Ich habe keine Ahnung mehr, wie es weitergehen soll!

Hallo Zusammen!

Ich bin echt verzweifelt und glaube, dass ich den Kampf langsam aufgebe. Körperlich und seelisch kann ich einfach nicht mehr. Ich komme einfach nicht weiter. Ich bin 42 Jahre alt, verh. 6 j. Tochter im Kindergarten. Ich habe eine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit bds. mit Hörgeräteversorgung. Schrauben-Stab-System der BWS nach BS-OP. Bevor ich Mama geworden bin, habe ich als Arztsekretärin gearbeitet. Ich habe das nicht gelernt, sondern Arzthelferin und wurde da quasi so reingeworfen. Ich würde sehr gerne wieder als Arztsekretärin arbeiten, mir fehlt aber die nötige Qualifikation. Habe schon zig Bewerbungen geschrieben. Ich arbeite auf 400 Euro als Regalauffüllerin ohne Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und ohne bezahlten Urlaub. Für mein Rücken die Hölle. Ich brauche aber das Geld. Im Dez. 11 war ich zur Reha und wurde als arbeitsunfähig für den Job entlassen. Um wieder schreiben zu können benötige ich so ein entsprechendes Gerät, welches an die Hörgeräte angeschlossen werden kann. Das geben Kassen erst, wenn man den Job hat. Wie bewirbt man sich und macht das Arbeitgebern klar. Nach 7 monatigen Widerspruch wurde meine Teilhabe am Arbeitsleben abgelehnt. Dafür brauchten die 7 Monate. Ich habe schon Hilfe bei der Agentur für Arbeit, Schwerbehindertenbeauftragten, Hessencampus, Caritas, Frauenbeauftragte, Integrationsamt und Bundesbeauftragte für Chancengleichheit gesucht. Die Agentur sagt: Dafür sind wir nicht zuständig sondern RV, die RV lehnt ab, Integrationsamt kann für mich nicht tätig werden ohne Kostenzusage der RV, die lehnt ab usw. usw. Das kann doch echt nicht sein. Ich bin ja nicht blöd. Ich kann doch schreiben. Blind. Ich habe ja schon als Sekretärin gearbeitet. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen. Ich komme nicht weiter. Ich habe nicht das Geld eine Weiterbildung selber zu zahlen. Warum gibt es niemanden der mir eine Chance gibt!!!????

Antworten

  • Eine Möglichkeit wäre es Erwerbsunfähigkeit zu beantragen, denn
    wenn man deine gesundheitlichen Beeinträchtigungen und dazu dein
    bereits für den Arbeitsmarkt recht hohes Alter von 42 sieht dann wäre
    es für deine Gesundheit vielleicht das Beste.

    Es ist sicherlich keine große "Perspektive" oder ein tolles Gefühl,
    allerdings sollten wenn man realitisch ist auch viele andere Dinge
    im Leben von Bedeutung sein als die Berufliche Karriere.


  • Hallo Stefan!


    Vielen Dank für Deine Antwort. Ja, das wäre nicht wirklich das was ich wollte. Und wenn die RV schon so einen Trara um die Teilhabe am Arbeitsleben macht, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass die mir eine Erwerbsunfähigkeit genehmigen. Das ist ja gerade das schlimme, es geht nicht vor- und nicht zurück. 😡 Lieben Gruß
  • Hallo Bärbel,

    mein Tipp: hole juristischen Beistand. Haste Geld, dann geh zu einem Rechtsanwalt, der von der Sache Ahnung hat (das sind die Wenigsten!). Alternative: wende Dich an die VDK oder ähnliches, werde Mitglied dort, dann kannst Du Rechtsbeistand holen. Kostet bei VDK nur etwa 60 € Mitgliedschaft im Jahr. Die Juristen dort sind sehr bewandert im Sozialrecht und vertreten Dich auch ohne weitere Kosten vor Gericht. Stell mit deren Hilfe den Antrag noch mal oder leg Widerspruch ein, falls noch nicht zu spät sein sollte. Bei Ablehnung geh vor Gericht. Manchmal gibt es keinen anderen Weg als über das Gericht. Ich musste mir auch manche Hilfsmittel auf dem Klageweg erstreiten. Bis jetzt habe ich immer gewonnen. Das zeigt mir auch, dass die Rehaträger nicht immer im Recht sind.

    Ich drück Dir die Daumen.

    Gruß
    Thomas

  • Hallo Thomas,

    danke Dir für Deine offenen Worte. Die Teilhabe am Arbeitsleben war schon im Widerspruchsverfahren. Da ich eine Rechtsschutzversicherung habe, werde ich jetzt klagen. Ich hoffe das es was bringt. Ich kann manchmal echt nicht glauben, warum so kämpfen muss. Ich möchte doch eigentlich nur arbeiten. Ich hoffe es klappt und ich habe das Glück mal ausnahmsweise auf meiner Seite. Lieben Gruß
  • Hallo Bärbel,

    du bist ja wirklich in einer verzweifelten Lage. Wenn du so aufreibend mit allen möglichen Kostenträgern und deren unverständlichen Absagen beschäftigt bist, kann ich verstehen, dass du nicht weiter weißt.

    Nimm dir Unterstützung zu deinem Vorhaben, die richtigen Hilfen zu bekommen. Den Hinweis der rechtlichen Unterstützung hast du bereits bekommen, dem kann ich nur zustimmen. Aber als weitere Stellen wende dich an die Gemeinsame Servicestelle in deiner Region (die sind mal besser und mal weniger gut, die sollten gerade bei ungeklärten Zuständigkeiten aufklären) oder gibt es bei dir in der Nähe einen Behindertenbeirat, idealerweise mit dem Fachbereich Beruf und Integration.

    Die entsprechende Fachabteilung des Integrationamtes zur Unterstützung müßte eigentlich der Integrationsfachdienst sein, hast du mit dem schon Kontakt. Und nicht für jede BEartung sollte dieser nach der Kostenträgerschaft fragen.

    Du berichtest von einer Menge an verwirrenden Aussagen, hast du dies alles auch schriftlich bekommen, oder gibt es diese Aussagen nur mündlich. Wenn du nicht alles schriftlich hast, lass es dir geben. Manchmal bewirkt die Nachfrage dazu auch plötzlich eine unerwartete Klärung.

    Und nicht zuletzt nutze dieses Forum zu deiner Unterstützung. Ein Kennzeichen von guten und professionellen Anbietern von Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (Qualifizierungen, Schulungen, technischen Hilfen etc.) ist auch die umfangreiche Beratung zur indivdiuellen Finanzierung, frage einfach auch dort nach.

    Viele Grüße

    Michael
  • Hallo Bärbel,

    Du schreibst nicht wie lange Du als Arzt-Sekräterin gearbeitet hast.
    Hast Du von dem alten Arbeitgeber den kein Zeugnis bekommen.???
    Schreibe doch mal deine alten Arbeitgeber an und fordere Sie auf Dir
    ein Arbeitszeugnis nachträglich auszustellen.
    Meine Erfahrungen sind, dass die meisten Arbeitgeber es scheuen einen
    schwerbehinderten Menschen einzustellen. Ich verstehe auch nicht, wieso
    Dir die Leute bei den Ämtern nicht weiterhelfen.

    Weiterhin viel Glück und gib bitte nicht auf.

    Gruß,
    Michael
  • Hallo Ihr zwei Michaels!

    Besten Dank auch für Eure Mitteilungen! Ich versuche dazu kurz zu erläutern. Beim Integrationsfachdienst habe ich mich natürlich auch schon gemeldet und natürlich ist es eine Kostenfrage. Der IFD wird nur nach einer Kostenübernahme durch den RV tätig. Dieser hat aber die sog. Teilhabe am Arbeitsleben abgelehnt.Ich habe nun, dank einer Rechtsschutzversicherung, Klage gegen die RV eingereicht. Denn rechtlich gesehen sind die am Zug. Ich habe ca. 5 Jahre als Arztsekretärin gearbeitet und habe entsprechende Zeugnisse erhalten. Doch ich habe das letzte Mal vor 7 Jahren als Arztsekretärin gearbeitet und wie bereites geschrieben, keine Qualifikation. Innerhalb der 7 Jahre ist dann meine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit entstanden. Ach, es ist wirklich unglaublich aber wahr. So was nervenaufreibendes habe ich noch nicht erlebt. Von der Reha im Jan. 2012 wurde ich als arbeitsunfähig entlassen, die auch durch Wiedereingliederung nicht wieder herzustellen ist und arbeite trotzdem als Regalauffüllerin, da ich das Geld brauche. Ohne starke Schmerzmedikamente würde ich das alles nicht durchstehen. Ja, Michael nicht aufzugeben, ist manchmal echt schwer. Vor allem wenn man ständig Absagen und andere Rennereien hinnehmen muss. Ich habe jetzt Initiativbewerbungen geschrieben mit dem Leitsatz "Schwerbehindert ja = Talentlos/Nutzlos nein". In diesen Bewerbungen habe ich meine Situtation so dargestellt wie sie ist. Mit Schwerbehinderung, Hörgeräten usw. Habe auch geschrieben, dass ich kein Mitleid möchte, sondern eine Chance. Ich bin gespannt, was passiert. Liebe Grüße. Ich halte Euch gerne auf dem Laufenden!


  • Hallo Bärbel,

    das hört sich alles nicht gut an was mit Dir passiert.
    Mich persönlich würde es schon interessieren wie es mit
    Dir weitergeht.
    Ich habe das ja schon geschrieben, dass die meisten Firmen
    es scheuen, einen schwerbehinderten Menschen einzustellen.
    Habe mal eine Frage zu deinen Schmerzmitteln die Du ein nimmst.
    Sind das Tabl. oder Tropfen.??? Warst Du schon mal bei einem
    speziellen Schmerzarzt deswegen.??? Ich trage selber ein
    Schmerzpflaster das unter das BTMG fällt und ich komme damit
    sehr gut zurecht.

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Glück und hoffe für Dich
    das alles Gut wird und Dir weitergeholfen wird.

    Gruß und alles Gute,
    Michael
  • BärbelH70 hat geschrieben:
    Hallo Zusammen!

    Ich bin echt verzweifelt und glaube, dass ich den Kampf langsam aufgebe. Körperlich und seelisch kann ich einfach nicht mehr. Ich komme einfach nicht weiter. Ich bin 42 Jahre alt, verh. 6 j. Tochter im Kindergarten. Ich habe eine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit bds. mit Hörgeräteversorgung. Schrauben-Stab-System der BWS nach BS-OP. Bevor ich Mama geworden bin, habe ich als Arztsekretärin gearbeitet. Ich habe das nicht gelernt, sondern Arzthelferin und wurde da quasi so reingeworfen. Ich würde sehr gerne wieder als Arztsekretärin arbeiten, mir fehlt aber die nötige Qualifikation. Habe schon zig Bewerbungen geschrieben. Ich arbeite auf 400 Euro als Regalauffüllerin ohne Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und ohne bezahlten Urlaub. Für mein Rücken die Hölle. Ich brauche aber das Geld. Im Dez. 11 war ich zur Reha und wurde als arbeitsunfähig für den Job entlassen. Um wieder schreiben zu können benötige ich so ein entsprechendes Gerät, welches an die Hörgeräte angeschlossen werden kann. Das geben Kassen erst, wenn man den Job hat. Wie bewirbt man sich und macht das Arbeitgebern klar. Nach 7 monatigen Widerspruch wurde meine Teilhabe am Arbeitsleben abgelehnt. Dafür brauchten die 7 Monate. Ich habe schon Hilfe bei der Agentur für Arbeit, Schwerbehindertenbeauftragten, Hessencampus, Caritas, Frauenbeauftragte, Integrationsamt und Bundesbeauftragte für Chancengleichheit gesucht. Die Agentur sagt: Dafür sind wir nicht zuständig sondern RV, die RV lehnt ab, Integrationsamt kann für mich nicht tätig werden ohne Kostenzusage der RV, die lehnt ab usw. usw. Das kann doch echt nicht sein. Ich bin ja nicht blöd. Ich kann doch schreiben. Blind. Ich habe ja schon als Sekretärin gearbeitet. Ich weiß einfach nicht mehr was ich machen. Ich komme nicht weiter. Ich habe nicht das Geld eine Weiterbildung selber zu zahlen. Warum gibt es niemanden der mir eine Chance gibt!!!????


    Hallo,

    ich denke du brauchst mehr Geduld ab 40 ist es nicht mehr so leicht die passende Arbeit zu finden aber gib nicht auf, ich habe es auch immer wieder geschaftt. Habe auch in der Wirbelsäule HWS BWS und LWS Probleme und auch Schrauben und Platten drin, außerdem ist meine Wirbelsäule komplett kaputt. Hast du dich schon mal in einer Spedition umgeschaut da gibt es immer Möglichkeiten wenn du flink am Computer bist, ansonsten hilft dir auch noch wenn du Fortbildungen machst (geht auch Abends und in fernlehrgängen) ansonsten hilft nur Bewerben Bewerben und nochmal bewerben und schaue in alle Sparten wo Bürokräfte gesucht werden auch in Fitnessstudios.

    Viel Glück
    Bizi 😀
  • Hallo!

    @Maiky350z: Also ich nehme Tramal, Trancolor und Novalgin. Habe schon mal Morphium genommen. Da stand ich völlig neben mir. Habe aber eine kleine Tochter. Das ging garnicht. Mit dem Pflaster habe ich noch nicht ausprobiert. Werde es mal meinem Arzt unterbreiten.Was ist denn ein spezieller Schmerzarzt. Habe ich noch nicht gehört.

    @Bizi: Danke für Deine Einschätzung. Geduld?? Ich mache damit schon seit fast 3 Jahren rum. Ich nehme dann Jobs an, die ich eigentlich aus gesundheitlichen Gründen nicht machen kann und darf,und mache es weil ich das Geld halt brauche. Bald brauche ich keinen Job mehr, da ich körperlich und nervlich am Ende bin. Die Stellen, bei denen ich micht nicht beworben habe, die gibt es nicht. Ich habe wirklich schon alles versucht. Deswegen bin ich ja so verzweifelt.
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