wie verhalte ich mich wenn mein depressiver partner mich mit den schlimmsten schimpfwörter anschreit

Hi, ich bin neu hier und total verzweifelt.Ich wohne seit 3jahren mit meinem freund zusammen.Er ist stark depressiv und hat eine ausgeprägte soz.Phobie.Also er traut sich kaum raus auf die strasse und sein Tag besteht aus am Pc spielen oder chatten.12 stunden (die ganze nacht durch) und am Tag schlafen.Sonst gibt es nichts was er tut.Die lage hat sich zugespitzt.Ich kann ihn kaum noch anreden ohne wüste Schimpfwörter zu hören.Man hat mir gesagt das wäre die krankheit und ich soll es nicht persönlich nehmen, aber das ist nicht einfach und ich merke wie es mir täglich schlechter geht.Er ist auf grund der krankheit erwerbsunfähig und ich unterstütze ihn überall.Er nimmt es selbstverständlich. Kein nettes Wort, nichts
In Behandlung ist er seit einem jahr nicht mehr, muss aber wohl bald vom Rententräger aus in eine Klinik.Wir haben uns mal so gut verstanden und nun ist alles anders und dennoch halte ich zu ihm.Was kann ich nur tun?

Antworten

  • Hallo schatten,
    vielleicht wäre es gut, mal vor Ort in eine Beratung zu gehen und Deine Situation zu schildern. In Beratungen hat man Schweigepflicht, so wie in Seelsorge oder Therapie auch. Da könntest Du Rat für das Lebenspraktische bekommen.
    Vielleicht könnte Dir auch Seelsorge oder Therapie gut tun...

    Eigene Aktivitäten würden Dir zumindest den Vorteil bringen, dass Du nicht in Abhängigkeit zur Nicht-aktivität Deines Freundes stecken bleibst (im Schatten Deines Freundes).
    Schau nach Dir selbst, denn wenn Du das nicht tust, brichst Du irgendwann zusammen und das bringt Dir nichts und ihm auch nicht.

    Ihm als erwachsenem Mann steht es frei, sich helfen zu lassen, oder auch nicht. Tut er nichts für sich, muss er irgendwann mal die Konsequenzen tragen.
    Das klingt hart, ist es auch...

    Ich weiß nicht, ob man (die RV) ohne richterlichen Beschluss einen Menschen zu einer stationären Behandlung zwingen kann. Das müsste er so weit ich weiß auf jeden Fall auch selbst wollen. Derartiges wäre ggf. mit einem Arzt zu besprechen, der die Situation Deines Freundes kennt.

    Viele Grüße
    Daniya
  • Danke Danyia für die schnelle Antwort.Ich habe mich gestern bei einer Selbsthilfegruppe angemeldet und hoffe, dass mir oder uns das weiterhilft.Ich muss mehr mein eigenes Leben leben damit ich meine letzte Kraft nicht verliere.
    Ich bin dankbar für jeden Rat und Unterstützung. In einr Klinik zwangsweise einweisen ist nur nach einem Suizidversuch machbar.
    Ich habe meinen Nick geändert.Bitte nicht verwirrt sein
    Liebe Grüße Tränendersonne 😃
  • Hallo Tränendersonne,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Du hast aus der Community schon einige gute Hinweise erhalten (vielen Dank dafür, Daniya 😀 ).

    Es ist sehr gut, dass Du dich einer Selbsthilfegruppe vor Ort anschließt. So hast Du Leute, mit denen Du dich austauschen kannst und die die entsprechenden Ansprechpartner bei Euch kennen.

    Gerne kannst Du dich auch mit uns austauschen. Und wenn wir Dich noch in irgendeiner Art unterstützen können, sind wir gerne für Dich da! Sprich uns einfach an 😀
  • @justin
    Hallo und Dankeschön für den herzlichen Empfang.Ich kenn mich ratsächlich noxh nicht richtig aus und danke die Tipps.Ich habe ein gutes Gefühl und glaube dass ich hier verstanden werde.
    Wenn ich irgendwo helfen kann, sehr gerne.
    Ich fühle mich nach dem kurzen Kontakt schon stärker und zuversichtlicher.
    lb Grüße von Träni (mein Nick ist schon sehr lange, deshalb gekürzt auf Träni)
  • Hallo Träni
    Daniya und Justin haben dir schon gute Antworten gegeben . Ich würde noch einen Schritt weitergehen . Partnerschaft ist immer ein Geben und ein Nehmen auch kann es vorkommen das mal der Eine oder der Andere mehr gibt .Irgendwann mal kann das ganze aber zu einem UNGLEICHGEWICHT kippen , ich befürchte das dies bei Euch der Fall ist.
    Was es in Deutschland braucht um in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen zu werden weiss ich nicht . Meiner Meinung nach genügen aber die beschriebenen Symtone .
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  • Hallo an alle

    Ach je, jetzt habe ich soviel geschrieben, ne falsche Taste gedrückt und alles ist weg 😢 Das tut mir sehr leid.Ich bin jetzt müde,nicht böse sein,wenn ich erst morgen wieder von mir berichten werde.Ich schau mich noch etwas hier um, danke euch für die Nachrichten und hoffe ihr könnt gut schlafen.
    Es geht mir ganz gut heute,die Lage daheim ist ruhig und angenehm,aber das kann sich schnell ändern. 😀

    @colores
    nee colores, in Deutschland kannst Du so einfach niemand zwangseinweisen.Das geht über entmündigen,Gericht usw
    Ausnahme ist ein Selbstmordversuch

    jetzt guck ich mal, ob ich hier jemand trotz großer Müdigkeit raten kann

    liebe Grüße
    Träni
  • Hallo
    Ich denke Angehörige haben es besonders schwer mit so einer Situation umzugehen. Die Dynamik die diese Behinderung aufbaut, ist auch nicht für Experten sehr leicht zu sehen. Viel wichtiger ist die Ruhe dann selbst zu bewahren und sich auch distanzieren. Am besten mit Ausflügen mit Kollegen. Oder einem Beitritt in eine SHG
  • Es ist schwieriger als man sich das vorstellt.Ein ewiges Auf und Ab.Hoffnung, aufgeben wollen..die ganze Bandbreite. Manchmal möchte ich alles hinwerfen, aber irgendwie mach ich immer weiter.Bei einer Shg habe ich mich angemeldet aber es ist noch neu um zu beurteilen.Ich denke schon, dass es mich.stärken kann.
    Es wird über die Kranken geredet, geschrieben und Angehörige vergessen.Aber sie leiden.auch sehr, wenn ihnen der erkrankte Mensch wichtig ist. Wir wohnen zusammen, ich lebe alles mit und kann oft nur still sein, ihm.Ruhe geben bis es wieder für kurze Zeit etwas besser geht.
    Im.Tv war vor 2Wochen bei MAISCHBERGER eine Diskussionsrunde über Depressionen.Die Sendung hat mich sehr berührt. Aber ich denke das gucken sich in erster Linie Betroffene an und es müsste viel mehr Aufklärung über solche Erkrankungen geben.Ich kann erkennen wie er leidet, aber er oder allgemein die erkrankten selbst erkennen nicht wie Familie usw leidet.
    Lb Grüsse eure Träni 😕
  • Dies kann ich gut nachvollziehen. Es braucht sehr viel Auseinandersetzung mit einer *fremden* Situation. Und sehr viel Kraft. Das Umfeld kann fast nicht verstehen, wie es ist rund um die Uhr mit einem Erkrankten zusammen zu sein. Die Sensibilisierung auf diesem Gebiet ist ein wichtiger Schritt. Da immer mehr Menschen an Depressionen erkranken und auch Angehörige mehr oder weniger an die Schmerz-Grenze kommen. Es braucht ein Grundgerüst, was dir tragen hilft und Aufbau für deine Bedürfnisse gibt. Ich kann dich gut verstehen.
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