Vollzeitarbeitsfähig?

Hallo Zusammen,

Mein ehemann, 50Jahre, Schwerbehindert GDB 100% mit G,H,B,RF,ist zwar Facharbeiter(Metall) aber seit der Behinderung nun schon über 10Jahre erwerbslos,jetzt in HARTZ4 ALG2.
Er hat noch 5% Sehkraft(Glaukom,Netzhautschäden,Gesichtsfeldeinschränkung),Bluthochdruck,Nierenleiden(Steinbildung),Hephatitis C,Allergien(Gräser/Pollen),und ein altes Suchtleiden(erhält Methadon)Desweiteren ist er sehr vergesslich,kann also nichts neues erlernen,und hat schwere Schwindelattaken,wo zur Zeit die Ursache gesucht wird.

Das ARbeitsamt hat ihn peer Ferndiagnose Vollzeit Arbeitsfähig geschrieben.
Obwohl die FAllmanager alle sagen,das sie ihn in nichts vermitteln können.
Ist das ok?
Blindenschrift erlernen hat er probiert,klappt nicht!
Der Beruf des MAsseurs,ist unmöglich,weil er hochansteckend ist (Hephatitis C)
Behindertenwerkstatt lehnt er kategorisch ab,dann zieht er obdachlosigkeit vor,was mir sehr viel angst bereitet.
Ich selber bin ebenfalls Schwerbehindert.Fast Gehörlos!

Wir hatten gehofft,das mein Mann in die Grundsicherung nach SGBXII kommt,dann würden wir knapp 60.-Euro mehr im Monat erhalten,wegen dem Merkzeichen G
Nun aber bleibt er in SGBII und bekommt nicht einen cent mehr.
Wir wissen nicht weiter,Ich gehe zwar putzen,aber das wenige was wir behalten dürfen,deckt nicht mal die Teuerungsrate bei Lebensmittel.
Arm sein ist ja ok,wenn man GESUND ist!
Aber ARM und KRANK,..ist die HÖLLE!

Können wir irgentetwas tun?
Was gibt es noch für Möglichkeiten damit mein Mann etwas ARbeit bekommt,um etwas mehr Geld zu haben?
Lesen geht nicht,die Buchstaben müssen schon 10cm groß sein,damit es geht.Bekommt aber dennoch massive Kopfschmerzen!
Für diverse Hilfsmittel haben wir kein Geld,weil die Apothekenpflichtigen Medikamente schon recht teuer sind.
Müssen eh immer überlegen,ob wir gut essen,oder doch leiber die Medilkamente kaufen.

mfg Brigitte

Antworten

  • Hallo,

    erst einmal recht herzlich willkommen in unserem Forum.

    Im § 8 des SGB II ist die erwerbsfähigkeit geregelt:

    "(1) Erwerbsfähig ist, wer nicht wegen Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande ist, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein."

    Nur ein med. Gutachter kann das bei Deinem Mann beurteilen.

    Ich schlage Dir deshalb vor, dass Ihr bei dem zuständigen Fallmanager Deines Mannes vorsprecht und zwecks Klärung, ob weiter SGB II oder die Grundsicherung nach SGB XII, eine Begutachtung durch einen med. Gutachter beantragt.

    Schreibe ruhig noch einmal, wenn Dir noch etwas unklar ist.

    Einen Guten Rutsch in das Jahr 2011 wünsche ich Euch. 😉
  • Hallo Solidar,

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß Dein Mann noch erwerbsfähig ist, denn selbst in der WfB müßte er mindestens 20% einer verwetbaren Wirtschaftleistung eines normalen Arbeitsmarktes erbringen.
    Widerspruch einlegen, auch formlos ist gültig und Gegengutachten von Fachärzen beibringen, die bestätigen, daß Arbeitsfähigkeit nicht besteht.

    Gruß

    Surfer
  • Frohes Neues Jahr,

    Das dumme an der Sache ist ja,das es so viele kleine gebrechen sind,das jedes einzelne für sich,keine Erwerbsminderung bedeutet.
    Aber alles zusammen ist eben das Fatale.
    Die 5% Sehkraft wurden sogar von einem GUTACHTER des Versorgungsamtes bestätigt,darufhin bekam er ja den Merkbuchstaben G,B,H
    Mal sehen,ich denke,die ARGE wird bald einen Termin zusenden,und wir klären das dann mal,weil auch der Fallmanager der meinung ist,da geht nichts mehr.
    Die konnten ihn in den letzten 5 Jahren nichts anbieten,Mit 10%Sehkraft,und jetzt wo alles schlimmer wurde,wird das noch schlechter sein.
    Selbst der Blindenhilfeverein ist da etwas ratlos.
    Weil man bei vielen Jobs gewisse Mindestanforderungen braucht,die er aber nicht erfüllt.(Braillieschrift,etc.)
    Das gemeine an der Ganzen sache ist noch,das der Mehrbedarf durch den Buchstaben G nun nicht gilt,weil er in SGBII bleibt.
    Gerade wir,haben erhebliche ausgaben was Gesundheit angeht,wenn da snicht wäre,würde es ja gerade noch so reichen.
    Ich habe noch den SATZ von SCHRÖDER im OHR!
    Denjenigen die Krank/Behindert sind,soll es mehr an Hilfen geben,ich sehe davon nichts,im gegenteil,seit dem Wegfall der alten Sozialhilfe,haben wir gut 700.-Euro weniger im JAHR!
    Ich denke,man hat uns einfach vergessen!
    mfg Brigitte

    PS: Falls jemand einen ARbeitsplatz hat,wo mein MAnn unter käme in Dortmund,würden wir uns sehr sehr freuen!
    Wir haben schon wieder Strompreiserhöhung bekommen,und die Miete wird teurer!
  • Hallo solidar,

    ob jemand Erwerbsfähig ist, hat nichts mit dem Schwerbehindertenausweis und auch nichts mit der Sehkraft zu tun. Es gibt tausende Menschen mit schweren Behinderungen, die trotz ihres Handicaps in einer Vollzeitbeschäftigung sind. Auch dann wenn sie vollkommen blind sind oder im Rollstuhl sitzen und ein aG (außergewöhnlich Gehbehindert) oder ein H (Hilflos) im Schwerbehindertenausweis haben, können Behinderte voll erwerbstätitig sein. Sogar dann noch, wenn sie auf Grund der Schwere ihrer Behinderung rund um die Uhr Assistenz benötigen.

    Es ist auch egal was ein Fallmanager einer Arbeitsargentur sagt, z.B. wenn er meint, daß man wegen seiner Behinderung unvermittelbar ist. Ob man arbeitsunfähig oder arbeitsfähig ist, ist eine rein medizinische Entscheidung. Wenn es für die Gesundheit des Betroffenen nicht zumutbar ist das er Berufstätig ist, erst dann ist er arbeitsunfähig.

    Gruß Karin
  • Hallo solidar,

    zunächst einmal herzlich willkommen in der Community und ein frohes neues Jahr! Schön, dass Du MyHandicap gefunden hast 😀

    Wie schon gesagt wurde, steht es Sachbearbeitern bei der ARGE nicht zu, die Arbeitsfähigkeit von Menschen zu beurteilen. Das müssen Ärzte machen. Wenn dies noch nicht geschehen ist, also unbedingt die medizinische Begutachtung Deines Mannes beantragen.

    Was den Job betrifft, so findet Ihr ja vielleicht etwas passendes in unserer Jobbörse: http://www.myhandicap.de/jobboerse-fuer-behinderte.html

    Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit wieder an mich oder meine Kollegen! Wir freuen uns, wenn wir helfen dürfen 😀
    Auch die Mitglieder der Community helfen, wie Du siehst, gerne weiter 😀
  • Hallo Justin,

    Ich habe zwei drittel der Jobangebote durchgeschaut,da ist ja nicht ein einmziger bisher dabei,der für Blinde tauglich ist!
    Hier in Dortmund hatten wir über 3 Jahre unzählige ARbeitgeber befragt,und keiner hat einen passenden Job.
    Einige könnten etwas anbieten,müssten dann aber den Arbeitsplatz Behindertengerecht umbauen,z.B. extra großer Monitor,etc.dann liegt der Arbeitsplatz wieder ab von öffentlichen Verkehrsmitteln,so das ein Fahrdienst nötig würde,wir haben kein Auto,geschweige den einen Führerschein.
    Diese Kosten will keiner tragen,nicht mal die ARGE!
    Als sie hörten,was ein Blindenschriftlehrgang kostet,haben die das auch sofort ad akta gelegt.
    Aber ich sagte schon,es ist nicht allein die Sehbehinderung,da kommen noch andere gebrechen zu.
    Gestern ist mein mann wieder zweimal umgekippt,wegen den Schwindelattaken,die kommen glauben wir,vom Halswirbel.
    Allerdings hat er jetzt auch noch 25 Kilo abgenommen innerhalb von 6 Wochen,wiegt noch 61 Kilo bei 181cm.
    Wer weiss was das wieder ist.
    Essen tut er wie immer.
    Als er noch 10% Sehkraft hatte,ging er immer mit gesenktem Kopf,um nirgends vorzurennen(Hatte schon 2 Zehen gebrochen)
    Die Krankenkasse hatte sogar den Blindenlangstock verweigert,mit dem er endlich richtig gehen kann,so das der Kopf wieder gerade sitzt.
    Die Kostenablehnung wurde lapidar mit,er ist ja nicht blind,begründet!
    Wir mussten einen selber kaufen,den er immer noch seit fast 2 Jahren abbezahlt.
    Alles Geld was uns fehlt!
    Hatten schon daran gedacht,einen Blindengeldantrag einzureichen,aber bei 5% gibt es eh nichts,sagen alle,die man so fragt.
    bei 3% wäre eventuell eine bewilligung möglich.
    Aber da es eh mit HArtz4 angerechnet wird,können wir uns das auch sparen.

    Wenn ich nicht mehr bin,wird mein Mann wohl ins Heim müssen.
    Mir geht es auch immer schlechter.

    Ich weiss,klingt wie jammern,ist es vieleicht ja auch.
    Selbst Hilfevereine behandeln uns wie,.......na ja herabwürdigend.
    Alle sagen,er soll sich arbeit suchen,manche sahgen auch,er soll sich nicht in der sozialen Hängematte ausruhen.
    Obwohl er 20Jahre Facharbeiter war,wird er heute als Schmarotzer gesehen.
    Das macht uns auch fertig!
    Aber Arbeit von der man nicht leben kann,und einem das wenige Geld noch zusätzlich aufzehrt,ist für uns keine arbeit sondern ausbeutung unserer ARbeitskraft!
    Wenn wir das offen sagen,sind wir der FEIND,der nicht arbeiten will.
    Dieses Land geht wieder einmal einen schrecklichen Weg!
    Alle Arbeiten die heute von Maschinen erledigt werden,sollten auch besteuert werden,denn WIR ALLE WOLLTEN DOCH,das die Menscheit immer weniger arbeiten muss,und es von der Technologie erledigen lässt.
    Dann aber bitte schön,sollte man auch zusehen,was man mit den FREIGESTELLTEN ARBEITSKRÄFTEN macht.
    Die Maschinen produzieren,und nur der MAschinenbesitzer schöpft den Gewinn ab?
    So war das nicht gedacht!
    Früher stand man an der Drehbank und hat Teile gefertigt,
    Heute erledigen es CNC-Maschinen,und ein Dreher beaufsichtigt bis zu 20 Drehbänke.
    Die anderen 19 Arbeitskräfte sind von der Arbeit "befreit"
    können sich also anderen dingen widmen.

    Na ja ist ein brisantes thema.
    Mein Mann ist da besser im Bilde,weil er alles Politische%Wirtschaftliche seit jahrzehnten verfolgt.

    SO genug.
    Ich denke,das Thema hat sich erledigt.

    viel erfolg und gesundheit euch allen

    mfg Brigitte
  • Hallo solidar,

    das sehe ich aber anders. Welchen Job wünscht Du Dir denn für Deinen erblindeten Partner? Welchen Beruf hat er gelernt? Ich habe mir die Jobangebote auch angesehen und ich finde schon, daß da schon was für einen Menschen mit Behinderung dabei wäre. Ziemlich viele Angebote sind in Paderborn. Das ist von Dortmund gar nicht weit entfernt.

    Ich habe einen Freund der vollkommen blind ist. Er kann noch nicht einmal hell von dunkel unterscheiden. Er hat einen Bürojob bei der Stadt Düsseldorf, die viele Menschen mit Behinderung beschäftigt und macht gerade auf der Abendschule sein Abitur nach. Anschließend will er nebenberuflich Sozialpädagogok studieren. Ich bin mir sicher, die Stadt Dortmund bietet auch Jobs an, die Dein Mann machen könnte.

    Dortmund ist eine so große Stadt und mit dem ÖPNV kommt man auch als Blinder schnell überall hin. Einen Behindertentransportdienst und einen Begleitservice der DSW hat Dortmund auch. Den behindertengerechten Umbau des Arbeitsplatzes zahlt das Integrationsamt. An der Mobilität und der Einrichtung des Arbeisplatzes liegt es nun wirklich nicht. Vieleicht solltet ihr eure Suche und die Erwartungshaltung an einen Jon etwas verändern. Manchmal liegt es nur an den eigenen Vorstellungen wenn das mit dem Job nicht klappt. Übrigens, auch ich war Jahre lang im öffentlichen Dienst beschäftigt und auch mein Arbeitsplatz wurde kostenlos umgebaut. Unsere Städte und Gemeinden stellen Menschen mit Behinderung sogar bevorzugt ein.



    Gruß Karin

  • Hallo Brigitte,

    wie Du siehst, gibt es zwei Wege, die beschritten werden können. Für welchen Ihr Euch entscheidet bleibt selbstverständlich Euch überlassen.

    Wir unterstützen Euch gerne mit Informationen, wenn Ihr Hilfe braucht.

    Möglichkeit 1.) Ihr beantragt eine medizinische Überprüfung der Arbeitsfähigkeit Deines Mannes
    Möglichkeit 2.) Ihr konzentriert Eure Anstrengungen darauf, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden

    Leider sind beide Wege heutzutage mit etwas Aufwand verbunden und lassen sich nicht unbedingt innerhalb von zehn Minuten erledigen.

    Wir wünschen Euch alles Gute und helfen, wie gesagt, gerne weiter! Bei weiteren Fragen wende Dich gern jederzeit einfach an mich oder meine Kollegen!
  • Mojn

    Mein Mann ist/war Facharbeiter (Dreher/Fräser/Universalschleifer) und hatte noch Schweisserzeugnisse,und Führescheine für BAgger/Krane.

    Und ja,wir hatten die Stadt Dortmund schon mehrmals wegen einem passenden Job angefragt,die stellen aber keinen ein,nicht mal gesunde.

    Ausserdem muss auch abgeklärt werden,was das mit den Schwindel/brechattaken auf sich hat,wo auch noch ein Nyastagmus bei ist.
    Bis jetzt hat der Hausarzt viele tests gemacht,aber nichts gefunden.
    Nun muss der HNO-ARZT ran.

    so danke an alle
    mfg b. grüsse von P.
  • solidar hat geschrieben:
    Mojn
    Und ja,wir hatten die Stadt Dortmund schon mehrmals wegen einem passenden Job angefragt,die stellen aber keinen ein,nicht mal gesunde.


    Vieleicht war zu diesem Zeitpunkt bei der Stadt keine Stelle frei. Einfach immer wieder bewerben und den Stellenmarkt beobachten. Wenn man irgend wo eine Absage bekommt, heißt das nicht, daß man sich nicht wieder bewerben kann. Im Gegenteil. Je öfter man auf sich aufmerksam macht, desto mehr rückt man in das Gedächtnis des Arbeitgebers und wird genommen.

    Wenn Dein Mann sich arbeitsfähig fühlt und gerne arbeiten gehen möchte, statt von einer kleinen Rente zu leben, dann wäre vieleicht eine Umschulung in einen Beruf, in dem das Sehen keine Rolle spielt sinnvoll.

    Gruß Karin
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