Noch eine Vorstellung

Moin Moin (wie man in meiner Heimatstadt sagt),

ich heiße Nicole (werde aber lieber Nici genannt), bin 40 und lebe mit meinem Mann und unseren Hunden in Ostwestfalen, kurz vor Niedersachsen.
Hm, wie ich auf dieses Forum gekommen bin… ich bin vor 13 Jahren an chronischer Polyarthritis (Rheuma) erkrankt. Mittlerweile hat es sich in einigen Gelenken zur Arthrose entwickelt und ich bin immer eingeschränkter. Seit einigen Monaten kann ich nur noch mit Krücken gehen, habe mir jetzt auch einen Rollator zugelegt, aber selbst das Gehen mit diesen Hilfsmitteln wird immer schmerzhafter und ist nicht lange möglich.
Dazu kommt, daß ich mit starkem Übergewicht kämpfe, was meine Gelenke natürlich zusätzlich belastet. Essen aus Frust, Bewegungsunfähigkeit und 11 Jahre Cortison wurden zum Kreislauf…

Eigentlich bin ich ein sehr positiver Mensch, habe mich in den letzten Jahren viel mit meiner Situation auseinander gesetzt und sehe durchaus sogar auch positive Aspekte in meiner Krankheit, denn ich glaube, ich habe vieles nur dadurch gelernt und erfahren.
In den letzten Wochen habe ich allerdings immer wieder Tiefs. Ich habe mit meinem Mann die letzten vier Jahre in Dänemark gelebt, im Juni sind wir wieder nach Deutschland gezogen. Ich habe mich so riesig auf meinen Freundeskreis gefreut, den ich endlich wieder in der Nähe habe! Ja und nun kommt der Teil, der mir so schwer fällt, weil ich das Gefühl habe, ein „Jammerlappen“ zu sein… ich fühle mich in der letzten Zeit so ausgeschlossen! Ja, ich habe meine Freunde wieder gesehen, seitdem wir hier wohnen, aber meistens unternehmen sie halt Dinge, die mir nicht möglich sind…wie lange Ausflüge mit den Hunden, auf Konzerte gehen (bei denen es keine Sitzmöglichkeit gibt), in den Heidepark gehen usw…
Ich mag mich nicht selbst bemitleiden, aber ich glaube, ich brauche einfach mal Menschen mit denen ich mich austauschen kann, die sich in meine Lage versetzen können.
Daher habe ich nach einem Forum wie diesem gegoogelt.

Puh, so nun habt Ihr gleich einen ganzen Roman von mir zum lesen. :laughing:

Hallo sol,

ich versteh dich auch sehr gut. Doch genau so eine Erfahrung, wie einen Weihnachtsmarkt besuchen, kann wichtig sein. Habe etwas später erfahren, das meine Frau froh war, als ich den Rollstuhl da benutzt habe. Sie brauchte dann nicht ständig nach mir sehen. Geht’s ihm gut, steht er stabil, hat er Schmerzen, ist er schon erschöpft …

Nur daran denken, wenn man sich nicht bewegt, friert’s schnell. :grinning_face: Also, entweder Wolldecke, Schlupfsack o.ä. benutzen, oder schlottern. :grinning_face:

Außerdem fällt man echten Freunden nicht zur Last - man bereichert deren Leben! Wichtig wäre nur das offene Gespräch - denn hellsehen können die wenigsten. Ich habe die Erfahrung gemacht, ein solches Gespräch ist unter Umständen erst einmal unangenehm, aber das gibt sich schnell. Denn meist sind die Freunde froh, das du darüber sprichst.

Das Leben kann auch jetzt schön sein, man muss es nur zulassen!

P.S. Viele Sanitätshäuser vermieten auch Rollstühle, oder wissen, wer es macht.


Guten Morgen Sol,..

schön das du uns gefunden hast, sei uns herlich willkommen im Forum bei uns allen,.. :wink:

Ich denke schon das die Erkenntnis bei dir sehr hart war zu deinen Freunden,.. doch es wäre auch nicht anders wenn es anders wäre und sie sich dir anpassen. Teste deine eigene Grenzen gut aus und lerne dies anzunehmen. Sicher ist dies ein sehr schmerzlicher Prozess für den einzelnen von uns, doch du bekommst so vieles zurück. Und dazu zählt dann auch für dich ganz persönlich viel mehr Lebensqualität & Freude zu der ein anderen Situation dazu.

Und was einen Rolli betrifft, wenn du so mehr am Leben teilnehmen kannst, nicht hinter deinen Freunden bleibst ist dies doch ein toller Gedanke. Wie es die anderen bereits schrieben, du lebst im Jetzt, im Hier, im Heute. Schaue das es dir gut geht und deine Freunde werden dich auch mit Rolli annehmen. Sprich mit deinem behandelnden Arzt dazu, - Er kann und wird gemeinsam mit dir schauen was du benötigst, was erforderlich ist und dich begleiten. Es gibt auch Kurse dazu; Umgang mit Rolli erlernen. Auch dies kann über die KK = Krankenkasse organisiert werden und wird durch die KK getragen.

Sicher ist der Gedanken an einen Rolli nicht so toll doch betrachte diesen als Freundin, so mache ich es und dann kommt der Rest von allein. Wünsche dir ganz viel Kraft, positive Gedanken, habe Mut zu der anstehenden Veränderungen. Und noch ein Tip an dich, gehe auch das Gewicht mit deinem HA= Hausarzt an, so das du dich selbst gut fühlst es ist sehr wichtig für dich selbst. Mfg Lyn :wink:

Hallo,

ich kann dich ja verstehen.Doch es gibt Dinge die muß man so hinnehmen wie sie sind.

Vor 2 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können mit einem künstlichen Hüftgelenk leben zu können. Doch mit der Zeit konnte ich nicht mehr laufen und Treppen kam ich auch keine mehr hoch. Die schmerzen waren sehr stark meine Beine knickten unter mir weg. Ich dachte mein leben ist nun vorbei.

Im August 2010 bekam ich eine Titanhüfte, habe lange Gymnastik machen müssen auch heute noch täglich.

Im Mai war ich in der Pfalz konnte auf Burg Anweiler am Triffels hochlaufen mit meinem Wanderstock. KO aber das gefühl es geschaft zu haben war richtig toll. :smiley: Vor einem Jahr wäre ich dort nicht hingekommen.

Der nächste Weihnachtsmarkt ist dir, mache das beste aus deinem leben!!!

Dir einen schönen Feiertag!


Gruß

Gastone