"Sachleistungsprinzib“ (§2 Abs. 2 SGB V)

Hallo MyHandicap Besucher und Mitarbeiter,

erstmal möchte ich kurz ein freundliches Hallo in die runde werden an die, die sich vielleicht noch an mich erinnern. Ich war früher gerne in dem forum unterwegs aber wie das leben so spielt, fordert es auch seine Aufmerksamkeit und das ist bei mir eingetreten.

Nun aber zum Thema, ich stecke etwas im Schlamassel und mir gehen langsam mittel und Wege aus alleine gegen vor zu gehen.

Seit ca 2001 repariere und warte ich meinen Stuhl selbst, ein Sopur Allround 615 um genau zu sein sogar der zweite den den ersten habe ich kaputt gemacht. Um 2001 lebte ich in Heidelberg wo ich mein damaliges Sanitätshaus kennen gelernt habe und die hatten echt was drauf, als ich jedoch 2003 in meine Heimat gezogen bin (130km weg) blieb ich bei dem Sanitätshaus und lies mir lediglich das material schicken. Ich konnte eh alles alleine und für mich war es eine angenehme Lösung, leider gilt das ganze nicht ewig und 2012 warf mir die Krankenkasse Verschwendung und unachtsames verhalten vor weil ihnen meine Rezepte zu teuer erschienen.

Ich Beschwerde mich bei der IKK natürlich und entfand das verhalten als unangemessen, jedoch konnte ich nicht sicher sein ob mein Sanitätshaus getrickst hatte und beschloss es vorsichtshalber zu wechseln. Meine umliegenden Sanitätshäuser waren erschreckend unwissend, hin und wieder bekam ich den Eindruck ich muss Querschnitt buchstabieren. Andere kannten meinen Katheter Hersteller nicht (Lofric ist nicht so unbekannt) um es abzukürzen nach ca. 10 versuchen landete ich wieder in Heidelberg bei einem anderen Haus.

Alles auf Anfang, ich lies mir alles schicken aber kläre auch vorab das ich keinerlei tricks will und immer mit offenen karten spielen will, hier hin es aber los.

Die IKK sagte NEIN, ich darf an meinem Stuhl nichts machen, klar rahmen verändern oder verkaufen dachte ich aber die stellten klar ich dürfte nicht mal reifen wechseln, Kugellager austauschen oder sonstige Wartungsarbeiten durch führen. Auf mein Argument das es wohl etwas überzogen ist an solchen regeln fest zu halten weil ich eh schon Jahre erfahung habe und auch 2 Jahre im Dienste eines Sanitätshaus Reperatuen durch geführt habe bekam ich nur wieder den Gesetzes text zu hören.

Ich muss laut Kasse zu einem Ansässigen Sanitätshaus wechseln, das alle arbeiten durch führt, das ich dabei oft mal ein tag keinen Stuhl habe und die Rechnung 5 bis 10 mal so hoch wird ist egal denn es sei vorschifft. Auch muss ich wohl hin nehmen das trotz höherer kosten für die Kasse ich jämmerlichen pfusch verbaut bekommt und als Aktiver Mann oft Tage im Bett verbringen muss weil mein Stuhl unterwegs ist.

Das will und kann ich nicht hin nehmen, es würde mir zurück gewonnen Freiheit nehmen und mir mein leben unnötig erschweren. Mit dem Hund raus oder meine Neffen mal im Dorf besuchen alles würde unnötig erschwert und wenn ich mal einen reifen platt fahre an einem Samstag, müsste ich in meiner Wohnung fristen bis an Montag mein Stuhl zur Reparatur in das Sanitätshaus kann. Doch will die Kasse mit aller gewahlt das es so weit kommt und mir gehen die mittel aus mich davor zu schützen.

Antworten

  • Hallo Narun,

    einerseits ist es sicher praktisch wenn man seinen Rolli selbst reparieren kann. So mach ich es mit dem Rolli meiner Tochter auch... wenn das ganze überschaubar ist. Das hat jedoch auch seine Tücken, weil was schief gehen, was vwergessen werden kann, und der Schaden auf eigene Kosten wesentlich größer werden kann.

    Würde mir die KK das selber reparieren untersagen, würde ich ihr mitteilen, das meine Tochter jederzeit einen funktionsfähigen passenden Rolli braucht, und sie uns doch bitte ein Sanihaus nennen soll das für den Fall einer nicht kurzfristig durchführbaren Reparatur, kurzfristig leihweise einen passenden Rolli zur Verfügung stellt.... . Schon wäre das Problem gelöst. Was sagt deine KK dazu ?

    Ob man der KK durch das selber rep. Geld spart weis man erst wenn man deren Abrechnung mit der KK sieht. Dann kann man ihr ggf. mitteilen, das man sich nur die Bereifung gekauft, diese selbst gewechselt hat... und die Arbeitsstunden daher zu unrecht auf der Rechnung stehen.

    😀 Helmut


  • Erstmal Danke für deine Antwort Helmut60,

    mein Stuhl ist Mein Baby, viele Rollstuhlfahrer müssten mich da verstehen, er sitz nicht nur wie ein Handschuh er ist von mir selbst eingemessen und da hatte seit er aus dem werk kam nur ich meine Finger dran. Vorderrollen habe ich aus einem Skatershop wobei ich die Kugellager aus einem anderen Skatershop habe. Ich habe mich mit dem Stuhl schon an Fahrzeuge (Motorroller) gehängt, bin berge runter, stufen und kurze Treppen gesprungen und eben alles was spaß macht, auch sport hat er bereits durch.

    Ja ich schwäme sehr und ich glaube auch zurecht, ich fahre leidenschaftlich gerne Rollstuhl, tricks auf den Hinterrädern das liebe ich und die lassen version hatte ich schon die sah so aus.

    Mit 17 Jahren bekam ich meinen erstversorgungsstuhl von einem unerfahrenen sanitätshaus angepasst, ich selbst hab eine eher schlanke Statur bin allerdings recht groß, sitzbreite 32. Bei meiner sitzbreite wurde mir jedoch ein Stuhl verpasst mit 3% Rad sturtz was zwar durch aus üblich ist aber bei meinem ohne hin hohen Schwerpunkt, meiner sitzbreite und eben der tazache das ich ein junger Kerl war dazu führte das ich am laufenden band aus stürtze. Vorderrollen blockierten dauert an meinen Füssen weil da nicht auf abstände geschaut wurde, kurz gesagt einmal und nie wieder.

    Der jetzige hat übrigens 10% Sturz, hört sich viel an aber es bedeutet eine breite von 66cm von den äußersten punkte (Ausenkante greifring) damit kam ich bis her durch jede Tür.

    Zudem sind bei meinem fahr verhalten Bremsen gefährlich, hier könnte ich mich verletzten.

    Ich kann noch weitere punkte auf zählen aber die Sache mit dem zweit Stuhl ist für mich keine option, zwei stühle mit denen ich nichts an fangen kann bringen mir soviel wie einer mit dem ich nichts anfangen kann.

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    Vor ca. einer stunde bekam ich einen Anruf von einem Anwalt der sich meinen Standpunkt angehört hat, den bisherigen Schriftverkehr prüfen will und mir bescheid geben will was man tun kann, doch suche ich hier weiterhin Hilfe, tips, Ideen oder hinweisse womit ich die Sache unterstützen kann den selbst wenn der Anwalt die Sache übernimmt gehe ich davon aus das hier im Forum mehr wissen über Querschnitt und rechte im Bezug auf Behinderungen ist als er es auf bringen kann. (Womit ich seine wissen nicht schmälern will sondern das wissen hier in dem gebied höher einstufe)

    Also wenn wer was weiss, ich nehme jeden anreizt dankbar an.
  • Hallo Narun,

    wenn man ständig aus dem Rolli fällt.. damit umfällt, ist er für den Fahrer nicht geeignet. Sowas würde.. bzw. habe ich bis jetzt immer zuerst dem Sanihaus, und wenn das nicht geholfen hat, der KK mitgeteilt. Dabei hab ich sofort deutlich gemacht, das ich bei Bedarf den Anspruch auf einen passenden Rolli auf gerichtlichem Weg geltenden machen werde. Bis jetzt hat das so immer Funktioniert.

    Das selber reparieren bin ich angefangen, weil die Händler im Ort oft zu lange brauchten... und unser neuer Liefernt 90 km weit weg ist... und von daher länger braucht, als es... wen mans selber kann... nötig ist.

    Wenn du einen neuen Rolli bekommst... : Am Liefertag gründlich testen, und nur für den Erhalt unterschreiben, wenn alles paßt. Ich hab mal die Annahme eines Rollis abgelehnt, weil die Höhe der Schiebegriffe nicht der entsprach die Bestellt war. Der Händler hatte sich blind darauf verlassen, das der Hersteller das schon hin kriegt. Kriegte er aber nicht... sagte.. : Das geht nicht. Folglich blieb das Sanihaus auf dem Rolli sitzen, wir bestellten bei einem anderen einen anderen Rolli... der dann genau dem entsprach was wir bestellt hatten.

    😀 Helmut

  • Hier bin ich vielleicht verwöhnt aber ich sehe sehr wohl das Sanitätshaus in der Pflicht die hilfsmittel so anzupassen wie sie benötigt werden, dafür haben sie ja schließlich ihr beratungspersonal. Doch liegen hier wohl unsere Erwartungen und Bedürfnisse aus einander.

    Meines Wissens ist alles was bei der breite unter 65cm geht unnötig da es kaum eine für gibt durch die man mit 65cm nicht kommt. eine 32er sitzbreite mit 3crat sturz aus zu statten bedeutet das man unter 40 cm seitlichem Radstand bleibt, was nicht nur überflüssig ist sondern auch sportliche Bewegungen erschwert.

    Einem schlanken jungen und Aktiven menschen so einen Stuhl anzupassen halte ich für falsch und sogar riskant, da sehe ich eine schuld in der Beratung und in der Anpassung als erst Stuhl.

    Was ein aktives, leicht sportliches leben im Rollstuhl angeht so gibt es meiner Meinung nach wenig Sanitätshäuser mit Erfahrung, diese sind auch meist in gebieten wie Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe (entschuldigt leider kenn ich nur welche in Baden Württemberg) jedoch im ländlichen Bereich muss man oft schon lachen weil die sowas von ungeeignete sind für ein Rollstuhlfahrer, das man es schon für eine Parodie halten könnte.

    Wenn ich ein Sanitätshaus sehen mit großen Glasscheiben einer gut ausgeleuchtet Einrichtung wo schon im Fenster viele Ausstellungsobjecte zu sehen sind, innen Sitzreihen für Beratung und alles fürstlich eingerichtet aber am Eingang eine kurze Treppe. Vielleicht habe ich wenig Verständnis aber mir kommt da ein leichtes schmunzeln wie man innen so auf alles achtet aber zum rein kommen braucht man schon Hilfe, da soll ich als Rollstuhlfahrer ein sicheres Gefühl haben ?

    FAIL würde man im englischen das betiteln...
  • Hi,

    ich musste grinsen als ich dein Posting las. Ja ja selbst zum Wechsel der Reien soll man ins Sanitätshaus - darf man eigentlich alleine aufpumpen. Ich habe keine Ahnung wie man das Verhalten der KK nennen soll. Subvention oder Hilfsmittel-Mafia 😡 Einfache Wartungsarbeiten und Reperaturen darf ich ja selbst am weitaus komplizierterem Auto selbst machen, ohne dass dies Auswirkungen auf die Garantie hat.

    Ich habe seit 35 Jahren Rollstühle und keiner war jemals in einem Sanitätshaus wg. Wartung oder Reparatur. 10 Jahre hält bei mir die Kiste, allerdings bin ich als inkompletter Tetra auch nicht gerade der, der über Randsteine hoppelt.

    Hast du dich bei der KK gemeldet wegen einer Reparatur oder hat sich die Kasse bei dir gemeldet?

    Klaus
  • Danke für den Beitrag, ja die Kasse ist schon verrückt.

    Doch wird mir hier mit Rechtslage gekommen, einerseits grüble ich schon rum, hätte ich nur meine klappe gehalten und einfach einwenig getrickst aber nun will ich das nicht mehr.

    Es ist schwachsinnig, was hier passiert aber der Gegenwind von der Kasse ist schon beängstigend. Leider hab auch ich begonnen es mir zu Herzen zu nehmen und will die Kasse nicht mit so einer tour davon kommen zu lassen, es ist unrecht was hier Geschieht.

    Selbst bin ich c5-c6 also auch Tetra nur hatte ich mehr Glück als ich es verdient habe und erlangte meine fingerfunktion und danach meine Selbstständigkeit wieder. Dies sehe ich als Geschenk was ich dadurch ehren will das ich es nicht sinnlos verstreichen lasse beim in der Ecke stehen sondern an die grenzen meiner Möglichkeiten gehe.
  • Hobby-Tetra 😆 😆

    Klaus

    ps. Bin auch einer
  • Mein Sanitätshaus hat mich gerettet.

    Das Sachleistungsprinzib trifft bei mir aus zwei gründen nicht zu...

    1. Mein Aktueller Stuhl ist 7 Jahre alt das Gesetz jedoch 4-5 Jahre

    2. Das Gesetz bezieht sich zwar auf Rollstühle aber Aktiv-Rollstühle sind ausgenommen, abgesehen von den neuen Bundesländern aber da ich in Baden-Württemberg lebe trifft es bei mir nicht zu.


    Ich entschuldige mich das ich hier so einen Wirbel um nichts gemacht habe aber der ein oder andere versteht ja das ich ziemlich hilflos bin wenn ich gegen die Krankenkasse antreten muss.


    Klaus123 und Helmut60, euch danke ich sehr für eure Beträge...

    Happy End
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