Suche nach neurolog. Klinik für geistig Behinderte mit Begleitperson

Mein Sohn (Down Syndrom) müsste neurologisch untersucht werden. Er hat täglich mehrmals Anfälle ungeklärter Art (evtl. epileptisch).
Im ersten Krankenhaus wurde die Behandlung nach einmaligem Versuch sofort abgebrochen, als er aus Angst vor den medizinischen Apparaten die Untersuchung verweigerte.
In einer weiteren Klinik wurde er nicht aufgenommen, weil er dort nicht ohne eine vertraute Begleitperson bleiben wollte. In dieser geschlossenen Abteilung wäre das nicht gestattet.
Für eine Einweisung gegen seinen Willen reichte mein Aufgabenkreis als Betreuer nicht aus.
So bleibt er gegenwärtig diesbezüglich ohne jede medizinische Betreuung.
Wer kann mir eine neurologische Klinik nennen, wo man sich für Geistig behinderte Menschen Zeit nimmt, zunächst Vertrauen aufbaut und nicht gleich beim ersten Misserfolg abbricht. Außerdem müsste eine Begleitperson mit aufgenommen werden.

Antworten

  • Hallo willi44,

    wenn bei meinen Behinderten Sohn in dem Alter bislang kein EEG gemacht worden wäre, würde ich mir für zuhause so eine Haube u. Kabel besorgen, und so das anlegen und tragen derselben zuhause / in der Wohnstätte üben. So steigen die Chancen das mal ein richtiges EEG klappt. Wenn mann dann auch noch einen Neurologen findet, der ein mobiles Gerät hat, und damit Hausbesuche macht, steigendieChancen erheblich. Wenn er häufiger Krampft reicht es evtl. wenn man ihn dabei filmt,und das einem Neurologen zeigt.

    😀 Helmut
  • Hallo,
    versuch mal die Helios-Klinik in Geesthacht.
    Beste Grüße
  • Hallo Willi44,

    ich hatte mal bei der Deutschen Stiftung für Menschen mit Down-Syndrom nachgefragt. Dort wusste man jedoch für Eure Situation leider keinen passenden Ansprechpartner.

    Allerdings hast Du ja inzwischen auch einen Tipp aus der Community erhalten (vielen Dank, lillebrise).

    Berichte doch bitte, ob man Euch in der empfohlenen Klinik weiterhelfen kann oder ob Ihr noch Unterstützung benötigt. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
  • Wenn der Sohn, 43 Jahre alt ist, wie ich es aus dem Profil heraus gelesen habe, ist die Helios Klinik Geesthacht nicht der richtige Ansprechpartner.

    Da werden nur junge Erwachsene bis 26 Jahre aufgenommen.

    Das kann ich aus eigener Erfahrung berichten.


    LG Kerstin
  • Hallo Willi !
    du warst zwar schon lange nicht mehr on hier, vielleicht liest du es trotzdem irgendwann.
    Habt ihr schon mal drangedacht, dass es für ängstliche Patienten, wie auch unruhigen Kindern,
    die Möglichkeit einer Kurznarkose für die Dauer der Untersuchung gibt?
    Du könntest ihn begleiten und er hätte ein sicheres Gefühl bis in die Narkose und bist anschliessend auch gleich wieder bei ihm.
    Das damit befasste Personal/ Ärzte sollten euch unterstützen können,
    ist ja kein Beinbruch.
    Ich wünsche gutes Gelingen und erzähl uns dann wie es ggf. gelaufen ist.
  • Hallo, Ihr Lieben,

    weil mich grad der Schlaf nicht erreichen will, nutze ich die Gelegenheit, allen zu danken, die sich für mein Problem interessieren und helfen wollen. Leider kann ich noch nichts Positives berichten. Eine medizinische Hilfe hat mein Sohn noch nicht erhalten, wir können aber mittlerweile besser mit den Anfällen umgehen.

    Mir fehlt noch immer die Erweiterung meines Aufgabenbereiches als Betreuer. Das Amtsgericht wurde im November aufgefordert, diese Erweiterung zu veranlassen. Der Amtsweg ist: Amtsgericht -> Betreuungsbehörde -> ärztliche Begutachtung -> Betreuungsbehörde -> Anhörung beim Amtsrichter -> Urkundenstelle des Amtsgerichtes. Zur Zeit arbeitet die Betreuungsbehörde an der Vorbereitung der ärztlichen Begutachtung.

    Ohne die Erweiterung meines Aufgabenkreises kann ich keinen Arzt überzeugen, einmal etwas forscher bei der Behandlung vorzugehen. Man hat mir sogar erklärt, dass auch dann wegen einer Gesetzesänderung aus Mitte 2012 immer ein Richter zusätzlich eine "Zwangsbehandlung" befürworten muss. Wie das wohl gehen soll?

    An Kerstin und Lillebrise: Das ist mir schon oft passiert, dass Hilfsangebote von Kliniken, Vereinen und Selbsthilfegruppen für geistig Behinderte sich immer nur an Kinder und junge Erwachsene richten. Mein Sohn ist, wie Kerstin ja ungefähr herausgefunden hat, schon 45 Jahre alt. Da ist er, wie jeder andere Erwachsene auch, nicht mehr so leicht zu führen und in eine Gemeinschaft zu integrieren.

    Mittlerweile habe ich aber eine Klinik in Kleinwachau bei Dresden gefunden, die sich meines Sohnes annehmen will und auch mich als Begleitperson mit aufnimmt. Doch auch hier: mein Aufgabenkreis reicht zur Zeit nicht aus.

    An Justin: Es ist schon erstaunlich, wie wenig unser Gesundheitssystem sich auf die Bedürfnisse geistig behinderter Menschen einstellt. Dass ein gewöhnlicher Zahnarzt zum Beispiel dabei völlig überfordert ist, ist ja einzusehen. Aber könnte es nicht in einer größeren Stadt vielleicht einen speziell damit betrauten Arzt geben? Weit und breit keine Spur davon. Vielleicht fehlt auch nur die Kenntnis von solchen Einrichtungen in den Praxen.

    Also nochmal, habt vielen Dank für eure Anteilnahme und Hilfe

    Willi
  • Hey,

    mein Bruder hat auch Down-Syndrom. Er lebt schon länger in einer Wohngruppe, aber soweit ich weiß gab es nie Probleme damit, ÄrztInnen zu finden, die ihn behandelt haben (in einer Kleinstadt wohlgemerkt).

    Die Einrichtung, wo er lebt, hat z.B. einen Hausarzt, der sich um viele der BewohnerInnen kümmert und soweit ich weiß, dort auch Hausbesuche macht. Vielleicht wäre es eine Möglichkeit, mal bei Dir in der Nähe in einer Einrichtung nachzufragen, ob sie wen empfehlen können?

    Herzlichen Gruß, ananim
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