Englischstudium trotz Rechtschreibschwäche an der JG-Uni in Mainz

Hallo ihr Lieben 😀, ich interessiere mich für ein Englischstudium an der Johannes Gutenberg Uni in Mainz. Allerdings nicht in Richtung Lehramt, sondern in Richtung Dolmetscherin. Aus einem Studentenforum habe ich entnommen, dass es wenn man auf Lehramt studiert einen sogenannten Eignungstest zu Bewältigen gibt, den man zu 50 % bestehen muss um überhaupt aufgenommen zu werden. ( Dieser Test soll von dem sprachlichen Niveau her, selbst für Muttersprachler eine Herausforderung darstellen! ) Muss ich auch für ein Dolmetscherstudium einen sollchen Eignungstest bestreiten, um an der Uni in Mainz zugelassen zu werden?

Ich habe folgendes Problem: Aufgrund eines Unfalls in Kindertagen, bin ich auf dem rechten Auge nahezu blind auf meinem „guten“ linken Auge sehe ich nur 40 %. ( Ich sehe schon alles ^^ nur, bei dem lesen erfasse ich die Buchstaben nicht richtig, ich husche mehr über den Text, bedingt durch einen Nystagmus. ) Dies hat eine sehr starke Rechtschreibschwäche zu folge in deutsch als sowohl auch in englisch. Im Lk deutsch wurden mir die Fehler mittels eines Attestes nicht angerechnet.( Ich benutze auch hier gerade ein Rechtschreibprogramm.) In Englisch ging dies jedoch nicht. ( Ich besuchte bis zu diesem Jahr das Gymnasium am Römerkastell in Bad Kreuznach, an dem ich erfolgreich mein Abitur absolviert habe ^^. )
Aufgrund dessen hatte ich im Englisch LK schriftlich immer nur 3 punkte. Mündlich jedoch 14!
( ich liebe diese Sprache einfach und die Mentalität der Menschen! Aufgrund des Unfalls sitze ich zudem noch in einem Rollstuhl. Ich bin aber keineswegs gelehnt. ^^ Ich will meine skills in dieser Sprache noch erweitern. Da ich aber bereits jetzt schon so ein hohes sprachliches Niveau an den tag lege, könnte mich nur noch ein Englischstudium fördern. )

Aber ein schriftlichen Eignungstest werde ich wohl kaum aufgrund meiner Rechtschreibschwierigkeiten bestehen. Da ich desweiterin auch immer 30 % mehr Zeit benötige um Texte durchzulesen und diese entsprechend zu bearbeiten.

Wenn ihr mir weiterhelfen könntet wäre ich sehr dankbar ^^. LG.

Antworten

  • Hallo akina,

    Die ärztlichen Atteste hast Du auf jeden Fall zum Nachweis für behinderungsbedingte Nachteilsausgleiche.
    Mit denen würde ich mich auf jeden Fall als erstes an den Behindertenbeauftragten Deiner Hochschule wenden.
    Falls es wegen der Behinderung nicht gehen sollte, kann Dich die Reha Beratung des Arbeitsamtes und die Studienberatung weiter beraten.

    LG

    Surfer
  • Liebe Akina

    Da ich selbst Deutsch, Englisch und Französisch studiert habe und Übersetzerin bin, kann ich dir hier gut antworten. Leider muss ich dich etwas entmutigen.
    Eine Sehschwäche ist grundsätzlich kein Problem, das kann man mit Hilfsmitteln gut "aufarbeiten". Aber eine Rechtschreibeschwäche halte ich für ein sehr grosses Problem. In so einem Studium - gerade wenn's nachher weiter gehen soll zum Übersetzer und dann zum Dolmetscher - setzt schon eine absolut sichere Rechtschreibung voraus. Hast du das nicht, ist das, als ob du Musik studieren möchtest, ohne Notenlesen zu können. Du hast in so einem Studium keine Zeit, ein solches Defizit aufzuholen, du musst das sehr hohe Niveau bereits mitbringen.

    Es kann sein, dass du das Übersetzerstudium (was die Voraussetzung für den Beruf als Dolmetscher ist) anders umgehen kannst. Besprich das am besten VOR dem Eignungstest mit der Studiengangsleitung. Beschreib kurz deine Situation und lass dir einen Termin geben.

    Viel Erfolg und liebe Grüsse
  • danke, für eure antworten insbesondere dir maggie. 😀 ich will keineswegs blauäugig in ein studium treten. mein primäres ziel ist die sprache an SICH! dafür will ich auch einige jahre in den usa verbringen. ich denke ja in englisch! ich vollziehe das studium also nicht um dormagenerin oder übersetzerin zu werden – nein, dass ist nicht mein ziel, sondern nur ein bonus, der sich daraus erübrigt. ich will das studium bestreiten - NUR um alleinig diese sprache weiter erlernen und in ihrer komplexität begreiffen zu können. (zu dürfen.) ich habe noch nicht aufgehört zu lernen. neun jahre reichen mir einfach nicht! es gibt noch so viele wörter! wörter, dessen sinn ich niemals verstehen werde, wenn ich jetzt aufhöre. ich will nicht, dass mein wissen verfällt - im gegenteil: ich will es nähren.
    auch schreibe ich täglich mit einer freundin aus australien. ich mache alles erdenkliche, um meine, mir von gott gegebenen mankos auszugleichen. ich gebe also mein bestes und gebe nicht auf! diese sprache bedeutet mir einfach zu viel, als dass ich mich davon abringen lassen würde! wozu gibt es den rechtschreibprogramme!? ^^
    und zu deinem beispiel: da meine eltern musikakademiker sind, kann ich dir sagen: es gibt tatsächlich musiklehrer, die (zumindest) ihren schützlingen, zum leidwesen meiner eltern, nicht vermitteln haben, noten lesen zu können und sich stattdessen mit noten nach zahlen behilfen. dieses verfahren heiße ich keineswegs gut, dennoch haben selbst diese (unqualifizierten) musiklehrer ein studium erfolgreich absolviert. / absolvieren können.
    also warum nicht ich?!
  • Liebe Akina

    In diesem Fall würde ich dir eher Fortgeschrittenen-Kurse empfehlen. Ein Anglistikstudium ist keine Studium, wo man eine Sprache lernt, man muss sie schon beherrschen. Gelernt werden dort vertiefte Grammatik - allerdings nur die Theorie dazu, Anwendung muss man bereits beherrschen -, Literatur und Linguistik.
    Ein Studium ist sehr zeitaufwändig und wenn du nicht in diesen Berufen arbeiten möchtest, ist es sinnvoller, wenn du diese Zeit für etwas anderes nutzt, das du später auch anwenden kannst.
    Ein Sprachstudium ist wirklich sehr spannend, aber es ist eben auch eine Ausbildung mit Hinblick auf einen späteren Beruf. Ich wollte immer Anthropologie studieren oder Archäologie, aber da es in diesen Bereich keine bis gar keine beruflichen Aussichten gibt in der Schweiz, habe ich mich für Linguistik entschieden.
    Es gibt auch Englisch-Literatur-Clubs und ähnliches, wo du deine Kenntnisse ebenfalls vertiefen könntest.

    Liebe Grüsse



    PS: Man kann sicher super Musiker werden, ohne Noten lesen zu können, aber ein Studium ohne ist praktisch unmöglich. Es geht da nicht nur um die Anwendung, sondern auch um Musiktheorie, Notation etc. Eine sehr gute Freundin von mir hat Musik studiert und predigt mir sehr gerne, wie hoch die Anforderungen dort waren. 😉

  • Hallo Akina,

    ich denke auch das ein Studium, bei dem es auf eine gute Rechtschreibung an kommt, keine gute Wahl wäre. Aber laß Dich dadurch bitte nicht vom studieren abhalten. Mein Vater hatte auch eine Rechtscheibschwäche und obowohl es damals noch keine Computer gab die ihm beim Rechtschreiben helfen konnten, hat er Physik studiert. Er benötigte bis zu seiner Rente ständig jemanden an seiner Seite der seine Rechtschreibung kontrollierte und war trotzdem ein sehr erfolgreicher Physikingeneur.

    Schöne Grüße
    Karin
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