Eine etwas prekäre Frage

aber gibt es so etwas wie eine

Szene oder Subkultur für Menschen mit Behinderung?

Homosexuelle Menschen haben sowas ja auch, wo sie unter sich und ganz sie selbst sein können.

Ausländer haben ja auch ihre Treffpunkte, wo sie unter Landsleute sind.

Ich befürchte ja, dass selbst unsere Feinde die Amelos so etwas haben. Zumindest erscheinen sie mir schon organisiert.

Und wir? Wir Menschen mit Behinderung sind alles Einzelkämpfer? Muss das so sein?

Dabei wäre doch gerade bei uns Zusammenhalt und Wir-Gefühl von Vorteil. Wir könnten uns durch mehr Zusammenhalt einfach besser schützen, in der Gesellschaft geschlossener auftreten usw.

Ich würde darin eigentlich viele Vorteile sehen.

Auch und Gerade wegen der Amelo-Problematik würden uns mehr Kommunikation enorm weiterhelfen.

Ich hoffe ihr versteht, was ich meine. Was meint ihr dazu?

LG Xandria

Antworten

  • Hallo Xandria!

    Was genau meinst du damit? Ich bin in 2 Vereinen organisiert. Einer speziell in Hamburg "Leben mit Behinderung", da sind schon meine Eltern eingetreten wegen mir damals, die Mitgliedschaft läuft seit über 30 Jahren. Der andere ist deutschlandweit organisiert, versammelt alle HSP-Betroffenen um sich, was auf meine Tochter zutrifft. In beiden Vereinen trifft man sich, finden Infoveranstaltungen statt.
    Der Hamburger Verein ist breit gefächert, es geht von "Mein Kind ist behindert - was nun?" über die richtige Kita- und Schulsuche bis hin zu Wohnen und Arbeiten im Erwachsenenalter und Testamentsberatung.
    Der HSP-Verein kümmert sich speziell um die schwierige und teure Forschung für diese als selten eingestufte Erbkrankheit, sammelt Spenden, fängt Personen mit Neudiagnose auf etc.
    Und hier werden alle Fragen beantwortet, die irgendwo dazwischenliegen.

    Gruß, Katrin
  • Hallo Xandria
    Ein Stück weit kann ich deinen Wunsch und deine Idee nachvollziehen.
    Duden Kultur=Gesamtheit der geistigen und künstlerischen Lebensäusserung einer Gemeinschaft/Volk
    Manchmal ist eine Vermischung von historischen Bräuchen und Religion . Zb feiern wir nun an Ostern Die Auferstehung von Jesus Christus oder die Osterhasen
    Oder es gibt neu aufgewärmte Kulte wie Zb Gothic die aber eben auf Aberglauben und Satanskult beruhen .wie sollte nun eine Gemeischaft der Behinderten aussehen?
    Ich befürchte das unser Spektrum von Handicapern zu gross ist Blinde. Rollifahrer. Psychischkranke .etc. wo soll unser gemeinsammer Nenner sein ?
  • Guten Morgen Xandria,..

    so abwägig finde ich deine Frage nicht. Nur ich vermute das der Sozialneid untereinander zu groß ist zu den Unterschiedlichen Behinderungen, wie die Unterschiede zu den einzelnen Behinderungen / Formen, Arten, Ausprägungen.

    Auch vermute ich das der erste Unterschied darin liegt ob man Geburtstbehindert ist oder eine erworbene Behinderung hat. Was jedoch schlimmer ist mit einer Behinderung geboren zu werden oder diese im späteren Leben zubekommen, kann ich nicht definitiv beantworten.

    Sicher gibt es Organisationen, eV, Verbände, nur ob man da rein passt auf Dauer bezweifle ich sehr, da es unterm Strich immer nur ums Geld, Macht, Positionen, die eigenen Ziele geht. Nur auch dies ist meine ganz persönliche Meinung, mein empfinden.

    Und ja ich gebe dir gern recht es müsste das Wir - Gefühl bestehen, nur so wie du es beschrieben hast habe ich dies nie auf Dauer erlebt, sondern immer nur für einen gewissen Zeitpunkt zu, in der eigenen Problematik. Mfg Lyn
  • Ja, ich sehe ein, dass es aufgrund der vielen verschiedenen Arten von Behinderung schwer werden wird einen gemeinsamen Nenner zu finden.


    1. Wie wäre es, wenn wir (für den Anfang) ein möglichst großgefächerte Definition zu Grunde legen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Behinderung

    2. Man müsste natürlich auch bereit sein, die Barrieren in den eigenen Köpfen abzubauen: Ist es wirklich wichtig, ob man von Geburt an eine Behinderung hat oder diese erst später im Leben bekommt? Warum ist dies sooo wichitg? (Dies nur als Beispiel)

    3. Es müssten regelmäßige Zusammenkünfte stattfinden: In jeder größeren Stadt gibt es wohl Treffpunkte für Menschen mit Behinderungen (barrierefreie Cafes etc.). Bei uns wäre das "Die Färberei". Dort könnte man ja eine Stammtisch für Menschen mit Behinderungen (egal welcher Art) machen. Der sich dann regelmäßig trifft, nicht nur einmal im Jahr. Das wäre sicher auch in vielen anderen Städten möglich.

    Frage ist, wer wäre in seiner eigenen Stadt denn bereit einen solchen Stammtisch zu organisieren?

    4. Erste Identifiezierungsmerkmale müssen gesucht und gefunden werden. Es gibt einige Menschen mit Behinderung, die bereits großes geleistet haben. Stephen Hawkins z. B. oder auch die Sportler der Paralympics u. s. w. Vllt. könnte man ja hier eine Art Datenbank anlegen.

    Vllt. könnten wir die User von MyHandicap diese Datenbank erschaffen?

    Das wären nur einige Gedankengänge dazu - vllt. fällt euch ja noch was ein.

    Mit Sicherheit wird das nicht einfach und "ja, aber...." gibt es mehr als genug, aber vllt. ist es einfach mal ein Versuch wert.

    @Colores, falls du mit deinen Anmerkungen bzgl Religion (christlicher Glaube/ Gothic und Satanismus) versteckt immer noch auf die PRIVATEN Gespräche von KarinM und mir im realen Leben sowie auf die PNs zwischen dir und mir abspielst: Gehört das einfach nicht ins Forum, weils private Gespräche bzw. Nachrichten waren und du dir die Mühe ab jetzt sparen und dich beruhigen kannst, Ich bin bereits wieder auf anderen Pfaden (als die des Okkulten) unterwegs.

    LG Xandria


  • Xandria73 hat geschrieben:
    .....
    @Colores, falls du mit deinen Anmerkungen bzgl Religion (christlicher Glaube/ Gothic und Satanismus) versteckt immer noch auf die PRIVATEN Gespräche von KarinM und mir im realen Leben sowie auf die PNs zwischen dir und mir abspielst: Gehört das einfach nicht ins Forum, weils private Gespräche bzw. Nachrichten waren und du dir die Mühe ab jetzt sparen und dich beruhigen kannst, Ich bin bereits wieder auf anderen Pfaden (als die des Okkulten) unterwegs.

    LG Xandria

    @ xandria
    hättest du dies nicht auch per pn colores mitteilen können?
    meiner ansicht nach gehört das auch nicht ins forum.

    lg rosi
  • Ich kenne so einen Verein von Amputierten, die sich akapseln und in ihrer Behinderten-Sanatoriumswelt leben. Leider findet wegen der Geheimhaltung nur "auserwählte" zu ihnen und sie vor allem nie raus, da sie ja immer in ihrer abgeschirmten Welt bleiben.
    Meinst du, dass ist ne gute Lösung?


  • RosiHH hat geschrieben:
    @ xandria
    hättest du dies nicht auch per pn colores mitteilen können?
    meiner ansicht nach gehört das auch nicht ins forum.

    lg rosi


    Hallo Rosi,

    ja das hätte ich natürlich tun können, WOLLTE ich allerdings aus einem guten Grund nicht.

    LG Xandria
  • einbein hat geschrieben:
    Ich kenne so einen Verein von Amputierten, die sich akapseln und in ihrer Behinderten-Sanatoriumswelt leben. Leider findet wegen der Geheimhaltung nur "auserwählte" zu ihnen und sie vor allem nie raus, da sie ja immer in ihrer abgeschirmten Welt bleiben.
    Meinst du, dass ist ne gute Lösung?



    Hallo einbein,

    Nein, DAS ist keine gute Lösung! Aber genau das will ich ja gar nicht erreichen.

    Ich will eben keine absolute Abschirmung nach außen hin, lediglich ein stärkeren Zusammenhalt. Und die Gruppe soll sich auch nicht auf einige wenige Auserwählte beschränken. Dafür ist ja schon allein die Bandbreite möglicher Behinderungen viel zu groß.

    LG Xandria
  • In unserer jetzigen Gesellschaft einen starken Zusammenhalt zu finden ist wie ein Sechser im Lotto.
    Traurig aber wahr! 👿

    Gruß
    rednaxela
  • Hallo Xandria


    Xandria73 hat geschrieben:

    Szene oder Subkultur für Menschen mit Behinderung?



    Du hast es zwar als Frage formuliert, aber "Szene", "Subkultur" z. Bsp. Punks oder die Gothik-Fraktion, die verstehen sich sicherlich als Szene bzw. Subkultur und hänge meist nur mit Ihresgleichen ab. Sprich sie grenzen sich bewußt ab - also ich will das nicht.
    Ich wohne in einer Stadt in der es viele Behinderte gibt und durch die Nähe zweier Rehazentren auch allerlei Freizett/Treff-Möglichkleit. Aber nach meiner Reha 1978 habe ich bis 1993(!) mit keinem Rollstuhlfahrer gesprochen. Ich sah da schlichtweg keine Notwendigkeit. Die Behinderung ist eine Eigenschaft meiner Person, aber nicht meiner Persönlichkeit, d.h ich identifiziere mich nicht über meine Behinderung und fühle mich damit auch nicht automatisch einer bestimmten Gruppe zugehörig, nochweniger als Einzelkämpfer. Oder anderst ausgedrückt, nur weil jemand eine Behinderung hat, habe ich mit demjenigen kein "Wir-Gefühl".

    Wie gesagt, ich war nach meinem Unfall 15 Jahre ausschließlich mit Nichtbehinderten zusammen. Möglicherweise gerade deshalb kann ich ganz ich selbst sein, egal ob ich jetzt unter Behinderten oder Nichtbehinderten bin.

    Sicherlich habe ich auch mal die ein oder andere ganz behinderunmgsspezifische Frage, dafür gibt es ja heute genügend Foren um nachzufragen. 1993 war dies noch nicht so und daher musste ich mich mit meiner Idee an die ent. Fachleute wenden.

    Von meiner Seite besteht keinerlei Bedarf "unter sich" zu sein und da geht es mir dann ähnlich wie Einbein. Etwas provokat vormuliert: Was macht so eine Gruppe, die offenbar diesen Bedarf hat, wenn ein Nichtbehinderter dazu kommt. Fängt dann die Diskussion an - darf der das?.

    Klaus
  • Xandria73 hat geschrieben:...ja das hätte ich natürlich tun können, WOLLTE ich allerdings aus einem guten Grund nicht.

    @ xandria
    du strebst mit deinem anliegen u.a. "stärkeren zusammenhalt und abbau von barrieren in den eigenen köpfen" an.

    warum schreibst du dann in diesem thread (aus welchen gründen auch immer), wie sich colores und karinM dir gegenüber verhalten haben? 😢

    wenn man zusammenhalten soll, dann fange doch bitte zunächst bei dir an und poste nichts, nur weil du dich vll. angegriffen gefühlt hast. das ist privat!!!!

    tut mir leid, aber ich habe für diese verhalten kein verständnis.


    vg rosi

  • zum eigentlichen thema möchte ich meinen eigenen senf in diesem fall nicht abgeben,
    kann bisher aber folgenden beiträgen zustimmen:

    colores hat geschrieben:
    ....Ich befürchte das unser Spektrum von Handicapern zu gross ist Blinde. Rollifahrer. Psychischkranke .etc. wo soll unser gemeinsammer Nenner sein ?

    Lyn hat geschrieben:.....Sicher gibt es Organisationen, eV, Verbände, nur ob man da rein passt auf Dauer bezweifle ich sehr....
    Und ja ich gebe dir gern recht es müsste das Wir - Gefühl bestehen, nur so wie du es beschrieben hast habe ich dies nie auf Dauer erlebt, sondern immer nur für einen gewissen Zeitpunkt zu, in der eigenen Problematik.

    rednaxela hat geschrieben:
    In unserer jetzigen Gesellschaft einen starken Zusammenhalt zu finden ist wie ein Sechser im Lotto.
    Traurig aber wahr!

    Klaus123 hat geschrieben:
    .....Die Behinderung ist eine Eigenschaft meiner Person, aber nicht meiner Persönlichkeit, d.h ich identifiziere mich nicht über meine Behinderung und fühle mich damit auch nicht automatisch einer bestimmten Gruppe zugehörig, nochweniger als Einzelkämpfer. Oder anderst ausgedrückt, nur weil jemand eine Behinderung hat, habe ich mit demjenigen kein "Wir-Gefühl".
    ...
    Sicherlich habe ich auch mal die ein oder andere ganz behinderunmgsspezifische Frage, dafür gibt es ja heute genügend Foren um nachzufragen. ....

    Von meiner Seite besteht keinerlei Bedarf "unter sich" zu sein ....


  • Hallo nochmal,

    ich glaube wir reden irgendwie aneinander vorbei.

    Ich will mich nicht abkapseln und ausschließlich mit Menschen mit Behinderungen umgeben und ich möchte auch keinen Menschen ohne Behinderung grundsätzlich ausschließen.

    Ich möchte im realen Leben etwas haben wo ich die Gemeinschaft mit anderen Menschen mit Behinderungen jeglicher Art finden und erleben kann, wenn ich will. Und das, ohne dass ich mich einer SHG oder einem Verein die sich nur auf eine Art von Behinderung spezialisiert hat anschließen muss.

    Ein genereller Ausschluss von Menschen ohne Behinderung soll und kann gar nicht stattfinden. Heterosexuelle dürfen ja schließlich auch in Clubs für Schwule und Lesben.

    Hier auf der Plattform finden doch auch immer wieder verschiedene Menschen überwiegend mit (aber auch ohne) Behinderung jeglicher Art zusammen und kommunizieren und haben einfach mal Spaß miteinander. Warum sollte sowas denn nicht auch außerhalb der virtuellen Welt in der realen Welt möglich sein?

    @Klaus123 Du hast recht, die Behinderung macht nicht die Persönlichkeit einer Person aus, aber sie prägt sie in der ein oder anderen Weise und sie ist nun mal ein fester Bestand unseres Lebens. Was spricht dagegen auch aufgrund diese Teils unseres Lebens Gemeinsamkeiten mit anderen zu suchen?

    LG Xandria
  • Hallo Xandria!

    Wenn ich dich also richtig verstehe, bitte verbessere mich, wenn es anders ist, meinst du mit dieser Gemeinschaft Treffpunkte wie Clubs, Bars, Discos etc, wo man nicht blöd angeschaut wird, wenn man mit einem sichtbaren Handicap dort auftaucht. Diese Einrichtungen könnten dann ihre sanitären Anlagen auf Rollifahrer ausgelegt haben, also nicht im Keller und die Eingangstür ist stufenfrei passierbar. Das Angebot wird nicht nur netterweise alle paar Wochen mal angepasst mit "Handicap-Disco" für einen Abend, sondern man ist dort durchgehend ein gerngesehener Gast.
    Meinst du sowas?

    Gruß, Katrin
  • KatrinHH hat geschrieben:
    Hallo Xandria!

    Wenn ich dich also richtig verstehe, bitte verbessere mich, wenn es anders ist, meinst du mit dieser Gemeinschaft Treffpunkte wie Clubs, Bars, Discos etc, wo man nicht blöd angeschaut wird, wenn man mit einem sichtbaren Handicap dort auftaucht. Diese Einrichtungen könnten dann ihre sanitären Anlagen auf Rollifahrer ausgelegt haben, also nicht im Keller und die Eingangstür ist stufenfrei passierbar. Das Angebot wird nicht nur netterweise alle paar Wochen mal angepasst mit "Handicap-Disco" für einen Abend, sondern man ist dort durchgehend ein gerngesehener Gast.
    Meinst du sowas?

    Gruß, Katrin



    JA Katrin, genau DAS meine ich!

    KatrinHH hat geschrieben:
    Das Angebot wird nicht nur netterweise alle paar Wochen mal angepasst mit "Handicap-Disco" für einen Abend, sondern man ist dort durchgehend ein gerngesehener Gast.


    Das ist der Ausschlag gebende Punkt (meiner Meinung nach).

    Wenn es sowas für uns gäbe, würden an diese Punkten ja auch Gemeinschaften zwischen den unterschiedlichsten Menschen (mit u. a. unterschiedlichsten Behinderungen) entstehen.

    Ähnlich wie in der Stammkneipe: Dort treffen auch die unterschiedlichsten Menschen zusammen, vllt. außerhalb des Rahmens ihres Treffpunktes gar nicht wirklich zusammenpassen müssen. Aber dadurch, dass man sich regelmäßig in der Kneipe trifft lernt man sich kennen und "wächst" sozusagen zu einer netten kleinen Gemeinschaft heran.

    LG Xandria


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