Amputation
Eine bekannte hat eine Unterschenkel amputation hinter sich gebracht. Wer kann mir helfen Kliniken in Hessen zu finden oder auch Begleitentehilfe für Gespächstherapie?
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Antworten
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Lieber USSKippi,
herzlich willkommen bei uns im Forum!
Ich finde es toll, wie Du Deine Bekannte unterstützen möchtest. Zu Deiner Frage habe ich unseren Fachexperten informiert. Demnächst wird dieser hier antworten. Bis dahin habe bitte ein wenig Geduld - und in der Zwischenzeit werden Dir sicher andere User mit ihren Erfahrungen weiterhelfen.
Lieben Gruß,
Tom
MyHandicap
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Sehr geehrter USSKippi,
generell ist es schwierig eine Therapie zu empfehlen, wenn man über den Patienten oder die Patientin wenig weiß. Im Allgemeinen steht nach einer frischen Amputation die körperliche Rehabilitation im Vordergrund, das heißt ganz konkret, man sollte so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen. Schon da stößt man häufig auf Schwierigkeiten, da viele niedergelassenen Ärzte sich mit dem Thema Amputation nicht so gut auskennen.
Ich empfehle zunächst, dass Sie sich einen erfahrenen Chirurgen, am besten einen Unfallchirurgen oder Orthopäden zu suchen, diese kennen sich vor Ort am besten mit den psychotherapeutischen Praxen und Reha-Einrichtungen aus und können Empfehlungen geben. Man sollte die Physiotherapeuten anrufen und fragen ob sie Erfahrungen mit amputierten Patienten haben und dann entscheiden, ob man dort die Therapie beginnen möchte.
Weitere wichtige Hinweise können auch die Orthopädietechniker geben, diese wissen aus Gesprächen mit anderen amputierten Patienten welcher Physiotherapeuten oder welche Klinik in Ihrer Wohngegend einen guten Ruf hat. und sich mit der GAngschule und Therapie von Amputierten auskennt. Manchmal gibt es in größeren Städten auch Selbsthilfegruppen, die Tips geben können.
In Hessen ist mir persönlich keine Einrichtung bekannt, die sich auf die Therapie mit amputierten spezialisiert hat, was nicht heißt, das es dort nichts in der Richtung gibt. Eine andere Möglichkeit wäre beispielsweise die Reha-Klinik in Bad Klosterlausnitz, nahe Erfurt, hier werden schon seit einigen Jahren Patienten mit Amputationen rehabilitiert, die Klinik genießt auf diesem Gebiet einen guten Ruf.
Einen Gesprächspartner/Psychotherapeut zu finden ist ebenfalls nicht ganz einfach, aber möglich, wenn man sich die Zeit nimmt. Zum einem empfehle ich die Fachexperten/Botschafter von MyHandicap, hier handelt es sich (zum Teil) um ebenfalls Betroffene, die auf Augenhöhe zuhören, beraten, trösten und ihre eigene Erfahrungen weitergeben. Eine gute Hilfe denn oftmals können frisch amputierte Patienten die Hilfe von ebenfalls Amputierten besser annehmen als von nicht amputierten. Fragen Sie einfach bei MyHandicap nach wer in Ihrer Nähe für Sie zuständig ist.
Um für sich den richtigen Therapeuten zu finden der einem professionell weiterhelfen kann, braucht man Zeit. Sie sollten sich zunächst eine Liste von Psychologen in Ihrer Nähe zusammen stellen (Internet, Gelbe Seiten, Empfehlungen von Bekannte, Freunden, Ärzten) und sie der Reihe nach anrufen und um Termine bitten. Der Therapeut muß meiner Meinung nach nicht auf Amputationen spezialisiert sein. Eine Tiefenpsychologische Therapie ist auch nicht erforderlich. Wichtig ist, das man den Therapeuten von Anfang an sympathisch findet, denn sonst klappt die ganze Therapie und Zusammenarbeit nicht. Die Krankenkasse zahlt dabei die ersten 3 Sitzungen, auch wenn es hinterher nicht zu einer weiterführenden Therapie kommt. Lassen Sie sich Zeit bei der Auswahl des Psychotherapeutens oder Psychologens, achten Sie darauf, das er für Sie gut erreichbar ist und Sie auch in dem Haus leicht in die Behandlungsräume gelangen können. Außerdem brauchen Sie einen Überweisungsschein von einem Hausarzt für die psychologische Behandlung.
Ich stehe bei weiteren Nachfragen gerne zur Verfügung und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
Insa Matthes
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