Pflegegeld wird nicht gezahlt

Hallo!

Da das Pflegegeld für meine offiziell pflegebedürftige Mutter partout nicht gezahlt wird, wollte ich mich mal mit anderen Betroffenen kurzschließen...

Meine Mutter, die zu Beginn letzten Jahres die Diagnose "Leberzirrhose im fortgeschrittenen Stadium" inkl. Herzproblemen, Osteoporose, chronischer Niereninsuffizienz und Polyneuropathie erhielt, wurde Ende desselben Jahres erstmals Pflegegeld zugebilligt. Das Geld für September und Oktober kam Anfang November, das Geld für November und Dezember Mitte Januar.
Ursprünglich hatte sie Pflegestufe 2 inkl. Alkoholdemenz, mittlerweile hat sich die Demenz leicht gebessert und die Pflegestufe könnte sich mittlerweile auf 1 gebessert haben. Dh. sie ist nicht direkt bettlägerig, kann mit Ach und Krach aufstehen, aber nicht ohne Gehhilfe laufen und muss schnell wieder sitzen. Essen machen kann sie nicht alleine, Kochen wäre in ihrem psychischen Zustand ohnehin zu gefährlich, sich waschen auch nicht, einmal wöchentlich kommt der Pflegedienst zum Waschen.
Nun übernimmt mein Vater die meiste anfallende Arbeit. Er ist selbst Rentner mit magerer Rente, die sich ungefähr auf den Mindessatz beläuft, dh. er hat meiner Mutter, die vor anderthalb Jahren mit ihrer Krankheit in die Sozialhilfe abgerutscht ist, schon viel Geld vorgestreckt für krankheitsbezogene Hygieneartikel, Medikamente etc., das er langsam gerne wiederhätte, da er das Geld von seinen Ersparnissen abgezwackt hat, die sich ebenfalls langsam dem Ende neigen.

So, zu unserem Problem: Das Pflegegeld für Januar, Februar und März ist noch immer nicht eingegangen, nach der Besichtigung des Dienstes (Ende Januar!) kam auch noch kein Brief, welche Pflegestufe meiner Mutter neuerdings zusteht. So langsam benötigen meine Eltern das Geld aber. Was können wir tun? Nicht nur Hygieneartikel und Medikamente wollen bezahlt werden, meine Mutter hat auch erhöhte Ernährungsbedürfnisse, weil sie sich beim Essen immer nach ihrem aktuellen Appetit richten muss, weshalb mein Vater jeden Tag einkaufen gehen muss, da sie vieles nicht essen kann. Ich wohne alleine und habe auch nicht mehr Geld, was ich vorstrecken oder investieren könnte, da ich mich noch in unbezahlter Ausbildung befinde.
Ist es wirklich legitim, dass das Geld dermaßen, dh. fast drei Monate verspätet kommt?
Der Pflegedienst meinte wohl, die Pflegekasse müsse gar kein Geld zahlen, was mich schockiert hat - kann mir das jemand erklären? Meine Mutter kann von ihrem Sozialhilfesatz unmöglich noch das ihr aufgezwungene wöchentliche Waschen, das sich auf monatlich fast 100€ beläuft, selbst bezahlen (wobei das meines Wissens auch direkt abgerechnet wurde). Bin leider auch eine totale Laiin.

Wäre super, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Vielen Dank! 😀

Ich hoffe, dies ist das richtige Unterforum 😺

LG

Antworten

  • Hallo
    Wie ich deine letzten Absatz entnehme hat deine Mutter offenbar Kombinationspflege ausgewählt. Bitte berichtige mich wenn ich falsch liege. Bei Kombinationspflege kann zwischen Pflege-und Sachleistungen gewählt werden.
    Das Baden welches durch den Pflegedienst durchgeführt wird rechnet der Pflegedienst am Monatsende direkt mit der Pflegekasse ab. Das dauert, sollte dann noch Geld übrig sein welches zur Auszahlung an die Pflegebedürftige kommt wird dies stark zeitverzögert (hoher Berechnungsaufwand) überwiesen.
    Was noch da zu kommt ist, daß im Januar offenbar eine neue Begutachtung durchgeführt wurde, bis das Ergebnis vorliegt dauert es auch etwas. Erst dann rechnet die Pflegekasse ab.
    Ich würde anrufen und deine Situation schildern, sicherlich läßt sich eine Lösung finden ggf. muß das Sozialamt in Vorlage treten.
    Benny
  • Hallo huehnker,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀
    Eine Übersicht, wie das bei uns funktioniert, bietet dieses kurze Video (selbstverständlich auch mit Untertiteln): http://www.myhandicap.de/guided-tour.html

    Hast Du die Pflegekasse diesbzgl. schon kontaktiert?

    Du schreibst außerdem von Medikamenten und Hygieneartikeln. Es gibt einen monatlichen Satz für "zum Verbrauch bestimmte" Pflegeartikel. Wurde dieser schon in Anspruch genommen?

    Medikamente werden, sofern sie verschrieben wurden, von der Kasse gezahlt. Lediglich die gesetzlichen Zuzahlungen muss man leisten. Bis zu 2% (bei chronischer Krankheit 1%) des Jahreseinkommens.

    Meine Antwort war hoffentlich ein klein wenig hilfreich für Dich.

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen oder die Community. Wir alle hier freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
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