Matratze für teilweise Gelähmte

Hallo liebe Forummitglieder,
ich versuche mich möglichst kurz zu fassen.

Meine Schwester ist, nach einem unglücklichen Unfall, seit auf der rechten Körperhälfte im Oberkörper gelähmt. Wie genau es dazu gekommen ist, möchte ich hier nicht schreiben, hoffe ihr habt Verständnis dafür 😕

Da sie außer mir und einem weiteren Bruder leider sonst keine Familie hat, sehe ich es als Pflicht an mich nun um sie zu kümmern (auch mit meinem beruflichen Hintergrund)
Nun, unsere Frage ist nun, ob wir also jetzt auch eine neue Matratze anschaffen müssen und wenn ja, was empfiehlt sich da?

Meine Frau meinte, sie habe noch einen Gutschein für Quelle und wir könnten doch dort einfach eine hochwertige Komfortschaummatratze kaufen (hier Beispiele). Ich stehe dieser Kaufentscheidung eher skeptisch gegenüber.
Gibt es nicht sogar eventuell "maßgefertigte" Matratzen, die auch das selbständige Aufrichten/Hinlegen usw. erleichtern ?
Oder sollten wir vielleicht doch lieber ein komplett Paket mit neuem Bettgestell usw. anschaffen, dass auch auf ihre Größe angepasst ist 😳 ?

Vielen Dank für eure Hilfe,
Michael.

Antworten

  • hallo Michi,

    um genauere Ratschläge geben zu können ist es wichtig viele Informationen zu haben. Nur dann ist es möglich die entsprechenden Hilfsmittel zu empfehlen.

    Was kann deine Schwester noch alleine (drehen, aufsetzen, z.B. im Bett) wie ist es mit laufen etc.

    Es gibt sogenannte Pflegebetten, die werden bei entsprechender Beeinträchtigung bzw. Pflegestufe durch die Krankenkasse erstattet..gleiches gilt auch für evtl. Matratzen.
    Hier gibt es unzählige verschiedene Modelle.

    Vielleicht beantwortest du meine Fragen und beschreibst bisschen ausführlicher was deine Schwester noch kann bzw. was sie nicht kann.

    und den Quellegutschein, den klnnt Ihr ggf. anderweitig verwenden, denn vieles ist Kassenleistung und muss nicht gekauft werden.

    LG Thomas
  • Hallo michi321,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Vielleicht solltet Ihr euch mal von einem Fachmann (Sanitätshaus) vor Ort beraten lassen, welche Möglichkeiten es gibt, die individuell für die Bedürfnisse Deiner Schwester passen.

    Gern kannst Du an dieser Stelle berichten, wie es weiter geht.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Hallo ihr Zwei,
    vielen Dank für die schnelle Antworten ! Und auch Danke fürs nette Aufnehmen 😀
    Also erstmal zu dem, was meine Schwester noch kann:
    Drehen schafft sie noch alleine, das ist zum Glück kein Problem (würde meiner Meinung nach dem Komfort doch arg einschränken, oder?). Beim Aufsetzen jedoch brauch sie schon etwas Hilfe, schafft es allerdings auch noch alleine, wenn mal keiner in der Nähe sein soll, es ist dann aber schon nicht mehr einfach für sie.
    Laufen klappt zum Glück auch noch, sie war vorher ziemlich sportlich unterwegs.

    Wir haben uns nun einmal familienintern besprochen und wollen euren Empfehlungen nachgehen.
    Zum einen informieren wir uns weiter über die Pflegestufe und haben schon bald einen Termin bei der Kasse, desweiteren möchte mein Bruder auch noch einen Fachmann hinzuholen, gibt es dabei gewisse "Gütesiegel" oder Portfolio, die einen guten auszeichnen ?

    Beste Grüße,
    michi
  • Hallo Michi,

    das ließt sich ja sehr gut auch wenn es für Euch und deine Schwester, sicher nicht so einfach ist. Aber dank deiner zusätzlichen Infos, kann man jetzt weitere Informationen geben.

    Das wichtigste was deine Schwester machen muss ist...tägliches Training. Ich hoffe ihr habt Physio-und Ergotherapie. Sie hat offensichtlich hohe Ressourcen und die gilt es auszubauen bzw. zu festigen.

    Ihr seid sicher bemüht ihr möglichst viel "abzunehmen" und zu "helfen". Aber das kann unter Umständen kontraproduktiv sein. Deine Schwester soll und muss, soviel sie kann alleine machen. das wird sie hoffentlich weiter bringen.

    Thema aufsetzen im Bett:
    Hier gibt es Pflegebetten wo das Kopfteil elektrisch hoch zufahren ist, dann erleichtert es schon mal das aufstehen. Möglich wäre auch ein Gurt / Zugseil am Fussende angebracht, an dem sich deine Schwester hochziehen kann.

    Für das weitere Vorgehen:
    Falls ihr Physio / Ergotherapeuten habt die zu ihr in die Wohnung kommen, auch diese können hilfreiche Informationen geben. Das weitere wäre ein Pflegestützpunkt in Eurer Region der Euch weiterhelfen kann.

    Der Sanitätsfachhandel gibt ebenfalls sehr gute Informationen. Hier solltet ihre Euch wenn möglich einen Reha-Fachhandel aus Eurer Region aussuchen. Es gibt viele Sanitätshäuser und da gilt es eines zu wählen, dass auch einen entsprechenden Qualifizierten Außendienstberater hat.

    Ich denke das bekommt ihr gut hin. und nochmal.. Wichtig ist in erster Linie die aktive Mitarbeit deiner Schwester. Und Ihr denkt daran !!! Nicht jede gut gemeinte Hilfestellung ist GUT !!
    LG Thomas
  • Ach und fast hätte ich es vergessen... Eine Spezialmatratze, schein mir in diesem fall überflüssig zu sein. Die Matratze sollte hochwertig sein, so wie sie jeder von uns eigentlich haben sollte.

    Und "selbstkaufen"... Abwarten was das Sanitätshaus sagt.. Ist Alles Verordnungsfähig ! Zumindest in Deutschland..sehe gerade Ihr kommt aus de Schwyz. Wie die Regelung in der Schweiz ist ?? Aber auch da wird Euch sicher geholfen 😀

    LG Thomas
  • Hallo Thomas,

    auch ich habe diese Artikel aufmerksam gelesen.
    Ich möchte nämlich auch nicht ein Krankenbett, sondern lieber weiter im Ehebett schlafen. Wir haben zwar sehr gute Matratzen, aber auch bei mir ist das Kopfteil nicht zu verstellen. Ich denke, es wäre auch für mich nicht schlecht. Wahrscheinlich darf ich dieses aber nicht zu hoch stellen, denn ich kann ja nicht selbsständig sitzen. Aber ich glaube, dafür habe ich auch schon eine Lösung. Links und rechts des Oberkörpers zwei Lehnen.

    Liebe Grüße

    InkaW
  • hallo Inka,

    besprich das mit den Ergotherapeuten der Klinik. Auch hier gibt es Lösungen. (elektronische Betten) auch als Ehebett.. Frag sie einfach mal.

    LG Thomas
  • Hallo Inka,

    Es gibt elektrische Einlegerahmen.

    Das Ehebett wird äußerlich nicht verändert.
    Das Lattenrost wird entfernt.
    Der elt Einlegerahmen wird in das Ehebett rein gestellt.

    Im Sanitätshaus fragen, was für ein Text auf das Rezept soll.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg.

    LG Thomas
  • michi321 hat geschrieben:
    Hallo liebe Forummitglieder,
    ich versuche mich möglichst kurz zu fassen.

    Meine Schwester ist, nach einem unglücklichen Unfall, seit auf der rechten Körperhälfte im Oberkörper gelähmt. Wie genau es dazu gekommen ist, möchte ich hier nicht schreiben, hoffe ihr habt Verständnis dafür 😕

    Da sie außer mir und einem weiteren Bruder leider sonst keine Familie hat, sehe ich es als Pflicht an mich nun um sie zu kümmern (auch mit meinem beruflichen Hintergrund)
    Nun, unsere Frage ist nun, ob wir also jetzt auch eine neue Matratze anschaffen müssen und wenn ja, was empfiehlt sich da?

    Meine Frau meinte, sie habe noch einen Gutschein für Quelle und wir könnten doch dort einfach eine hochwertige Komfortschaummatratze kaufen (hier Beispiele). Ich stehe dieser Kaufentscheidung eher skeptisch gegenüber.
    Gibt es nicht sogar eventuell "maßgefertigte" Matratzen, die auch das selbständige Aufrichten/Hinlegen usw. erleichtern ?
    Oder sollten wir vielleicht doch lieber ein komplett Paket mit neuem Bettgestell usw. anschaffen, dass auch auf ihre Größe angepasst ist 😳 ?

    Vielen Dank für eure Hilfe,
    Michael.



    Hallo Michael,

    Ich denke mal, es kommt darauf an, was für ein Bett / Matratze deine Schwester bis jetzt Zuhause hat.
    Hat deine Schwester noch weitere Beeinträchtigungen in der Bewegung ?
    Da ich selber eine Halbseitenlähmung hab, weiss ich wie wichtig ( mir) eine recht harte Matratze ist, damit ich mich im Bett drehen und bewegen kann.Lagerungen lernte ich eh damsals in der Reha, deine Schwester bestimmt nun auch. Auch richtig hnlegen und aufstehen dass sie es mit der Zeit besser kann.
    Das nächste Bett von mir, wird auch in der Höhe bestimmt angenehmer für mich werden. (also höher als bisher)

    Ich hab mir dein Link angeschaut und da steht ja auch, dass man möglichst eh ein neuen Lattenrost bräuchte. Aber die Matratze machte mir sonst ein guten Eindruck.

    Ein so wichtige Einkauf wie bei einer Matratze würd ich persönlich nie ohne Probeliegen tätigen.So findet man auch die optimale Höhe vom Bett raus.

    Viel Glück bei euren Familieninternen "Erkundigungen"

    Gruss
    Bea

  • Hallo.also ich habe auch einen einstellbaren Lattenrost der im Bett steht,aber den habe ich nur einmal der Höhe angepasst.Bin beidseitig gelähmt,würde erstmal garnicht soviel Schnick Schnack machen sondern das aufrichten erstmal so lernen,Technik ist alles Muskeln müssen sich der neuen Situation anpassen uund bilden.Am Anfang habe ich mich liegend im bett angezogen Heute nur noch sitzend im Rolli üben und immer und immer wieder alles so wie früher zu erreichen und neue Techniken entwickeln.LG Erich.
  • Meine Freundin hat MS und ist vollkommen gelähmt. Seit Jahren schläft sie auf einer Tempur-Matratze und sitzt am Tage im Rollstuhl auf einem Kissen aus diesem Material. Es ist dies ein Schaumstoff, der den Körper stützt und trägt. Man fühlt sich auf einer solchen Matratze so, wie wenn man auf Sand liegen würde. Meine Freundin hat nie Druckstellen am Körper oder Verspannungen.
Diese Diskussion wurde geschlossen.