unbehandelten schlaganfall.welche folgen ?

Hallo!
Bin ein bisschen ratlos und nahedran die hoffnung aufzugeben.
Mein Vater wurde am 9.11 notoperiert am blindarm.ihm ging es nicht sehr geht da sie nur noch eine eiterblase rausgeholt hatten.er bekam viele medikamente. am 13.11 bekam er von jetzt auf gleich einen schlaganfall.er wurde in eine spezialklinik gebracht.aber dort konnten sie nichtsfür ihn tun.sie konnten den schlaganfall nicht behandeln,auf grund seiner medikamenten.
heute liegt er nun schon seit 2 wochen im bett...von einer intensiv zur nächsten..seine linke seite spürt nichts...er kann nicht sprechen..er brabbelt nur mühsam.mit dem schlucken geht erst seit gestern ein wenig.
wird das wieder oder bleibt es???
denn so langsam verlieren wir alle den mut.
lg elke

Antworten

  • Hallo Elke,

    Mir ging auch so wie deinem Vater und ich habe 2 Schlaganfälle mit 45 Jahren gehabt. Die Lysetherapie hat bei mir den Verschluss nicht auflösen können, so das sehr viele Gehirnzellen abgestorben sind (rechts gelähmt,das sprechen ging nicht und künstlich ernährt worden wegen einer schluckstörung).
    Ich habe das laufen, trotz Lähmung wieder gelernt und da war ein 80 jähriger Mann, der konnte nach der Reha auch wieder laufen. Nur die Hoffnung nicht aufgeben, ich fahre heute wieder trotz Lähmung, sprachbehinderung, Auto und Wohnmobil. Ich war 17 Wochen in der Reha, davon 5 Wochen Intensivreha, also mit Überwachung und ich konnte nichts. Das sprechen geht so einigermaßen bei mir, nicht so wie früher, aber die Hauptsache ist, es geht.
    Ich wünsche euch viel Kraft und das deinen Vater bald wieder besser geht.

    glG Randy
  • Hallo Randy.
    danke für deine antwort.ist ja auch schon viel was dir im frühen alter passiert ist.freue mich das es dir soweit wieder gut geht.
    und danke fürs mut machen.ich hoffe so das er das selbe glück hat.machemir halt gedanken weil der schlaganfall unbehandelt geblieben ist.
    eine frage habe ich noch.die schwester sagte,man weiss nicht wie weit er versteht und was er mit bekommt.weiss er wer wir sind?und versteht er uns?weil er reagiert ja mit handdruck oder kurzes nicken...
    lg elke
  • Hallo Elke,

    Ich habe alles verstanden, konnte aber nicht antworten und alle erkannt habe ich auch.
    Meine Frau hat mit der Hausärztin und meiner Krankenkasse ein Sprachcomputer vom Typ Lightwriter SL 85 besorgt, da muss man auch nur 10 € Zuzahlung leisten.
    Da gibt der Betroffene die Wörter/Sätze per Tastatur ein und dann ist da eine Taste, wenn man sie drückt gibt der Computer über den eingebauten Lautsprecher, die Wörter wieder.
    Hier der Link zum Computer. http://www.weissenstein-bs.de/produkte/kommun/lightwrt/lightwrt.htm

    Ich hoffe, ich konnte ein bischen helfen, wenn ihr noch Fragen habt dann stellt sie und ich versuche die Fragen zu beantworten.

    LG Randy
  • Hallo Elke,

    Dein Vater muß unbedingt in die Rehaklinik. Nur dort können die Folgen des Schlaganfslles intensiv handelt werden. Die haben dort Physiotherapie und Sprachambulatorien mit Sprachtherapie.
    Je eher das behandelt wird, umso größer ist die Chance, daß nicht geschädigte Gehirnregionen Funktionen mit übernehmen, die jetzt nicht mehr gehen.

    LG

    Surfer
  • surfer hat geschrieben:
    Hallo Elke,

    Dein Vater muß unbedingt in die Rehaklinik. Nur dort können die Folgen des Schlaganfslles intensiv handelt werden. Die haben dort Physiotherapie und Sprachambulatorien mit Sprachtherapie.
    Je eher das behandelt wird, umso größer ist die Chance, daß nicht geschädigte Gehirnregionen Funktionen mit übernehmen, die jetzt nicht mehr gehen.

    LG

    Surfer



    Hallo Surfer,

    Vielleicht ist er schon in der Reha, ich z.B. habe am 2.6 meine Schlaganfälle gehabt und bin am 11.6 in die Frühreha (intensiv-Reha) gekommen, mit rund um die Uhr Überwachung. Ich bin mit einen Barthel-Index von minus 125 = was ich noch konnte, eingeliefert worden.

    LG Randy
  • Hallo...
    nein er war hier im krankenhaus wo wir wohnen..am dienstag ist er mit den krankenwagen nach höxter zu rhea gebracht worden...aber er war noch nicht stabilfür den transport und als er ankam war er gar nicht mehr ansprechbar.er wurde sofort dort in eine andereklinik gebracht und kam auf intensiv.dort fragten die ärzte:wer hat diesen mann aus dem krankenhaus entlassen???ich weiss nicht was passiert ist warum sich der zustand so verschlechtert hatte...wir können erst mal abwarten ob sich in den nächsten tagen was tut. heute haben sie zu meinermutter gesagt,er kann noch nicht zurückin die rhea.
    menno,ich weiss es auch nicht...für mich ist es das erste mal das ich mich mit sowas auseinander setze...aber finde es echt super nett von euch das ihr mir mit rat und tat zur seite steht...
    glg elke
  • Liebe elke,

    es tut mir alles sehr leid, was dein vater durchmachen muss und kann eure sorgen gut verstehen.

    Ich wünsche von herzen alles gute und drücke ganz fest die daumen! 😉


    Liebe Grüße

    vory
  • Liebe elke,

    ich habe unseren Fachexperten gebeten, sich um Deine Frage zu kümmern. Bitte habe noch ein wenig Geduld.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Vielen lieben dank an alle...
  • Sehr geehrte Angehörige!

    Bei einem Schlaganfall ist nicht nur der Patient oder die Patientin betroffen, sondern auch alle Familienangehörigen und Freunde, welche dem Betroffenen nahestehen. Genau dieser komplexe Beratungsbedarf wird im Servicepunkt Schlaganfall der Berliner Schlaganfall-Allianz beraten (www.schlaganfall-allianz.de)

    Unter dem Stichwort Servicepunkt finden Sie den Expertenrat der zu vielen Ihrer Fragen Antworten gibt. Es würde den Rahmen sprengen diese alle jetzt zu schreiben. Ich möchte Sie bitten dort nachzulesen und dann konkrete Fragen an den servicepunktschlaganfall-allianz[dot]de zu senden. Wie schon erwähnt sollte der Patient von einer sogenannten Stroke Unit (Intensivstation Schlaganfall) in die nächste Schnittstelle entweder Entlassung nach Hause, oder Pflegeheim oder eben in die geeignete Rehabilitation verlegt werden. Die jeweiligen Rehaphasen von A bis F werden durch den Früh-Reha-Barthel und Barthel Index erhoben.

    Je nach Reha-Phase wird dann das geeignete Rehabilitationsbett gesucht (Procedere siehe Medizinische Rehabilitation). Falls der Betroffene noch erwerbstätig ist, muss über eine mögliche Berufliche Rehabilitation nachgedacht werden. Wichtig ist zu Wissen, dass der Schlaganfall eine chronische Erkrankung ist und der Beratungs- und Hilfebedarf dem jeweiligen individuellen Unterstützungsbedarf angepasst werden muss. Dieser kann in der Langzeitversorgung ein Leben lang sein. D.h. auch nach 1-2 Jahren können sich immer noch positive Veränderungen einstellen. Wichtig ist eine kontinuierliche medizinische Behandlung und sozialrechtliche und psychosoziale Beratung, damit alle rechtlich und vor allem therapeutischen Hilfen ausgeschöpft werden können. Auch das Krankheitsgeschehen für den Patienten selbst und auch die Angehörigen muss verarbeitet werden. Oft stellt sich eine sogenannte Depression nach Schlaganfall ein. Ein wichtiger Schritt hierbei ist, dass bald die Verordnung zur Neuropsychologie Kassenleistung für gesetzlich Versicherte wird.

    Die Lebensqualität des Patienten muss im Vordergrund stehen und auch kleine Ziele können für alle Beteiligten von großer Bedeutung sein. Viel Geduld ist gefragt und nicht immer viel Therapie bringt viel. Ihre Ansprechpartner sollten zunächst der Arzt sein, der Ihnen die Folgen des Schlaganfalles beschreibt, ein guter Kontakt zur Pflege, um kleine Fortschritte zu bemerken, ein guter Kontakt zu den Therapeuten im Team und wirklich eine umfassende Beratung im Akutsozialdienst, sowie zur Entlassungsvorbereitung im Sozialdienst der Rehabilitationsklinik. Wichtige Themen sind auch die Vorsorgevollmacht und Betreuung, damit Handlungsfähigkeit bestehen bleibt. Dies alles sollte wenn möglich eingebetet sein in sehr viel persönlichen Kontakt zum Patienten. Sprechen sie sich in der Familie ab, damit auch bei Ihnen keine Überforderung eintritt und nehmen Sie, falls erforderlich, auch therapeutische Hilfe in Anspruch.

    Gute Genesungswünsche und richten Sie ihre Hoffnung an einer professionellen Schlaganfallberatung auf.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ihre
    Petra Thea Knispel
    Servicepunkt Schlaganfall der BSA
  • hallo ihr lieben.
    heute will uch mch nochmalmelden.
    die letzten tage waren sehr schlimm..
    bei meinem vater sieht es nicht so gut aus.
    ich glaube er hat sich aufgegeben..
    er hatte sich immer gefreut wenn wir kamn,nun ist es so das er nur noch weint und uns ablehnt.er zieht die hand weg und dreht den kopf zur anderen seite.
    der grösste schock kam vorgesten...
    die genehmigen ihm nur noch 2 wochen die reha..
    meine mutter soll nach weihnachten ein pflegeheim für ihn aussuchen.
    meine frage:
    haben die auch meinen vater aufgegeben?
    steht es fest das es so bleibt?
    unsere nerven liegen alle blank...wir haben ränder vor kummer an den augen und manche nehmen ab.

    jetzt fertigen die einen rollstuhl in liegeposition für ihn an.
    ist es wirklich vorbei ? gibt es kein vorankommen?
    ich brauche gewissheit...
    habe das gefühl das meine mutter mir nicht alles sagt.
    ich fahre gleich zu ihm hin...möchte eine schwester sprechen.ärzte sieht man ja da kaum...

    bitte helft mir,ich drehe noch durch..
    lg elke

  • Liebe Angehörige!

    Ich kann Ihnen nur empfehlen mit dem Akutsozialdienst schnellstmöglich Kontakt aufzunehmen. Aus welchem Bundesland schreiben Sie? Schlaganfallspezifische Wohn- und Pflegeangebote müssen besichtigt werden. Die Auswahl muss nach der Beeinträchtigung Ihres Vaters getroffen werden. Die Finanzierung ist zu klären.

    Die Beantragung einer Pflegstufe zur Vollstationären Pflege (Pflegeheim) bzw. die Empfehlung für eine Pflegestufe ist Voraussetzung für eine Entlassung und Aufnahme im Pflegeheim. Der Patient kann und darf nicht unversorgt entlassen werden. Für das Entlassungsmanagement ist der Sozialdienst in Zusammenarbeit mit den Angehörigen zuständig.

    Falls die Rehabilitation nicht verlängert wird, kann als Überbrückung die Kurzzeitpflege gewählt werden. Auch hier ist ein Antrag bei der Krankenkasse notwendig, ein Kurzzeitpflegeplatz muss gesucht werden und eine tägliche Selbstbeteiligung ist zu leisten. Eine Entlassung nach Hause scheint auf Grund der schwere des Schlaganfalles nicht angedacht zu sein.

    Ihr Herr Vater realisiert zunehmend seine Einschränkungen und wird denken er ist eine Belastung für seine Angehörigen. Oft setzt hier eine Depression nach Schlaganfall ein, die psychisch und organisch begründet ist. Die Krankheitsverarbeitung ist ein schwieriger Prozess. Hier ist zu klären, ob er medikamentös mit Antidepressiva unterstützt wird und ob eine Neuropsychologin eingeschaltet ist. Dies ist eigentlich in jeder Rehabilitationsklinik Standard.

    Auch die Angehörigen müssen lernen die Behinderung und Ausfälle des Vaters anzunehmen, was natürlich sehr schwer ist und Zeit braucht.

    Die Frage ob es so bleibt, können wir nicht beantworten, da uns hier die Fakten fehlen. Wenn die Krankenkasse die Rehabilitation nicht verlängert, geht sie nach Arztberichten davon aus, dass sich der Zustand zur Zeit nicht verändern lässt. Das heißt die Rehabilitationsprognose muss vorhanden sein, und ihr Vater muss eine Reha - Fähigkeit haben.

    Der Schlaganfall ist eine chronische Erkrankung. Es heißt sag niemals nie. Es kommen immer wieder - auch nach langer Zeit - Fähigkeiten und Fertigkeiten zurück. Hier muss ein ausführliches Arztgespräch stattfinden um realistisch mit der Hoffnung umgehen zu können. Nicht aufgeben ist das Thema, sondern das Bewegen, was der Patient zum jetzigen Zeitpunkt auch leisten kann. Er darf nicht ständig überfordert werden und er wird auch nie wieder der Mensch / Vater sein, wie sie Ihn vor dem Schlaganfall kennen. Sie müssen sich wieder neu begegnen lernen. Dies ist ein schwieriger Prozess. Auch hier brauchen Angehörige oft therapeutische Hilfe. Was mache ich richtig, wo darf und muss ich mich zurückziehen und an mich selber denken. Nur wenn ich stark bin, kann ich für meinen Vater da sein.

    Ich nehme an, dass Ihre Frau Mutter Sie schützen will und deswegen nicht alles mit Ihnen bespricht. Auch als Tochter bekommen Sie nicht ohne weiteres Auskunft wegen der Schweigepflicht.

    Hat Ihre Frau Mutter eine Vorsogevollmacht oder ist zur Betreuerin bestellt? Wenn ja, darf sie den Aufenthaltsort bestimmen (Verlegung ins Heim) und bekommt zu Gesundheitsfragen Auskunft. Sie darf Sie natürlich zu einen Arztgespräch mitnehmen, oder vor Ort die Erlaubnis erteilen, dass sie Auskunft erhalten dürfen. Dies muss dann in der Krankenhausakte vermerkt werden.

    Der Rollstuhl in Liegeposition ist besonders wichtig, da ihr Vater damit bewegt werden kann und dadurch Prozesse in Gehirn angeschoben werden. Ob er in diesem Rollstuhl bleiben muss, ist von hier nicht zu beantworten. Machen sie sich eine Checkliste und schreiben Sie die Fragen alle auf. Sprechen Sie offen mit Ihrer Mutter und bitten in den Prozess miteinbezogen zu werden.

    Wir sind im Servicepunkt Schlaganfall der Berliner Schlaganfall-Allianz zu erreichen. Sie können sich jederzeit persönlich melden.

    Mit den besten Wünschen

    Ihre
    Petra Thea Knispel

    030/450-560600
    www.schlaganfall-allianz.de
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