Wer kann mir helfen mit Informationen bzg. Qualifikationen

Habe ein Problem, bin 47 Jahre, 70 % schwerbehindert. Habe eine berufliche Rehabilitation vom Rentenversicherungsträger auf eigenen Wunsch hin gemacht. Die Qualifikation dauerte ein Jahr, beinhaltete verschiedene Praktika im Bereich Büro und Empfang, 4 Wochen Schulung in MS Office. Habe selber keine Ausbildung, war 23 Jahre verheiratet, habe mich um Familie gekümmert bis ich krank wurde. Daraufhin fand mein Ex Ehemann eine andere Frau, die Scheidung kam. Er konnte, wie er sagte, mit mir nichts mehr anfangen. Nehme Morphine für Schmerzen, kann aber nach Jahren der Therapie denke ich für halbe Tage eine sitzende Tätigkeit ausüben. Laut Träger der Maßnahme sollte ich beim RV einen Antrag auf Ausbildung stellen, da die Maßnahme bei mir sehr gut verlaufen ist. Wurde abgelehnt, mit der Begründung das Ganztagsausbildung auf grund der Behinderung zuviel wäre. Stimmt, aber halbe Tage wäre meinerseits möglich gewesen, der Rentenversicherungsträger lehnte ab. So nun schreibe ich seit Monaten Bewerbungen und komme nicht weiter. Ich merke das meine Qualifikationen einfach nicht ausreichen. Mein Englisch und Französisch ist 30 Jahre her und reicht nicht für den Arbeitsmarkt. Besuche mittlerweile Kurs an VHs aber dennoch fehlen mir einfach Kenntnisse für das Büro. DIN norm, Phonotopie, einfache kaufmännische Grundlagen. Da ich Unterhalt beziehe fühlt sich das Arbeitsamt auch nicht zuständig, obwohl ich nur 5 E über den Satz liege und spätestens bei der nächsten Mieterhöhung auf Unterstützung angewiesen sein werde, und meine Zeit verstreicht, ich werde immer unsicherer und mein Selbstwert geht total den Bach runter.
Habe mich mit der Gleichstellungsbeauftragter unserer Stadt in Verbindung gesetzt. Diese meinte, ich solle mich da ich nur arbeitssuchend und nicht arbeitslos gemeldet bin erst einmal arbeitslos melden und mich dahingehend beim Arbeitsamt qualifizieren lassen, wo überhaupt meine Stärken liegen. Ich solle nach Qualifikationen schauen, dorthin gehen, mich arbeitssuchend melden und selbstbewusst eine Qualifikation einfordern, da mit dem Begriff arbeitslos auch ein rechtlicher Anspruch auf Förderung verbunden wäre.
Als mein Ex Ehemann einmal Kurzarbeit hatte, musste ich auf die Arge zurückgreifen, die mich damals in einen 1 € Job in einem Verkauf von gebrauchten Textilien stecken wollten. Habe ihr erklärt das meine Behinderung und mein chronisches Schmerzsyndrom , Hüftdysplasie mir dies nicht ermöglichen würden, daraufhin teilte sie mir mit, das es dort die Möglichkeit gäbe zu sitzen und Kaffee und Kuchen zu bekommen. Angesprochen auf eine Qualifizierung teilte sie mir mit, das man eventuell darüber reden könne, wenn ich einen Arbeitgeber finden würde, der mich einstellt, dann würde man eventuell einen Kurs übernehmen. Ich fühlte mich etwas verschauket. Ich möchte nicht den halben Tag Kaffee trinken und Kuchen essen, und kein Arbeitgeber wartet bis ich einen Kurs gemacht habe. Nun glaube ich nicht ganz, das das was die Gleichstellungsbeauftragte mir mitteilte und habe einfach bedenken,d as ich dann irgendetwas zugewiesen bekomme, was mich überhaupt nicht weiterbringt, sondern mich eher noch mehr frustriert.
Außerdem sagte sie mir, das ich als Berufsrückkehrerin eingestuft werde, auch wenn ich vor Jahren in meiner Ehe nur stundenweise zwischendurch gejobbt habe, als es mir gesundheitlich besser ging. Ich weiß momentan einfach nicht weiter, ich möchte mich gerne weiter qualifizieren, weiß aber nicht wie, mit dem was ich vorweisen kann, komme ich absolut nicht weiter, von der Belastungsfähigkeit kann ich aber nicht mehr als halbe Tage leisten und zudem stellt sich mir die Frage ob das Arbeitsamt mich dann wirklich fördern würde im Rahmen dessen was ich leisten kann oder ob einfach nur geschaut wird mich aus der Statistik zu bekommen und ich wieder erst mit Attesten kämpfen muss, damit deutlich ist, das ich bestimmte Arbeiten nicht verrichten kann. Zudem weiß ich nicht ob ich als Berufsrückkehrerin gelte und ob es irgendwelche Möglichkeiten der Qualifikationen für mich in diesem Bereich geben würde. Qualifikationen die falls ich keine Anstellung bekommen sollte, vielleicht auch im selbstständigen Bereich machen könnte, Briefe schreiben, medizinische Texte etc.. aber auch dies will erst geschult werden. Vielleicht hat jemand ja Erfahrungen in diesem Bereich und könnte mir weiterhelfen. Bin sehr dankbar für jeden Ratschlag.

Antworten

  • Hallo Große,

    ohje, du hast ja schon einen ganz schönen Weg von Pontius zu Pilatus hinter dir! Leider kann ich dir keinen fachlichen Rat geben. Aber grundsätzlich habe ich persönlich die besseren Erfahrungen mit Beratungsstellen freier Träger gemacht. In deinem Fall vielleicht eine Beratungsstelle für Frauen. Da haben sich einige Organisationen spezialisiert, " Frauen und Arbeitsleben", "Frauen mit Behinderung", etc. Vielleicht bekommst du dort qualifizierteren Rat.....
    Ganz viel Kraft, Mut und Geduld dir!
    LG
    Cat
  • Vielen Dank für die Nachricht.Werde deinen Rat befolgen.
    Noch ein schönes Wochenende.
  • Hallo Große,
    wir haben deine Anfrage an unsren Fachexperten weitergeleitet. Er wird sicher bald antworten!

    Viele Grüße, Iris
    Redaktion
  • Hallo Große,

    du hast wirklich schon einiges probiert. Immerhin hast du schon eine geklärte Zuständigkeit. Bei dir ist klar, wer dein Rehakostenträger ist. Das ist derselbe, über den du schon mal eine berufliche Rehamaßnahme gemacht hast. (Außer das Rehaverfahren ist inzwischen eingestellt worden.) Wenn du im Anschluss daran nicht dauerhaft integriert worden bist, ist der nach wie vor zuständig.

    Deshalb würde ich mich an deiner Stelle an den dortigen Rehaberater wenden, was der für dich so vorgesehen hat. Es kann auch sein, dass der nur abwartet, bis du dich bei ihm mit einem potentiellen Arbeitgeber bzw. sonstigen Vorschlag wieder meldest. Dann passiert aus Sicht der Rentenversicherung nichts.

    Wenn du andere Hilfen benötigst als die konkrete Förderung eines Arbeitsplatzes, solltest du dich trotzdem bewerben und deine Ergebnisse zusammenstellen. Damit kannst du dann deine Forderungen nach Alternativen begründen.

    Grundsätzlich bringen natürlich möglichst arbeitsplatznahe Förderung die höchste Chance auf Integration, sind aber auch am schwersten zu erhalten.

    Die Agentur für Arbeit bzw. das Jobcenter ist "nur" für deine Vermittlung zuständig udn deshalb muß denen auch immer wieder erklärt werden, was du nicht machen kannst oder darfst. Diese Einrichtungen haben jedoch den besten Überblick über Maßnahmen in der Region, die vielleicht für dich in Frage kommen.

    Viele Grüße

    Michael
  • Hallo Michael,

    erste einmal vielen Dank für Deine Nachricht.

    heißt das, das das Arbeitsamt auch wenn ich arbeitslos und nicht arbeitssuchend wäre, keinerlei Ansprüche auf eine Qualifizierung hätte? Habe beim Rentenversicherungsträger per E - mail um einen Termin gebeten, ist jetzt schon über 1 Woche her, erhalte keine Nachricht. Telefonisch ist meine Reha - Beraterin nie zu erreichen. Bei Bewerbungen werde ich immer unsicherer, da ich den Kenntnisstand durch fehlende Ausbildung nicht habe.
    Viele Grüße

    Katharina
  • Hallo Katharina,

    unter der Voraussetzung, dass du immer noch laufend als berufliche Rehabilitandin bei dem Kostenträger geführt wirst. Das wäre - trotz schwerer Erreichbarkeit - der erste klärende Schritt.

    Dann können Arbeitsagentur und Jobcenter keine Leistungen zur beruflichen Reha bezahlen (weil sie ja nicht zuständig sind). Aber diese beiden können dir eventuell sagen, was sie an deiner Stelle für eine Qualifizierung für sinnvoll fänden. Wenn dir dies auch sinnvoll erscheint, mache dich beim dem Anbieter der Leistung schlau, mit welchen Kostenträgern er bereits Erfahrung gemacht hat.
    In der Regel haben erfahrene Anbieter noch mal einen anderen Zugang zu den Kostenträgern, da sie ja sicherstellen wollen, dass der zukünftige Teilnehmer auch wirklich mit Kostenübernahme teilnehmen kann.

    Viel Erfolg damit und bleib dran

    Viele Grüße

    Michael
  • Hallo Michael,

    danke für deine Nachricht. Habe in 2 Wochen Termin bei meinem Sachbearbeiter und werde bzgl. sinnvoller Qualifikationen nachfragen. Durch den Kontakt mit der Gleichstellungsbeauftragten unser Stadt habe ich kurzfristig einen Termin für eine Maßnahme für Langzeitarbeitslose, welche über die Caritas läuft erhalten. Es findet 2 x wöchentlich statt für 4 Stunden, so eine Art Bewerbungstrainig. Man soll sich noch mal im Klaren darüber werden, wo die eigenen Stärken liegen, was man gerne machen möchte und wie dies in der Realität vielleicht zu realisieren ist. Man geht gezielt in Unternehmen rein und stellt, in meinem Fall Fragen an Schwerbehinderte, wie sie die Arbeit erhalten haben, welche Qalifikationen, ob die Arbeit dem entspricht was sie sich vorgestellt haben. Auf diese Arbeit, so meint die Caritas, hinterläßt man eine Fußnote in einem Betrieb. Ein Arbeitgeber ist eher bereit jemand einzustellen, wo schon ein persönlicher Kontakt zustande gekommen ist. Diese neue Art von Bewerbungen kommt aus den USA, und hat den Namen L/WP. Für was diese Abkürzung steht weiß ich noch nicht. Na ja, mal abwarten. Noch mal vielen Dank für Deinen Ratschlag.

    Viele Grüße

    Große