Was bringt eine Ausbildung im BFW (Berufsförderungswerk) wirklich ?

Ich bin ja zur Zeit noch in der Qualifizierung zur Industriekauffrau beim BFW, die ich am 07.12. mit der mündlichen IHK-Prüfung abschließen werde. Das BFW macht immer sehr viel Werbung und stellt sich toll als Integrationshilfe dar, nur langsam bin ich da skeptisch. Ich bin schon seit einiger Zeit auf Arbeitssuche und es läuft wahrscheinlich auf eine Zeitarbeitsfirma hinaus.

Weil nur sehr wenige Leute von ihrem Praktikumsbetrieb übernommen werden, und es sonst sehr schwer ist, ohne Berufserfahrung im kaufmännischen Bereich Arbeit zu finden.
Der Nachteil bei meiner Art von Ausbildung ist halt, dass man zwar viel Theorie hat, aber nur 3 Monate Praktikum, wo man auch im Betrieb arbeitet.

In meinem Praktikum wurde ich in den Bereichen Marketing, Einkauf und Verkauf eingesetzt. Womit ich noch Glück hatte, andere sind nur in eine einzige Abteilung gekommen. Ich wäre gerne Buchhalterin geworden, aber im Praktikum konnten sie mich nicht in der Buchhaltung einsetzen, im Gegensatz zu ihrer regulären Auszubildenden.

Ich würde anderen inzwischen raten, so eine Ausbildung möglichst auf dem 1.Arbeitsmarkt zu machen, wo man noch bessere Chancen auf Übernahme hat. Oder wie seht ihr das ? Vielleicht finde ich ja doch noch einen tollen Job, dann sehe ich das Ganze anders ;-)

Antworten

  • Hallo Loreley,hallo Leute,

    Ein paar von meinen Freunden waren im Berufsbildungswerk (BBW) für die Erstausbildung Behinderter.
    Die meisten sind,wenn überhaupt, noch untergekommen im Bereich Büro, aber auch nicht alle und auch nicht alle ganztags.
    Man kann es so zusammenfassen, eine durch Büro ganztags nach fast 3 Jahren Suche, eine halbtags mit blöden Zeiten von 11-15 Uhr(Büro)
    Einer bei der Telecom Elektro nach etlichen Umwegen, weiteren beruflichen Schulen und wie Studium mit über 30 Jahren.
    Einer in der Verwaltung in Dachau, aber nicht im erlernten BBW -Beruf, durfte von vorn anfangen, genauso ein anderer Kumpel.
    Die Restlichen gut über 60% aus allen angebotenen Richtungen kamen gar nicht unter.
    Sicher wäre in der Regelausbildung die Chance auf direkte Übernahme und ohne Umwege größer, auch die Auswahl an beruflichen Richtungen wäre größer, aber erst mal einen finden, der einen Behinderten in Ausbildung nimmt und zudem im Rahmen Rücksicht nehmen kann.
    Ich selber und ein anderer Freund haben es mit Studium an der öffentlichen Hochschule versucht haben auch abgeschlossen, sind aber nicht unter. Ich habe am Ende vom Studium durch mein Thema in der Diplomarbeit über die berufliche Integration Behinderter erfahren, durch 2 unabhängige Studien, daß insgesamt die Aussichten für Behinderte mit Studium noch schlechter sind.

    LG

    Surfer
  • Hallo,

    mir hat sie die große liebe gebracht 😀 na aber mal im ernst ich habe 2004 bis 2006 eine Umschulung zur Steuerfachangestellten gemacht. Ebenso mein Lebensgefährte beide hatten wir anschließend unbefristete Arbeitsverträge auf dem ersten Arbeitsmarkt. Bei mir zwar mit etwas Kampf weil das Arbeitsamt meinem Arbeitgeber keinen Zuschuß zum eigens für mich eingerichteten Arbeitsplatzt geben wollte aber dann hat es doch geklappt inzwischen bin ich leider auf Rente angewiesen da sich mein gesundheitszustand extrem verschlechtert hat. Mein Freund ist immer noch in dem Büro tätig. Ich will es mal so sagen wer sich schon während der Umschulung richtig rein gehängt hat und auch Leistung gebracht hat und einen einigermassen Abschluss hatte hatte danach auch eine Stelle. Man darf halt nicht daran gehen ich habe jetzt fertig gelernt und jetz bitte die 2000€ netto und und und dann klappt es auch das sind zumindestens meine Erfahrungen.
    Überigens haben alle die die die Stellen hatte sich diese selbst gesucht.

    Gruß Sonnenschein
  • Hallo Loreley,

    wichtig ist das du eine Ausbildung hast. Es gibt bestimmt Firmen in denen die Azubis nicht so gut ausgebildet werden.

    Der Arbeitsmarkt ist sehr schwer. Bin froh eine Berufliche REHA machen zu dürfen da ich lange aus dem Büro draußen bin und nicht mehr als Produktionshelferin gehen kann mit der Titanhüfte.

    Dir viel Erfolg in der Prüfung und viel Glück und Erfolg bei der Arbeitsuche http://www.cosgan.de/images/smilie/tiere/k035.gif

    Gruß

    Gastone

    http://www.cosgan.de/images/smilie/tiere/r010.gif


  • Guten Morgen Loreley,..

    so abwertend würde ich es nicht betrachten. Weiterbildung in welcher Form auch immer ist immer etwas positives. Wir entwickeln und dadurch ja auch in der ganzen Persönlichkeit weiter. Ich habe selbst mit 42 J. Soziologie und Psychologie studiert und bin dann in den freien Markt gegangen mit Erfolg. Den habe selbst ich nicht für möglich gehalten und wurde trotzdem sehr positiv angenommen, trotz schwerer Behinderung die sich nicht mehr verbergen lies.

    Wichtig ist die persönliche Einstellung durch den Betroffenen selbst, doch auch in der Region in der man lebt spielt eine Rolle. Meine Tage waren sehr gefüllt, doch nun geht es nicht mehr und so musste ich viele Gänge zurückschalten aus Gesundheitlichen Gründen. Doch auch das betrachte ich nicht als etwas negatives. Ich hatte eine gewisse Zeit und diese durfte ich Leben, habe diese genutzt. Das was du fühlst, denkst, wie du handelst das kommt zu deinem dir Gegenüber an auch wenn du es nicht für möglich hältst, doch es ist so. Dein Bewusstsein bringt es zu Tage, lächle, denke positiv und du wirst es schaffen,.. Dir ein sonniges WE, - Mfg Lyn😉
  • Also, ich stelle mir diese Frage immer noch...geht mir gar nicht mal darum, meinen Traumjob zu finden, sondern einfach irgendeinen Job.

    Bin langsam frustriert von der Arbeitssuche. Es geht mir nicht alleine so, sondern soweit ich weiß, haben nur 1-2 Leute von 15 aus meiner Ausbildungsklasse bis jetzt Arbeit gefunden. Die Arbeitgeber verlangen irgendwie zuviel. Ihr kennt bestimmt den Spruch mit dem "20 Jahre alt und 10 Jahre Berufserfahrung" 🥺

    Als Berufseinsteiger direkt nach der Ausbildung hat man es jedenfalls schwer. Und wenn dann im Radio und TV erzählt wird, der Arbeitsmarkt in Deutschland würde so gut aussehen, fühle ich mich echt verarscht, sorry 🥺

    Ich bin eine ausgebildete Fachkraft, an denen es angeblich mangeln soll. Ich kann mich auch gut schriftlich ausdrücken und den Umgang mit schwierigen Kunden konnte ich auf jeden Fall im Pflegeberuf lernen 😉

    Ich habe auch im Praktikum meiner Ausbildung gezeigt, dass ich psychisch (wieder) belastbar bin und eine 40-Stunden-Woche durchhalte. Habe auch eine sehr gute Beurteilung im Arbeistzeugnis bekommen.

    Nur im Moment klappt es nicht mal über Zeitarbeit. Ich habe ungefähr 5mal gehört : der Kunde hat sich leider für einen anderen Kandidaten entschieden. Und warum. sagen sie mir dann natürlich nicht.

    Ich habe übrigens keinen Behindertenausweis, man wird bei manchen Zeitarbeitsfirmen sogar nach chronischen Krankheiten gefragt, was sie eigentlich gar nicht dürfen. Dann habe ich immer die Schilddrüenunterfunktion angegeben.


    Weiß wirklich nicht, was ich falsch mache..
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