Abschlussarbeit "Das perfekte Wunschkind"

Hallo zusammen!
Wir sind zwei angehende Krankenschwestern, Milena 20 Jahre alt und Angela 19 Jahre alt aus Bern.
Schon bald ist unsere Ausbildung vorbei und wir steuern auf unsere Abschlussarbeit zu. Wie oben schon erwähnt, werden wir diese zum Thema "Das perfekte Wunschkind" schreiben.

Dazu haben wir auch vor, von Menschen zu hören wie es ist, nicht das der Gesellschaft bekannte "Perfekte Kind" zu haben. Wir hoffen, ihr versteht, wie wir das meinen.

Spezifisch würde uns diese Situation interessieren:
Pränatale Untersuchung mit einem Ergebnis und die darauf folgenden Gefühle, Emotionen und Entscheidungen.

Jetzt sind wir auf eure Seite gestossen und würden uns sehr freuen, von jemandem zu hören.
Natürlich werden wir auch mehr Informationen geben, wenn jemand Interesse hat.


Ganz liebe Grüsse, Milena und Angela

Antworten

  • Hallo Milena und Angela!

    Meine knapp 11jährige Tochter, seit 2010 mit Rolli unterwegs, hat eine genetische seltene Erkrankung väterlicherseits übernommen. Bei mir wurde deshalb eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht, um weitere Behinderungen auszuschließen. Passt das auch in euer Thema?
    Es geht also bei mir darum, von einer mindestends 50%igen Erblichkeit zu wissen, den Namen der Krankheit damals noch nicht zu wissen, daher auch nur wenige oberflächliche Infos zu haben und zu wissen, dass Vater und Mutter auch ein Handicap haben.

    Wenn ich mehr erzählen soll oder darf, tue ich es gerne, es ist aber die umgekehrte Situation der von euch beschriebenen. Man hat etwa 3 Jahre ein nichtbehindertes Kind und dann schlägt die Genetik gnadenlos zu.


    Gruß, Katrin
  • bffbern hat geschrieben:
    Wir sind zwei angehende Krankenschwestern, Milena 20 Jahre alt und Angela 19 Jahre alt aus Bern.
    Schon bald ist unsere Ausbildung vorbei und wir steuern auf unsere Abschlussarbeit zu...



    Hallo Milena und Angela,
    ich wundere mich: dürfen 2 Personen das gleiche
    Abschluss-Thema erstellen? 🥺
    Bitte belehrt mich wenn es in der Schweiz anders sein sollte als in D.
    viel Erfolg.
  • Hallo Milena und Angela.
    Eine Frage vorweg: Gibt es überhaupt das perfekte Wunschkind? Ich glaube nicht, oder? Was soll man sich denn darunter vorstellen? Jedes Kind hat ja immerhin so seine Macken und immer, wenn ich mit der Bahn fahre und zufällig ein Kind im Wagon ist, beschwert sich mindestens einer darüber, das es zu laut ist, zu zappelig, zu neugierig, zu aufdringlich oder etwas in der Art ( Gibt ja auch Leute, die Kinder nicht leiden können. 🥺 )
    Habt ihr euch das Thema ausgesucht, oder wurde es euch zugeteilt? Das ist krittisch, immerin kann man bei Behinderten nicht in schwarz und weiß einteilen. Ich denke mal, die meisten Behinderten und auch deren Eltern hören es nicht gern, wenn man ihnen sagt "Oh du tust mir so leid Das ist so schrecklich" und ihnen quasi unter die Nase reibt, dass sie nicht 'normal' sind. Und in den meisten Fällen lieben die Eltern ihre Kinder ja so, wie sie sind, egal, ob sie jetzt eine Behinderung haben oder nicht. Vielleicht solltet ihr erstmal klarstellen, was ihr euch unter dem "perfekten Wunschkind" vorstellt.
    Da ich selbst das betroffene "Kind" bin (Naja, bin eigentlich schon 23 aber das sei dahingestellt 😉 ), kann ich natürlich nicht wirklich sagen, was meine Eltern empfinden, aber ich es mir in etwa vorstellen, immerhin wurde auch das ein oder andere mal darüber gesprochen.

  • Liebe Kolleginnen,

    da habt ihr euch aber ein schwieriges Thema ausgesucht. "Wunschkind" vielleicht definiert ihr was ihr genau damit meint! Den PID zielt ja auf eine ganz bestimmte Sache hin. Neben der Fragestellung : "kann ich überhaupt schwanger werden" Steht ja auch die Fragestellung :" Bekomme ich ein gesundes Baby oder muss ich mit einer Behinderung rechnen?" Ich denke ihr sollte das nochmal genauer erläutern. Gerade auf einer Seite wie My Handicap ist das sicher eine interessante Frage. Denn auch ein behindertes Kind, kann ein "perfektes Wunschkind" sein bzw. werden!
    LG Thomas
  • Hallo ihr Beiden
    Genau diese Fragen werden in dem Welttheater Einsiedeln von Tim Kron behandelt .
    Ich weiss nicht ob das Stück noch läuft wenn nein wendet euch doch einfach an den Autor selbst . Bei SRF3 gibt es auch ein Gespräch mit ihm FOCUS (wurde aber vor dem Welttheater aufgenommen)
  • Hallo Melina und Angela!

    Mary hat recht, was ist für euch ein perfektes Wunschkind? Seid ihr die perfekten Wunschkinder eurer Eltern? Wie sieht oder sähe euer perfektes Wunschkind aus? Was heißt perfekt? Abi,Studium, nichtbehindert, ohne Staatsgelder übern Monat kommen? Oder Realschule, Lehre, trotz Behinderung vom Arbeitsplatz gut leben zu können, ein Kind zu haben...? Oder auch nach Fruchtwasseruntersuchung mit Befund die Chance auf Leben zu bekommen und auch mit z.B. Trisomie 21 glücklich zu sein, sich wohlfühlen in Werkstatt und Wohngruppe? Was ist perfekt? Gibt es den perfekten Menschen?`Wohl kaum und wohl nicht mal dann, wenn man nur ausgesuchte Eizellen und Spermien bei einer künstlichen Befruchtung verwendet.
    Kinder sollten immer Kinder der Liebe sein, egal ob die körperliche oder die Liebe, die man im Herzen trägt. Und dann hat man als Elternpaar auch die Kraft, ein Kind mit Behinderung oder Schwächen zu fördern, zu stärken, zu begleiten.
    Ist ein nichtbehindertes Wunschkind kein Wunschkind mehr, wenn es plötzlich schwer krank oder behindert ist?


    Gruß, Katrin
  • Guten Tag bffbern
    Den Ausdruck "Das perfekte Wunschkind" finde ich als erstes mal unmöglich.
    Es gibt nichts perfektes aber hoffentlich sehr viele Wunschkinder.
    Möglich daß Wissenschaftler mal ein perfektes Kind in der Retorte züchten, da mag ich aber besser nicht drüber nachdenken.
    Schönen Tag
  • Hallo ihr Beiden!

    Ich bin Mutter zweier Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen. Beides wurde nicht vorher festgestellt. Zwischen den beiden liegen 3,5 Jahre und ihre Behinderungen wurden zur gleichen Zeit fest gestellt.

    Ich werde oft gefragt, ob ich mich für das Zweite entschieden hätte, wenn ich zuvor von dem Handicap des Ersten gewusst hätte. Heute weiß ich, dass das Eine dominant erblich ist und eben auch nachweisbar und das Andere familiär gehäuft vorkommt, aber noch nicht nachweisbar. Ja, hätte ich, denn mein Mann und ich haben immer gesagt, wir machen keine erweiterten Untersuchungen, da wir unsere Kinder so hinnehmen wie sie sind. Und auch jetzt wünschen wir uns noch weitere Kinder. Es ist schwieriger, aber es sind unsere Kinder. Ich muss dazu sagen, dass keines der Handicaps sofort für Außenstehende erkennbar ist, dennoch sind sie da. Unsere Kinder haben vielleicht nicht die große Auswahlmöglichkeit wie ein Nicht-gehandicapter, aber mal ehrlich es gibt auch viele andere Gründe, weshalb die Auswahlmöglichkeit im Leben stark eingeschränkt sind. Weder meine fünf Geschwister noch ich lassen uns davon beirren. Denn unsere Kinder sind perfekt wie sie sind, weil sie ein Wunder des Lebens selbst sind und Wunschkinder sind sie in dem Moment in dem ich mich entscheide mein Kind in diese Welt zu setzen.

    Es ist wohl eher die Gesellschaft mit ihren oft sehr eingeschränkten Sichtweisen, die niemanden akzeptieren kann, der nicht so funktioniert wie es vorgegeben ist. Aber da spielen zu viele Faktoren mit rein, weshalb viele glauben, dass z.B. auch unsere Kinder nicht perfekt sind. Denn sie passen in kein Schema! Aber das wollten wir auch nie. Wir wollten immer kleine Individuen und wir haben sie bekommen.

    Also stellt sich die Frage, was ihr mit eurem Titel ausdrücken möchtet. Das "perfekte Wunschkind" der Eltern oder der Gesellschaft. Wenn es um die Gesellschaft geht, dann sind auch Kinder betroffen, die medizinisch einwandfrei sind, aber nicht gut genug sind, weil sie zu laut, zu quirlig sind und nicht alles von alleine können und wissen.

    Mich würde es sehr interessieren wie ihr euren Titel interpretiert.

    LG
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