Mein Mann macht mich wahnsinnig

MyHandicap User
MyHandicap User ✭✭✭
bearbeitet 8. Apr 2021, 00:42 in Chronische Erkrankungen
Hallo liebe User.Ich bräuchte mal ein paar Tipps.Sein kurzzeitgedächtnis lässt nach.da ich den ganzen Tag arbeite.Er macht den haushalt und alles wunderbar aber wenn ich meine Sachen suche dann finde ich sie nicht mehr weil er sie irgendwo hingeräumt hat.wenn ich ihn dann frage dann weiß er das nicht mehr.Ich bin schon am überlegen ob ich überall Zettel anklebe Ich glaube das funktioniert auch nicht einmal.Ich habe keine lust mehr alles zu suchen und dann ist er noch beleidigt wenn ich mecker.Ständig muss ich ihn an seine Termine erinnern trotzdem sie an der Magnettafel hängen.Ich habe eine bestimmte Ordnung aber er bringt sie durcheinander.Wie eben musste ich mal wieder meine Zubehörteile für meine Küchenmaschine suchen.Ist egal was er in die Finger bekommt er räumt es irgendwo rein wo es nicht hingehört.Ich habe keine Lust ständig in irgendwelche Schränke oder Regale zu gucken wo er es wieder hingelegt hat.Egal was ich mache ich bekomme keine Ordnung rein weil er alles durcheinander schmeisst.Ich habe auch keine Lust irgendetwas zu machen weil ich ständig nur am suchen bin.Was soll ich noch machen?.Seine Unordentlichkeit geht mir auf die Nerven.Irgendwann kann ich auch nicht mehr.

Antworten

  • Hallo DJ,

    das liest sich wie eine beginnende Hirnleistungsstörung oder ähnliches. Ich kann mir gut vorstellen wie Du Dich fühlst und ich kann mir vorstellen wie Dein Mann sich fühlt. Hast Du mal darüber nach gedacht zu einer Beratungsstelle für Demenzkranke zu gehen? Ich weiß, man möchte diese Option gerne verdrängen. Aber sollte es bei Deinem Mann tatsächlich gesundheitliche Probleme in dieser Richtung geben, wäre es wichtig so früh wie möglich eine spezielle Beratungsstelle, z.B. an einer Uniklinik, auf zu suchen. Im Frühstadium kann man solche Gedächtnisprobleme sehr gut therapieren. Mit etwas Glück läßt dann sogar die Vergesslichkeit Deines Mannes nach.

    Schöne Grüße
    Karin
  • KarinM hat geschrieben:
    Hallo DJ,

    das liest sich wie eine beginnende Hirnleistungsstörung oder ähnliches. Ich kann mir gut vorstellen wie Du Dich fühlst und ich kann mir vorstellen wie Dein Mann sich fühlt. Hast Du mal darüber nach gedacht zu einer Beratungsstelle für Demenzkranke zu gehen? Ich weiß, man möchte diese Option gerne verdrängen. Aber sollte es bei Deinem Mann tatsächlich gesundheitliche Probleme in dieser Richtung geben, wäre es wichtig so früh wie möglich eine spezielle Beratungsstelle, z.B. an einer Uniklinik, auf zu suchen. Im Frühstadium kann man solche Gedächtnisprobleme sehr gut therapieren. Mit etwas Glück läßt dann sogar die Vergesslichkeit Deines Mannes nach.

    Schöne Grüße
    Karin


    Hallo Karin

    Ich habe auch schon nachgedacht ob es Demenz ist.Kann ich mir nicht vorsrellen.Okay man soll niemals nie sagen.Bei Beratungsstellen war ich noch nicht.Vielen Dank für deine Antwort.
  • DunjaJess hat geschrieben:
    Ich habe auch schon nachgedacht ob es Demenz ist.Kann ich mir nicht vorsrellen.Okay man soll niemals nie sagen.Bei Beratungsstellen war ich noch nicht.Vielen Dank für deine Antwort.


    Liebe DJ,

    es muß ja nicht unbedingt eine Demenzerkrankung sein. Das ist nur eine Möglichkeit unter mehreren Möglichkeiten. Nur Demenz oder Alzheimer möchte man viel lieber verdrängen als viele andere Krankheiten. Sollte Dein Mann wirklich an Demenz oder Alzheimer erkrankt sein, wäre es sinnvoll das so schnell wie möglich diagnostizieren zu lassen. Nur so kann er von den modernen Medikamenten profitieren.

    Ich wünsche Dir und Deinem Mann viel Kraft bei der Diagnosefindung. Bei einem positiven Befund wird das Leben vieleicht nicht leichter. Aber es wird berechnbarer und vieleicht wirken die neuen Medikamente bei Deinem Mann ja so gut, daß ihr zwei noch viele Jahre relativ normal zusammen leben könnt. 😉

    Viel Kraft und liebe Grüße
    Karin
  • hallo DunjaJess,

    ich kann zum größten Teil mit Dir fühlen, jedoch leider keine Hilfe sein.

    Meinem Küchenhelferlein habe ich bestimmt schon 100 Mal gesagt, (beim Ausräumen des Geschirrspülers) wo Du Dir nicht sicher bist, lasse die Dinge aussen stehen, diese Dinge räume ich dann selbst ein.

    Ich rede gegen eine Wand, alles wird "versteckt" wo gerade Platz ist und wenn ich etwas brauche, muss ich suchen und raten. Zumeist ist es dann da "versteckt" wo ich selbst nicht mehr rankomme. Das macht mich noch verrückt, vorallem wenn ich dann an meine Dinge nicht herankomme und keiner ist im Haus.

    Obwohl mein Helferlein noch jung ist, 31 Jahre, würde ich sagen: "ein Hirn wie ein Sieb" und keinerlei Vorstellung davon, dass diese Situation für mich äusserst unangenehm und schwer erträglich ist. Erst wenn man betroffen ist, weiss man wie unerträglich manche Situationen sind.

    So riesig ist meine Küche nicht, dass ich dabei stehen könnte um dies zu verhindern.

    Eine gute Zeit wünscht

    2346hasi
  • 2346hasi hat geschrieben:

    Obwohl mein Helferlein noch jung ist, 31 Jahre, würde ich sagen: "ein Hirn wie ein Sieb" und keinerlei Vorstellung davon, dass diese Situation für mich äusserst unangenehm und schwer erträglich ist. Erst wenn man betroffen ist, weiss man wie unerträglich manche Situationen sind.



    Nein, halt, das stimmt jetzt auch nicht immer.

    Auch wenn man nicht betroffen ist, kann man fuer andere was sinnvolles machen. Ich schaffte es schon frueh, als kleines Kind, und dann seither, Dinge so zu hinterlassen oder aufzuraeumen, dass es anderen passte. Wo man nicht sicher war liess man es stehen, oder stellte es vorsichtig so beiseite dass es einfach greifbar und sichtbar war. Man muss nicht selbst betroffen sein und es braucht auch keine besondere Form irgendwelchen Mitleids - alles was dazugehoert ist, *bei der Sache* zu sein geistig, und sich etwas in die andere Person reinversetzen. Und zuhoeren und den Anleitungen folgen. Mehr brauchts nicht.



  • Hallo DJ!

    Du schreibst, das Kurzzeitgedächnis deines Mannes läßt nach. Gibt es eine Vorerkrankung, was das zur Folge haben kann oder kam das plötzlich, evtl. schleichend ohne Vorzeichen? Gibt es etwas neurologisches, was nicht gesehen wurde, z.B. leichter unbemerkter Schlaganfall?

    Mein Vater hatte 2007 einen leichten Schlaganfall im Gedächniszentrum. Äußerliche typische Anzeichen sieht man nicht wie Hemiparese oder Spracheinschränkung, aber er ist weniger belastbar, meidet Menschenmassen und vergißt auch schon mal etwas, aber nicht so extrem und täglich wie dein Mann nach deiner Beschreibung.
    Man merkt es z.B. wenn ich ihm telefonisch etwas sage, was auch für meine Mutter wichtig wäre und wenn ich sie frage, hat er es ihr nicht erzählt, einfach vergessen.
    Den Tag des Schlaganfalls kann er nur lückenhaft erinnern, meine Mutter merkte, das was nicht stimmt, an einer Verhaltensveränderung. Bei einem Test im Krankenhaus konnte er das Datum des Tages, sein Geburtsdatum und Adresse nennen, aber sich an das Gespräch nicht erinnern. Man hätte es vielleicht gemerkt, wenn man ihn vor einen Schrank gestellt hätte und sagt, er solle sich Socken rausholen, dann hätte er nicht den richtigen Schrank gefunden.
    Meine Mutter brachte ihn in die Aufnahme und äußerte sofort den Verdacht Schlaganfall, die Ärzte glaubten ihr nicht. Amnesie ja, aber Schlaganfall doch nicht! Es war ein Donnerstag, erst Monrtag darauf kam mein Vater ins CT, wo der Schlaganfall bestätigt wurde...

    Was ich damit sagen will: Es kann viele Gründe haben.

    Und wegen Dingen, die nicht da einsortiert werden, wo man selber es gerne hätte, habe ich mit meiner Mutter auch schon diskutiert und Strreitgespräche geführt. Inzwischen hat sie es begriffen und stellt Dinge, wo sie sich unsicher ist, sichtbar hin und ich räume es weg.


    Gruß, Katrin
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