Kann ich mit Leserechtschreibschwäche Verwaltungsfachangestellte werden?

Verwaltungsfachangestellte mit Leserechtschreibschwäche funktioniert das?

Antworten

  • Guten Abend komuran
    mit entsprechenden technischen Hilfsmitteln sollte das kein Problem darstellen.
    Um das genauer beurteilen zu können müsstest du schon ein wenig mehr schreiben.
    Schönen Abend
  • Hallo Komuren,

    es ist immer sehr lästig, wenn solche Frage eifeworfen werden, ohne weitere Hintergrundangaben. meit einer Antwort: ja, bist du auch nicht einfach zufrieden.

    Zunächst die Frage, warum Verwaltungsfachangestellte? Ich kene, es gibt Berufe, in denen man mehr verdienen kann und andere Entwicklungsmöglichkeiten hat.

    Du musst halt viel lesen und schreiben. Mit entsprechendem Training und entsprechenden kognitven Fähigkeiten vorausgesetzt, kannst du die Defizite sicher kompensieren. Meine Erfahrung ist, dass LSR-Menschen oft andere Fähigkeiten besitzen, mit denen sie der allgemeinbevölkerung überlegen sind. Es wäre eigentlich schade, diese Fähigkeiten nicht zu nutzen.

    Vielleicht schreibst du noch ein bisschen was über dich und vervollständigst dein Profil.

    VG
  • Den ersten Satz kann ich leider nicht ganz verstehen/nachvollziehen ... zu schlecht geschrieben. Sorry.
    Ich möchte einfach nur die klar gestellte Frage beantwortet haben, ob man mit diesem Handycap LRS überhaupt Verwaltungsfachangestellte werden kann. Vielleicht liest das ja auch jemand der diesen Beruf mit RS ausübt! Dazu ist ja dieses Forum da oder nicht? Deutschnote war immer zwischen 3 und 4. Ist ja auch möglich dass man damit gleich abgelehnt wird. Das es auch andere Berufe gibt ist mir schon klar sind auch schon ausgesucht.
  • Guten Tag komuran
    ohne weitere Hintergrundinformationen ist ein einfaches "ja" oder "nein" nicht möglich!
    Gerne aber kannst du es durch diverse Bewerbungen einfach versuchen! Die Arge könnte auch behilflich sein.
    Ach ja und noch etwas, wir helfen freiwillig, müssen also nicht!
    Schönen Tag
  • Hallo Komuren,

    es ist immer sehr lästig, wenn solche Frage eingeworfen werden, ohne weitere Hintergrundangaben. Mit einer Antwort: ja, bist du auch nicht einfach zufrieden.

    Ich meine damit, dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass jemand mit LRS Verwaltungsfachangestellte(r) werden kann. Er / sie ist ja kein Analphabet. Ich weiß, dass LRS-Betroffene die Schreibweise der Worte Buchstaben für Buchstaben wie eine Telefonnummer auswendig lernen müssen und sie so auch wieder schreiben. Dabei unterlaufen oft Fehler, die sie so nicht sofort erkennen und daher Worte oft falsch schreiben. Es gibt aber bei LSR viele Varianten. Gleiches gilt für das Lesen, weshalb LRS-betroffene sehr langsam und mühsam lesen, es daher lieber lassen.
    IM PC-Zeitalter mit automatischer Korrektur geht das Schreiben viel einfacher, weil man nicht jedes 2. Wort nachschlagen muss und Fehler schnell sieht. Mit viel Übung geht es dann auch irgendwann ohne Korrekturprogramm. Jedenfalls ziemlich gut.

    Es stellt sich die Frage, ob derjenige nicht vieleicht andere Talente hat und besser Gärtner, Mechatroniker oder Flugzeugpilot wird. Schreibt letzterer in den Bericht, dass die Scheibenheitzung defekt ist, ist das weniger schlimm, als 200m zu spät auf der Landebahn aufzusetzen und 50 m hinter dem Ende der Bahn zum Stehen zu kommen.

    Es macht irgendwie mehr Sinn, die Stärken auszuspielen, als versuchen die Schwächen zu kompensieren.

    Grüßle..

  • Hallo Komuren!

    Ich habe zwar keine LRS, aber ich habe von 1994 bis 1997 VA gelernt in einer Gemeindeverwaltung. Wir hatten damals, es wird sich wohl geändert haben, fleißige Schreibdamen, die von Diktiergeräten alle Texte abgeschrieben haben. Aber Gesetze lesen oder mal schnell nachschlagen und dann auch noch inhaltlich verstehen, muss man selber können. Mit dem Verstehen tat ich mich sehr schwer, weil vieles oft verschachtelt formuliert ist. Man muss ja das richtige Gesetz, Paragraphen, Absatz und Satz sehr genau in einem Begründungstext einsetzen können, damit eine Ablehnung oder Bewilligung nicht falsch daherkommt.

    Ich habe in Schleswig-Holstein gelernt, was bedeutete, dass ich einmal wöchentlich zur Berufsschule in die Kreisstadt musste und zur Zwischen- und Abschlußprüfung mehrere Wochen im Internat der Verwaltungsschule Bordesholm bei Kiel untergebracht war, am Wochenende war es Pflicht, nach Hause zu fahren.
    Man schreibt dann in wenigen Wochen oft mehr als in den wöchentlichen Schultagen dazwischen, muß viel abschreiben oder selber Infos filtern und notieren. Man muss Fälle anhand von Textbeispielen lösen, die umfangreich sind, erst die Fragestellung und dann aber auch die Antwort. Schulisch lief das alles handschriftlich, PC mit Rechtschreibprüfüng gab es nicht.

    Ich habe dann die Prüfung mit einer 4 bestanden und nie in dem Beruf gearbeitet. Ich habe im Laufe der drei Jahre festgestellt, dass mir
    a) Vollzeit zu viel ist
    b) Schreibtischtäterarbeit nicht liegt
    c) Kollegen, die hinter geschlossenen Türen tuscheln sehr suspekt sind
    d) Arbeit mit WVL nicht liegt

    Ich arbeite heute seit knapp 15 Jahren als Telefonistin in Teilzeit, es kann keine Arbeit liegen bleiben und ich kann meine eigenen Termine, Haushalt, Kind gut in den Alltag integrieren. Nach meiner Abschlußnote fragt schon lange keiner mehr, aber man wird als gelernte Kraft anders bezahlt als ungelernt, egal ob gelernter und ausgeübter Beruf übereinstimmen oder nicht.


    Gruß, Katrin
  • KatrinHH hat geschrieben:Kollegen, die hinter geschlossenen Türen tuscheln sehr suspekt sind

    hallo

    gibt es die nicht überall??? 😎

    ansonsten stimme ich mit Katrin überein:

    "Aber Gesetze lesen oder mal schnell nachschlagen und dann auch noch inhaltlich verstehen, muss man selber können. Mit dem Verstehen tat ich mich sehr schwer, weil vieles oft verschachtelt formuliert ist. Man muss ja das richtige Gesetz, Paragraphen, Absatz und Satz sehr genau in einem Begründungstext einsetzen können, damit eine Ablehnung oder Bewilligung nicht falsch daherkommt."

    das ist alles nicht einfach 🙁

    lg rosi
  • Hallo Rosi!

    Ja, solche Kollegen gibt es leider überall. Ich habe aber auch für mich persönlich festgestellt, dass ich mit dem "Handwerkerslang" von Hausmeistern und Haushandwerkern aller Gewerke besser klarkomme als mit Schreibtischkollegen aus Kasse, Kämmerei, Ordnungsamt und Co.
    Deshalb bin ich froh, dass "meine" Telefonzentrale im BFW HH abteilungsmäßig der Hausverwaltung / Haustechnik zugeordnet ist, es herrscht ein ganz anderer Umgangston, mit dem ich besser klarkomme, er ist ehrlicher, direkter als woanders.

    Ich kann mich an Situationen aus meiner Ausbildungszeit erinnern, man durchläuft jede Abteilung einige Wochen oder Monate, dass ich an meinem Azubi-Schreibtisch saß, irgendwas prüfte und die drei Damen der Abteilung Kasse tratschten und lachten hinter geschlossener Tür. Ob über mich oder wen, weiß ich nicht, aber ich fühlte mich nicht wohl dabei. Sowas gibt es bei den Handwerkern, mit denen ich arbeite, nicht.


    Gruß, Katrin
  • KatrinHH hat geschrieben:
    Ja, solche Kollegen gibt es leider überall. Ich habe aber auch für mich persönlich festgestellt, dass ich mit dem "Handwerkerslang" von Hausmeistern und Haushandwerkern aller Gewerke besser klarkomme als mit Schreibtischkollegen aus Kasse, Kämmerei, Ordnungsamt und Co.
    Deshalb bin ich froh, dass "meine" Telefonzentrale im BFW HH abteilungsmäßig der Hausverwaltung / Haustechnik zugeordnet ist, es herrscht ein ganz anderer Umgangston, mit dem ich besser klarkomme, er ist ehrlicher, direkter als woanders.

    hallo Katrin

    jeder macht ja unterschiedliche erfahrungen in seinem berufsleben.

    aber nach deiner schilderung bist du da, wo du bist, ja gut aufgehoben! 😉

    lg rosi
  • KatrinHH hat geschrieben:
    Hallo Komuren!

    Ich habe zwar keine LRS, aber ich habe von 1994 bis 1997 VA gelernt in einer Gemeindeverwaltung. Wir hatten damals, es wird sich wohl geändert haben, fleißige Schreibdamen, die von Diktiergeräten alle Texte abgeschrieben haben. Aber Gesetze lesen oder mal schnell nachschlagen und dann auch noch inhaltlich verstehen, muss man selber können. Mit dem Verstehen tat ich mich sehr schwer, weil vieles oft verschachtelt formuliert ist. Man muss ja das richtige Gesetz, Paragraphen, Absatz und Satz sehr genau in einem Begründungstext einsetzen können, damit eine Ablehnung oder Bewilligung nicht falsch daherkommt.

    Ich habe in Schleswig-Holstein gelernt, was bedeutete, dass ich einmal wöchentlich zur Berufsschule in die Kreisstadt musste und zur Zwischen- und Abschlußprüfung mehrere Wochen im Internat der Verwaltungsschule Bordesholm bei Kiel untergebracht war, am Wochenende war es Pflicht, nach Hause zu fahren.
    Man schreibt dann in wenigen Wochen oft mehr als in den wöchentlichen Schultagen dazwischen, muß viel abschreiben oder selber Infos filtern und notieren. Man muss Fälle anhand von Textbeispielen lösen, die umfangreich sind, erst die Fragestellung und dann aber auch die Antwort. Schulisch lief das alles handschriftlich, PC mit Rechtschreibprüfüng gab es nicht.

    Ich habe dann die Prüfung mit einer 4 bestanden und nie in dem Beruf gearbeitet. Ich habe im Laufe der drei Jahre festgestellt, dass mir
    a) Vollzeit zu viel ist
    b) Schreibtischtäterarbeit nicht liegt
    c) Kollegen, die hinter geschlossenen Türen tuscheln sehr suspekt sind
    d) Arbeit mit WVL nicht liegt

    Ich arbeite heute seit knapp 15 Jahren als Telefonistin in Teilzeit, es kann keine Arbeit liegen bleiben und ich kann meine eigenen Termine, Haushalt, Kind gut in den Alltag integrieren. Nach meiner Abschlußnote fragt schon lange keiner mehr, aber man wird als gelernte Kraft anders bezahlt als ungelernt, egal ob gelernter und ausgeübter Beruf übereinstimmen oder nicht.


    Gruß, Katrin


    Dankeschön, das war schon mal hilfreich. LG
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