Mein Vater hat nun Pflegestufe 1 und ich könnte nur heulen.

Hallo,

gestern hat mein Vater endlich seine Pflegestufe 1 bekommen.
Mutter will sich von einem Pflegedienst helfen lassen bei seiner Körperpflege. Mutter hat eingesehen das sie mit Vater überfodert ist. Wir Kinder halten zu ihr können aber nicht jeden Tag zu ihr fahren.

Ich müßte mich eigendlich freuen, kann mich nun besser um meine eigene Zukunft kümmern.

Kann es sein das es der Stress und die Spannung der letzten Monate ist, die abfällt. Oder die neue Jahreszeit der Herbst.

Oder die Nachricht das mein Nußbaum im Garten meiner Eltern gefällt werden muß. Diesen Baum haben meine Eltern 1966 als Mutter mit mir schwanger war gepflanzt und er gehörte sein Jahren zu unserem (meinem) leben. Es war ein Schattenspender(Sonnenschirm, Nußlieferant, ......... ) eben mein Baum, doch er ist nun zu morsch und Äste könnte jemanden verletzen.

Am Wochenende werde ich auf jeden Fall mal ausschlafen.

Gruß und allen ein schönes Wochenende

Gastone ;)


Werde heute mit meinem Mann in die Stadt fahren um mal was anderes zu sehen. :)


Antworten

  • Hallo Gastone,

    ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Dir mit der Bewilligung der Pflegestufe gleichzeitig eine große Last von der Seele gefallen ist und daher jetzt das Bedürfnis hast, einfach mal loszuheulen – und sei es "nur" aus Erleichterung. Das ist gut! Du weißt nun, Deinen Vater in "guten Händen" und dass Deine Mutter Unterstützung dabei erhält und das befreit Dich ein stückweit aus Deiner Verantwortung, die Du vielleicht glaubst, Deinen Eltern gegenüber zu haben??

    Am Rande: Den Nussbaum kann man vielleicht erstmal "beischneiden" (also die morschen Äste abtrennen; der Baum muss nicht komplett gefällt werden, oder)? Wir haben auch so einen alten, zähen Nussbaum, den mein Mann immer zwischendurch mal "kahlrasiert", aber er schlägt immer wieder neu aus (der Baum). Die Nüsse isst bei uns kein Mensch, aber der Baum gehört irgendwie zum Haus und unserem Leben dazu.

    Grüße von mir

    😉
  • Danke, für deine Antwort.

    Der Mann der den Garten meiner Eltern gepachtet hat ist Waldarbeiter. Mein Bruder fragt ihn ob und was man mit dem (meinem Lebensbaum) machen kann.

    Ich denke es sind tränen der Erleichterung. 😃
  • Liebe Gastone,

    ich kann es auch gut nachvollziehen dass, obwohl dir ein stein vom herzen gefallen sein muss, dir zum heulen ist. Die last war ja auch sicher sehr groß.

    Die freude über die bewilligung und entlastung für dich kommt gewiss noch.

    Viel spaß am WE und heute viel spaß mit deinem mann in der stadt. 😉

    lg

    vory

  • Liebe Gastone,

    manchmal fällt man in ein tiefes Loch, wenn man sehr großen Belastungen ausgesetzt war und die Anspannungen der letzten Tage und Wochen plötzlich vorbei ist. Die ganze Zeit lief der Motor auf über 200%. Man hatte gar keine Zeit zwischen durch auf zu tanken oder an etwas anderes zu denken. Doch sobald der Körper bzw. die Psyche eine Gelegenheit bekommt dies zu tun, nimmt er sich die Auszeit ganz so, wie er es braucht. Wenn Du dem Besürfnis Deines Körper nach gibst, wirst Du bestimmt bald wieder auf die Beine kommen. 😉

    Die Sorge um den Verlust Deines Lebensbaumes kenne ich gut. Ich bin auch mit einem Baum groß geworden, zu dem ich eine sehr tiefe Bindung hatte. Es war ein Apfelbaum in Omas Garten, auf und mit dem ich meine ganze Kindheit verbracht habe. Vor ca. fünfzehn Jahren wurde er gefällt und ich glaube, ich war genauso traurig wie Du. Als er weg war, war der Garten meiner Großmutter nicht mehr der selbe Garten wie früher.

    Aber ich konnte mich von diesem Baum gut verabschieden. Damals heizte ich meine Wohnung mit Holz und Kohle. Ich konnte meine Oma überreden mir etwas von dem Holz des Apfelbaumes ab zu geben. Aus einer Scheibe des Stammes bastelte ich mir ein Frühstücksbrettchen und den Rest verfeuerte ich zu ganz festgelegten Tagen, an denen ich es mir in meiner Wohnung richtig gemütlich machte. Die ersten Stücke Holz taten noch weh, aber als ich merkte wie schön sich das Klima meiner Wohnung durch das Verbrennen des Apfelbaumholzes veränderte, desto mehr fing ich an dieses Ritual zu genießen. Es war ein ganz besonderes Holz. Es brannte langsam und herrlich warm. Fast so wie das Holz einer Kirsche. 😀

    Liebe Grüße
    Karin


Diese Diskussion wurde geschlossen.