Wie kann man helfen....

Meine Bekanntin ist vor fast einen Jahr durch einen Unfall an den Rollstuhl "gefesselt" .
Seitdem hat Sie den Kontakt zu einen Teil Ihren Umwelt,verschlossen. Ich meine Sie hat keinen neuen Kontakte (weder zu behinderten noch zu nicht behinderten) seit dieser Zeit.
Aktivitäten ,wie Auto oder Rollstuhl fahren lernen oder eben eine neue Ausbildung anfangen macht Sie nur unter "Druck" andere Aktivitäten verweigert Sie beharrlich...
Sicherlich nist es nicht einfach vonnheute auf morgen nin solche eine Situation zu kommen,aber es muss auch mal Schluss sein nund sein Schiksal annehmen oder...

Was kann man tun um Ihr zu helfen ?
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Antworten

  • Hi

    Dass jemand nach Eintritt einer Querschnittlähmung oder auch anderen Behinderung erst mal in so ein Art Loch fällt ist leider recht häufig. Normal oder zwangsläufig halte ich es aber nicht. Ich kenne etliche QS die nach der Erstreha sofort durchgestartet sind. Für mich war entscheidend dass ich für die nächsten 2-3 Jahre eine Perspektive hatte.
    Absolut empfehlen kann ich jedem Frischling

    http://www.lutgerdina.nl/

    oder

    http://www.segeltoern-reisen.de/schiffe/lutgerdina/index.php

    Ich stand (saß) exakt ein Jahr nach meinem Unfalltag am Ruder der Lutgerdina und habe das Schiff über 1 Stunde alleine gesteuert. Zeit Gedanken fliegen zu laßen. Fazit: Das vergangene Jahr hat zwar besch... angefangen, aber jetzt macht das Leben wieder Spaß und zwar 100%.

    Damit ich konkreter Tipps geben kann müßte ich wissen welche Lähmungshöhe hat deine Bekannte. Nur so kann ich Perspektiven aufzeichnen.

    Klaus
  • was mich Interisiert ist, wie alt ist Sie den ?
  • Ist ja toll Klaus,

    nur eben andere können sich nicht mal einen Besuch im Zoo leisten.

    Ich glaube mal das ein Jahr inkl. KH und REHA doch kurz ist.

    Vielleicht lieber crusedandfake braucht sie noch Zeit, aber in dieser Zeit braucht sie besonders viel Zuwendung aber bitte ohne Druck.
  • Nur als Hinweis: Die Lutgerdina wird von einer Stiftung betrieben, arbeitet also nicht gewinnorientiert sondern gerade mal so kostendeckend. Sicher hängt es von den persönlichen Lebensumständen ab. Ich war damals noch Schüler, aber hierfür hat es gereicht. Habe nämlich meine alte NSU an einen Pfleger verkauft 😀

    Hier habe ich es ja schon mal geschildert
    http://www.myhandicap.de/forum.html?&tx_mmforum_pi1[action]=list_post&tx_mmforum_pi1[tid]=12056&tx_mmforum_pi1[page]=17

    also Druck ohne Ende. War wirklich eine Holzhammermethode, aber gerade deshalb bin ich nicht in diese Loch gefallen.
    Warten wir mal ab ob/wann sich der Themenersteller nochmal meldet.
  • Ich denke, das Wichtigste ist, dass Du für sie da bist (und das bist Du ja, sonst hättest Du dieses Problem gar nicht angesprochen). Versuche sie ein bisschen "mitzuziehen". Sie muss einfach wissen, dass sie Freunde hat, die zu ihr stehen, ganz egal, ob sie im Rollstuhl sitzt. Das ist natürlich einfach gesagt.... Für Deine Freundin ist das alles ganz schlimm und das verstehe ich auch total. Sicherlich ist sie noch jung und wird nicht glauben können, dass ein Leben als Behinderter auch super schön sein kann. Anders als vorher, aber auch schön. Sie braucht Ziele und Aufgaben im Leben...

    Ihr kriegt das zusammen hin. Da bin ich mir sicher!

    Viel Glück wünscht Streuner
  • Lieber crusedandfake,

    ich habe unseren Diplompsychologen gebeten, sich Dein Anliegen anzuschauen. Da er nur zweimal die Woche in unserem Büro ist, wird das noch ein wenig dauern - bitte habe ein wenig Geduld, dann wird er Dir sicherlich eine Antwort schreiben.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Hallo

    Und Danke für die bisherigen Gedanken und Antworten.( welche alle hilfreich sind)
    Also meine Bekannte ist ab den Bauchnabel bewegungsunfähig…
    Ihr Alter ist 44 Jahre ,aber äußerlich sieht Sie viel jünger aus ,dafür ist Sie innerlich um einige Jahre gealtert….
    Klaus ich habe mir diese Seiten angesehen und werde den Vorschlag weiterleiten , aber ich weiß jetzt schon das er wenig bewirken wird, versuchen werde wir es trotzdem!!!
    Sicherlich muss man Geduld haben und eine gewisse Zeit verstreichen lassen nicht jeder Mensch verträgt solche „Rosskur“ wie eben Klaus.
    Danke für die weiterleitung an den Diplompsychologen für brauchbare Tipps bin ich (wir) immer dankbar.

    Manch einmal verletzt mir (uns)die Hoffnung ,die ,die Hoffnung geben sollen und manch Mal stelle ich ( wir) die Frage ob alles richtig ist was man tut....



  • Hallo,

    ich sitze jetzt auch seit einem Jahr und meine QSL ist noch etwas höher als Bauchnabel. Ich bin nicht in ein Loch gefallen und habe mich sofort mit der neuen Situation abgefunden, da sie nicht mehr zu korrigieren ist und ich damit bis an mein Lebensende klar kommen muss.

    Auf der andren Seite kann ich Deine Freundin aber verstehen und denke das jeder Betroffene damit anders umgeht.

    Vielleicht zeigst Du ihr mal meinen Web Blog www.wolfpix.net und vielleicht lässt sie sich von meinen Abenteuern ein wenig mitreissen und inspirieren. Man kann auch im Rolli viel Spass am Leben haben und ich wünsche Deiner Freundin von ganzem Herzen das sie den Spass wieder entdeckt...

    Bei bedarf schick ich euch auch gern meine Handy Nr. per PM. Manchmal hilft auch reden, vor allem wenn man mit jemandem reden kann der ein ähnliches Handicap hat...

    LG
  • Danke für die Antworten und für das Angebot,aber Sie hat schon in der Rheazeit sich verschlossen und hatte dort schon keinen sehr großen Zugang zu Menschen ,welche das gleiche oder ähnliche Schicksal haben...

    Was für Spielregel muss man lernen,welche Gesetze und Regeln muss man beherrschen um dieses Schicksal zu überwinden und damit klar zu kommen bzw damit zu Leben

    Es ist ja nicht nur der Schicksalsschlag alleine sondern auch noch die Folgen ,welche daraus entstehen,da wären der Verlust der Arbeitsstelle, unter Umständen der Verlust der Wohnung ,weil man Sie nicht behindert gerecht Umbauen kann und und .
    Aber dies ja bekannt...

    Vielleicht geht darum das man Ihre wertvollen Anlagen klar macht und diese weiter ausbaut oder nicht vorhandene neu erwirbt.

  • Hallo,Klaus sowas verkauft man nicht auch wennman sie selber nicht mehr fahren kann,mein Freund ist dabei Blind zu werden,aber seinen Prinz würde der nie verkaufen!Zum anderen wenn die Dame ab Bauchnabel glähmt ist,dann sollte Sie sich mehr bewegen als nur im Rolli zu sitzen damit die Bauch und Rückenmuskeln nicht verkümmern,sonst geht es ihr bald noch schlechter.IG Erich
  • Hallo zusammen, hallo lieber Crusedanfake...

    mein erster Impuls wäre auch gewesen, dass es Sinn macht, am Besten mit Menschen zu reden, die ein ähnliches Schicksal erlebt haben, da von dort eine Menge sinnvoller Impulse und Ratschläge ausgehen könnten...ich habe da kürzlich mit einem netten Mann längeren Telefonkontakt gehabt, der Ähnliches erlebt hat und der eventuell auch zu einem Gespräch bereit sein könnte (das könnte ich mir jedenfalls vorstellen); aber es ist ja durchgeklungen, dass Sie diesbezüglich eher beziehungsweise ganz abblockt; dann ist in jedem Falle sinnvoll, wie Du es ja schon machst, das Du für sie zumindest als Ansprechpartner im Hintergrund präsent bleibst, so hat Sie die Möglichkeit bei Eigenbedarf Kontakt zu Dir aufzunehmen, das kann Zuversicht vermitteln. Es kann auch gut sein, Sie hin und wieder einfach von Dir aus anzurufen (vielleicht nicht zu oft, das müsste man abspüren, schauen wie Sie reagiert). Was das "Thema Geld" betrifft (wenn da konkrete Defizite und Notwendigkeiten bestehen), gibt es Stiftungen und auch die Kirche (ortsnahe Gemeinden), die sich mit etwas Glück und gegebenenfalls etwas Beharrlichkeit solcher Einzelschicksale annehmen. Auch bestimmte Vereine z.B. "Rotaryclub", "Lionsclub" sind hier zu nennen.

    Es giebt definitiv Chancen, das das Leben wieder Spass und Sinn ergiebt (beruflich, sozial, zwischenmenschlich, philosophisch-weltanschaulich, spirituell etc.)

    Möglicherweise kann auch ein Buch helfen, inspirieren, das eine neue Betrachtung, ein neues Lebsverständnis nahelegt...Allgemein kann ich auf die psychologischen Wochentipps auf unserer Homepage verweisen (Weg: Information, Gesundheit, Psyche etc.) Auch eine Psychotherapie kann unter Umständen Sinn machen, falls Sie einen stimmigen Therapeuten findet und allgemein dazu bereit ist. Auch für einen Menschen beständig beten soll schon geholfen haben.

    Manchmal kommt Kraft und neue Frische, Motivation, nach einer lägeren Spanne ganz plötztlich "von alleine" wieder...es giebt ja die Betrachtung: wie ein "Phönix aus der Asche", das heisst auch wenn die Not am dunkelsten zu sein scheint, es ist eine "Neugeburt" möglich... hoffen, wünschen wir das es so sein wird!

    viele liebe Grüsse,


  • Tom_MyHandicap hat geschrieben:
    Lieber crusedandfake,

    ich habe unseren Diplompsychologen gebeten, sich Dein Anliegen anzuschauen. Da er nur zweimal die Woche in unserem Büro ist, wird das noch ein wenig dauern - bitte habe ein wenig Geduld, dann wird er Dir sicherlich eine Antwort schreiben.

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap


    Hallo

    und ein schönes zweites Adventwochenende.

    Mittlerweile ist ja eine Menge Zeit vergangen (relativ gesehen) und ich warte immer noch ???


    cruseandfake
  • Lieber crusedandfake,

    unser Diplompsychologe hat doch schon geantwortet (siehe sein Posting über Dein letztes). Hast Du das vielleicht übersehen?

    Lieben Gruß,

    Tom
    MyHandicap
  • Hallo

    „….Ich bin ein Mensch,
    die Würde des Menschen ist unantastbar
    heißt es.

    Ich bin eine Frau
    Frauen und Männer sind Gleichberechtigt
    heißt es
    ich bin eine Krüppelfrau
    Würde und Gleichberechtigung
    Hinken mir hinterher

    Du bist doch eine Frau
    heißt es
    wozu brauchst Du als Frau
    einen Arbeitsplatz
    Du hast doch schon einen Mann(wenn vorhanden)

    Du bist doch ein Krüppel
    Heißt es
    Wozu brauchst Du als Krüppel
    Einen Mann
    Du hast doch schon Arbeit

    Als Frau werde ich bescheiden
    Als Krüppelfrau noch bescheidener

    Wie lange noch….“
    Uschi (aus behinderte Frauen in unsere Gesellschaft 198😎

    Hat sich da was geändert in der heutigen Zeit???

    Vielleicht sind dies die Gründe das Sie „dicht macht „weil Sie nicht mehr die Rolle der Frau erfüllen kann, welche die Gesellschaft von Ihr erwartet…

    Nun glaube das diese oben angeschriebene Problematiken auch noch heute zutreffend sind in allgemeinen, aber es gibt heute schon sehr viele gute Ansätze um da heraus zukommen…
    Nur wie überzeugt man einen Menschen ,welcher schon so tief und so lange in eine emotionales Loch sitzt???

  • ich sage immer:

    jeder von uns kann was aus seinem leben machen.
    als frau, als mann, als mensch mit behinderung,......

    jeder von uns kann sagen: ich will oder auch ich kann (will) nicht.

    ich muss nicht ein opfer sein, nur weil ich frau und behindert bin.
    ich muss mir nicht jeden hämischen schuh anziehen. ist vll. nicht einfach
    aber machbar.

    manchmal kommen wir aus eigener kraft aus solchen löchern, zwängen raus.
    aber oft bedarf es hilfe von aussen.
    gute freunde und fachkompetenz. und ich denke, so, wie du es beschreibst, sollte
    fachkompetenz hinzugezogen werden.

    und der erste schritt, das raus-wollen, das muss von einem selbst kommen.

    viel glück wünsche ich
  • Jede/r hat Traueme. Wenn die Dinge, die mir wichtig sind, ganz wichtig sind, nicht mehr oder sogar nie mehr gehen - auch wenn niemand davon weiss - dann werde ich aus diesem Loch so rasch nicht wieder auftauchen. Kaputte Perspektiven in Dingen, die man sich ganz fest vornahm oder wuenschte, sind vielleicht etwas vom verrecktesten, was einem passieren kann. Leben wollen, das Leben gestalten wollen - das muss man selbst.


    Du schreibst:

    crusedandfake hat geschrieben:aber es muss auch mal Schluss sein nund sein Schiksal annehmen oder...


    Oh nein. Ich glaube gar nicht, dass da Schluss sein "muss" mit Trauer und Melancholie. Das Schicksal abhaken und annehmen stellen sich manche so einfach vor, ich meine, die das behaupten, die ueberspielen da manchmal etwas arg.

    Ich glaube, dass auch permanentes Leiden realer Teil einer gewissen Anzahl Behinderter ist. Bei mir gibt es Dinge, die wird nie je jemand wirklich behandeln koennen - Phantomschmerzprobleme und die hundemiese Durchblutung sind einfach so ein Problem. Auch seelische Tiefs, die ueberwindet man teils spaeter, teils einfach eben gar nie. Dem muss man erst mal ins Auge schauen. Das ist erstmal satt und fett uebel, Punkt.

    Dann ist der erste Schritt, das doch grosse Ausmass der Einschraenkung, der Enttaeuschung, erst mal kennenzulernen. Wenn es Dir nicht klar ist, wieso genau sie keine - gar keine - Lust mehr auf irgend etwas hat, verstehst Du nicht, wie massiv sie getroffen wurde. So wie das hier aussieht, weisst Du nicht viel oder gar nichts ueber diese Frage. Eine wirkliche Anerkennung von diesen nackten Tatsachen ist meiner Ansicht nach zwingend noetig, wenn Du hier auch nur ein klitzekleineswenig weiterkommen willst.

    Wenn es mir schlecht geht, und ich auf unbeholfenen oder verstaendnislosen Aktivismus treffe, dann klinke ich mich auch einfach mal aus. Das ist dann schon schwer auszuhalten. Das ist, wie wenn da jemand auf einem ganz anderen Planeten lebt. Dann geht es mir ganz alleine einfach erstmal besser. Ob es dann fuer Deine Kollegin einen schnellen Trick gibt, oder ob es ganz langsam schrittweise geht, wissen die Goetter, ich halte das fuer absolut nicht abschaetzbar. Es gibt kein Gesetz, keinen Zwang, keine Vorschrift, dass man auf einmal wieder Jubeln und Laut Glücklich sein muss - und dann soll man auch nicht das Muntersein befehlen.

    Ich wuerde mich da in Massen bei ihr aufdraengen, stets versuchen, dem Ausmass der Riesenhaftigkeit ihrer Enttaeuschung naeher zu kommen, denn offenbar ist das fuer sie viel schlimmer als Du jetzt findest dass es sein sollte. Und dann braucht es Ueberraschungen, Zufaelle, Zwischenfaelle, langweiliges - alles moegliche, um da was loszutreten. Je besser Du verstehst, was da wirklich los ist, umso besser bist Du in der Lage, passende Dinge zu unternehmen oder Sachen vorzuschlagen, klar. Dabei laeufst Du aber trotzdem Gefahr, dass sie den Kontakt abbricht. Aber dieses Risiko gehoert dazu.
  • Hallo

    Erstmal vielen Dank für die klaren und ehrlichen Worte

    Ich nehme diese „Kritik“( an, weil ich es auch so nicht gemeint habe, sicherlich dieser Schicksalsschlag ist ein Bestandteil des alltäglichen und des zukünftigen Lebens und wird auch mehr oder weniger ein festes Bestandteil einer Beziehung werden, aber ich glaube nicht das er der Hauptbestandteil werden sollte….

    Auch Deinen zweiten Hinweis nehme ich an und gebe Dir Recht!!!
    Von den Einschränkungen, Enttäuschungen und den Ausmaß kann ich nur sehr vage Vermutungen anstellen und diese beruhen nur aus Büchern und Fachbüchern, welche ich in den letzten Monaten gelesen habe.
    Aber auch aus Gesprächen mit Betroffenen, aber ich glaube dass jeder damit anders umgeht.
    Aber dies ist nicht das was Du wahrscheinlich meinst...
  • crusedandfake hat geschrieben:
    Hallo

    Erstmal vielen Dank für die klaren und ehrlichen Worte

    Ich nehme diese „Kritik“( an, weil ich es auch so nicht gemeint habe, sicherlich dieser Schicksalsschlag ist ein Bestandteil des alltäglichen und des zukünftigen Lebens und wird auch mehr oder weniger ein festes Bestandteil einer Beziehung werden, aber ich glaube nicht das er der Hauptbestandteil werden sollte….

    Auch Deinen zweiten Hinweis nehme ich an und gebe Dir Recht!!!
    Von den Einschränkungen, Enttäuschungen und den Ausmaß kann ich nur sehr vage Vermutungen anstellen und diese beruhen nur aus Büchern und Fachbüchern, welche ich in den letzten Monaten gelesen habe.
    Aber auch aus Gesprächen mit Betroffenen, aber ich glaube dass jeder damit anders umgeht.
    Aber dies ist nicht das was Du wahrscheinlich meinst...


    Ich sehe es gar nicht als Kritik : ) Du fragst ja hier was, um was dazuzulernen an Optik oder Sichtweise, und da wollte ich nur meinen Senf dazu geben, weil ich dachte, dass die bisherigen Survival- und Positivismus-Posts eine Art der Überdrehung in der Grundstimmung enthalten, die bei mir doch nun gar keine Resonanz findet. Sowas den ganzen Tag, das würde ich nicht aushalten.

    Ich weiss - ich unterscheide mich durchaus da vom durchschnittlichen Mit-Poster hier, da ich auch an einer gepflegten melancholischen, extrem realistischen und nüchternen Sichtweise erstmal gar nichts falsch finde. Aber so wie ich diese Muntermännchen hasse, mögen die mich nicht - aber ich weiss eins ganz sicher, es gibt noch mehr Leute wie mich, die grundsätzlich anderen Support suchen, holen, brauchen und sich damit dann auch erstaunlicherweise erholen. Und die sind fast nie an Orten wie hier, waren nicht, werden auch nie. Für die erscheint das hier wenig authentisch, aufgesetzt, verlogen, oft inhaltlich falsch, verdreht und extrem angestrengt. Ich sage "erscheint" - denn das sehen hier auch viele anders, da es Frage der Sichtweise und Grundhaltung ist.

    Dauernd die Fahne des ewigen Munterseins zu schwingen nervt aber erstmal, und Du verstehst mich schon richtig - erstens sind da auch aus meiner Sicht wohl alle Leute etwas anders, zweitens ist es auch bei einzelnen (und bei mir ganz sicher) etwas abhängig von Situation und Tagesform. Seit einer längeren Weile verbessert sich bei mir nämlich schon auch die Stimmung, ganz langsam kommt man in ein anderes und alltäglicheres Fahrwasser, man findet Dinge "normal" die vor zwei Jahren noch "absolute Ausnahme" waren. Und das Gefühl, dass es langsam besser wird, ist wirklich aufregend. Ich wusste aber schon gleich nach der Amputation, es dauert MEHRERE JAHRE bis es auch nur EINIGERMASSEN geht. Mir hat jedenfalls niemand die (falsche) Hoffnung gemacht, es ginge dann bald / rasch / schnell besser, und da mir schwarzer Realismus gut liegt, war das dann eben angesagt. Aber wenn ich hier lese, dass es jemandem erstmal dauerhaft wirklich schlecht geht - ja, das fühle ich denen wirklich nach, das Gefühl kenne ich.

    Seltsamerweise scheint rational und aus der Sache heraus eben der effektive Schaden, den die/der eine oder andere hat, manchmal viel weniger schlimm als das, was die/der Betroffene dann selbst draus macht. Und das gilt es dann auszudividieren, auf die Reihe zu kriegen. Das kann halt extrem schwierig sein.
  • du schreibst "Leute wie mich, die grundsätzlich anderen Support suchen, holen, brauchen"

    was für eine art support ist das?

    philo

  • Hallo

    Noch ein Mal.

    Habe gerade erfahren das Sie sich das Leben genommen hat...

    Ich möchte mich bei allen Beteiltigen bedanken ,das Sie versucht haben einen möglichen Weg aufzu zeigen....

    Der Weg den Sie gegangen ist zeigt meine/unsere Unfähigkeit auf und jeder von den nahen und fernen Verwandschaft,Freunden und Bekannten muss damit fertig werden.

    Ich glaube nicht das dies der richtig Weg war und ist...
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