Wie kann ich ein Sanihaus wechseln???

Ich bitte um einen Tipp. WIE kann man als Orthesen- oder Prothesenträger ein Sanihaus wechseln, wenn man mit der Orthese oder Prothese bzw. seinem Orthopädietechniker nicht zufrieden ist? Theoretisch (laut Krankenkasse) hat das Ding (Orthese/Prothese) Garantie und das „alte“ Sanihaus sollte es (nach)bessern. Doch die da kapieren einfach nicht, welche Bedürfnisse und Anspruche ich habe. Mit meiner URALTEN (BJ 1996) und an vielen Teilen schon kaputten Orthese kann ich größere Strecken und mit weniger Aufwand laufen und deren Plasteteil besser an meinen Fuß und Unterschenkel passt als das neue High Tech Ding, dessen Carbon Teil meinen Fuß fast verkrümmt. Und das Sanihaus kann (oder will) diese Tatsache nicht kapieren. Ich will in ein anderes Sanihaus bzw. mich bei einem anderen Orthopädietechniker beraten lassen und genau zu wissen, ob ich mir diese „Unangenehmlichkeiten“ bei der neuen Orthese einbilde oder die da im alten Sanihaus viel zu viel Mist gebaut haben. Wie und auf welche Wege ich meine Krankenkasse überreden kann, dass sie mir genehmigen mich an ein anderes Sanihaus zu wenden und es bezahlen? Soll man an seine KK einen Widerspruch einreichen oder wie funktioniert es? Hat schon vielleicht jemand hier eine Erfahrung in solche Sachen? Ich bitte Euch dringend um Hilfe und Rat!
Gruß
Helena

Antworten

  • Hallo Helena,
    wir leiten deine Anfrage an unseren Fachexperten weiter. Bitte hab etwas Geduld.

    Viele Grüße,
    Iris, Redaktion
  • Liebe Lurelei,

    wieso sollte die Krankenkasse etwas dagegen haben wenn Du das Sanitätshaus wechselst? Das kannst Du ohne Deine Krankenkasse um Erlaubnis zu bitten. Ich habe das auch schon gemacht. 😉

    Es ist natürlich wichtig, das Du ein Sanitätshaus bzw. einen Rehatechniker findest, der mit Deiner Krankenkasse zusammen arbeiten kann. Nicht jedes Sanitätshaus darf für alle Krankenkassen arbeiten. Ich habe mir damals im Telefonbuch und hier bei MyAdress mehrere Sanitätshäuser heraus gesucht und mit ihnen telefoniert. Ein Sanitätshaus, daß mir kompetent genug erschien, sagte mir, daß es kein Problem ist wenn ich zu ihm wechsel. Also tat ich es. Meine Krankenkasse hatte ich gar nicht um Erlaubnis gefragt. Die Kommunikation mit der Krankenkasse übernahm mein neues Sanitätshaus.

    Gruß Karin
  • Hallo Karin,
    Ich war bei meiner Krankenkasse und habe denen da schon erzählt, dass mir die Orthese nicht so ganz gefällt bzw. nicht passt, aber mein jetziger Orthopädietechniker es nicht kapieren kann und scheint mir unkompetent zu sein und ich fragte bei der Krankenkasse, ob ich in dem Fall zu einem anderen Orthopädietechniker in ein anderes Sanihaus, mit dem KK zusammenarbeitet, gehen könnte, um mich von einem anderen Fachmann beraten zu lassen und ihm meine unbequeme Orthese zu zeigen und seine Meinung zu holen. Damals war die Antwort der KK "NEIN"! Ich darf in ein anderes Sanihaus nicht gehen, weil die Orthese eine Garantie hat und der jetzige Techniker sie ändern sollte. Aber, wie ich schon oben erzählt habe, der sieht bei der Orthese keine Fehler. Er geht einfach nicht auf meine individuellen Bedürfnisse ein, macht nur so, wie er scheinbar den Beruf im Allgemeinen gelernt hat, und übersieht, dass die Orthese zu eng ist, was bei Querschnittsgelähmten NICHT SEIN darf wegen Dikubitusgefahr, dass der Fußteil nur sehr-sehr wenig meinem Fuß ähnlich ist bzw. mein Fuß hat eine andere Form usw. Deswegen will ich Sanihaus wechseln und mich von einem - hoffentlich kompetenteren und erfahrenen - Orthopädietechniker beraten lassen. Die Frage ist: WIE kann man es machen? Warten bis die Garantie abläuft? Es ist mir um die Zeit (bestimmt Jahre!) zu schade! Ich will letztenendes JETZT mit meiner Orthese laufen, weil das Laufen mir immer gegen Spastik und Durchblutungsprobleme in den Beinen geholfen hat.
    Darf man einfach so in ein anderes Sanihaus gehen, diese Orthese da zeigen, nach ihrer Meinung fragen usw.? Soll ich danach die Beratung ais meiner eigenen Tasche bezahlen? Und wenn der andere Orthopäditechniker den Unfug des alten Sanihauses ändern würde, sollte ich es auch selber bezahlen? Oder wie? Ich kenne mich nicht aus und will nicht, dass ich dann von Sanihäusern Rechnungen mit 4-5 Stellen bekomme. 😳
  • Hi!
    Also grundsätzlich weiß ich, dass die Kassen im Rahmen der Garantie auf Nachbesserung bestehen.
    In diesem Fall würde ich eine entgegengesetzte „Einzelfallentscheidung“ direkt bei der Geschäftsleitung (mit Durchschlag an den Sachbearbeiter) beantragen.
    So etwas muss man natürlich gut begründen (die Kasse will ja ebenso wenig wie Du erneut Kosten tragen). Die Begründung sollte in etwa sein, dass der zuständige Orthopädiemechaniker Dein Problem nicht verstehen kann oder will (er müsste dann ja auch umsonst arbeiten) und, dass Du zur Vermeidung weiterer Kosten (durch die Benutzung der „falschen“ Orthese und der folgenden Gesundheitsschäden) das Sanitätshaus wechseln musst.
    So würde ich das Problem angehen.
    Gruß

    Holger

  • Lieber Holger,
    ich bedanke mich für Deine Antwort. Ich versuche mit der Beantragung der "Einzelfallentscheidung". Hoffentlich funktioniert es.
    Danke nochmals!
    Gruß Helena
  • Liebe Lurelei,

    hast Du denn mal ein Sanitätshaus gefragt, ob es Dich als Kunde übernehmen würde? Ich an Deiner Stelle würde das versuchen und dem neuen Sanitätshaus, im Falle der Übernahme, die Kommunikation mit der Krankenkasse überlassen. Die Sanitätshausmitarbeiter haben bei der Kommunikation mit der Krankenkasse ganz andere Möglichkeiten als wir und wissen genau, wie sie die Krankenkasse überzeugen können. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen das es Geld kostet, wenn Du zu einem anderen Sanitätshaus gehst und bittest, Deine Orthesenprobleme einmal an zu schauen, mit dem Ziel das Sanitätshaus zu wechseln. Erst wenn an der Orthese gearbeitet wird, wird Arbeitszeit berechnet die Geld kostet. Aber das mußt Du ja erst machen lassen wenn Du das Sanitätshaus gewechselt hast.

    Gruß Karin
  • Hallo,

    die Prothesenversorgung ist eine hoch sensible Angelegenheit und bedarf natürlich dem gegenseitigen Vertrauen zwischen Sanihaus und Prothesenträger.

    Ihre jetzige Prothese ist BJ 1996?
    Ich denke, es wir höchste Zeit für eine neue, Ihr jetzige ist ja gar nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik.

    Wenn Sie mit der Versorgung durch Ihr jetziges Sanitätshaus nicht zufrieden sind, dann sollten Sie Ihren Sachbearbeiter bei der Krankenkasse davon in Kenntnis setzen. Hier reicht sicher schon ein telefonsiches Gespräch. Ihre KK wird Ihnen dann sicher eine Liste mit alternativen Sanihäusern geben, an die Sie sich wenden können.

    Was die Gewährleistung/Reparatur/Ausbesserung Ihrer Prothese betrifft, sehe ich im wesentlichen kein großes Problem.

    Ihr jetziges Sanihaus hat im Rahmen der Prothesenversorgung Nachbesserung bis zu einem gewissen Zeitpunkt (bis wann ist vertragsabhängig) zu leisten. Sollten außerordentliche Arbeiten an der Prothese vorgenommen werden müssen, so kann das Sanihaus diese in der Regel abrechnen.

    Also könnte auch ein neues Sanihaus diese Arbeiten bei Ihrer KK abrechnen.

    Sprechen Sie aber bitte zunächst mit Ihrem Sacbearbeiter bei der KK.

    Mfg
    O. Barth
    http://www.sanivit.eu/act/start.htm
  • Ich bedanke mich für alle Antworten.
    Gruß Helena
  • Liebe Helena,

    falls Deine Frage aus Deiner Sicht zufrieden stellend beantwortet wurde, würde ich Dich gerne darum bitten, eine Bewertung dieses Threads mittels des Zahlenstrahls oben vorzunehmen. Je besser die Antworten für Dich sind, desto höher soll die Bewertung ausfallen.

    Vielen Dank und lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
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