen GrĂŒnden, gewechselt - ging zwar in die Hose, aber zur Zeit wieder fĂŒr mich etwas egaler geworden.

    Der erste Pflegedienst, bei dem ich zehn Jahre Kunde war, gab auch fĂŒr Lernbehinderte und fĂŒr leicht Geistigbehinderte die Möglichkeit, in ihren eigenen vier WĂ€nden selbstbestimmt zu leben. Der jetzige Pflegedienst, bei dem ich seit etwas mehr als vier Jahren bin, hat dieses Angebot nur fĂŒr rein körperbehinderte Menschen, die in der Lage sind, ihr Leben vom gestigen Ablauf voll zu kontrollieren.

    Das Interessante dabei ist, dass der Pflegedienst, bei dem ich zehn Jahr war, das selbstbestimmte Leben stĂ€ndig prĂ€sent hatte und stets thematisiert hat. Da war es fĂŒr mich auch keine Schwierigkeit, zwei, notfalls auch drei relativ kurze EinsĂ€tze am Tag zu kriegen. Bei meinem jetzigen Pflegedienst ist es deutlich schwieriger, mehrere EinsĂ€tze am Tag zu bekommen. Meine Assistenten wollen lieber einmal am Tag die acht Stunden am StĂŒck arbeiten als mehrmals am Tag zu mir kommen zu mĂŒssen.

    Lange Rede - Kurzer Sinn: Ich meine, dass ein selbstbestimmtes Leben möglich ist. Doch je mehr Hilfe man durch seine Behinderung/Krankheit braucht, desto mehr wird die Selbstbestimmung, sei es unwillkĂŒrlich oder durch die Infastruktur, die am Wohnort gegeben ist, eingeschrĂ€nkt. Abschließend kann ich schreiben, dass mir die EinschrĂ€nkungen lieber sind als in einem Pflegeheim leben zu mĂŒssen, in dem es so gut wie keine Selbstbestimmung mehr gibt!

    Sei herzlich gegrĂŒĂŸt

    Michael, als reinhildbizarr angemeldet
  • Hi,

    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    Du bist nicht gefragt worden, ob du in ein reiches Europa geboren wurdest, ob deine Eltern Kohle haben und dir ein Studium ermöglichen können oder nicht.


    Bestimmung wirkt in die Zukunft hinein, insofern ist es irrelevant, ob in der Vergangenheit etwas passiert ist (Geburtsort). Auch Leute mit Eltern ohne Kohle haben studiert. Auch Leute mit Eltern mit Kohle haben nicht studiert.

    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    Du kannst auch nicht ĂŒber den Zinssatz deines Autokredites mit deiner Bank verhandeln.

    Doch, kannst Du. Mache ich immer. Bei jedem Kredit.

    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    Wenn du krank und, oder behindert bist, dann entscheiden Ärzte und Sachbearbeiter, ob und von wem dein Lebensunterhalt gesichert wird.

    Es gibt genug kranke und behinderte, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten.

    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    Sachbearbeiter entscheiden, welche Hilfsmittel du bekommst oder du nicht bekommen wirst.

    Und die anderen kaufst Du Dir von Deinem selbstbestimmt verdientem Einkommen.

    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    Dein Vermieter entscheidet, in welcher Farbe dein Haus gestrichen wird, nicht du.

    Wenn es Dir nicht passt, dann bestimme Dir, dass Du umziehst oder Dir ein eigenes Haus baust.

    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    Ob du bald ChlorhĂŒhnchen essen musst, darĂŒber entscheidet eine Regierung, die man gar nicht direkt wĂ€hlen darf, nicht du.

    Du entscheidest, wo und was Du einkaufst, nicht eine Regierung.

    Sonderanfertigung hat geschrieben:
    So viele andere entscheiden ĂŒber unser Leben, ich finde, es ist eine Illusion, dass man ĂŒber sein Leben vollkommen autonom entscheidet.


    Autonomie ist nicht gleich Selbstbetimmung. Autonomie gibt es in der Tat nicht. Selbstbestimmmung schon. Du kannst nicht bestimmen, ob es regnet, aber schon, wie Du darauf reagierst. Wenn man sich diesen beschriebenen Fatalismus zu eigen macht, dann ist man in der Tat fremdbestimmt. Und hat selbstbestimmt entschieden, dass man nichts Entscheiden will. "Nicht können heißt nicht wollen" haben mir meine Eltern gesagt. Danke dafĂŒr.

    Peter
  • @asp-peter
    von Herzen wĂŒnsche ich Dir, dass Dir niemals ein Burn-Out "den Boder unter den FĂŒĂŸen wegzieht" (RW). Noch vor 10 Jahren hĂ€tte ich Dir (wenn auch mit EinschrĂ€nkungen) zugestimmt.
    Viele GrĂŒĂŸe
    Daniya
  • Hallo Daniya
    Als Christ solltest du wissen das Gott uns nicht alles schenkt aber uns zu allem befÀhigt . Der heilige Geist ist unser Berater der beisteht und uns mitteilt auf was wir uns einlassen können und auf was nicht .
    Im Gegensatz zu bili bin ich der Ansicht das man sich auch mit Naturheilmitteln behandeln kann , man verfÀllt dann nicht gerade dem Teufel . Markus16,18
  • @colores
    vor 10 Jahren war ich noch neu im Glauben - eine Lernende. Ich lernte sehr langsam etwas begreifen, das mir bis dahin absolut fremd war. Mein Burn-Out (2006) begreife ich heute anders als damals.

    Meine Freundin ist auch Christin und sie ist KrĂ€uterfĂŒhrerin. Sie kennt die Wirkungen, die Gott in unsere Pflanzen gelegt hat. Ich stimme Dir also zu, dass man da nicht gleich dem Teufel verfĂ€llt.
    Passend dazu ist auch die Bibelstelle MattÀus 15,11
    ...aber das ist jetzt auch themenfremd 😉


  • Hi,

    Daniya hat geschrieben:
    von Herzen wĂŒnsche ich Dir, dass Dir niemals ein Burn-Out "den Boder unter den FĂŒĂŸen wegzieht" (RW). Noch vor 10 Jahren hĂ€tte ich Dir (wenn auch mit EinschrĂ€nkungen) zugestimmt.


    danke fĂŒr Deine WĂŒnsche, doch ich sehe nicht, was burn-out mit (grundsĂ€tzlicher Existenz von) Selbstbestimmung zu tun hat.

    Wenn jemand seine Selbstbestimmung nicht mehr wahrnehmen kann oder will, dann unterliegt man allerdings hĂ€uft der EinschĂ€tzung, diesbezĂŒglich die Wahrnehmung des eigenen Ichs von sich auf alle anderen zu projezieren.

    Umgekehrt 1: Wenn man selbst fremdbestimmt ist, dann gibt es jemand anderen, der ĂŒber einen bestimmt. Insofern gibt es immer einen (spĂ€testens an der Spitze), der selbstbestimmt ist. Ausnahme: man setzt dafĂŒr ein Konstrukt oder eine Idee ein, dem man Allwissenheit, AllgegenwĂ€rtigkeit und Allmacht zuspricht und da kann natĂŒrlich kein Mensch dagegenhalten. Setzen wir aber jetzt mal "freien Willen" als ungefĂ€hres Äquivalent zur Selbstbestimmung, dann ist doch genau das, was die allmĂ€chtige EntitĂ€t dem Menschen mitgegeben hat. Insofern passt sogar das Glaubenskonstrukt zur Selbstbestimmung.

    Umgekehrt 2: Mag sein, dass man durch externe Ereignisse in einen Burn-Out hineingezogen wird. Doch wenn es gelingt, daraus wieder herauszukommen, dann hat man doch gezeigt, dass man selbst wieder die Kontrolle zurĂŒckgewonnen hat - sonst bleibt man ewig im Burn-Out verhaftet. Da es aber Leute gibt, die den Exit aus dem Burn-Out schaffen, muss es doch eine Selbstbestimmung geben. Im Zitat des Kinotrailers zum nĂ€chsten Avengers-Film: "See... no strings on me". Wir sind keine Marionetten und Pinocchio wollte auch keine sein.

    Peter.
  • Ihr Lieben,

    nicht direkt selbstbestimmen können wir unsere Haut-, Augen- und Hautfarbe sowie unser Geschlecht (es sei wir verÀndern dies (mithilfe von Kontaktlinsen, Haartönungen und Geschlechtsumwandlung). Also sind auch da VerÀnderungen durchaus möglich.

    Wir können sehr wohl selbst bestimmen, wie wir unser(e) Leben gestalten und wir können auch die Dinge verÀndern, die uns stören. Wir sind in der Lage, uns selbst PrioritÀten zu setzen.

    Ich wuchs in sehr Ă€rmlichen VerhĂ€ltnissen auf. Mein Vater war ein einfacher Bauarbeiter (obwohl der Fachbegriff Stuckateur lautet). Er brachte die Familie durch Schwarzarbeit ĂŒber die Runden, weil das normale Gehalt nicht reichte; wir lebten auch teilweise von Sozialleistungen und wohnten in einem Mietshaus, das der Gemeinde gehörte. Ich verbrachte viel Zeit bei meinen Großeltern, mein Großvater war Alkoholiker und sein Verhalten dementsprechend. Damals hatte ich Angst, irgendwann in der Gosse zu enden.

    Als Kind und Jugendliche las ich viele BĂŒcher, nicht unbedingt FachbĂŒcher, sondern alles Mögliche. Bereits in jungen Jahren machte ich meinen ersten Schreibmaschinenkurs, ich war die JĂŒngste aber lĂ€ngst nicht Schlechteste – ich hatte mir damals schon in den Kopf gesetzt, einen kaufmĂ€nnischen Beruf zu erlernen. Ich lernte also Schreibmaschine, Stenographie und BuchfĂŒhrung in einer kaufmĂ€nnischen Fachschule.

    Ich habe zwar kein Gymnasium besucht, habe kein Abitur und studiert ohnehin nicht, aber wer sagt denn, dass die Studierten die besseren Menschen (oder Angestellten) sind?

    Es lag mir immer frei, zu heiraten oder nicht; Kinder zu bekommen, oder nicht. Ich kann mir meine Freunde aussuchen und kann Kontakte abbrechen, die mir nicht guttun.

    Ich kann mir meine Haare lila fĂ€rben lassen oder meine Haare direkt ganz abrasieren lassen. Ich kann entscheiden, was ich esse und trinke, wie ich mich kleide und welche Antifaltencreme ich mir ins Gesicht schmiere (nur das Älterwerden kann ich leider nicht stoppen).

    NatĂŒrlich kann ich auch etliche Dinge nicht, wie z. B. tanzen, joggen, spazieren gehen oder wandern, dann kann ich mir jedoch einen Ausgleich dafĂŒr suchen.
    Wenn das alles keine Selbstbestimmung sein soll, ja was denn dann?

    NatĂŒrlich zwingen uns Krankheiten und Behinderungen oftmals in die Knie und wir sind dann von anderen "abhĂ€ngig", aber insgesamt können wir sehr wohl ein selbstbestimmtes Leben fĂŒhren. Nur wenn wir uns aufgeben, ist die Selbstbestimmung in Gefahr.

    Hier noch ein Buchtipp mit vielen Beispielen, dass ein selbstbestimmtes Leben durchaus möglich ist:
    http://www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?inhalt=detail&nav_id=1&titel_id=794

    Liebe GrĂŒĂŸe
    von mir
    😉
  • asp_peter hat geschrieben:
    Hi,
    danke fĂŒr Deine WĂŒnsche, doch ich sehe nicht, was burn-out mit (grundsĂ€tzlicher Existenz von) Selbstbestimmung zu tun hat.

    Wenn jemand seine Selbstbestimmung nicht mehr wahrnehmen kann oder will, dann unterliegt man allerdings hĂ€uft der EinschĂ€tzung, diesbezĂŒglich die Wahrnehmung des eigenen Ichs von sich auf alle anderen zu projezieren.

    Umgekehrt 1: Wenn man selbst fremdbestimmt ist, dann gibt es jemand anderen, der ĂŒber einen bestimmt. Insofern gibt es immer einen (spĂ€testens an der Spitze), der selbstbestimmt ist. Ausnahme: man setzt dafĂŒr ein Konstrukt oder eine Idee ein, dem man Allwissenheit, AllgegenwĂ€rtigkeit und Allmacht zuspricht und da kann natĂŒrlich kein Mensch dagegenhalten. Setzen wir aber jetzt mal "freien Willen" als ungefĂ€hres Äquivalent zur Selbstbestimmung, dann ist doch genau das, was die allmĂ€chtige EntitĂ€t dem Menschen mitgegeben hat. Insofern passt sogar das Glaubenskonstrukt zur Selbstbestimmung.

    Umgekehrt 2: Mag sein, dass man durch externe Ereignisse in einen Burn-Out hineingezogen wird. Doch wenn es gelingt, daraus wieder herauszukommen, dann hat man doch gezeigt, dass man selbst wieder die Kontrolle zurĂŒckgewonnen hat - sonst bleibt man ewig im Burn-Out verhaftet. Da es aber Leute gibt, die den Exit aus dem Burn-Out schaffen, muss es doch eine Selbstbestimmung geben. Im Zitat des Kinotrailers zum nĂ€chsten Avengers-Film: "See... no strings on me". Wir sind keine Marionetten und Pinocchio wollte auch keine sein.

    Peter.


    Hallo,
    ich stimme Dir zu. Ja, es gibt ein Exit aus dem Burn-Out.
    Weiteres schreibe ich ganz bewusst in der Ich-Form, weil ich ja nur fĂŒr mich schreiben kann.

    Mein Leben ist anders als zuvor. Ich lernte ganz langsam etwas, das ich vorher nicht begriffen habe.
    Alles weitere was ich dazu ausfĂŒhren könnte, wurde in anderen BeitrĂ€gen bereits beschrieben. Besonders in dem von swisswuff1.
    Deine Zeilen, Peter, (auch in anderen BeitrÀgen) erinnern mich ganz stark an meine Denke vor dem Burn-Out.
    Aber Du bist ein anderer Mensch.
    Mein Wunsch war ein Wunsch, ohne Hintergedanken.
    Viele GrĂŒĂŸe
    Daniya
  • Liebe Leser ,liebe Daniya
    Soweit weg sind meine Gedanken nicht . Ich finde es sehr schön das du den Weg aus dem Burnout geschafft hast . Einem guten Freund von mir gelingt dies leider nicht . NatĂŒrlich beten wir auch fĂŒr ihn wissend das Gott die Situation Ă€ndern kann aber nicht muss . Leider gibt es unter Christen die falsche Vorstellung das Gott alle Wunden heilt ...............das tut er sehr wohl aber in einigen FĂ€llen erst mit unserem Tod oder seiner Wiederkunft .Sonst hĂ€tte Paulus seinen Stachel nicht 2 Korinther 12 7+8
    Auch im 2 Korinther 5 ,17 steht die oft falsch verstandene Aussage wenn wir Jesus in unser Leben aufnehmen sind wir nicht Neue Menschen Sondern wir werden es
    Das Griechische Wort dafĂŒr lautet KATHARSIS . Was zb auch mit Todeskampf ĂŒbersetzt werden kann oder im manchmal gebrauchten Wort fĂŒr Schnupfen = Kathar enthalten ist .
    Am besten ist jedoch wirklich die Verlaufsform NEUWERDEND .
    Wir können einen Teil unseres Lebens also sehr wohl bestimmen /gestalten .