hat jemand Erfahrung mit Armamputation, kommt es verstärkt zu Haltungsstörungen?

ich habe darüber nachgedacht, ob ich meinen altgelähmten Arm
amputieren lassen soll oder lieber nicht. Wenn er sich sowieso nicht mehr bessert, wäre in manchen Situationen ohne ihn leichter!

Antworten

  • Hallo Franzesko,

    dein gelähmter Arm ist da eine Plexusparese die Ursache? Ich hatte einige Patienten die nach Jahren ihren Arm amputieren liesen, weil dieser mehr hinderlich war im Alltagsleben mit kompl. Plexusparese. Alle die zur Nachbehandlung in unsere Klinik kamen, sagten sinngemäß:" Wieso haben wir so lange gewartet mit der Amputation... wir haben ohne den Arm ein wesentlich besseres und einfacheres Leben. Über Haltungsschäden ist mir aus den Gesprächen nichts bekannt. Aber ich denke die Entscheidung trifft man nicht so einfach. Kann dir nur sagen, es war keiner dabei der es nachträglich bereut hat.

    LG Thomas
  • Hallo Franzesko,
    Das geht ja überhaupt nicht was Du da vorgeschlagen bekommst. 👿
    Ich liebe meinen Arm, auch gelähmt ist (ist eine schlaffe Hemi).
    Ich möchte mir garnicht ausmalen was da ist, ohne die Risiken.
    Mein Tipp wäre, lass es sein wie es ist und mache das Beste daraus. 😉
    LG Ralf
  • Ralf_Blaurock hat geschrieben:
    Hallo Franzesko,
    Das geht ja überhaupt nicht was Du da vorgeschlagen bekommst. 👿
    Ich liebe meinen Arm, auch gelähmt ist (ist eine schlaffe Hemi).
    Ich möchte mir garnicht ausmalen was da ist, ohne die Risiken.
    Mein Tipp wäre, lass es sein wie es ist und mache das Beste daraus. 😉
    LG Ralf


    Hallo Ralf,

    falls du mich damit meinst.. lies bitte genau! ich habe ihm nichts vorgeschlagen sonder habe ihm lediglich mitgeteilt welche Erfahrungen ich mit Patienten gemacht habe. Das ist ein großer Unterschied.
    LG Thomas
  • Breather hat geschrieben:
    Hallo Franzesko,

    dein gelähmter Arm ist da eine Plexusparese die Ursache? Ich hatte einige Patienten die nach Jahren ihren Arm amputieren liesen, weil dieser mehr hinderlich war im Alltagsleben mit kompl. Plexusparese. Alle die zur Nachbehandlung in unsere Klinik kamen, sagten sinngemäß:" Wieso haben wir so lange gewartet mit der Amputation... wir haben ohne den Arm ein wesentlich besseres und einfacheres Leben. Über Haltungsschäden ist mir aus den Gesprächen nichts bekannt. Aber ich denke die Entscheidung trifft man nicht so einfach. Kann dir nur sagen, es war keiner dabei der es nachträglich bereut hat.

    LG Thomas

    Hallo Ralf,
    Ich meine, klingt schon klaubhaft was Thomas von betroffenen Patienten berichtet. Wäre schon manchmal eine Erleichterung wenn er weg wäre das hört sich jetzt zwar nicht schön an, aber ich hab ihn jetzt schon 29 Jahre ohne eine kleine Änderung der Gefühle oder der Beweglichkeit und muß zwei mal täglich die Finger durchbewegen, das sie nicht von der Muskulatur sich zusmmenziehen. Wenn man´s nur einen Tag auslässt, krampfen sich die Finger zu einer Krallenhand zusammen und täglich wird´s schlimmer; es geht dann immer schlechter und länger, sie wieder zu lösen und unangenehm ist es auch. Ich habe vorher die Amputation immer abgelehnt, aber inzwischen ist soviel Zeit vergangen, das es mit Liebe nicht´s mehr zu tun hat. Trotzdem versteh ich auch dich Ralf! Ich bin jetzt immer noch im Zweifel; muss es mir noch überlegen, trotzdem Dankeschön! Gruss Frank
  • Lieber Franzesko, Lieber Thomas,
    Eine OP hat immer Risiken, ich z.B. habe bei einer ambulanten OP 2 Schlaganfälle erlitten, da könnt Ihr Euch vorstellen warum ich vorsichtig geworden bin.
    Wenn der Arm amputiert wird ist auch nicht gesagt das man keine Schmerzen mehr hat.
    Ich würde es nur machen wenn die med. Notwendigkeit besteht.
    Thomas das die Personen die sich Arm abnehmen lassen haben sagen " Wieso haben wir so lange gewartet mit der Amputation" was bleibt Ihnen anderes übrig den Arm können Sie nicht wieder herstellen, so musst man das auch mal sehen.
    LG Ralf
  • Hallo zusammen,

    sicherlich hat diese Angelegenheit mehrere, berechtigte Betrachtungsweisen. Alle hier vorgebrachten Punkte gilt es bei der Entscheidung mit einzubeziehen. Treffen kann man diese Entscheidung nur selbst.

    Es empfiehlt sich, vorher ausführliche Gespräche mit den Ärzten zu führen. Vielleicht auch mit Menschen, die und deren Meinung Dir wichtig sind.

    Doch wie gesagt, treffen musst Du diese Entscheidung alleine.

    Ich wünsche Dir alles Gute für dieses Vorhaben.

    Wenn wir Dich noch in irgendeiner Form unterstützen können, zögere bitte nicht, uns anzusprechen! 😀
  • Ralf_Blaurock hat geschrieben:
    Lieber Franzesko, Lieber Thomas,
    Eine OP hat immer Risiken, ich z.B. habe bei einer ambulanten OP 2 Schlaganfälle erlitten, da könnt Ihr Euch vorstellen warum ich vorsichtig geworden bin.
    Wenn der Arm amputiert wird ist auch nicht gesagt das man keine Schmerzen mehr hat.
    Ich würde es nur machen wenn die med. Notwendigkeit besteht.
    Thomas das die Personen die sich Arm abnehmen lassen haben sagen " Wieso haben wir so lange gewartet mit der Amputation" was bleibt Ihnen anderes übrig den Arm können Sie nicht wieder herstellen, so musst man das auch mal sehen.
    LG Ralf

    hallo Ralf, ich habe lange Zeit auch im OP gearbeitet und weis sehr wohl, dass jeder Eingriff gewisse Riesiken hat. ich denke es geht Franzesko nicht um die Schmerzen, sondern das er im Alltagsleben einfach nur hinderlich ist. So war es auch bei den von mir beschriebenen Patienten. Keiner hatte Schmerzen.. Alle hat der Arm nur gestört.. Beim Anziehen, im Bett beim schlafen um nur einiges zu nennen. Warum sie so lange gewartet haben? Weil diese Entscheidung nicht über Nacht getroffen wird. Ein Patient hatte seit 15 Jahren einen Plexusabriß und ließ ihn sich dann abnehmen. Seine Worte nach der Amputation:" Jetzt geht es mir besser... der quälende tote Arm stört mich nicht mehr. Sie haben sich dazu entschlossen, weil sie es einfach leid waren den hängenden Arm ständig in die Hosentasche oder Jackentasche zu stecken, keine besserung eingetreten ist, er nur "gestört" hat. Wie gesagt... ich empfehle in dieser Sache nichts. Gebe nur Aussagen meiner PAtienten wieder.
    LG Thomas
  • zum Abschluss will ich noch sagen, das mir der Arm schon weh tut, manchmal kann er einen so richtig fertig machen. Aber ich weis das die Amputation gegen den Schmerz nicht´s bringen tät, es sind ja die sogenannten Phantomschmerzen, die hätte ich trotzdem. Es ist wie Thomas von anderen Betroffenen sagt, alleine wegen dem Stören im Alltag. - Eines noch, in meinen Ellenbogengelenke hat sich als ich im Koma lag, sozusagen Kalk gebildet, wo sich mit der Zeit verknöchert hat, und die Beweglichkeit auf 70-120 Grad reduziert hat. Also kann sowieso nicht einfach mal die Hand des gelähmten Armes in die Hosen oder Jackentasche stecken. Ich habe mich zwar seit 1983 dran gewöhnt keine Frage, diejenigen die es nicht wissen, merken es auch nicht! Aber komme mir trotzdem manchmal als, zusammen mit meinen Gleichgewichtsstörungen die sich zwar schon fast ganz gebessert haben, komisch vor. Muss sowieso noch bei nächster Gelegenheit mit Ärtzte sprechen, wie mir´s Justin schon empfohlen hat. Trotzdem haben mir eure Aussagen ein wenig geholfen. Gruss Frank 😕
  • Franzesko hat geschrieben:
    zum Abschluss will ich noch sagen, das mir der Arm schon weh tut, manchmal kann er einen so richtig fertig machen. Aber ich weis das die Amputation gegen den Schmerz nicht´s bringen tät, es sind ja die sogenannten Phantomschmerzen, die hätte ich trotzdem. Es ist wie Thomas von anderen Betroffenen sagt, alleine wegen dem Stören im Alltag. - Eines noch, in meinen Ellenbogengelenke hat sich als ich im Koma lag, sozusagen Kalk gebildet, wo sich mit der Zeit verknöchert hat, und die Beweglichkeit auf 70-120 Grad reduziert hat. Also kann sowieso nicht einfach mal die Hand des gelähmten Armes in die Hosen oder Jackentasche stecken. Ich habe mich zwar seit 1983 dran gewöhnt keine Frage, diejenigen die es nicht wissen, merken es auch nicht! Aber komme mir trotzdem manchmal als, zusammen mit meinen Gleichgewichtsstörungen die sich zwar schon fast ganz gebessert haben, komisch vor. Muss sowieso noch bei nächster Gelegenheit mit Ärtzte sprechen, wie mir´s Justin schon empfohlen hat. Trotzdem haben mir eure Aussagen ein wenig geholfen. Gruss Frank 😕


    Genau.

    Also, nicht dass Du Dir zuviel erwartest an Gewinn. Etwas mieses altes stoerendes Etwas loswerden ist sicher toll fuer den Moment, aber langfristig ist es ev. besser, sich mit einem Chirurgen ueber allfaellige Nervenneuverlegungen, Gelenksanierung oder Ellbogengelenksersatz, etc. zu unterhalten, was Funktion angeht. Das laesst sich jedenfalls besser hinkriegen als eine kosmetische Prothese.

    Prothese ist ansonsten etwa so praktisch wie ein tauber Arm, nur schwitzt man bedeutend mehr, es kostet viel Geld, ist ggf. unbequem, es gibt Hautausschlag, und geht auch mal ganz kaputt.

    Phantomschmerzen sind mit der Amputation irgendwas zwischen Realitaet und uebungsbestimmendem Mega-Problem. Das aber kriegst Du erst spater raus. Je nach dem werden sie mit der Zeit besser, oder, bleiben gleich, oder sie werden einfach schlimmer.

    Gleichgewichtsstoerungen sind ein Riesenproblem. Ich habe "nur" eine Unterarmamputation und die Gleichgewichtsstoerung ist absolut grausig. Nur so als Tip. Da aendert keine Protese was dran.

    Man braucht mit der Amputation Jahre, sich dran zu gewoehnen. Auch sieht es nicht mehr wirklich wie neu aus, ums mal ganz vorsicht anzudeuten. Das Aussehen ist eher im Eimer, ums mal etwas klarer anzusprechen.


  • Lieber Franzesko,

    die Amputation Deines Armes wäre eine unumkehrbare Entscheidung, die wohlüberlegt sein sollte. Ich finde es sehr gut und wichtig, dass man hierbei möglichst viele Einschätzungen von Betroffenen, aber auch von Experten einholt. Ich habe daher unseren Fachexperten gebeten, sich um Dein Anliegen zu kümmern.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
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