Hilfe, mein Opa möchte einen Elektrorollstuhl

Liebe Leute,

wie ist es eigentlich wenn sich mein Opa (Ü 85) eigenmächtig einen Elektrorollstuhl kauft, er aber einen eingetragenen Betreuer hat, der sich dann wahrscheinlich drum kümmern muss obwohl er dieses Projekt nicht realisieren möchte??

Wie kann man es als Betreuer angehen, dass im Falle eines Kaufvertrages, man nicht zur Rechenschaft gezogen wird, falls etwas passiert??

LG Keana

Antworten

  • Hallo Keana
    in dem dein Opa eine Verzichtserklärung/Entbindungserklärung für den Betreuer unterschreibt. Diese sollte aber beglaubigt sein damit feststeht daß dein Opa das bei vollem Bewusstsein unterschrieben hat.
    Ich möchte aber darauf aufmerksam machen daß, wenn Opa damit am Strassenverkehr teilnimmt, er auch dazu in der Lage sein muß. Ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren ohne entsprechenden Eignungstest und dem OK des Arztes das untätig hinzunehmen.
    Ist der Betreuer auch als Vormund eingesetzt so kann er das verhindern bzw unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmaßnahmen tätig werden.
    Benny
  • Hallo Benny,

    vielen lieben Dank für die Antwort. Vormund hat mein Opa keinen, er ist voll geschäftsfähig. Der Verkäufer will natürlich das Ding verkaufen, also ich und viele aus meiner Familie glauben, das Ding ist viel zu gefährlich für ihn. Wir haben hier keine Radwege bzw. Fussgängerwege und LKWs fahren hier keine 30 km/h wie vorgeschrieben.

    Der Verkäufer wird leider nicht sagen, dass dieses Gerät für ihn nicht geeignet ist, da man gut im Straßenverkehr aufzupassen hat. Wo soll man so einen Eignungstest machen lassen?

    LG Keana


  • Hallo Keana
    ja unbedingt den Eignungstest machen. Alle Mitwisser können zur Verantwortung gezogen werden wenn ohne Eignungstest etwas passiert, übrigens auch der Verkäufer ist nicht ganz aus dem Schneider.
    Beim TÜV kann man diese Tests (MPU) machen. Würde der E-Rollstuhl über die Krankenkasse beantragt werden, würde diese auf jeden Fall (bei dem Alter) eine MPU verlangen.
    Benny
  • Benny53 hat geschrieben:
    Alle Mitwisser können zur Verantwortung gezogen werden wenn ohne Eignungstest etwas passiert, übrigens auch der Verkäufer ist nicht ganz aus dem Schneider.



    also ob es dafür eine Rechtsgrundlage gibt - da habe ich doch gewaltige Zweifel. Der Opa ist voll geschäftfähig und nicht entmündigt. Ich gehe sogar soweit - der Verkäufer muss ihm, wenn gewünscht einen E-Stuhl verkaufen, vollkommen unabhängig ob er damit fahren kann oder nicht.
    Bsp. Wenn ich - Rollstuhl hin oder her - zum Motorradhändler gehe und mit eine Kawasaki mit 150 Ps kaufen will sollte/muss mir der Verkäufer eine verkaufen. Selbst wenn ich dann vor dem Laden versuche auf das Ding zu krabbeln dürfte er bestenfalls die Polizei rufen.
  • Ob du Zweifel hast oder nicht das ist nicht relevant. Mit guten Anwälten ist vieles möglich.
    Motorrad mit einem elektrischen Hilfsmittel zu vergleichen ist einfach nur ein Witz.
    SAnitätshäuser haben eine gewisse Sorgfaltspflicht gegenüber ihren Kunden, sie verkaufen nicht einfach Äpfel und Birnen.
    Benny
  • Hi Benny,

    also so sollte der Rollstuhl aussehen:
    http://www.rolliservice-shop.de/images/product_images/popup_images/63_0.jpg

    Wo kriegen wir eine Verzichtserklärung her? Ich hab leider keine Ahnung mit so nem Rollstuhl, aber wenn man nicht aufpasst... das kann ich mir gut vorstellen bei meinem Opa.

    LG Keana
  • Hallo Keana
    Das ist ein Faltrollstuhl mit nachgerüsteten Alber e-fix Elektroantrieb.
    Für Draußen nur eingeschränkt nutzbar.
    Ich rüste auch gerade einen nach,selber habe ich damit noch keine Erfahrung.
    Ich habe einen vollwertigen E-Rolli.
    Wie stellt Opa sich das eigentlich vor? Reinsetzen und losbrausen?
    Wäre da ein Elektroshopper nicht geeigneter gewesen?
    Opa soll dir die Erklärung geben daß er den Rolli auf Eigenverantwortung selber angeschafft hat.
    Benny
  • dein Opa kann mit dem Rollstuhl auf dem Gehweg fahren und muss nicht auf die strasse
    und ihr solltet mal einen Rollstuhl mieten und dann sehen wie er zurecht kommt
    wenn er einen klaren Verstand noch hat und sich das zutraut solltet ihr das akzeptieren
    ein stück freiheit will jeder

    😃 😃
  • Hallo levlady
    Gute Idee mit dem mieten.
    Übrigens auch auf dem Gehweg nimmt man am Strassenverkehr teil. Oft sind die Gehwege so eng oder hubbelig und schräg daß man freiwillig auf die Strasse ausweicht.
    Daher wäre eine Elektroshopper geeigneter gewesen.
    Ein Stück Freiheit um jeden Preis? Nein Danke.
    Benny
  • In der Gegend, wo er wohnt, gibt es weder Rad- noch Fusswege. Die Strassen sind auch ab und zu noch holprig und nicht eben. Naja inzwischen hat er wahrscheinlich einen gekauft, es ist nur eben so, dass der Betreuer nicht haften soll, wenn ihm was passiert. Mein Opa ist das wohl nicht bewusst, ob diese Angelegenheit mit dem E-Rolli zu gefährlich ist.

    LG Keana
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