durch übergewicht passt die prothese nicht mehr

hallo leute,

gestern hab ich eine alte freundin getroffen, die eine oberschenkelprothese hat, sie hatte sie aber gestern nicht an. ich hab gefragt, wieso trägst du deine prothese nicht? da hat sie gesagt, sie trägt sie nicht, weil sie nicht mehr passt, weil sie so zugenommen hat auch am stumpf! dann hat sie gelacht. war das jetzt ein joke oder kann so wa echt passieren?

Antworten

  • Hi Philosoph,
    so was ist leider kein joke, kann echt passieren! Ich merke schon jedes Kilo das ich zu oder abnehme... Ist aber bei jedem verschieden. Wennd das Gewicht bzw. der Beinumfang wieder konstant ist, dann heißts Gipsabdruck und neuer Schaft.

    lg,sale
  • Lieber Philosoph,

    ich habe unseren Fachexperten gebeten, sich Deine Frage mal anzuschauen. Zwischen den Jahren könnte es allerdings ein wenig mit einer Antwort dauern, habe daher bitte ein wenig Geduld.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Hallo Philosoph

    Zuerst eine Bestätigung. Die Prothese muss von Zeit zu Zeit angepasst werden an die sich verändernden anatomischen Verhältnisse und diese hängen nicht linear mit dem Gewicht zusammen. Aber man kann sagen das wenn man Gewicht zulegt auch der Umfang des Stumpfes ansteigt und umgekehrt wenn man abnimmt-

    Das man zunimmt ist ja meist der Fall während der ersten Zeit nach der Amputation - bei mir 2 Jahre bis Ich überhaupt wieder starten durfte mich im Gehen zu versuchen. In dieser Zeit habe Ich ordentlich Speck angesetzt. Also hab'Ich es wieder mit Sport versucht. Leider ohne das Ich deswegen viel an Gewicht verloren hätte. Jedoch mein Stumpf wurde dünner.

    Bei amputierten US wird beim Sport der Stumpf dünner. Es gibt viele mögliche Erklärungen dafür, z. B das der Musculus popliteus (eben derjenige der von der Ferse ans Schienbein zieht und etwa 1 Drittel des Wadenumfangs ausmacht - den aber niemand kennt) keine Ferse mehr hat wo er ansetzen könnte und somit "im Leeren dreht". Deswegen atrophiert er und der Stumpf wird dünner und es muss eine neuer Schafr angefertigt werden Dies dürfte aber nicht die einzige Erklärung sein.

    Der Schaft könnte auch wenig elastisch ausgepolstert werden aber dann sitzt er nicht mehr so toll, denn die Invaliden-Versicherung bezahlt solche Veränderung.

    Beste Grüsse

    Heinz Süsstrunk

  • Hallo,
    Stumpfschwankungen gibt es einfach immer. (Bei uns Frauen übrigens zyklusbedingt noch mehr als bei Männern.)
    Oft reicht schon ein Glas Wein oder ein besonders salziges Essen, etwas mehr Wasser im Körper ,und der Haxen wird zu eng. Ich beginne das ab so drei, vier Kilo zu merken. (Besonders lustig ist es bei Schwangerschaften😀)
    Wer langfristig merkt, dass er zugenommen hat und das Gewicht nicht wirklich dauerhaft wieder runterkriegt, der muss halt wirklich den Schaft neu anpassen lassen.
    Ich bin ja ein Fossil und benutze aus diesem Grunde (unter anderem) auch über der modernsten Prothesentechnik immer noch gerne das gute alte Holz für den Schaft, da kann man dann einfach was rausnehmen oder ein bisschen Kork oder Leder reingeben und das Teil sitzt wieder. Bei Kunststoff muss dann eben ein Gipsabdruck gemacht und alles neu angepasst werden.(Ist halt umständlicher und teurer)
    Ich hatte vor einiger Zeit mal einen Kunststoffschaft, da waren zwischen dem äußeren und dem inneren Schaft kleine Ballons eingebracht die ich je nach Stumpfvolumen aufpusten konnte, so dass man die Prothese variieren konnte.Sowas gibt es, glaube ich, auch bei Skistiefeln. Ich bin davon aber wieder weggekommen, da ich einfach keinen Kunststoff auf meiner Haut vertragen kann, aber eine Möglichkeit ist das auch, wenn das Gewicht eben oft schwankt.
    Die einzig unkomplizierte Lösung ist wirklich: Gewicht halten. Aber wer kann das schon... 😕

    Gruß,
    Annca
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