Was ist ein Förderplan?

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  • Hallo Helli61,

    die Antwort steckt schon im Wort: "Fördern" und "Plan".
    Es geht dabei um einen Plan, wie eine bestimmte Angelegenheit oder auch ein Mensch gefördert werden kann.
    Was genau dieser Förderplan enthält, ist in jedem Unternehmen, in jeder Einrichtung oder Schule individuell definiert.

    Ich habe in ein einer Einrichtung gearbeitet, in der es eine dickes Druckwerk mit dem Titel "Förderplan" gab.
    Hier war in einzelnen Punkten aufgelistet, was dieser "Förderplan" zu beinhalten hatte.

    Falls du dich auf den "Förderplan" einer bestimmten Einrichtung beziehst, frag bitte nach, ob du Einsicht nehmen darfst, wie der jeweilige Förderplan dort aufgebaut ist.

    Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

    Vielen Grüße von
    Michaela
  • Liebe Heli,

    Förderpläne werden für einen Personenkreis erstellt, der aufgrund einer besonderen Schwierigkeit eine über den vorgesehenen Bedarf hinausgehende Förderung braucht. Am häufigsten fallen darunter Menschen mit Behinderungen, Ausländer mit sehr geringen Kenntnissen der Deutschen Sprache, aber auch das andere Extrem eine vorliegende Hochbegabung kann darunter fallen.

    1.)Bei Ausländern ist es hauptsächlich die Förderung in Deutsch.
    Bei Hochbegabten ist es das, daß die Lerninhalte oft weit über den altersgemäß vorgesehenen normalen Inhalt hinausgehen müssen.

    2.) Bei Menschen mit Behinderungen werden je nach Art und Schwere der Behinderung und auch nach Bundesland differenziert, Lehrpläne für Menschen mit Behinderungen erstellt.
    Dazu werden neben Diagnosen über die jewiligen Behinderungen auch Intelligenztests der einzelnen Leute herangezogen.
    Das heißt der behinderungsbedingte Förderbedarf wird zum einen ermittelt diffenziert nach Behinderungsbildern aber zum anderen wird auch stärker versucht den Förderbedarf für den einzelnen zu ermitteln.
    Zum Teil richtet sich der Unterrichtsstoff nach Art und Schwere der Behinderung.

    Es gibt also beim Förderbedarf sowohl Schulen die sich nur an einer Art von Behinderung ausrichten z.B. geistige Behinderung d.h. Lerninhalte und Ziele sind nur auf diese Gruppe von Behinderungen bezogen.

    Dann gibt es Schulen speziell auf die Bedürfnisse von Blinden oder Gehörlosen ausgerichtet, d.h. die Lehrkräfte müssen eine auf diese Behinderungen ausgerichtete Spezialausbildung haben, um die speziellen Personenkreise unterrichten zu können.
    Auch bei Körperbehinderten gibt es spezielle Ausbildungen und Förderpläne genau auf die Zielgruppe hin ausgerichtet.

    Während bei Geistig und Lernbehinderten das Ziel oft auf Sonder bzw. Förderschule bzw. bei letzteren max. auf Hauptschule ausgerichtet ist, (Ausnahmen bei LB möglich) kann bei Körperbehinderten, Gehörlosen oder Blinden von der Sonderschule bis zum Gymnasium jedes Ziel vorkommen, vorausgesetzt der behindertenspezifische und individuelle Förderbedarf wird berücksichtigt. Bei weitem nicht in jedem Bundesland besteht für jede der angesprochenen Behinderungsformen eine höhere Schulform.
    Das kann Förderunterricht in bestimmten Fächern sein, spezielle Aufbereitung des Untrrichtsstoffes, wie einfachere Formulierungen oder Markierung besonders wichtiger Inhalte, Zeitverlängerungen bei Prüfungen und Leistungen, langsameres Unterrichtstempo und kleinere Klassen, technische Hilfsmittel usw.
    Je nach Bundesland kann der Unterricht, sowohl in Einrichtungen für die bestimmten Behinderungsformen, als auch an öffentlichen Schulen vorgenommen werden, wenn der individuelle Förderbedarf dort durch einen mobilen sonderpädagogischen Dienst ausreichend sichergestellt werden kann und die Regelschule das mitträgt.

    Häufiger ist an Regel- Hauptschulen dann aber die Lernzielgleichheit nicht vorgesehen, d.h. das Kind kann zwar untersonderpäd. Begleitung an die Regelschule kann aber keinen Abschluß machen, weil der gewährte Förderumfang das nicht zuläßt.

    Umgekehrt kann es sein, daß das gleiche Kind in einer speziellen Schule für Behinderte einen Hauptschul- oder auch höheren Schulabschluß erreicht, weil da der Förderbedarf für jeden einzelnen Behinderten besser gewährleistet ist.

    Gruß

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